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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Mobile, den 8. Januar. 

Sommer, Sommer, vollkommenes Mittsommerwetter, meine Agathe! Ach, daß ich Dich durch irgend eine Zauberkunst in diese Luft oder diese Luft in Dich versetzen könnte, denn sie würde Dich gesund und glücklich machen, so wie sie mich schon seit einigen Tagen ganz glücklich stimmt. Schon am 5. Januar, am Tage, wo das Wetter von garstig in herrlich umschlug (es hatte jedoch schon ein paar Tage vorher sich aufzuhellen begonnen), bin ich in eine Art von Verzückung über eine solche Luft und eine solche Lieblichkeit gerathen, und hätte ich nur Dich gehabt, um sie mit mir zu genießen, so würde mir Nichts gefehlt haben.

Am Montag Nachmittag reiste ich in Gesellschaft des ehrlichen Swedenborgianers Mr. Geddes und seiner liebenswürdigen, höchst angenehmen Frau von New-Orleans ab.

Es war der allerschönste Abend und der Sonnenuntergang war herrlich auf dem Pontchartrain, einem großen, in den mexicanischen Meerbusen auslaufenden Binnensee, an dessen niedrigen Ufern die Plantagenbesitzer Louisianas schöne, luxuserfüllte Landhäuser und Baumgärten haben. Das Dampfschiff Florida, das uns über den stillen klaren See trug, war eine Blume unter den Dampfschiffen, so zierlich und nett und noch in seiner ersten Frische; Mr. Geddes, ein Miteigenthümer des Schiffes, wollte mir nicht erlauben meine Ueberfahrt zu bezahlen.

Wir erfreuten uns an der lieblichen Luft, betrachteten den prachtvollen Abendhimmel, aßen, tranken, schliefen gut und sahen am nächsten Morgen die Sonne hell strahlen über Mobile.

Mrs. Levert kam und holte mich in ihrem Wagen ab. Ich sah in ihr ein hübsches Weibchen, das im

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/38&oldid=- (Version vom 20.8.2021)