Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften

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Autor: Carl Gustav Homeyer
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Titel: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften
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Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung
Drucker: A. W. Schade
Erscheinungsort: Berlin
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[I]
DIE
DEUTSCHEN RECHTSBÜCHER
DES MITTELALTERS
UND
IHRE HANDSCHRIFTEN
VON
G. HOMEYER.

BERLIN.
FERD. DÜMMLERS VERLAGSBUCHHANDLUNG.
1856.

[II]

[III]
Vorrede.

Im Jahre 1836 liess ich ein „Verzeichniss deutscher Rechtsbücher des Mittelalters und ihrer Handschriften“ drucken, zur Verbreitung nicht durch den Buchhandel sondern durch eigne Mittheilung bestimmt. Den Zweck bezeichnete das Vorwort dahin.

„Seit längerer Zeit hege ich den Wunsch, eine Vorarbeit zu den Ausgaben der Deutschen Rechtsbücher insgemein zu Stande zu bringen: die möglichst vollständige Beschreibung der Handschriften dieser Quellen, mit einer Darstellung der äussern Beschaffenheit der einzelnen Rechtsbücher selbst, namentlich ihrer Beziehungen zu einander, und der mannigfaltigen Bildungen, welche jedes gewonnen hat. Diese Arbeit, denke ich, wird nicht nur denen, welche Rechtsmonumente dieser Art ans Licht stellen wollen, die Ausführung vielfach erleichtern, sondern es möchte selbst, bei den Rechtsbüchern ausgedehnterer Geltung, erst nach so erlangter Einsicht in Natur und Umfang des vorhandenen vielgestalteten Stoffes, ein sicherer Plan zur genügenden kritischen Bearbeitungen gefasst werden können. Für solches Werk liegen mir nicht unbedeutende Materialien, zu einem beträchtlichen Theil aus Nietzsche’s Nachlass vor; doch darf ich nicht zweifeln, dass sie noch in hohem Maasse einer Berichtigung und Vervollständigung fähig seien. Diese zu gewinnen, gebe ich hiermit ein summarisches Register der mir jetzt bekannten Handschriften Deutscher Rechtsbücher, und sende es nach allen Seiten aus, mit Wunsch und Bitte, dass Besitzer von Handschriften, Vorsteher von Bibliotheken und Archiven, oder diejenigen, denen sonst Kunde von derartigen Schätzen geworden, sich veranlasst [IV] anlasst finden mögen, durch öffentliche oder Privatmittheilungen, ergänzender oder berichtigender Art, das im Eingang gedachte Vorhaben zu fördern.
Es wird aber mein Begehren nur seltenen Falles an solche sich gerichtet finden, welche den ältern Deutschen Rechtsquellen eine genauere Aufmerksamkeit geschenkt haben. Mithin bedurften Art und Umfang der erbetenen Mittheilungen noch einer nähern Entwickelung, und darauf bezieht sich die dem Handschriften-Register vorangeschickte erste Abtheilung dieses Werkleins. Sie ist so ziemlich zu einer äußerlichen Characteristik der jetzt bekannten Rechtsbücher gediehen, und möchte durch manche Notizen auch den eigentlichen Germanisten sich brauchbar erweisen“.

In den zwanzig seitdem verflossenen Jahren ist jene Förderung in reichem Maasse erfolgt. Vielfache Ergänzungen und Berichtigungen gewährten die im Druck erschienenen allgemeineren Uebersichten der Handschriften öffentlicher Bibliotheken, wie H. Hoffmanns Verz. der altdeutschen Hdss. der K. K. Hofbibliothek zu Wien, Falkensteins Beschreibung der K. Bibliothek zu Dresden, Naumann catal. libr. ms. qui in bibl. sen. civ. Lipsiensis asservantur, Adrian catal. cod. manuscr. bibl. acad. Gissensis, so wie das nur auf die Rechtsbücher bezügliche Verzeichniss Schmellers für die Hof-, und Staatsbibliothek zu München; ferner die Beschreibungen, welche den Ausgaben einzelner Rechtsbücher, wie des Schwabenspiegels von Lassberg, der sächsischen Distinctionen von Ortloff, des kl. Kaiserrechts von Endemann, des sächsischen Lehnrechts und des Richtsteigs Lehnrechts von mir beigefügt worden sind. Nicht minder bedeutend aber war die Bereicherung durch einzelne gedruckte Notizen, namentlich in Pertz Archiv für D. Geschichtskunde, durch eigne Einsicht vieler Hdss., welche von der hiesigen K. Bibliothek erworben, oder derselben von Bibliotheksvorständen und Privatbesitzern zu meiner Benutzung übersandt wurden, oder in eigenen Besitz gelangten, endlich durch zahlreiche briefliche Mittheilungen [V] von Gönnern und Freunden, denen ich hiemit den herzlichsten Dank wiederhole.

So hat denn unter andern die Zahl der mir bekannten Handschriften sich um 291 erhöht.

Es fragte sich nun, ob der neu gewonnene Stoff nebst demjenigen, der schon im J. 1836 in meinen Händen war, ganz und gar in ausführlicher Beschreibung der Handschriften ans Licht gestellt werden solle. Doch zeigte sich die Vollendung eines solchen Vorhabens für mich je länger desto unabsehbarer. Nicht nur wegen der breiten und oft verworrnen Fülle des Gesammelten, sondern auch weil eine Reihe von Ungewissheiten über Vorhandensein und Beschaffenheit einzelner Handschriften noch ungelöst blieb, weil selbst mit jenem Zuwachse eine Vollständigkeit kaum annähernd erreicht sein wird. So beschränke ich mich auch jetzt darauf, den gegenwärtigen Stand der Kunde von den Rechtsbüchern und ihrer Handschriften in Kürze darzulegen, und dadurch zum Berichtigen und Mehren dieser Kunde einen neuen und allgemeineren Antrieb zu geben.

Indem diesmal das Werk dem gewöhnlichen literarischen Verkehr überlassen worden, ist zur Unterscheidung von der früheren Gestalt der Titel um ein weniges geändert, ohne dass damit grössere Ansprüche bezeichnet sein sollen.

Ueber die Ausführung bemerke ich noch.

Von den früher aufgenommenen Rechtsdenkmälern ist das Baiersche Landrecht oder K. Ludwigs Rechtsbuch fortgelassen, weil Auers Forschungen ergeben, dass wir diese Quelle doch nur in der Gestalt eines Landesgesetzes besitzen. Es fällt das schwäbische Rechtsgangbuch s. S. 176, und das „Patriarchenrecht“, weil es sich, s. S. 38, als ein Stück des Buches der Könige erwiesen. Dagegen ist die Zahl der Rechtsbücher durch den Aufsatz von der Beweisung, die Sippzahlregeln, die Weise des Lehnrechts, die Blume des Magdeburger Rechts, die Vemrechtsbücher, die informatio ex speculo Saxonum, das Eisenacher und Mährische Rechtsbuch und den lateinischen Schwabenspiegel vermehrt worden. Auch haben die Angaben über die Gestalten [VI] der schon früher aufgeführten Quellen manche Erweiterung, z. B. bei dem lateinischen Sachsenspiegel, den Richtsteigen, dem Schwäbischen Land- und Lehnrecht, der Blume des Sachsenspiegels, den alphabetischen Arbeiten erfahren.

Die Beschreibung der Handschriften zeigt sich in Bezug auf Genauigkeit und Umständlichkeit sehr ungleich. Das ist nicht lediglich ein Mangel an Folgerichtigkeit; meistens erklärt das mindere Maass sich aus der Dürftigkeit der vorliegenden Nachrichten, das höhere daraus, dass nicht auf anderweitige gedruckte Mittheilungen verwiesen werden konnte. — Bei der Angabe der Sprache habe ich die früheren Bezeichnungen, obersächsisch, niedersächsisch geändert. Obersächsisch ist doch zu eng, um die Mundarten Thüringens, Meissens, Schlesiens, der Ober-Lausitz, Hessens, des Mittelrheins zu umfassen. Dafür steht nun, dem oberdeutsch sich anschliessend, mitteldeutsch; der Gleichmäßigkeit halber musste denn auch das niedersächsisch dem niederdeutsch weichen.

Jener Zahl der neuen Handschriften ungeachtet sind die nun verzeichneten doch nur (mit Hinzurechnung der eingeschobenen Nummern) von 532 auf 746 gewachsen. Das erklärt sich einmal aus der Weglassung derjenigen Handschriften, welche nur Ludwigs Rechtsbuch enthalten, dann aus dem nicht seltenen Zusammengehen früher gesonderter Codices, endlich aus dem gänzlichen Wegfall mancher Nummern, die auf irrigen oder doch zu unbestimmten Angaben beruhten, s. den nähern Nachweis bei den Zusätzen. Von den beibehaltenen Handschriften habe ich die alten Nummern in Klammern den neuen beigefügt, und ausserdem, wenn sie unter einen andern Besitzer oder Aufenthaltsort gestellt worden, an dem alten Platze eine Verweisung eingerückt.

Mögen die Freunde des deutschen Rechts, was ich den Umständen nach zu geben vermochte, mit Nachsicht aufnehmen.

Berlin, den 17. Januar 1856.

[VII]
Inhalt.
Erste Abtheilung. Verzeichniss der Rechtsbücher 1
 I. Sächsische Rechtsbücher.
 A. Sächsisch Land- und Lehnrecht.
 1. Deutscher Sachsenspiegel 2
 a) Ueberhaupt 3
 b) Sächsisch Landrecht 4
 c) Glosse zum Landrecht 4
 α) Deutsche 5
 β) Lateinische 7
 γ) Glossenprolog 7
 d) Systematisches Landrecht 8
 e) Breslauer (Schlesisches) Landrecht 8
 f) Stück vom Mustheil 9
 g) Regeln von der Sippzahl 9
 h) Sächsisch Lehnrecht 9
 i) Stück von der Beweisung 10
 k) Glosse zum Lehnrecht 10
 2. Lateinischer Sachsenspiegel
 a) Landrecht 11
 b) Lehnrecht 11
 α) die Uebersetzung 14
 β) der Autor de beneficiis 15
 3. Görlitzer Rechtsbuch 15
 4. Holländischer Sachsenspiegel 15
 5. Böhmischer Sachsenspiegel? 16
 B. Rechtsgangbücher.
 1. Richtsteig,
 a) Landrechts 16
 b) Lehnrechts 18
 2. Gerichtsformeln 19
 3. Cautela, 4. Premis 19
 5. Weise des Lehnrechts 20
 6. Blume des Sachsenspiegels 20
 7. Blume des Magdeburger Rechts 23
 8. Vemgerichtsbücher 24
 9. Informatio ex speculo Saxonum 25
[VIII]
 C. Stadtrechtsbücher.
 1. Magdeburger Recht 26
 a) M. Schöffenrecht 27
 b) Weichbild 27
 α) Deutsches 28
 β) Lateinisches 30
 γ) Polnisches und δ) Böhmisches 31
 c) Systematisches Schöffenrecht 31
 2. Schöffenurtheile, insbes. Magdeburger Fragen 32
 3. Buch der Distinctionen (vermehrter Sachsenspiegel) 33
 4. Eisenacher Rechtsbuch 35
 5. Purgolds Rechtsbuch 35
 6. Die IX Bücher der Distinctionen 36
 7. Wurms Stadtrechtsbuch 37
 II. Aussersächsische Rechtsbücher.
 A. Schwabenspiegel.
 1. Deutscher Text
 a) Ueberhaupt 38
 b) Schwäbisch Landrecht 39
 I. Texte mit alter Ordnung
 A. ohne vier Bücher 41
 B. in vier Büchern 46
 II. Mit neuer Ordnung 47
 c) Lehnrecht 50
 2. Französischer 52
 3. Lateinischer 52
 4. Böhmischer Text 53
 B. Schwäbisch Rechtsgangbuch? (vgl. S. 176) 54
 C. (Kleines) Kaiserrecht 54
 D. Ruprechts Rechtsbuch 55
 III. Gemischte Arbeiten.
 A. und B. Verbindungen der beiden Spiegel 56
 C. Alphabetische Werke 57
 D. Regelsammlungen 61
 E. Vocabulare 62
Zweite Abtheilung. Alphabetisches Verzeichniss der Handschriften 63
 Zahlen-Uebersicht der in ihnen enthaltenen Rechtsquellen 169
 Zusätze und Verbesserungen 175



[1]
Erste Abtheilung.

Verzeichniss der Rechtsbücher.

Unter Rechtsbüchern sind hier gemeint: Darstellungen deutscher Rechtssätze aus dem 13., 14., 15. Jahrhundert; entsprungen aus schriftstellerischer, nicht gesetzgeberischer oder autonomischer Thätigkeit; in ihrer Wirksamkeit nicht in ein bestimmtes Landes- oder Ortsgebiet beschlossen, sondern verbreitet in einem oft weiten Kreise, der durch die Billigung der Zeitgenossen vorzüglich der Gerichtsherren und Urtheilsfinder sich bildet. Doch liegt dieser Ursprung, diese Wirksamkeit nicht immer deutlich vor; ohnehin begünstigt die ungebundenere Gestaltung des Rechts im Mittelalter Uebergänge der Rechtsbücher zu Territorialrechten, Ortsstatuten, Schöffenurtheilen, wie auch wechselseitige Benutzungen; daher denn bei dem folgenden Versuche, das Gebiet der Rechtsbücher festzustellen, einige Willkühr in der Begränzung, im Durchschneiden des nahe verbundenen nicht zu vermeiden war.

Zeigt nun eine Handschrift ein oder das andere Werk, das in diesen Kreis aufgenommen ist, oder doch nach dem Urtheil des Mittheilenden aufzunehmen wäre, so würde die Mittheilung theils auf die Handschrift überhaupt, theils auf die darin enthaltenen Rechtsbücher zu richten sein.

Hinsichtlich der

Handschrift

überhaupt ist wünschenswerth:

1. Angabe des zeitigen Besitzers oder Aufbewahrungsortes und möglichst der früheren Schicksale.

2. Aeussere Beschreibung. Bei Hdss. mit festen Bibliotheksnummern reicht die Bemerkung dieser Signatur, des Stoffes, (Membran, Papier, gemischt), des Formats, der Blätterzahl, der einfachen [2] oder doppelten Seitenspalten hin; im andern Falle wäre das Wiedererkennen durch Angabe des Einbandes, der Zahl der Lagen, Zeilen, des Wasserzeichens oder sonst characteristischer Merkmale zu sichern.

