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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Sklaven, so verdient er den Namen eines guten Menschen nicht.“

Dieß sei Dir genug von der Predigt und dem Prediger, der übrigens nicht ohne Talent war, besonders in der Ausführung, nur daß er allzu stark agirte.

Nachmittags führte mich Mr. Geddes auf die französischen Kirchhöfe. Dieß war eine wahre Todtenstadt, ganze Straßen und Märkte von steinernen Kapellen und Grüften, die alle über der Erde standen (um der Feuchtigkeit und des Wassers willen, denn der Boden ist hier überall sehr sumpfig), und dazwischen hinein kein Baum, kein Grasplan, nichts Grünes (außer an einigen einsamen Gräbern), keine Blumen, Nichts was von Leben, Erinnerung und Liebe zeugt. Alles war todt, Alles versteinert, Alles öde. Es waren auch keine Spaziergänge da. Wo ich ging, ging ich zwischen gemauerten Gräbern und Kapellen; wohin mein Auge blickte, begegnete es Grabhäusern und nackten Mauern, die über sich oder im Hintergrund nichts Anderes hatten als den klaren blauen Himmel, denn er war klar über der Stadt der Todten. So durchwandelte ich drei ungeheure Grabplätze. Es war der größte Contrast gegen die Scene des Morgens, den man sich nur denken kann.

Morgen gehe ich mit Mr. und Mrs. Geddes nach Mobile in Alabama, wohin ich von einer jungen Mrs. Walton Levert eingeladen bin, von der ich schon oft als einer ganz bezaubernden und sowohl im Norden als im Süden der Vereinigten Staaten sehr gefeierten Belle gehört habe. Wir werden mit dem Dampfboot über den Pontchartrain-See fahren und sodann in die mexikanische Bucht, an welcher Movilla, jetzt Mobile, liegt.

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/37&oldid=- (Version vom 20.8.2021)