Seite:Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 068.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

(1445—1464) blühend, von dem unter Günther thätig gewesenen Tammo scheidet. Nr. 580 im J. 1452 geschrieben bezeichnet den Vf. als u. j. doctorem, ordinarium juris canonici in Lipzia, custodem eccl. collegiatae majoris Glogoviae, canonicum capp. Magdeburgensium et Naumburgensium. Nr. 104 (s. Gaupp a. a. O.) v. 1468 erzählt genau, an welchen Tagen d. J. 1449 Theoderich die Arbeit zu Leipzig angefangen, im Kloster zu Grimma fortgesetzt und zu Altenzelle beendigt habe. Vgl. auch Dreyer Beitr. S. 122. Die Hdschr. 160 v. J. 1475 setzt die Abfassung ins J. 1453.

8) Das Remissorium in der Nordkircher Nr. 511 und der Wiener 669 beginnt ohne Ueberschrift und Vorrede mit Almosen. Czweigerleie sint dy almosen, schliesst mit dem Satze, dass bei Frauen Ehre und Recht „entzwei tragen“ können (vgl. Sächs. Landr. 1. 5 § 2).

9) Repertorium eines Breslauer Schöffen in der Rehdigerschen Nr. 103 über S. Land- und Lehnrecht Weichbild sämmtlich mit der Glosse, Breslauer Landrecht, Magdeb.-Breslauer Recht, Stadtprivilegien und 1600 Urtheilsprüche, seit dem J. 1484 gesammelt. Prolog Also Gott spricht yn dem evangelio selig seyn dy do hungern — noch yn dreyen czukunftigen jaren hoffe czu enden. Beginnt mit Abt, schliesst mit Wüste erbe. Vgl. Gaupp Schles. Landr. 211, u. 307 Nr. XV.

10) Eine sehr weitschichtige Arbeit dieser Art in den Nrn. 145, 231, 440(?), 470, 622, 671 beginnt mit einem Register do vindt man innen uber alle sachen u. materia mancherley nach ausweisung der zal u. nach dem A b c. Es giebt unter mehr denn hundert alphabetisch geordneten Hauptrubriken je eine Anzahl von Items an. Es folgen die Vorreden aus Schwaben- und Sachsenspiegel (dabei die rhythmische so: ich tummer so man saget). Dann das Werk selber nach jener Anordnung, aus dem Ssp., Schwabensp., den sächs. Distinctionen und den fremden Rechten (unmittelbar oder durch die Glosse) schöpfend. Gewöhnlicher Schluss Es sey man oder frau dye mit zauberey umbgen u. lupperey machen — den sol man das haubt abhauwen (abslahen).

Im Einzelnen finden sich manche Abweichungen. Die Hdss. 145, 231 zählen im Register die Items bis zu 2200. Ihre ersten Hauptrubriken sind Acht, Acker, Ansprache, Appelliren, die letzten Zinsen, Zölle, Zehenten, das letzte Item: von den sechs Welten. In Nr. 470 sind die ersten Rubriken: Acker, Anfall, Anfertigung.

In Nr. 231 sind eine Menge Items zu den verschiedenen Rubriken

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_068.jpg&oldid=- (Version vom 19.2.2017)