3. Bezeichnung der Schrift, besonders in Bezug auf Alter, Abkürzungen, Correcturen, Randzusätze; etwa Mittheilung einer Probe.

4. Allgemeine Angabe des Inhalts, auch des nicht auf die Rechtsbücher bezüglichen, nach der Folge der Stücke, mit den Ueberschriften, Columnentiteln, der Weise ihrer Verbindung und der Blätterzahl.

5. Mittheilung der Schlusszeilen des Schreibers (Epiphoneme) am Ende des Ganzen oder einzelner Stücke, besonders wenn sie die Person des Schreibers oder Beförderers, Ort und Zeit der Abfassung betreffen.

Hinsichtlich der im Codex enthaltenen

Rechtsbücher

wird allgemein eine die Mundart bezeichnende Sprachprobe gewünscht. Die Kennzeichen und Wünsche für die einzelnen Arbeiten sind in der folgenden Aufzählung, theils durch die Beschreibung, theils durch die angehängten Fragen gegeben. Zur leichtern Uebersicht unterscheide ich:

I. Sächsische, II. Aussersächsiche, III. Gemischte Rechtsbücher.

I. Sächsische Rechtsbücher.

Hier lassen sich trennen:

A. Sachsenspiegel oder Sächsisch Land- und Lehnrecht, und was unmittelbar daran hängt.

B. Arbeiten zur Darstellung des Rechtsganges, — Rechtsgangbücher.

C. Arbeiten zu städtischem Bedürfniss, — Stadtrechtsbücher.

A. Sächsisch Land- und Lehnrecht.
1. Deutscher Sachsenspiegel

meist in Mundarten von Nieder- und Mittel- selten (Nr. 594, 668, 697) von Oberdeutschland.

[3]
a) Ueberhaupt.

Titel: Sachsenspiegel, spegel der (van) sassen, speculum Saxonicum (Saxonum), sächsisch Land (und Lehn) recht, selten Land (und Lehn) recht schlechtweg, vgl. Nr. 47. Der Text, nach den Vorreden, beginnt: Zwei Schwerter liess Gott auf Erden, zu beschirmen die Christenheit.

Gewöhnliche Vorreden sind 1) die gereimte, (vorspiel oder vurspiegel in Nr. 213, perludium in 495, arenga ad spec. sax. in 83) in der neuern Gestalt beginnend: „Ich zimmere, so man sagt bei dem Wege“, in der ältern erst mit: „Gott hat die Sachsen wohlbedacht“ (V. 97 der neuern); in beiden schliessend: „Grafen Hoyers Bitte“. Bei welchen Versen wird abgesetzt? Hat sie noch als Vorwort: „Da Eike von Repkow durch Graf Hoyers Willen“ etc.? 2) Der prologus: „Des heiligen Geistes Minne, die stärke meine Sinne“. Ist er noch weiter durchgereimt (sehr selten Nr. 413, 702)? 3) Der sogen. textus prologi: „Gott der da ist ein Beginn“. Lautet das Ende von den Königen Constantin und Carl richtig: an den sassen land noch sines rechten tiüt (zieht)? Sind 2) und 3) als Artikel des Textes mitgezählt?

Seltner kommen vor 4) das Stück: „Nun vernehmet von der Herren Geburt“, das auch zuweilen den Epilog bildet. 5) Das Stück: „Fünf Pfalzen“ aus dem Text III. 62, zuweilen mit den Gedächtnissregeln Herschilt, si tvene etc. aus Richtsteig Lehnr. 13 § 4. a. E., die in Nr. 168, 697 besonders stehen. 6) Der gereimte lateinisch-deutsche Prolog: O helion et unitas heli, s. unten bei der Glosse. 7) Nur einmal in Nr. 308: O Paefs geistlicher vader. — Sind diese Vorreden rubricirt?

Ueber einen gereimten Epilog: „Gott gebe seiner Seelen Rath“ vgl. unten Weichbildrecht C. 1 b.

Steht ein Register der Capitel (Artikel) dem Ganzen oder einzelnen Büchern voran oder nach; gehen die Rubriken mit auf die Paragraphen; geben sie die Anfangsworte, oder den Inhalt, oder einen Auszug aus Text und Glosse? Probe einiger Rubriken. — Sind im Texte die Capitel gezählt, rubricirt; stimmen die Zahlen und Rubriken mit denen des Registers?

Finden sich Verweisungen am Rande oder im Texte auf andere Stellen des Werkes oder auf andere Rechtsbücher, z. B. auf das Kaiserrecht Nr. 421, 601?

Ist der Text dann und wann, etwa im Eingange der Hauptabtheilungen, mit Bildern verziert, Nr. 250, 251, 383, 405, 422, [4] 698; begleiten sie gar fortwährend den Text wie in Nr. 168, 312, 658, 697; vgl. Homeyer, Ssp. II. 1. S. 80.

Ist nur das Landrecht, oder Land- und Lehnrecht vorhanden; sind gar beide mit dem Weichbildrecht, wie in Nr. 91, als drei Bücher Magdeburgischen Rechts, oder mit andern Rechtsbüchern, vgl. Nr. 210, zusammengefasst?

b. Insbesondere Sächsisch Landrecht.

Neuere Ausgaben von Homeyer 1827, 1835, Weiske 1840, 1853, Sachsse 1848, Göschen 1853.

Ist wie in Nr. 24, 314, 377, 378, 576, 697, 698 ein Sachregister vorangeschickt, welches für gewisse Hauptmaterien, zuerst für Erbfolge, Gerade, Zeugen u. s. w. die darauf bezüglichen Artikel der einzelnen Bücher nennt? In Nr. 698 sind die Rubriken besonders zahlreich und unter vier Abtheilungen gebracht.

Die ursprüngliche Gestalt theilt den Text nur in Capitel (Artikel) von wechselnder Zahl und kennt gewisse Stücke noch nicht, (Classe 1); diese Stücke werden einerseits (in Schlesien?) hinzugethan (Classe 2); während andrerseits (in der Mark) eine Glossirung und eine Eintheilung in 3 Bücher vorgenommen wird (Classe 3). Die vollständige Aufnahme der zugesetzten Artikel erfolgt mit der Umstellung einiger Artikel und einer Erhöhung ihrer Zahl auf je 71, 72, 91 in den drei Büchern (Classe 4); eine schon im 14. Jahrh. z. B. in der Berliner Hdschr. v. 1369 vorkommende Anordnung, welche im 15. Jahrh. als die älteste und authentische betrachtet wird[1]. Diese vierte Classe lässt zuweilen die Glosse wieder fallen.

Bei den Classen ohne Bücher fragt sich: wie viele Artikel oder auch nur Absätze? Anfang zwei beliebiger Artt. aus der ersten und zweiten Hälfte mit ihrer Nummer.

Bei der Cl. 3 mit Büchern beginnt gewöhnlich B. II. Art. 1 mit: „Wo Herren sich mit Eiden“; B. III. Art. 1 mit: „Um keinerhande Ungericht“; seltnerweise die Bremer Hdschr. 79 das [5] 2te Buch mit II. 13, das 3te mit II. 66; die Nr. 494 hat gar 6 Bücher, welche bis I, 32, 62, II. 25, 65, III. 41, 91 der Vulgata gehen. Wie viele Artt. in jedem Buche? Wie viele Paragraphen beispielsweise im Art. 2: „Jeder Christ ist sendpflichtig“.

Sind im Texte vorhanden: der Schluss von B. I. A. 3 § 3: „Die Sippe endet — da er unser Landrecht oder Lehnrecht mit ärgere“; ferner B. III. Art 82—91, oder überhaupt schliesst der Text anders als mit dem Art.: „Herberget auch ein Mann — — noch kein Recht auf das Land setzen, es willkühre denn das Land“? Folgt hinterher noch: Des lammes losinge — und ein hane? Sind gewisse Artt., namentlich I. 8 § 2 — I. 15 als unglossirte ans Ende des Ganzen oder einzelner Bücher gestellt? Stehen B. I. A. 32: „Niemand ist pflichtig“ und A. 33: „Welcher Knecht ein ehelich Weib nimmt“ an dieser Stelle, oder hinter A. 39: „Wer Nachts Korn stiehlt“.

Findet sich ein Epilog: Wi sind des lantrechtes tom ende gekomen etc., wie in Nr. 53, 295, 375, 456, 496, 741?

Als Probe der Sprache und der Recension wäre die Mittheilung von B. I. Art 1, 26, 71; zur genauern Beurtheilung der Lesarten eine Vergleichung folgender Stellen der Ausgabe von 1835 wünschenswerth: I. Art 2 Note r, bb; I. 4 N. m; I. 15 N. f; I. 27 N. c; I. 38 N. q; I. 42 N. d; I. 68 N. k; I. 71 N. b, c; II. 19 N. d; II. 27 N. o—r; II. 38 N. d; II. 48 N. c, kk; II. 54 N. u; II. 62 N. p; II. 65 N. m; II. 72 N. u, y; III. 9 N. e, g, h; III. 53 N. b; III. 57 N. d; III. 58 N. b, c; III. 82 N. d; III. 88 N. s.

c. Glosse zum Landrecht.

α). Deutsche. Sie kommt 1) für sich ohne den Text, 2) in derselben Hdschr., aber doch von ihm getrennt, z. B. in 494, 3) und gewöhnlich mit diesem verbunden vor; sie folgt ihm dann meist artikelweise, selten begleitet sie ihn am Rande.

Glossa vulgata nenne ich hier diejenige, welche in den ältern Ausgaben bis 1499 (mit Ausnahme der Cöllner von 1480) enthalten ist, also in denjenigen, welche sich als von Theodorich von Bocksdorf „corrigirt“ bezeichnen, eine Correctur, welche wahrscheinlich sich mit auf die Glosse erstreckte. Immer gehört der weit überwiegende Bestandtheil dieser Vulgata dem Johann von Buch aus der Mark an.

Von ihr ist völlig verschieden die in der Hdschr. 83 und dem Augsburger Druck von 1516 neben der Buchschen Glosse befindliche, gemischt lateinische und niedersächsische, welche [6] gleichfalls auf die Mark Brandenburg hinweist, und z. B. zu burmester in III. 64 § 11 lautet: dat is deme sculten, unde vornem dit to slichten burdinge etc., vgl. Homeyer Ssp. I. S. XVI.

Die übrigen handschriftlichen Recensionen der Glosse theilen mit der Vulgata den Buchschen Kern, scheiden sich aber meist von ihr mit folgenden Kennzeichen.

1) Die Wurmsche Bearbeitung der Glosse in den Hdss. 239, 379 stellt die doctrinell vom Glossator aufgeworfnen und gelösten Fragen als Urtheilsfragen an ein Gericht: „nun bitte ich eines rechten Urtheils zu erfahren“ dar, giebt die aus den fremden Rechten citirten Stellen in extenso, schiebt Bemerkungen über die Magdeburger Praxis ein, z. B. eine lange zu I. 59 a. E. und schliesst das erste Buch mit: finitus est primus liber speculi saxonum cum sententiis diffinitivis etc. Vgl. Homeyer Ssp. I. S. xx.

2) Die Tzerstedtische, in der Lüneburger Hdschr. 422 von 1442 hat de gebreke der glosen over etlike artikele de hir to lande vor desser tyd noch nicht gewesen hadden to hope geschicket unde vorsammelt, und glossirt namentlich die sonst unglossirte Vorrede v. d. Herren Geburt, s. Spangenberg 109—113, Bruns a. a. O. 128.

3) Die Glosse in der dem Erzbischof Günther von Magdeburg gehörigen, von Tammo v. Bocksdorf mit Concordanzen versehenen Hdschr. 434, vgl. Spangenberg 127. Sie hat manche eigenthümliche Sätze, welche zum Theil, wie die Widerlegung Johann Klenkoks zu I. 3 § 3, in die Additiones bockstorff der alten Drucke des Ssp. von 1474 bis 1501 aufgenommen worden sind.

4) Die Gl. des Petrus de Polena (Posena?) in Nr. 84 soll sich durch zahlreiche aber nicht beträchtliche Zusätze aus den fremden Rechten nach Gaupp Schles. Landr. S. 300 auszeichnen.

5) Die in den Hdss. häufigste, auch in dem Cöllner und in dem Augsburger Druck v. 1516 vorkommende Form. Sie lässt eine bald mindere bald grössere Zahl der Artt., namentlich III. 88—91 unglossirt, ist auch sonst kürzer als die Recension der Bocksdorfschen Ausgaben, indem sie z. B. zu III. 4 § 2 statt der 15 Ausnahmen von der Gewährepflicht nur dreie nennt, und zu II. 24 des Satzes Fürgeladen ermangelt.

6) Nur einige Hdss. stimmen in diesem Mehr mit jenen Drucken überein, wie Nr. 30, wo es a. R. zugeschrieben ist, Nr. 577, 579; 301, 698, 703. Ja die drei letzten gehen in diesen Zusätzen noch über die Bocksdorfische Recension hinaus, wenn sie z. B. zu [7] I. 54 dat is woker sunder in vif saken gleich den spätern Drucken (seit 1528) in der That zehn Ausnahmsfälle nennen, oder abweichend von allen Drucken zu I. 36 a. E. einen Zusatz von den Mantelkindern machen, oder eine eigenthümliche weitläuftige Glosse zu III. 88 — 91 liefern.

Ueber die sonstigen kleinen Abweichungen innerhalb der Recensionen 5 und 6 vgl. im Allgemeinen Spangenberg S. 36 — 37. Insbesondere: findet sich eine Glosse zum prologus und textus prologi, zu I. Art. 8 — 13, 26, 36, III. 28, 47 — 51, 82 § 2 — 87, 88 — 91, und wie beginnt die zu III. 88; erklärt die Gl. zu III. 51 das swert mit su-wert; hat sie zu I. 14 a. E, das Gleichniss mit einem Storch- oder Kranichnetz; erwähnt sie zu III. 76 § 3 des Nicolaus (Claus) von Buch als Vaters des Glossators; wird im Eingange zum 3ten Buche die Gl., wie in Nr. 213, dem Heinrich von Boich beigelegt; bezeichnet sie zu III. 82 § 1 den Ssp. als Privilegium Carls, welches er zu Sachsenburg am 10 Hornung 810 gegeben?

Als Probe etwa der Anfang der Gl. zu I 19, oder der Schluss der Gl. zu dem letzten Art. des ersten Buches von dem Zeugniss des Richters über die Verfestung.

β) Lateinische. Die Breslauer Hdschr. 83 giebt ausser der gewöhnlichen deutschen und der oben erwähnten gemischten Glosse noch zu dem lateinischen Texte eine Glosse in gleicher Sprache, welche auch in die Ausgaben seit 1516 geflossen. Auszugsweise steht sie mit Anführung deutscher Textesworte in Nr. 30. Verschieden davon ist die lateinische Uebersetzung der deutschen Glosse, welche in den polnischen Ausgaben des latein. Ssp. z. B. der von Zamosc 1602 neben der ebengedachten vorkommt.

γ) Glossenprolog. In den vier Glossenhdss. 8, 25, 154, 395 steht ein gereimter Prolog lateinisch und deutsch, in einer fünften Nr. 122 nur lateinisch, der vollständig in 7 oder 8 Absätzen 278 Verse zählt Er beginnt O helion et unitas (D. O drinumich enicheit), schliesst hic det ut sine vitio opus perficiatur (de do, dat ik meles vri den apparat vulende), und giebt eine Rechenschaft des Glossators über sein Werk. Vgl. Homeyer, der Prolog zur Glosse des s. Landrechts, in den Abhdl. der Berliner Ac. d. Wiss. 1854. — Probe aus den V. 12, 18, 46, 53, 74, 86, 149, 168, 196, vorzugsweise V. 118, 143, 144, 180.

[8]
d. Systematisches Landrecht.

Es sucht die Artikel des Landrechts nach gewissen Hauptrubriken zu ordnen. Zunächst ist die Eintheilung in 3 Bücher beibehalten, worüber ein Prolog sagt: dat erste boc is van erve, dat andere van vrede broke, dat dridde van gericht. Die Bücher zerfallen in Abschnitte, deren Inhalt in den Rubriken der einzelnen Bücher angegeben wird, z. B.: dat erste bok van der sibbe, van erve, van herewede, van gerade, van liftucht, van musdele — — van tegeden. Zu jedem Abschnitte gehört eine Reihe von Artikeln, bei denen die Stelle, die sie in der gewöhnlichen Recension einnehmen, bemerkt ist.

Geht die rhythmische Vorrede mit dem Beginn „Gott hat die Sachsen“ voran; ist am Schlusse das Stück „von der Herren Geburt“ angehängt; mit welchen Artt. des gewöhnlichen Ssp. beginnen und schliessen die einzelnen Bücher? Vgl. Wilda, Rhein. Museum VII. S. 281, 293.

Die Hdschr. 83, 314 und der Druck v. 1516 im Anfange, geben nach dieser Eintheilung die Rubriken der einzelnen Abschnitte und dann die Artikel an, welche in jedem der drei gewöhnlichen Bücher zu jedem Abschnitte gehören.

Eine andere systematische Bearbeitung des s. Landrechts in 7 Abtheilungen mit einigen Zuthaten aus Brandenburger Gewohnheiten, welche im Berliner Stadtbuche das dritte gesette bildet, war wohl lediglich für Berlin bestimmt, s. Fidicin, hist. dipl. Beiträge zur Gesch. v. Berlin Thl. I. 1837.

e. Breslauer Landrecht

d. i. eine schlesische Recension des sächs. Landrechts, hie und da geändert und mit 13 (14) Capiteln a. E. vermehrt, um als Recht für Land und Stadt Breslau zu gelten, beschrieben von Gaupp unter dem Namen Schlesisches Landrecht in dem gleichnamigen Werke 1828.

Beginn: Nota königk Johannes rex Bohemie hot Anno Domini 1346 off Valenti czu Proge eyn Privilegium gegeben (Gaupp 51); Register; das Landrecht in 364 Capiteln, das letzte: Wirt uff eynen man gelt irvordirt — — so sal man im me phandis helffin.

Steht noch voran eine Notiz über die Redactoren: Herr Frantzeke von Borssnitz etc.; ist noch ein Cap. (365) angefügt: der jude sal gekart sin kegin deme ofgange der sonnen etc.? Ist im Text eine merkliche Abweichung von der bei Gaupp gegebenen Collation mit dem Ssp., namentlich, kommt im Cap. 256 vor: in [9] deme fürstentum, und fehlt im Cap. 273 der letzte § des entsprechenden Sachsensp. III. 25: Svat so buten — antwerden?

f. Stück vom Mustheil.

Eine Aufzeichnung des zu Erbe, Heergewäte, Morgengabe, Gerade, Leibgedinge, besonders des zu Mustheil gehörigen, kommt, als weitere Ausführung des Sächs. Landr. I. 22 § 4; 24, vor: in Nr. 369 dem syst. Ssp. angehängt (Wilda S. 288), häufig am Ende des Richtsteiges, ausserdem im Goslarschen Stadtrecht, s. Bruns Beiträge S. 171, und im Livländischen Ritterrecht Cap. 28 — 32. Vgl. Berliner Jahrb. f. wiss. Kr. Oct. 1828 Sp. 552. Sie beginnt: Allerleie gut dar en man mede besterft, schliesst: an sineme rechte laten genogen.

In welcher Verbindung kommt das Stück vor; werden beim Heergewäte die einzelnen Bestandteile nach Ssp. I. 22 § 4 aufgezählt; sind noch andre Stücke nach jenem Schluss angehängt, z. B. Ssp. I. 26 oder III. 9 § 2 a. E.? Beliebige Probe.

g. Regeln der Sippzahl,

d. i. eine Erläuterung des Verwandschaftsbaumes nach dem Ssp. in den Hdss. Nr. 332, 384, 385. In Nr. 332 lautet die Ueberschrift Diss synt dye regeln der syppeczal nach worczeln u. czelgen des boymes erbe zcu nemen, und der Eingang Vor allen dyngen sal man wyssen das sulche lere u. regeln dye hyr nach folgen gesaczt synt nach sechsischem rechte, nicht alleyne nach lantrecht sundern auch nach wichbilde rechte etc. Nach den Rubriken von der ledigen czelle u. von den dryen lyneen folgen sieben Regeln, dann nach der Rubr. von den gelyden 5 Regeln, endlich unter Mergket euch nu was hyr nach folget zehn Absätze zur Widerlegung irriger Meinungen über die Erbfolgeordnung; der letzte beginnt Das disse obengeschriben spruche unredelichin sint etc. Die Beläge zu den Regeln sind lediglich aus dem sächs. Landrechte genommen.

h. Sächsisches Lehnrecht.

Titel: Lehnrecht, Lehnbuch, Lehnrechtsbuch, usus feudorum Saxonum. Beginn des Textes: Wer Lehnrecht wissen (kunnen) wolle, der folge dieses Buches Lehre.

Steht das Lehnrecht für sich, oder ist es noch mit dem Landrecht verbunden, etwa als viertes Buch, oder gar, wie in der Quedlinburger Nr. 575 und in Nr. 374 in einer Artikelfolge? [10] Die neueste Ausgabe v. Homeyer (Ssp. II. 1) 1842 S. 57 bis 68 unterscheidet fünf Gestalten des Textes. I. ermangelt einer Reihe von Paragraphen, namentlich ausser 2 § 3 auch 13 § 1 Svar, 13 § 2, 26 §§ 9, 10; schliesst mit Art. 78 Al lenrecht hebbe ik — — ir unrecht dar van scinbare wert, stellt im Art. 4 § 2 Trier vor Mainz, hat keine Remissionen und zerfällt in mehr denn hundert Abschnitte, die zuweilen in Bücher vertheilt sind. II. hat wenigstens 85 Artikel, stellt ans Ende die Artt. Svenne en here degedinget und Svie an den overen heren (79, 80 der Vulgata), und hat Art. 43 § 2 a. E. kein dar mede vor nicht. III. Die Vulgata zählt 80 (selten 81) Artt.; 2 § 3 ist stets vorhanden. IV. hat stets 81 Artt. und eine Glosse nebst der Vorrede „Der Menschen Gedanken“, stellt, mit Weglassung des Art. 78 „All Lehnrecht“, als Art. 78 — 81 die Artt. 77 vom Bauermeisterlehn, 76 § 8 Zieht ein Mann, 79, 80 hin. A. 2 § 2 a. E. liest „weisen“ statt „nützen“. V. zählt 108 Artt, welche aber erst mit A. 12 der Vulgata beginnen.

Es fragt sich hienach um die Eintheilung, vgl. die Synopsis im Ssp. II. 1 S. 327 ff., um die Zahl der Artikel und etwaigen Bücher, um den Anfang der vier letzten Artikel, und um das Vorkommen jener Vorrede, der genannten Paragraphen und Lesarten und der Remissionen. Insbesondere noch: findet sich der Artikel, welchen Senkenberg C. jur. feud. als Art 87 aus dem Schlusse der Vorrede „von der Herren Geburt“ hinzugefügt hat: so welch bischof, wirklich a. E. des Lehnrechts vor? Schreibt ein Schlusswort es dem K. Friedrich von Stauffen zu?

Textesprobe aus dem Anfang, oder Art. 4 § 1 Ses weken sal die man.

i. Stück von der Beweisung.

Die Breslauer Nr. 83 enthält einen Aufsatz Von bewysinge umme len u. liftucht aus dem Ssp. und nebenbei aus dem liber feudorum über den Beweis in Lehnssachen und über die Leibzucht, beginnend War ein herre sineme manne, schliessend wat dy frouwe so sulven kan irwerven c. 7 X. III. 26. Gedruckt bei Homeyer Ssp. II. 1 S. 363 ff.

k. Glosse zum Lehnrecht.

Die deutsche Glosse zeigt drei Gestalten. Vgl. Ssp. II. 1 S. 73. Die ursprüngliche und kürzeste findet sich in sieben Hdss. Nr. 125, 159, 170, 346, 397, 473, 646 und in dem Druck von 1516. Sie [11] beginnt zu Art. 1 mit Merke was lenrecht is. — Die zweite, in den Hdss. der vierten Textrecension (mit Ausnahme von Nr. 407) und in den übrigen alten Drucken, erweitert die Glosse, verleibt z. B. jenen Anfangssatz einer Vorrede „der Menschen Gedanken“ ein, und giebt statt dessen zu Art. 1 eine Abhandlung: Ein herschilt ist ein underscheit der riterschaft etc., schliesst ferner zu Art. 2 nicht schon mit „ob der Herr stürbe etc.“ sondern erst mit „Wenn aber der Patron etc“. — Die dritte Wurmsche in der Hdschr. 407 bereichert wieder die zweite Form, so dass sie z. B. die Vorrede mit Quoniam ut ait Seneca fragilis est memoria hominum beginnt, und zu Art. 1 jenem Anfange der zweiten hinzufügt dar by man irkennen mag ein underscheit des gemachtin adels; vgl. Ssp. II. 1 S. 344 ff.

Eine hievon ganz verschiedene meist lateinische Glosse, welche nur einzelne niederdeutsche Bemerkungen einflicht, zu Art. 7 aber ganz deutsch ist, giebt wiederum die Hdschr. 83 und aus ihr der Druck von 1516.

Der lateinische Commentar in der Zobel-Romanischen Ausgabe von 1589 rührt von Zobel her, und findet sich handschriftlich nicht.

2. Lateinischer Sachsenspiegel.

Er ist entweder mit dem deutschen Texte verbunden, so dass er ihm artikelweise folgt oder vorangeht; oder er steht für sich; wie ist er in diesem Falle betitelt und eingetheilt?

a. Landrecht.

Es sind mindestens drei Uebersetzungen zu scheiden.

a) Versio vulgata, in der Mehrzahl der Hdss., in der für Polen von Nicolaus Jasker besorgten Ausgabe des Ssp. Cracau 1535, Zamosc 1602, in den deutschen ältern Drucken und in den Ausgaben von Ludovici und Gärtner. Sie schliesst sich der Eintheilung nach vor den andern dem deutschen Texte an, beginnt nach der Vorrede Deus qui est principium, den Art 1 mit: Duorum gladiorum potestatem, spiritualem scil. et saecularem. Die einzelnen Texte z. B. der Görlitzer 250 zeigen bedeutende Varianten, für einzelne Artt. sogar selbständige Arbeiten, vgl. Gärtners Ausgabe. So lautet der Schluss nach den alten Drucken und u. a. nach den Hdss. 250, 397: nec terrae mandatum nec hospitia neque precaria ponere debet, nisi haec ab incolis arbitrantur, in dem Druck v. 1614 und in den Hdss. 33, 34 aber: nec licet iudici aliquod praeceptum [12] — — aut incolis imponere absque provincialium communi consensu. Kommt auch die Vorrede: Spiritus sancti gratia det sensibus iuvamina als Uebersetzung von: des heiligen Geistes Minne, vor? Fehlt die Uebersetzung von I. Artt. 7 — 14, 26, 36, III. 51, 82 — 91?

ß) V. Vratislaviensis, in den Hdss. 85, 131, 133 vgl. Gaupp Magd. R. 188, und Homeyer Ssp. I. S. xxxi Nr. 21, II. 1 S. 85, 86. Sie giebt die freieste Form, ist rubricirt: iura Magdeburgensis civitatis, beginnt mit einem Prolog: Deus iudex iustus — — apicibus enodare, der u. a. besagt, dass das ius theutunicum übersetzt sei ad mandatum Thome Wratislaviensis episcopi, und geht dann gleich unter der Rubrik: hic incipitur de linea consanguineitatis zu den Worten I. Art 3 § 3 des deutschen Textes (in dem hovede is besceiden) über, welche nach kurzer Einleitung lauten: in principio genealoye pater et mater legitime copulati locum obtinent capitis; (in der V. vulgata: in membro capitis masculus et foemina, qui quaeve legitime contraxerunt, constituuntur; in der V. Sandomir.: in capite designatur maritus et uxor qui legitime coniuncti sunt). Der Schluss wie in dem Druck von 1614.

Jene Hdss. schliessen im Cap. 96 noch das Lübsche Recht an, welches im C. 110 mit heredes ipsius omnem suam hereditatem integraliter possidebunt endigt. Die Artt. I. 7 — 14, III. 82 — 91 sind vorhanden.

γ) V. Sandomiriensis in dem Cod. Sagan. 91, Cod. Dzial. 149, Gnesen. 249, gefertigt spätestens 1359 vom Notar Conrad zu Sandomir; 278 Capp. in Nr. 149; 304 Capp. in Nr. 249. Diese beiden Hdss. geben auch einen Theil der rhythm. Vorr. Secus viam edifico per hoc a multis arguor bis zu dem Gedanken der V. 160 — 175 gaza — — nisi publica fiat, labitur et multas vires crescit eundo. Daran schliesst sich der textus prologi: Deus qui est initium — — sicut Sachzonia in suo iure tenet — custodire precepit, dann die Angabe des Uebersetzers mit Bitte um Nachsicht: Hic inter lectores humiles .... Cunradus .... cum peticione viri famosi Nycolai dicti de paczonow in sandomiria civis .... non augmentando nec minuendo, sed de verbo ad verbum in latinum redegit ac correxit. Die Uebersetzung ist in der That die wörtlichste. Der Text beginnt Duos gladios misit Deus (Dominus) in terram ad fidem protegendam katholicam, schliesst (III. 91 § 3) nisi sit arbitrium terrigenarum et consensus. Die Hdschr. 91 entbehrt der Vorreden, mischt einzelne Worte, z. B. am Schlusse wilkore nach arbitrium, selbst längere Stücke des niederdeutschen Textes ein, [13] weicht auch im Tenor zuweilen von Nr. 149, 249 ab. Sie hat z. B. in I. 1 nicht den Zusatz jener Hdss. aus der Glosse nach katholicam: evangelio testante dicente ipso salvatore — — ecce duo gladii. I. 2 beginnt in Nr. 149, 249 Quivis christianus tenetur ter in anno synodo interesse, cum ad annos pubertatis pervenit in dyocesi in qua manet, in Nr. 91 Q. c. t. synodum quaerere t. i. a. cum ad a. discretionis p. in episcopatu in quo residet.

δ) Der lateinische Text in der u. d. T. Commune privilegium etc. Cracau 1506 von Lasco herausgegebenen Sammlung Polnischer Rechte (Homeyer Ssp. II. 1 S. 42 Nr. 5) Bl. 197v. Er beruht vornemlich auf γ, daneben lag auch β vor und zuweilen tritt noch eignes hinzu. Die Einleitung s. t. prologus in secundum librum iuris Magdeb. seu Saxoniae provincialis lässt in der Schlussbitte des Uebersetzers dessen Namen fort und schliesst planis verbis et non obscuris in latinum redactum est atque correctum. Der Text beginnt wie γ mit dem Zusatze von Nr. 149, 249, schliesst wie β und hängt gleich ihr das Lübsche Recht an.

Die Zamosker Ausgabe des lateinischen Sachsensp. von 1602 und nach ihr die Zobelsche von 1614 geben zuweilen neben der vulgata noch einen Text als t. antiquum oder ex vetustioribus codd. z. B. I. 8, II. 62, III. 91, der dann mit δ stimmt

Sonach können regelmäßig dreie, bei einer Abweichung aber innerhalb der vulgata oder γ, oder bei einer Eigenheit von δ noch mehrere lateinische Texte neben einander gestellt werden, z. B.

1) I. 3 §. 3 a. E. wende de paves ne mach nen recht setten, dar he unse lantrecht oder lenrecht mede ergere.

α) qui tamen nullam decretalem in nostri iuris feudalis et civilis potest condere praeiudicium. β) hoc iuri Saxonum et feodali in nullo poterit derogare. γ) Nr. 91 tamen nulla iura constituere potest, per quae iura provincialia seu feudalia valeat impedire. Nr. 149 ipse tamen nullas licite facere debet constitutiones, per quas iura provincialia s. f. approbata et a sanctis patribus sanctificata possit violare. δ) aus β und γ 149 combinirend hic tamen iuri Saxonum provinciali et f. in n. p. derogare. Dominus siquidem Papa nullas — — iura Saxonum p. et feudalia a s. p. sancita et approbata violari possint. ε) Noch anders Klenkok wider den Sachsensp.: Papa non potest aliquod ius condere vel statuere, per quod valeat ius h. e. statutum terre vel feodi Saxonum deteriorare.

2) I. 4 Uppe altvile u. uppe dverge — — de solen se halden in erer plage. [14]

α) Super nanos et homunciones — — et ipsis necessaria ministrent. β) In feodo et etiam hereditate filius fatuus gnavus — imbecilles huiusmodi foveant et conservent. γ) Nach Cod. Gnes., Dzial.: Neptunii[2] vel homuncii — — in sua cura tenere debent. Nach Cod. Sagan.: Nepternii et homuncii — — consanguinei ipsos debent procurare. δ) aus β und den beiden Texten γ combinirend: In feudo et etiam in hereditate filius fatuus vanus (l. nanus) — — illos vero in sua cura tenere debent et ipsos procurare.

3) I. 37 § 1 kempen u. ir kindere — die sint alle rechtlos.

α) zeigt verschiedene Formen, z. B. die Drucke Certantes seu pugiles et eorum proles — — notantur infamia et iuri sunt alieni. Nr. 250. Pugiles eorum filiique — — omnes hi iuri derogantur. Nr. 47. Pugiles eorumque pueri — — iurilegi iudicantur. β) Pugiles et eorum filii — — a iure communi pelluntur. γ) und δ) Pugiles et eorum pueri — — hi omnes sunt suo iure privati.

4) III. 29 § 1 Nen scepenbare man ne darf sin hantgemal bewisen, (vgl. Homeyer über die Heimath S. 9, 10).

α) die alten Drucke und u. a. Nr. 703 Nullus bannitorum bannum sui scabinatus indiget designare. Druck v. 1614 u. Nr. 33 Liber seu idoneus Scabinis b. s. s. ostendere non indigebit. β) und δ) Liber ydoneuset idoneus seu dignus) scabinis non compellitur uxorem suam ostendere γ) Nemo dignus sede scabinali indiget suum (suam?) ostendere contubernalem (149 contubernium).

Sprachprobe aus einer der obigen Stellen, oder aus I. Art. ult., II. 43, III. 27.

Aus dem lateinischen ist wieder eine Uebertragung ins Polnische erfolgt und u. a. gedruckt Cracau, 1559, 1565, 1573.

b. Lehnrecht.

a) Es ist eine Uebersetzung bekannt, in den Hdss. 85, 131, 149, in dem commune privil. und bei Goldast, Ludovici, Senkenberg, s. Homeyer Ssp. II. 1 S. 85 ff. Sie beginnt nach einem [15] Prolog: Quoniam in prima parte huius libelli provinciale ius competenter transtuli in latinum, oportet me in hac parte secundum ius feodale etc. mit Volens igitur iuris feodalis agnoscere veritatem und schliesst gewöhnlich vasallus non tenetur nisi semel tantum suum feudum erga dominum testibus obtinere (80 § 4). Die Zahl der in §§ getheilten Capitel ist 38, 41 oder 43. Nr. 149 hat viele ungezählte Abschnitte und fügt a. E. nach Art. 78 unter istud cap. sequens pertinet ad lxxxv nur noch den Art. 79 (Ludovici 43) hinzu. Alle Hdss. haben als Nachwort unter haec sunt recompensaciones animalium oder (149) de recompensa rerum noch den Art. des s. Landr. III. 51, schliessend in curia ipsius domestici.

β) Vetus Auctor (Libellus) de beneficiis nennt man eine in jetzt bekannten Hdss. (vgl. Nr. 188, 196, 329) nicht mehr vorhandene, zuletzt von Homeyer, Ssp. II. 2 S. 75 vgl. S. 3 ff., 62 ff. herausgegebene, gereimte lateinische wohl ursprünglichere Form des sächs. Lehnrechts, in 3 Abth. zu 133, 70 (69), 23 §§, kenntlich durch den Anfang Si quis velit instrui in iure beneficiali. Schluss entweder Omnis concessio — — propterea detestemur haec omnia, oder Dominus quoque — — erga dominum qui illud concessit. Die blosse Anzeige einer wieder oder neu aufgefundenen Handschrift genügt.

3. Görlitzer Rechtsbuch.

Darunter ist eine bis jetzt nur in der Hdschr. 252 gefundene Arbeit verstanden, welche in Capp. 1 — 30 den Auctor vetus de beneficiis ins obersächsische übersetzt, in Capp. 31 bis 32 § 4 auf das Weichbildrecht, und in Capp. 32 § 5 — C. 42 (43 ist übersprungen), 44 — 47 auf das sächs. Landrecht sich gründet, s. Homeyer Ssp. II. 2 S. 23 — 61. Sie ist überschrieben: Diz ist ein buch von dem lenrehte, beginnt Swer cluch an lenrechte welle wesin und schliesst unde daz si iz denne alliz undir sich geliche teilin. Schon die blosse Anzeige von neu aufgefundenen Hdss. ist willkommen, auch ohne Vergleichung mit einem der bisherigen drei Abdrücke in Zepernick Miscellaneen zum Lehnrecht I. S. 1 ff., von G. Köhler, Görlitz 1838 u. 1841, 4, und in Homeyer Ssp. II. 2 S. 85 — 226.

4. Sogen. Holländischer Sachsenspiegel.

Er ist gedruckt als Spiegel der Sassen Gouda 1472 und später öfters; nach der Ausg. von 1479 durch Grupen, Frankf. und Leipzig [16] 1763, 4. unter jenem Titel mit Randbemerkungen über die Quellen wieder herausgegeben, und enthält im Wesentlichen einen Auszug aus dem Sächs. Landr., dessen Gl., dem Sächs. Lehnrecht, mit Zusätzen aus dem mosaischen Recht.

Vorrede: Hier beghint een seer profitelic boec etc.; Register; der Textus prologi des Ssp. Got die daer is een beghin mit seiner Glosse; der Art. 1: Twee swerden lied god. Bei Grupen 107 Artt., indem nach Art. 102 noch wieder 97 bis 101 gezählt werden. Der letzte rubricirt: Hoe en wiif gheen heervaert en reyst (aus Lehnrecht 34, 40, 23). Am Schluss der Artt. 2, 8, 52, 65, 101a stehen Verweisungen auf den „stenencloet“; es ist sceuencloet zu lesen, darunter aber hier nicht mit Grupen der Richtsteig, sondern der Ssp. oder dessen Glosse, auf welche eher die Citate passen, zu verstehen.

Am Schluss des Ganzen: Hier eyndet dat boec der keyserrechten gheheten die spieghel van sassen, wel ghecorrigeret uten latine.

Kommt diese Arbeit in Hdss. und dann darin dieser Schluss und jene Berufung auf die Glosse, überhaupt eine Abweichung von dem Angegebenen vor? wie lauten die Rubriken der 10 ersten und 10 letzten Artikel?

5.

Nach einer Notiz im Rheinischen Museum f. Jurispr. III. 48, 1829 wären Uebersetzungen des Sachsenspiegels ins Böhmische nicht selten. Die Mittheilungen jedoch der Herren Hanka und Schaffarik zu Prag über böhmische Formen deutscher Rechtsbücher ergeben nur Uebertragungen des schwäbischen Land- und Lehnrechts, des Rechtsbuches nach Distinctionen und des Weichbildrechtes.

B. Rechtsgangbücher.
1. Richtsteig.

Titel: des Richtes Stich, Rechtsteiger, processus iudiciarius (iudicii), in den Drucken von 1481, 1482 Ordnung oder Handlung des rechten.

a. Richtsteig Landrechts

auch schevencloit, schedencloit, schepencloit (Nr. 126) genannt. Neuere Ausgaben von Senkenberg C. Iur. Germ. I., von Unger 1847. Die Hdss. zeigen fünf Classen. [17]

Zu A gehören die Drucke von 1516 (nachgedruckt in Ludovici's Anh. zum Lehnsprocess 1718, 1750) und 1517. Der in den Hdss. stets niederdeutsche Text beginnt Sint (wente) en gerichte wert van dren personen. Von den 49 oder 50 Capp. handeln 1 — 4 von den Personen im Gericht, 5 von den Klagen überhaupt, 6 — 27 von den bürgerlichen, 28 — 35 von den peinlichen, 36 — 47 von den vermischten Klagen, 48 vom Urtheilmahnen, 49 vom Urtheilschelten unter Königsbann, 50 vom U. in der Mark, schliessend er he des afgedreven werde met rechte. So vintme he ne moge. Ausserdem fragt sich: Steht zwischen Cap. (21) Bistu (Sittestu) uppe pachtgude und Cap. (22) Clage up eygen di kumpt noch eins Also N hir bescheiden is, oder steht es schon nach Cap. (20) Spricket dyn broder, oder fehlt es, wie gewöhnlich, ganz? — Ist ein Prolog da; beginnt er wie meist Desse settinge u. de vire de hir na volgen, oder Desse s. genomet de richtstich, oder De sosten settinge na K. Karls rechte an deme ende des sassenspegels; schreibt er die Abfassung nur Friedrich von Staufen zu, und schliesst mit dem rechten beschermen mogen vor ereme schaden, oder gedenkt er auch der Bitten der Herren Conrad und Siegfried v. Buch mit dem Schlusse da wolde ic tein jar deste ere umme sterven? — Sind Allegate da? — Ist ein Epilog vorhanden, und zwar Dit hebbe wi leve veddere (seltner), oder Got de dar is de rechticheit (häufiger)? — Ist das Stück vom Mustheil s. oben S. 9 angehängt? — Sind die Capp. 37, 38 Sprikstu des wort und Kumstu aver verbunden? — Sind aus Capp. 1 — 28, 29 — 35, 36 — 50 drei Bücher gebildet?

Der Classe B gehören die alten Drucke (ausgen. von 1516 und 1517), und der Ungersche an. Sie scheidet sich vornemlich durch eine breitere zuweilen missdeutende Darstellung; der Anfang lautet Wente denne ein gerichte werden schal, und meist noch weiter das wirt (schal werden). Der Prolog findet sich nur in Nr. 432. Die Mundart ist meist mitteldeutsch. Allegate sind regelmässig da. Ausserdem: sind Cap. 32 u. 33 So spreke de unschuldige man und Is dine clage vornachtet verbunden? — Ist der erste Epilog da (gewöhnlich), oder der zweite (selten)? — Sind die kleinen Arbeiten Cautela und Premis, s. unten S. 19 vorangeschickt?

Aus der Classe C hat Senkenberg seinen „ersten Theil“ des Richtsteigs genommen. Sie verkehrt die Ordnung dergestalt, dass Capp. 29—33 (34) ans Ende gesetzt und dabei anders abgetheilt werden; sie behandelt auch die drei letzten Capp. in eigenthümlicher [18] Weise, indem sie vom Cap. 50 nur zwei Stücke aufnimmt, deren eins in Cap. 49 eingeschoben, das andre worde ok ens ordels gevraget als besondres Cap. (Senkenb. 43) gegeben wird. Prolog, Epilog, Allegate und die Erwähnung Ronstedts a. E. des Cap. 3 fehlen. Die Sprache ist regelmässig niederdeutsch. Fehlen die Capp. 28, 34, 36 gänzlich? Ist Cap. 26 Erkricht en din gut bei Er ander kunst getheilt?

Die Classe D fügt dem Richtsteige noch als zweiten Theil eine bei Senkenberg gedruckte Arbeit aus der Glosse Landrechts in 25 Capp. hinzu. Das erste unter der Rubrik Wye eins mans weyb und hind nach tod ein man beschuldigen sol beginnt Item ein mayster spricht. Das letzte rubricirt Als du fragst was yeglichs man wergelt etc., schliesst und von kaysere in jren privilegien also gegeben ist. Der eigentliche Richtsteig ist hier überschrieben: Buch von dem Richter, von dem Kläger und von dem Antworter, beginnt meist Seit dem male ein gericht, fasst die Capp. 3 und 4, so wie 36, 37, 38 zusammen, hat weder Allegate noch Prolog und Epilog und hängt dem gewöhnlichen Schlüsse noch an Schilt auch einer ein urteil — — als ich dich hievor gelert habe.

Die Classe E endlich macht drei Abtheilungen, versieht die erste mit dem Prolog Deus iudex iustus et fortis und mit einer Note Ir sult merkin di sachin dises buches, welche des Burkard v. Mangelfeld erwähnt, schickt der zweiten eine Umarbeitung des Prologs voran, und erweitert vielfach den Text, namentlich in der ersten Abtheilung. Sie hat Allegate und beide Epiloge.

Allgemeine Fragen: Wie lautet der Titel; stehen die Allegate im Text oder am Rande; sind die Capitel rubricirt; ist ein Register da, etwa mit einer besondern Vorrede, und stimmen dessen Rubriken mit jenen? Erwähnt das Cap. 3 So spreke de vorsprake a. E. des Rudolphs von Ronstede und in welcher Weise? Findet sich a. E. des Cap. (21) Bistu uppe pacht (pand) gude der Satz Wo men — — gerichte besceiden oder schliesst es schon mit sime jegenere buten? Steht im Anfange des Cap. (46) Hir antwerde sus to statt na deme dat hir sassisch recht is etwa gesaczt oder hessens oder frenkisch oder megedeburgisch? Als Sprachprobe das erste Cap. oder doch ein Theil desselben.

b. Richtsteig Lehnrechts,

zuletzt herausgegeben von Homeyer Ssp. II. 1 S. 371 ff., beginnt nach einem Vorworte Wente nergen en man billiker sine truwe [19] im ersten Cap. mit So wetet alle eddele lüde, and schliesst ses weken, dar he dal binnen ut teen mochte.

Die drei a. a. O. S. 387 characterisirten Formen des Rechtsbuches scheiden sich schon dadurch, dass die erste 31 Capp. zählt und in der zweiten Periode des Vorworts dat nu truwe u. gunst sunder stunden (st. alleczeit) liest, die zweite 41 oder ungezählte Capp. hat und die letzte Periode des Vorworts mit Nun sehen wir st. Nu sich oder Nu wetet beginnt, die dritte endlich in eine geringe Zahl von Absätzen zerfällt und a. E. des Vorwortes das her rechtdage legen st. dat is etc. liest.

Wie lautet die Ueberschrift; sind die Capitel gezählt und rubricirt; sind Allegate, ist ein Register da?

Mittheilung des Vorworts oder des Cap. 2 To deme anderen male merket, einiger Rubriken mit Angabe der Capitelzahl, und einiger Allegate mit Angabe der Zahl des allegirten Capitel des Lehnrechts.

2. Gerichtsformeln.

a) Die Hdschr. 65 enthält nach dem Richtsteige Landrechts Formeln, beginnend Her richter ik bidde eines mannes di min wort spreke. Ik bidde eins N. Der letzte Abschnitt unter Van wilkore schliesst mit Her richter — — oder wat dar an geschi dat dar jo recht an geschie.

b) Formeln v. J. 1448 in Nr. 61. Anfang Schulde tosprake und klage der gerechticheit.

c) Aus Processregeln einer nicht näher bezeichneten Hdschr. der Leipziger Rathsbibl. des 15. Jahrh. führt Dreyer Nebenstunden S. 65 den Satz an wo du kanst ein sprichwort anhengen so thu es, denn nach sprichwörtern pflegen die bauren gerne zu sprechen.

3. Cautela und 4. Premis.

Beides Arbeiten geringeren Umfanges, gedruckt vor dem Richtsteige in den Ausgaben des Ssp. s. l. et a., Basel 1474, Cölln 1480, (danach in Bruns Beitr. 138 ff.) Augsburg 1481, 1482, 1484, (danach in Ungers Richtsteig S. 1 ff.) 1501. Die erste beginnt: Cautela des spegels van sassen bin ik genant, und bin gekomen in die lant, schliesst gewöhnlich: so wirvet he loff und ere jegen got und der werlde und ewich lon van gode. — Folgt am Schlusse noch: dat mote allen cristen — hillige geist und hienach noch etwa: Nu bittet alle gemeyne — an synem tode czu leczten?

[20]

Probe des gereimten Anfangs bis: Unse here (got) spreket.

Der Cautela ist meist ein Stück angehängt, anfangend: Premis so bin ik genant, ik wil nu syn bekant, schliessend, dat he nicht en worde geslagen noch berovet. — Steht statt Premis deutlich Prenus wie in dem Druck v. 1474, oder gar Orienus wie in dem Druck v. 1480?

Probe des gereimten Anfanges, welcher den Vf. Herman v. Oesfelde nennt, bis Unse here.

Sind diese Arbeiten in nähere Verbindung mit dem Richtsteige gesetzt, so dass sie etwa zwischen Register und Text desselben stehen?

5. Die Weise des Lehnrechts.

Die Hdss. 87, 620, 734 enthalten an der Hand eines angenommenen Rechtsfalles eine Arbeit über den Lehnsprocess u. d. T. Dysz ist dy rechte weyse dy eyn iczlicher lehenhirre halden sal, der da czu lehenrechte eynen beclagen wil als hyr nach geschreben stet; nach Nr. 620 in Zepernick Abhdl. IV. 5 ff, nach Nr. 87 in Homeyer Ssp. II. 1 S. 543 ff. gedruckt. Ebd. S. 398, 399 sind die Abweichungen beider angegeben. Der Schluss lautet in Nr. 620 Doch mus der man dem herrn dorumb wettin — dem herrn daz gut wolde entphirren, in Nr. 87 Denne zo dancke der vorspreche — — dormete uff das lehenrecht.

6. Blume des Sachsenspiegels.

Diese sehr weitschichtige noch ungedruckte Arbeit des Nicolaus Wurm oder Vermis (s. Ssp. II. 1 S. 75, 76) zeigen die Hdss. in zwei Hauptgestalten.

I. Zu der ersten gehören die Nr. 28, 92, 253, 499, 509 und das Fragment Nr. 62. Unter ihnen wiederum giebt

A. die Görlitzer Nr. 253, welche der Verf., nach Lausitz. Mag. XV. 171, selber für Görlitz besorgte, den im Ganzen vollständigsten und ursprünglichsten Text in folgender Ordnung.

Ausführliches Register unter Hye hebt sich an das registrum ubir dy flores dor man vint di wyze czu practicziren vor werltlichin gerichte, und mit einer Vorrede Man vint in gar viel rechtsbuchern, welche u. a. die Eintheilung des Ganzen in die vier libri: actionum, practicarum generalium, pr. specialium und der regulae juris aus Kaiser-geistlichem Recht und Sachsenspiegel angiebt (vgl. Gaupp Schles. Landr. 312). Nach dem Register: Hy hebit sich [21] an dy blume ubir den sachsenspygel, den wir auch lantrecht heyssen und ubir weycbildis recht, daz wir auch Maydeburgisch recht heyssen u. statrecht.

Das erste Buch zerfällt in 27 Distinctionen, die Distt. wieder in Artikel oder auch in Actionen. Die Dist. 1 giebt, mit den römischen Kaisern beginnend, eine Rechtsgeschichte und schliesst mit einer Angabe des Plans: czu dem irsten noch clage, dornoch wy man antworten sal u. eyne yezliche sache practyciren, u. wil ich setzen manchir hande regulen tzusammene gelezen aws manchirhande rechte getzyret noch der weyze des alphabeti von deme A antzuheben bis uff das Et. Die Dist. 2 erklärt im Art. 1 das Ansehn der Magdeburger Schöffen, und geht Art. 2 zur Hegung des Gerichts über. Bis Dist. 8 wird von der Gerichtsverfassung und von der Haupteintheilung der Klagen gehandelt; mit Dist. 9 beginnen die Formeln für die einzelnen Klagen. Die letzte Actio (D. 27 A. 8): ap ein man sin kint erbelos etc. Das Buch schliesst: Wyssen sullen alle dy dese klagen sehen — — ob ich icht misseschrebin habe. Deo gracias.

Das zweite Buch mit der Ueberschrift Hie hebit sich an die gemeyne practica, die man gemeynlichen helt in allen sachen nach deme gemeynen lauffe in burgerlichen sachen hat 12 Practiken, die in Capitel oder §§ zerfallen. Der Cod. Goerl. bricht, weil 1 oder 2 Bl. fehlen in Pr. 12 Cap. 18 ab, während nach den übrigen Hdss. noch ein Cap. 19 bis wy man dy gewere thun sal resp. supra und eine Schlussrede Ir sullit eigentlichin merken — u. gebe en dese blume tzu einem bekunde der heiligin dreivaldekeit tzu lobe folgt.

Das dritte Buch der Practicae speciales hat ein lat. preludium (welches gleichfalls noch im Cod. Goerl. fehlt) beginnend: Nisi illa superna gracia worin u. a.: ad desiderium vel optatum ser. principis d. Ruperti ducis Slezie, d. legnicensis per Nicolaum Vermis nuncupatum de nova Ryppyn havelberg. dioec. collectum, non pro modo sed pro forma practicandi sub dei nomine, (vgl. Gaupp a. a. O. 315). Dann ein deutsches Vorwort Nu wir vornomen habin von desir kegenwortigen blumen varbe — — redeliche antwort volge (Gaupp 298). Es folgen 162 Practiken, die häufig mehrere §§ zählen. Vor Pr. 23, 31, 49, 69, 80, 113, 130 stehen lateinische Exordien mit schwülstigen Wiederholungen über Anlass, Zweck und Gang der Arbeit, welche regelmässig des Herzogs Ruprecht, zuweilen auch des Autors gedenken, u. a. vor 69 so: ideoque ego Nicolaus Vermis agnomine havelb. dioec. scolaris [22] legum scole bononiensis magistri mei dni Johannis de lignano dno legum ac doctore decretorum examinatus. Die letzte Practik Von ortils stroffunge endigt Wy man ein ortil straffen sal u. was nutz doran ist das vind man in den Regulen V. Schlussrede: Dis habe ich Nicolaus worm von nawen Ryppyn awss dem gestiffte zu havelberg dise kegenwortige flores — — Nach gotis gebort tawsend dreihundert u. in deme sebenundnewnzigisten iare an des h. urbans tage. Sit laus Deo, (vgl. Gaupp 313).

Das vierte oder Regelnbuch hat die Vorrede Ad decus et decorem sacri imperii — — credo per universum (Gaupp 306), dann die Ueberschrift Hy heben sich an regulen — — czu einer bewerunge, und ein Gedicht in 28 Versen Wer do wil ein richter sein — — Dy mus der tufil vorslinden. Die Regeln selber, auf welche in den vorigen Büchern fortwährend hingewiesen worden, sind alphabetisch geordnet, so dass nach Z noch E folgt, unter welchem Zeichen die Regeln meist mit Et (Es) beginnen. A zählt 78 Regeln, die erste Alle dy wedir den cristen glauben lebin, (Gaupp 307), B 98, Z 211, E 315, denen ein Anhang noch 34 hinzufügt.

B. Am nächsten schliesst sich die Namslauer Hdschr. Nr. 499 an. Doch steht hier 1) das grosse Register am Schlusse, und ausserdem mitten in der Pr. spec. 3 ein Theil eines andern Registers, welches in den Actionen abbricht. 2) Im ersten Buche ist ausser der Einth. in Distt. noch eine andre von D. 2 Art. 2 an, die nur nach Artt. zählt, und die Klagformeln (von D. 9 an) werden noch besonders von 1 bis 185 gezählt. 3) Im dritten Buche stehen nur die fünf ersten jener Exordien, für das 6te und 7te ist Platz gelassen; ausserdem noch für mehrere vor 147, 150, 154, die aber auch im Cod. Goerl. sich nicht finden. 4) Das Buch der Regeln, obwohl in der Vorrede zum Register erwähnt, fehlt gänzlich.

C. Die Berliner Hdschr. Nr. 28, die Breslauer Nr. 92 und die Neisser Nr. 509 stimmen in folgenden Eigenheiten: 1) das Register steht zwischen den Practiken und den Regeln; 2) der lat. Eingang zu den Regeln Ad decus, abgekürzt nur bis libertate gehend, findet sich schon gleich nach der Rubrik im Anfange des Ganzen. 3) Im ersten Buche ist die Eintheilung nach Distinctionen gar nicht festgehalten. Die Zählung nach Artikeln geht bis 254, die von Art. 70 anfangende der Actionen wie im Cod. Namsl. bis 185. 4) Im dritten Buche der Pr. speciales bricht der Text schon in der dritten Pr. de exceptionibus plötzlich mit wy her en [23] ym czu rechte irlangen sulle. Der Richter ut s. Der Scheppfe. Sententia ab. 5) In dem Regelnbuche fehlen die Eingangsverse. Die Nr. 28 hat unter A 86, B 94, Z 227, E 317 und im Anhange 35 Regeln.

II. Die Berliner Hdschr. 38 und die Breslauer 88 zeigen im Ganzen eine kürzende Umarbeitung. Haupteigenheiten sind: 1) Die pr. generales fehlen gänzlich, weshalb das voranstehende Register auch nur zweier Bücher, von den Klagen und von den Practiken gedenkt. 2) Im Buche von den Klagen schliesst die Angabe des Plans (oben I A Dist 1 a. E.) kürzer: czu setzen tzur irsten clage, dornoch antworte, dornoch practica, dornoch regulen deo gracias; auch sind die Verse (I A Buch 4) hier eingeflochten mit dem Schlusse sol der teufel binden. Das folgende des Buches ist in einen Prolog (dist. 2 art. 1) und in vier Abschnitte mit Capp. getheilt, deren 4ter die Klagformeln oder Actiones begreift, aber ihrer nur 173 zählt. A. E. Hy habin dy clagin ein ende — nu und tzu allen stunden (Gaupp 298). 3) Die hierauf folgenden Pr. speciales haben 150 Capp. Das erste rubricirt Von antwort uff der irsten clage wy man einen seine sache angewinnet. Das letzte Ab der herre nicht welde irloubin. Schluss mit dem rechtin angewonnen hette. R. I. Was seine peine sey der in sotan sachin ubirwonden worde. R. I. Deo gracias. 4) Das Regelnbuch ist da mit den Eingängen Hy habin und Ad decus — universum. A hat 78, B 98, Z womit geschlossen wird 48 Regeln.

7. Die Blume des Magdeburger Rechts.

Nur in Nr. 251 gefunden, gleichfalls ungedruckt und auch wohl dem Nicolaus Wurm zuzuschreiben. Ueberschrift Diz buchelin ist dy blume von Magdeburg genant. Ein Vorwort Sint wir von gotis halben — blybit czu ewigin vortumnisse erklärt die Allegorie der Blume. Der Text in drei Partikeln zu 167, 100, 399 Capp., (von welchen Capp. 291—399 Regeln enthalten), und einer vierten mit ungezählten aber rubricirten Absätzen; der letzte von den dy iren vater oder mutir totin. Schluss ist von der ewygin rosin one dorn der Juncfrawen mariam. Amen. Got gebe seinir silen rat Der diz buch getichtit hot. Das Werk, vielleicht ein erster Entwurf zu Nr. 6, enthält theils Klage- und Antwortformeln, besonders in der ersten Abtheilung, theils Rechtssätze, meist aus dem Sachsenspiegel, Richtsteige und Weichbild, selten aus den fremden Rechten geschöpft. Die drei ersten Partikeln [24] befolgen eine Art alphabetischer Ordnung; in der ersten beginnen die Capp. 161—164 mit Xenodochium, Yconomus, Ychmarte, Ypotheca.

8. Vemgerichtsbücher.

Dahin zähle ich

a) Die bei Mascov notitia juris etc. Brunsvico-Luneburg. Gott. 1738 Anhang p. 47 — 116 aus der Osnabrücker Hdschr. 526 als Vemgerichtsordnung und bei Tross Urkunden f. d. Gesch. des Femgerichts Hamm 1826 S. 28—53 ohne Angabe der Hds. als Rechtsbuch von der Feme gedruckte Arbeit, welche ausserdem noch in Wigands Hdschr. Nr. 691 vorkommt. Bei Tross lautet der Eingang Ewige Got verlüchte myne Synne; bei Mascov geht noch eine Verwarnung Dyt bock en sal neymant hauen noch lesen, he en sy des h. R. Richss eyn echt recht fryg scheppen — — und O Ewych is so lanck de Geloue west krank voran. Der Schluss in beiden So vrage offt he ok ordele schelden moge. So vindet men ok he en moge des nicht doin. Das Buch handelt über die Eigenschaften der Freigrafen, dann in der Form von Fragen eines Freigrafen und Antworten (Urtheilen) der Freischöffen über das Verfahren vor dem offenen Gericht und in der heimlichen Acht, worauf wieder Rechtssätze folgen, welche zum Theil den Ssp. auf die Vemgerichte anwenden, mit Berufung auf denselben nach der gewöhnlichen Bücher- und Artikeleintheilung. Am Schlusse ziemlich genau das Cap. 49 des Richtsteigs Landrechts vom Urtheilschelten unter Königsbann.

b) Eine Art Auszug aus a liefert die aus einer Arnsberger Hdschr. Nr. 10 bei Wigand, Femgerichte S. 551 — 558 gedruckte Arbeit, s. v. Wächter, Beitr. z. D. Gesch. 1845 S. 120, 121. Sie steht noch in der Soester Hdschr. Nr. 625 und der Osnabrücker Nr. 527. Verse Eyn weldiger vader in diner maiestait — — As dat hir na beschreven stait gehn in Nr. 625 voran, folgen in Nr. 527. Nr. 10 zählt 34 Artt.; Nr. 527, 625 haben nur 32, indem sie A. 8 u. 9, 13 u. 14, 15 u. 16 zusammenziehen. Art. 1 beginnt Der frygreue sal up den vrien stoill sitten gain. Der letzte handelt von den Gebühren des Gerichts.

c) Die Hdschr. 10 giebt einen andern Auszug aus a in 12 Artt. (Wigand 558 ff.), der selten mit b (vgl. b, 26 mit c, 7) zusammentrifft, meist ihn ergänzt, v. Wächter 121. Beginn Des konings strate sal wesen also wyt (vgl. Ssp. II. 59 § 3). Schluss vorder den wen eme des van noeden geboert.

[25] d) Aus b giebt wieder einige Stücke in 19 Artt. (Wigand 1—14, 20—24, 30—34) das Rechtsbuch bei Senkenberg C. Jur. Germ. l. 2 p. 88—92 nach dem Nördlinger Codex Nr. 512, s. v. Wächter a. a. O. 122.

Ueber spätere die Vemgerichte betreffende Arbeiten, welche nicht mehr den Namen der Rechtsbücher verdienen, und über die mit höherer Autorität erlassenen Ordnungen vergl. insbesondere v. Wächter 124 ff.

9.

Unter dem Titel Informacio quaedam collecta ex privilegio seu speculo Saxonum, continens quosdam articulos, qui multocies tractantur contra deum et iustitiam coram iudicibus secularibus provinciarum Saxonum geben die Osnabr. u. Soester Hdss. 527, 625 ein längeres noch ungedrucktes Werk[3] aus der 2ten Hälfte des 15. Jahrh. Es steht zwar mit andern Freigerichtsnormen zusammen, und ist deshalb mit der Warnung Dyt bock en sal nement lezen etc. versehen, aber handelt doch von den Vemgerichten nur insofern sie in die allgemeine Gerichtsverfassung eingreifen. Der erste Absatz spricht mit dem Eingange Na godes gebort do men schreff seuenhundert vnn ses enn seuentich jar do wart de grote konynck karll etc. von Carls Leben und Thaten überhaupt; der zweite von seinem Gesetz, dem Sachsenspiegel. Dasselbe handle von sieben weltlichen Richtern des Landes Westphalen und Sachsen, welche hier von dem niedrigsten bis zum höchsten durchgenommen werden sollen. Das geschieht in der Reihenfolge: Bauerrichter, gekorner Gograf, belehnter Gograf, Lehnrichter, Freigraf oder heimliches Gericht, Stadtrichter, König als Richter. In jeder dieser Hauptrubriken finden sich mehrere Absätze. Die längste Rubrik von den Freigerichten spricht von den Grafengerichten überhaupt, insbesondre von der Verfestung oder Vervemung, ohne doch genauer in die Eigentümlichkeiten der Vemgerichte einzugehen. Die eigentliche Richtung ist die auch in dem Rubrum ausgesprochene, einer Reihe von Missbräuchen und bösen Gewohnheiten der Richter durch Zurückweisung auf Carls Gebote im Sachsenspiegel, der nebst der Glosse fortwährend citirt wird, zu wehren. So schliesst auch der Vf. daromb hevet hie goede to leeve u. to eren dusse informacien colligeirt, off se an jenigen, rechtferdigen [26] man queme, die macht hedde, dat hie an godt u. an dat rechte dachte u. wyste sich an dusser informacien vurg. to richten — — u. hulpe sulke vnredelike dynck als hyr vur geroirt syn wederstaen. Vnd darmede dusser rede eyn ende. Got vnns syn hulde sende hyr up dusser erden so dat wy von eme nummer gescheiden werden. Amen.

Die Soester Hdschr. 625 bricht jedoch schon nach 23 Bl. ungefähr in der Mitte des Werkes in der Rubrik von den Grafengerichten mit den Worten mit in syn recht seten Responsio ab, um gleich das oben unter 8 b erwähnte Vemrechtsbuch folgen zu lassen. Sie ermangelt auch eines Zusatzes, welcher in der Nr. 527 auf eingelegten Pergamentblättern steht.


Die deutschen Uebertragungen der auf den römisch-canonischen Process gegründeten ordines iudiciorum und des Processes Belials gegen Christum bleiben hier ausser Acht Vgl. über dieselben Rudorff, Grundriss über den Civilprocess 1837 Vorr. S. v und S. 6, 7; Ztschr. f. gesch. Rechtsw. XI. 102—108.

C. Stadtrechtsbücher.

Bei ihnen bildet das Magdeburger Recht einen gewöhnlichen Bestandtheil; doch tritt er am unmittelbarsten bei den unter 1. zusammengestellten Rechtsbüchern hervor.

1. Magdeburgisches Recht.

Was mit diesem Namen zu belegen ist, hat nicht immer den Character eines Rechtsbuches. Vielmehr haben wir auszusondern: 1) die der Stadt Magdeburg ertheilten Privilegien; 2) die Aufzeichnungen des M. Rechts, welche die M. Schöffen bestimmten Städten und diese wiederum bestimmten anderen Orten mitgetheilt haben, wie das M.-Goldberger, das Halle-Neumarkter, das M.-Breslauer Recht und dessen weitere Mittheilungen an Brieg, Glogau u. s. w., das M.-Görlitzer Recht; sämmtlich gedruckt in Gaupp Magd. R. und Tschoppe und Stenzel Urkundensammlung, in ihren Bestandteilen verglichen von Mühler, Rechtshdss. des Stadtarchivs zu Naumburg, S. 4—10, 24—29; 3) die Bearbeitungen und Vermehrungen, welche diese Mittheilungen zum Gebrauche für einzelne bestimmte Städte gewonnen haben, wie das Schweidnitzer Recht, Gaupp Schles. Landr. S. 224 ff., das Löwenberger [27] Recht, Homeyer Ssp. I S. xxix, xxx, das Naumburger Recht. Mühler RH. 11—16, 30, 31.

Dagegen tritt eine schriftstellerische Behandlung, mit dem Zweck einer allgemeinern nicht für einen einzelnen Ort bestimmten Belehrung, also der Character eines Rechtsbuches deutlich ein, wenn nun jene Localstadtrechte 1) durch eine dogmatische Arbeit über das sächsische Stadtrecht überhaupt verstärkt — Weichbild — 2) durch Schöffenurtheile vermehrt und systematisch geordnet werden — systematisches Schöffenrecht. Ferner finden sich 3) auch Formen des M. Rechts, die zwar nicht in einer dieser beiden Weisen entschieden als Rechtsbücher ausgeprägt sind, aber doch andrerseits jene Localbeziehungen nicht an sich tragen, also Formen, von denen anzunehmen steht, dass sie als brauchbar für Städte Sächsischen Rechts überhaupt geltend, ohne besondre Beglaubigung eines Schöffenstuhls in Umlauf kamen[4]. Auch diese Formen unbestimmteren Charakters ziehe ich unter dem Namen M. Schöffenrecht hieher, und stelle sie voran.

a) Magdeburger Schöffenrecht, vgl. Gaupp Magdeb. R. S. 125, 146, Wilda Rh. M. VII. S. 324 ff., Mühler 3, 4. Die bekannteren Formen in den Hdss. 90, 121, 210, 308, 609 haben denselben oder ähnlichen Eingang, wie das Magdeburg-Breslauer Recht: Da man Magdeburg zuerst besetzte. Auch der Inhalt schliesst sich ihm im Ganzen an, doch ist hier, wie in der Eintheilung und Ordnung, manche Abweichung. Nr. 90 hat 55 Capp., das letzte von ungerichte; Nr. 121 hat 59, deren beide letzten von clage umme ungerichte handeln; Nr. 210 zählt 46, das letzte von vormundesschaft rechte; Nr. 308 (vgl. Mühler 21) hat 92, Nr. 609 hat 104 Capp. und beide schliessen wie das M.-Breslauer Recht v. 1295 mit: „so mag man sie ausser der Stadt zu Recht nicht bringen in ein ander Gericht.“

In Ermangelung einer Vergleichung mit denen von Gaupp Schles. Landr. 232, 236, 219 für Nr. 90, 210, 609, von Ludovici Vorr. zum Weichbild, und besonders von Wilda S. 355 für Nr. 308, und von Mühler 30, 31 für Nr. 501 gegebenen Rubriken, wären [28] etwa Ueberschriften und Eingänge der 5 ersten und 5 letzten Capp. mitzutheilen.

Ist eine Chronik vorangestellt und womit schliesst sie, vgl. Pfeiffer Repgowsche Chronik 1854 S. 18, 23; wie lautet der obige Eingang von der Besetzung Magdeburgs genauer; geht ihm noch, wie in Nr. 121, der Satz: Kunig Karl satzte erst das recht zu Sassen etc. voran?

b) Weichbild,

α) Deutscher Text, vgl. Mühler 9, 10.

Die oben erwähnte doctrinelle Arbeit, äusserlich characterisirt durch den Eingang der einzelnen Artikel: Nun höret und vernehmet, oder einen ähnlichen (vgl. Gaupp Magd. R. 126 ff.), ist in Hdss. nicht immer so vollständig und so geordnet wie in dem gedruckten Weichbild, wo sie Art 1 — 27 bildet, und möchte aus mehreren Stücken erwachsen sein[5]. Sie kommt 1) geschieden von dem M. Schöffenrecht, aber doch in derselben Hdschr. mit ihm zusammenstehend vor in Nr. 121 (unter dem Namen Weichbild), in Nr. 308 (ohne Namen, Wilda a. a. O. 321), defect in Nr. 210 (wahrscheinlich als Weichbild); gemeiniglich aber ist sie 2) mit einer Form dieses Schöffenrechts zu einem Buche verbunden und heisst mit diesem: Weichbild, Weichbildrecht, Stadtrecht, Fronrecht, Magdeburger Recht, bei den Neuern auch Sächsisch Weichbild. Hier wiederum bildet sie gewöhnlich den Eingang, seltener den Schluss.

A. Gewöhnlichere Form. Die doctrinelle Arbeit steht voran; Art. 1 „Nun möget ihr hören und vernehmen, so will ich euch sagen von des Rechtes Anfang“ führt das Recht auf Gottes-, Markt- und Landrecht zurück. Die Drucke (man zählt 22 ältere von 1482 bis 1599 und einen Nachdruck von Ludovici 1721) haben 136 (137) Artikel., Davon aber weichen die Hdss. dieser Form, z. B. Nr. 24, 32, 34, 47, 86, 143, 162, 250, 303, 314, 525, 608 etc. in Zahl Stellung auch Inhalt der Artt. noch vielfach ab, insbesondere vom Cap. 28 an. In Nr. 24, 162, 525, 608 fehlen namentlich die Ludovicischen Capp. 28, 29, 31—34, 39—41, 48, 51, 56, 58, 68, 74, 84, 85, 90, 98, 111, 115,116, 120, 123, 124, 126, 134, während andre eingeschaltet sind. Vgl. die Tabelle bei Mühler 32, 33 und für den Text in Nr. 24 den Abdruck von A. v. Daniels [29] 1853. Die besonders abnorme Form in Nr. 314 zählt 355 Artt., indem sie dem Ssp. ausser den Vorreden noch 198 bei Ludovici nicht vorkommende Artt. entnimmt, vgl. die Ausgabe des Frh. W. v. Thüngen 1837, Vorr. 22 ff.

Die zu 1a erwähnte Chronik findet sich auch hier. Zuweilen geht ihr noch ein Preisgedicht auf Eike v. Repkow voran „Gott gebe seiner Seelen Rath — — beide zu Gnaden u. zu Frommen“, Ludovici Vorr. 32, Pfeiffer a. a. O. 17. Es passt eher als Epilog zum Ssp., denn als Prolog zum Weichbilde, Gaupp Magdeb. R. 205, findet sich auch (Nr. 134) unter den Vorreden zum S. Landrecht, zwischen Richtsteig und Cautela (Nr. 434), im Texte des Weichbildes zwischen Art. 1 und seiner Glosse. Am letzten Orte steht zuweilen die angebliche Stiftungsurkunde K. Otto’s für Magdeburg.

Findet sich a. E. der Judeneid und noch als „Beschluss auf das Weichbild“ eine kürzere Bestätigung des M. Rechts durch K. Otto?

Beginnt Cap. 1 statt des oben gegebenen Einganges sogleich, wie in Nr. 232, 489 mit: Das Recht ist dreierhande, Gottesrecht etc.; spricht es, wie in Nr. 121, noch von dem Lehnrecht als viertem Recht?

Zahl der Capitel; hinsichtlich Inhalt und Anordnung, in Ermangelung eines Vergleichs mit den Drucken oder den Rubriken in Senkenberg Vis. p. 160 aus Nr. 589, Angabe mehrerer Rubriken oder Eingänge aus verschiedenen Theilen. — Bilden die beiden oberwähnten Bestandteile, wie in der Danziger Nr. 143, zwei besondre Abtheilungen mit den Anfangen Nu vornemet und Als man Magdeburg allererst?

Diese Form A hat eine doppelte Glosse erhalten. Die gewöhnlichere, in den Hdss. ausser Nr. 47 und in den alten Drucken, beginnt zu Art. 1 mit „Recht ist ein steter Wille und ewig“, zu Art. 16 mit „Als ihr nun zuvor gehört habt — ob zu M. ein Urtheil gestraft würde“. Innerhalb derselben finden sich einzelne Abweichungen. Zu Art 10 heisst es, statt Gerke aber von Kerkaw der volwortet den Richtsteig, in der Görlitzer Nr. 250 Gerke v. K. unde Johan von Buch machtin den richtsteig (s. Ssp. II. 1 S. 384). — Durchaus verschieden ist die Glosse in Nr. 47; der defecte Text beginnt erst mit Art. 10; zu A. 16 fängt die Glosse an „Hier entscheidet Hr. Eike unsers Gerichtes Weise zwischen Landrecht“ etc.

[30] B. Seltnere Form u. a. in den Hdss. 83, 85, 91, 131, 134, vgl. Gaupp Magd. R. 197, 199. Sie stellt die doctrinelle Arbeit zuletzt, und beginnt ähnlich wie das M. Schöffenrecht mit der Stiftung Magdeburgs und seines Rechts, in Nr. 83 De grote koning otto buwede dy stad to magdeborch, sin sone de rode koning gaf ein wikbelde recht etc.

Zahl und Anordnung der Artikel, namentlich der zur doctrinellen Arbeit gehörigen? Findet sich eine Abtheilung in 5 Bücher, wie in Nr. 83, vgl. Mühler 19, 35, wo das 4te die Artt. 6 — 9 bei Ludovici, das 5te die Artt. 10 — 22, 24, 25, 27 begreift — Mittheilung etwa des ersten Artikels.

β) Lateinische Texte.

Der erste, gedruckt Zamosc 1602 fol., als Iuris municipalis Maydeburgensis liber vulgo Weichbild nuncupatus — nuper latinitati datus, daraus in Goldast Collect. Consuet. et Leg. Imper. p. 168, und hieraus bei Ludovici 1721, schliesst sich der ersten deutschen Form an; beginnt Ius ipsum aut divinum est aut civile aut provinciale, giebt im 139sten Capitel das iuramentum iudaeorum, schliessend sine mitra iudaico, nach diesem die conclusio privilegii schliessend auctoritate — papae Benedicti, und noch ein Cap. 140, welches declarat modos quo pacto res unius esse desinit. Die begleitende lateinische Glosse ist eine Uebersetzung der gewöhnlichen deutschen. — Kommt dieser Text handschriftlich vor?

Der andre Text, handschr. in Nr. 91, 149, 249 (vgl. oben S. 12) als ius municipale, gedruckt in Lascos comm. privilegium Bl. 176 ff. als erstes Buch des ius Maydeburgernse, vom Notar Conrad in Sandomir gefertigt, entspricht der zweiten deutschen Form. Nach einem Prolog Primo dicit de summa trinitate et fide. Et hoc opus locatum est supra firmum fundamentum, beginnt C. 1 (in Nr. 91 unter de ortu iuris municipalis): Caesar Otto Rufus fundavit templum in Maydeburg et dedit civibus municipale ius. Das Cap. vom Judeneide (109 in Nr. 149; 113 im comm. privil.) schliesst hier deitatis potentia nunc omnes dicite amen. Ihm folgen noch (und zwar im Register der Nr. 149 gesondert als statuta imperii terris Saxoniae, im Texte aber ohne weiteres sich anschliessend) die Cap. 6 ff. Ludovici, beginnend Nunc placeat audire et intelligere quomodo presens scriptum, schliessend in Nr. 149, 249 schon mit et quot fuerint emende tot et pene (Lud. 13 § 1), in Nr. 91 und im comm. priv. mit et ipse suum ius debet dare ante pallatiam (Lud. 15 § 3). Ein Nachwort in Nr. 149, 249: Iste liber finitus [31] et de teutunico translatus in latinum per Conradum scriptorem Notarium quondam Sandomiriensem ac civem dicte civitatis, ad petitionem viri famosi domini Nicolai dicti de paczonow civis suprad. civitatis, qui fuit causa movens. Dann eine Bitte um Nachsicht — nec michi propter hoc inproperari.

Die Wünsche gehen auf Angabe der Zahl der Artt., der Abweichungen von obigem und auf Mittheilung einer beliebigen Probe.

γ) Polnischer Text.

Er findet sich nebst der Glosse in den Drucken von 1581 Lemberg, 1610 Posen u. d. T. Ius municipale to iest Prawo mieyske Maydeburskie nach einer von Paul Sczerbicz aus der lateinischen und deutschen und zwar der ersten Form gemachten Uebersetzung in 140 Artikeln.

Gehört das „Magdeburger Schöffenrecht“ in der Petersburger Hdschr. 532 hieher?

δ) Böhmischer Text

kommt handschriftlich in Nr. 567 vor nach der ersten Form mit einem Eingange, dem Deus est iudex iustus fortis entsprechend, in 144 Capp. so dass 143 den Judeneid, 144 die Confirmation durch Otto enthält.

c) Systematisches Schöffenrecht. Dem Magdeburg-Breslauer Recht finden sich zuweilen, z. B. in den Nrn. 85, 89, 164 M. Schöffensprüche angehängt. Die genauere Verbindung beider giebt den Stoff, den dieses Rechtsbuch systematisch in 5 (4? in Nr. 529) Bücher ordnet. Beschrieben in Gaupp Schles. Landr. 240, 255, vgl. Nietzsche Allg. Lit Z. 1829 Jan. Sp. 46 ff. und Gaupp in Richters JB. 1839 Sp. 794 ff.

Titel: Magdeburgisch Recht; den Anfang bildet das erste Stück der Bestätigung des Breslauer Rechts von Herzog Heinrich IV. v. J. 1283: In nomine dei eterni — ipsasque per ordinem fecimus hic subscribi. Rubriken v. Buch I. Do man Meydeburg besaczte oder auch de consulibus, II. de scabinis et iudicibus, III. de vulneribus homicidiis et iniuriis, IV. de resignationibus etc., V. Iura Communia. Ein Rechtsfall über den Wasserlauf beschliesst.

Wie viele Capitel in jedem Buche, und sind alle numerirt? zerfallen das 2te u. 3te Buch in je 2 Abtheilungen mit neuer Capitelfolge? stimmen die Bücherrubriken mit obigen?

Als Probe das letzte Cap., oder doch dessen Anfang und Ende.

Verwandt ist die Arbeit der Posener Hdschr. 538 von 3 Büchern, [32] denen Sätze aus den s. Distinctionen Buch IV. (bei Böhme V.) vorangeschickt sind; namentlich scheint das 2te und 3te Buch dem 3ten des system. Schöffenrechts zu entsprechen. Vgl. mit der bei der Hdschr. citirten Quelle Gaupp Schles. Landr. S. 244.

Das obige Rechtsbuch ist mit nicht bedeutender, vornemlich in Zusätzen zum 5ten Buch aus dem Schwabenspiegel bestehender Aenderung als Culmer Recht bekannt, herausg. v. C. K. Leman Berlin, 1838, in welcher Form es kein Object dieses Verzeichnisses bildet.

2. Schöffenurtheile.

Die Urtheile und Rechtsbelehrungen der Magdeburger und andrer Schöffen sind vielfach für sich gesammelt worden, um bei künftigen Fällen zur Aushülfe, mithin um als Rechtsquelle zu dienen. Solche Sammlungen sind hieher zu ziehen, wenn sie nicht bloss zum Behuf des die Belehrung empfangenden Gerichts, etwa in der Folge wie sie eingingen, zusammengeschrieben oder im Original zusammengeheftet wurden, sondern zu allgemeinerem Gebrauche in Umlauf kamen. Dahin sind zu rechnen

a) gewiss die systematisch eingerichteten, und zwar

α) vornemlich die sog. Magdeburger Fragen, d. i. Anfragen an die M. Schöffen mit deren Antworten, in 3 Theilen, welche in Capitel dann in Distinctionen zerfallen., vgl. Hanow Vorr. zum Culmischen Recht § 27 und Ortloff Dist. Vorr. XLIX; auch gedruckt in vielen ältern Ausgaben des Ssp., zuerst in der Augsburger v. 1517.

Ueberschrift: Hier heben sich an diesem Buche etzliche Fragen der werthen Herren Schöffen von Magdeburg etc.

Die Hdss. weichen in Anordnung und Inhalt vielfach von der gedruckten Form ab. Sind die Unterabtheilungen als Capp. und Dist. besonders bezeichnet und gezählt? Lautet I. 1 dist. 3: Meldit eyn geswomer rathmann - - so sal her das vorbussen bey der gemeinen stadhore busse - - d. s. XXXVI schill. von rechtis wegen?

Die Vergleichung mit dem gedruckten Text wäre besonders auf das Ende, von Theil III. Cap. 9, Dist. 3 „von Gelübde in Gefangniss gethan“ ab, zu richten, das auch im Drucke nicht mehr in Distt. getheilt ist und dort mit Verwandtschaftsberechnungen schliesst. In der Nr. 737 enthält es Notizen über Urtheilsgebühren, welche in Nr. 182 zwei gezählte Distt. eines Cap. 10 bilden, denen [33] noch 3 ungezählte folgen, die letzte mit dem Anfang umbe blut u. umbe blo.

Nr. 140 hat eine lateinische Uebersetzung der gedruckten Form.

β) Die Urtheile in den alten Ausgaben des Lehnrechts und Weichbilds, z.B. von 1547, 1557, mit den Hauptrubriken: von Lehngut und Leibgeding, von Kaufen und Verkaufen, von Gaben, von Gerade etc.; zuletzt: gemeine tägliche Urtheil. Kommen diese handschriftlich vor?

b) Sammlungen ohne System, z. B. die gleichfalls in 3 Theile,

aber nach Zeit und Städten geordneten Urtheile in der Nr. 366, bei denen dann jenes Merkmal eines Rechtsbuches nicht immer feststehn wird.

Die Mittheilung dürfte sich richten: auf die zuweilen bemerkten Ausgangs- und Bestimmungsorte nebst Zeit der Urtheile; auf ihre Zahl, auf Proben von einigen besonders der ersten und letzten, und auf das Resultat der Vergleichung mit einer der folgenden Sammlungen: a) in Böhme’s dipl. Beitr. VI. S. 90 (vgl. Gaupp Magd. R. 170), b) Leipziger Urtheile in den ältern Ausg. des Ssp. seit 1535, c) Excerpte in Gaupp Schles. Landr. S. 259, d) von Grottschalk Analecta cod. Dresd. 1824 unter Weichbildrecht beschrieben, e) in Mühler Rechtsh. S. 74ff. mitgetheilt, f) von Th. Neumann 1852 aus dem Görlitzer Archiv herausgegeben.

3. Buch der Distinctionen (Ausscheidungen).

a) Regelmässige deutsche Gestalt. Darunter ist das von Böhme dipl. Beiträge als Schles. Landrecht, von Ortloff 1836 als Rechtsbuch nach Distinctionen herausgegebene, sonst auch vermehrter Sachsenspiegel benannte, Rechtsbuch verstanden, das in 5, 6, 7, (in Nr. 183, 711 in 8) Bücher, dann in Capitel und (gewöhnlich) in Distinctionen getheilt ist. Vgl. die Beschreibung in Gaupp Schles. Landr. 17—46 und bei Ortl. Vorr. XVI ff.

Titel: Buch der Ausscheidungen, distinctionum, Beweisungen; conclusiones legum, liber legum sec. distinctiones; distinctiones civiles, legum; Magdeburgisch Recht; häufig ohne Titel mit dem Vorworte beginnend: Dies Buch ist ein Buch des Rechtes in Weichbild sächsischer Art etc. Es folgt ein Prolog: Sanct Gregorius der beschreibet etc.; dann beginnt Buch I Cap. 1 wie das Sächs. Landr.: Gott hat zwei Schwert gelassen; das letzte Cap. schliesst entweder gleich dem Sächs. Landr., oder handelt von der getreuen Hand.

[34] Kommt eine Ueberschrift vor: Hir hevet an ein buk van wikbeldes unde lantrechtes ordnunge, also di van meideborch sik bruken unde ander vele stede tu eren rechten; wie lauten die nächsten Worte nach obigen Anfängen des Prologs und des Cap. 1; lautet der Satz in Böhme's B. I. Cap. 3 Pr., Ortl. I. 5 d. 1 und mogin alle lehen recht volkomelich vorsten etwa: u. m. am l. r. v. besten, oder u. m. l. r. volkomen, oder u. m. an deme lantrechte v. sten?

Zahl der Bücher und der Capitel in jedem? Nicht nur in dieser Zahl, sondern auch in Ordnung und Inhalt weichen die Hdss. und die beiden Drucke unter sich ab. Zur leichtern Vergleichung folgt hier die summarische Angabe des Verhältnisses dreier verschiedener Formen in den Hdss. Nr. 67, 31, 300 (und Ortloffs Druck) von 5, 6, 7 Büchern zu Böhmes Abdruck. In allen dreien wird das erste Buch aus Böhme I. Cap. 1—43, das zweite aus B. I, 44, 45, II, 1—7, das dritte aus B. H, 8—20, III, 1 gebildet; dann besteht in

Nr. 67.
Nr. 31.
Nr. 300 (u. Ortl.)
B. IV. aus Böhme III, 2–14.
VI, 2, 5, 9.
IV, 3, 5–15,
B. V. V, 1–7, 9, 10,
12, 13, 15, 17,
20, 23, 27, 28,
30.
VI, 21–27, 31,
28–30.
B. VI.
0
0
0
0
B. VII.
0
a. B. III, 2–19; V, 37
VI, 2, 3, 4, 9.
IV, 2, 6, 12-17.
a. B. V, 1–7, 9–18,
20, 27.
0
0
0
0
a. B. V, 31, 32, 36.
IV, pr. c. 1.
VI, 10, 11, 15,
17, 19–23, 25,
26. 31, 28–30.
0
0
a. B. III, 2–19; V, 37
VI, 1–9.
IV, 2–17.
a. B. V, 1–30.
0
0
0
0
0
a. B. V, 31–36.
IV, pr. c. 1.
VI, 10–30.
0
0
a. B. VI, 31 (von der
getreuen Hand).

Wie lautet, im Mangel einer Vergleichung mit den Drucken, der Anfang des ersten und letzten Cap. in jedem Buche? Ist ein Register vorhanden?

b) Eine eigenthümliche Bearbeitung giebt die Elbinger Hds. Nr. 181. Ein Vorwort beginnt mit dem Eingange des Schwabensp. „Herr Gott himmlischer Vater“, geht dann in das Vorwort der sächs. [35] Distinctionen über, und schliesst mit B. I, C. 3 (Ortloff). Von den nun folgenden 66 Capp. ist das erste wie B. I, C. 4 überschrieben: es ist Noth zu wissen, wie man die Sippe erkennen mag. Das Ende von C. 58, der Anf. von 59, und C. 62 fehlen. Das letzte Cap. beginnt mit den Friedetagen in der Woche und schliesst mit dem Verbote des Wuchers darumme so sal man vermyden desse vergencliche u. trugliche ding, u. sal suchen de ding die tzukunftig sint. Amen.

c) In den Nrn. 141, 142, 169, 432 folgt nach der letzten Dist. B. V noch die Schlussrede des sächs. Lehnrechts. Dann ein B. VI unter Hie beginnet sich ein buch des leenrechtis Magdeborgisch recht inholdende. Der Art. 1 desselben beginnt mit Lehnr. Art. 1 und schliesst in Dist. 16 mit einem Satze über die geistlichen Ritterorden. Dieser Versuch, den Plan der sächs. Dist. auch für das Lehnrecht durchzuführen, endigt in Art. 82 mit Lehnr. A. 78. Vgl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 101—103.

d) Eine böhmische Uebersetzung beginnt, obigem Vorworte entsprechend (in Nr. 212) Tito knihi gsu knihi prawnie y wikpildie Saziczkeho. S. das ganze Vorwort aus Nr. 560 bei Gaupp Schles. Landr. 200, und vgl. den Vortrag des Weltpriesters Bezděka in der böhmischen Ges. der Wissenschaften zu Prag am 10. Februar 1851.

Die Nr. 565 soll eine Rückübersetzung der Distinctionen aus dem Böhmischen ins Deutsche enthalten.

4. Das Eisenacher Rechtsbuch

beruhet vornemlich auf den sächsischen Distinctionen mit fernerer Benutzung des Sachsenspiegels nebst Glosse und des Schwabenspiegels. Es ist auf 7 Bücher berechnet, von denen sich jedoch in N. 117 nur dreie zu 93, 104, 118 Capp. finden, beginnt Sundirlichin sullet ir merken u. wissen eyn icliche gebort in erin rechtin, schliesst Du gewerte si der keyser daz di tochter solden lehinschaftig sin, uff daz von en menlich frucht worde geborin. Ueber die Verbindung mit dem Eisenacher Stadtrecht, s. Ortloff Dist. S. LII, wo es auch S. 627—756 gedruckt ist.

5. Purgolds Rechtsbuch,

vom Eisenacher Stadtschreiber Johann Purgold um das J. 1500 aus den fremden Rechten, dem Sachsenspiegel und Weichbilde, dem Eisenacher Rechtsbuche und dem besondern Eisenacher Stadtrecht zusammengetragen. Es besteht zunächst aus 10 Büchern, [36] jedes mit einem gereimten Prologe versehen. Das erste „saget von der Ehe, Sippschaft, Geburt“ etc. und beginnt Julius der romische Ratsman schreibt also. Im J. 1512 sind Buch XI „von Wunden, Scheltworten“ etc. und XII „von der Sippe und wann sich die Sippe beginnt“ hinzugekommen. Beschreibung im Catal. bibl Uffenbachianae P. 4 Vol. XCIV Sp. 106—112, bei Sachse grossh. Sächs. Privatr. § 44, Ortloff Dist. LIV ff.

Wie lauten die Rubriken der Bücher; werden am Schluss ihrer einzelnen Capitel oder sonst die Quellen angegeben; wird B. XI und XII als Gothaisches Stadtrecht bezeichnet, und sind sie ohne gereimten Prolog; wird a. E. des Cap. 54 B. X ein Defect bemerkt; findet sich und wo ein Reim in 5 Absätzen, deren Anfänge Joe han nes Pur goldt bilden?

Beliebige Sprachprobe.

6. Die IX Bücher der Distinctionen,

nach Nr. 360m von dem Thorner Stadtschreiber Walther Echardi verfasst, vom Notar Albert Pölmann als IX Bücher des Magdeburgischen oder Sächsischen Rechten, Magdeb. 1547 edirt und später auch ausgegeben mit dem eigentlich einem andern Werke angehörigen Titel: Handbuch darinnen zu finden, was sich — — bei Gericht zuträgt, s. Homeyer Jahrb. f. wiss. Krit. Oct. 1828 Sp. 555 und Kraut Grundriss über D. Priv. R. § 22. Ueber die Trennung dieses Rechtsbuches von seiner Grundlage, oben Nr. 3, s. Nietzsche Allgem. Lit. Z. 1829 Jan. Sp. 46 ff., und Ortloff Dist. XLVIII ff., 774 ff., so wie über den Inhalt der einzelnen Bücher Hanow in der Vorrede zu dem ius Culmense, Danzig 1767 §§ 45, 46.

Die Bücher zerfallen in Artikel, diese in Distinctionen. In der Hdschr. 334 handelt, nach dem Register des ersten Buches, der Art. 1 von den 6 Welten, beginnend: Die alden rechtbucher und etzliche lerer und sunderlichen der weisse meister Origenes etc.; bei Pölmann geht ihm noch die Erklärung des Verwandtschaftsbaums voran.

Titel; Zahl der Bücher und Artikel; Anfang; kommt im B. I Art. 1 Dist. 7 die Stelle vor: sint der zeit, das Christus geboren ward, schreibet man 1433 (in Nr. 141 1408, in Nr. 360m 1402) jar, als dis buch geschrieben und gemacht ward? — Probe aus einer beliebigen Distinction.

Eine meist kürzende doch zuweilen mehrende Bearbeitung in der Danziger Nr. 142 beschreibt Hanow a. a. O. § 48, 49. Sie zählt insbesondre 20 Capp. im Buch I statt 23, setzt dem Buch VIII [37] in einem Cap. 7 noch Fragen von Culm nach Magdeburg in 15 Dist. hinzu, handelt im B. IX C. 9 vom Leibgeding statt vom Heergewäte, Cap. 10 von der Ehescheidung statt von der Gerade, im letzten Cap. von der Verwirkung des Lehns.

7. Wurms Stadtrechtsbuch.

Es ist beschrieben in Böhme, Dipl. Beitr. III. S. 63 ff. und beginnt: „Rex pacificus pia miseracione disposuit sibi subditos fore pudicos, pacificos et modestos etc. Der fredesame konig gesatzt hat“ etc. Im Verfolg des Vorworts wird der Herzog Ruprecht von Liegnitz als Beförderer des Werks genannt. Dann ein Register der 66 Artikel und ihrer Paragraphen, an dessen Schluss (in Hdschr. 27) der Dienstag nach St. Georgen im J. 1399 als Beginn des Buches, und Nicolaus Worm von „newen Reppin des grafen von lindau“ als Verfasser angegeben ist. Der erste Artikel handelt von dem „heiligen cristen glouben“, der letzte, dem Register zufolge, „von peyn eynes itlichen ungerichtes.“ Der Text beider bis jetzt bekannter Codices Nr. 27, 409 bricht aber gleichmäßig im Art. 30 § 4 mit „Nota. Des wist ouch sundirlichen“ ab. In dem Register ist der letzte § (C. 66 § 11) überschrieben von den die leip ere u. gut verlisen.

Finden sich Abweichungen von dem Obstehenden; wie lautet im Art. 17 § 4 die Stelle: zo nympt ir swester tochter bis seit halben und spilhalben, zo nympt etc.?

(Verschieden und fremdrechtlichen Inhalts ist der Rex pacificus cunctorum etc. beginnende Processus iudiciarius cum formis a. D. 1453 in der Hdschr. Nr. 70 der Chorherren zu Vorau in Steyermark, s. Archiv X. 627).

8. Mährisches Stadtrechtsbuch,

kurz erwähnt in Rössler, Rechtsdenkmäler aus Böhmen II. 433 unter „Gerichtshegung“. Von den beiden hdss. Texten in Nr. 68, 568 zählt die erste 40, die zweite 34 Capp., welche in den ersten 30 Nummern stimmen. Cap. 1 beginnt unter Wie man gericht hegen sol: Eyn ordentlich gerichte in einer stat schol haben einen richter, schephen, einen geswornen schreiber. Cap. 2 handelt vom Gericht von der halben Mark, Cap. 3 vom Recht um Wein, Bier etc. Späterhin ist auch vom materiellen Recht die Rede. Eine Beziehung zu einer bestimmten Stadt erhellt nicht, obwohl in der Hdschr. 68 unpassenderweise die Vorrede und der Art. 1 des Brünner Stadtrechts von 1243 (Rössler II. 341) vorangeschickt [38] sind und deshalb die Ueberschrift lautet Hie heben an die Brunner Recht.

Wie viele Capitel; wie lauten die Rubriken des 31sten und des letzten, und der Schluss des Ganzen?



II. Aussersächsische Rechtsbücher.
A. Sogenannter Schwabenspiegel.
1. Deutscher Text.
a) Ueberhaupt.

Namen: Land- und Lehnrecht (-buch), König (Kaiser) Karls Recht, Kaiser Friedrichs Recht, Kaiser Land- und Lehnrecht, Kaiserrecht, leges imperiales, kaiserliche Rechte, in den älteren Ausgaben Spiegel kaiserlichen und gemeinen Land (Lehn) rechts. Ueber die neuere Bezeichnung Schwabenspiegel vgl. Homeyer, Stellung des Ssp. 1853 S. 2. Die Mundart ist meist ober- oder mitteldeutsch, seltner niederdeutsch, vgl. unten die Zahlenübersicht.

In etwa 36 Hdss. stehen vor dem Rechtsbuche als „Buch der Könige“ Erzählungen über die Helden, Könige und Richter Israels; vergl. über ihren Ursprung Wackernagel Gesch. der D. Lit. 353 N. 193—196 und Massmann Kaiserchronik III. 55 ff. Gemeiniglich beschränken sie sich auf die Begebenheiten des alten Bundes, der alten é, und beginnen mit Abraham und den übrigen Patriarchen, daher in den Titeln oder Beschreibungen von Nr. 206, 513, 649 die Bezeichnung als Patriarchenrecht; sie schliessen dann mit Judith oder Nebucadnezar oder schon mit Joseph, zerfallen auch wohl noch (Nr. 199, 391) in zwei Abtheilungen, deren erste bis Antiochus geht, die zweite von den Maccabäern handelt. In einigen Hdss. 391, 465 folgt noch eine Chronik der romischen Kaiser von Julius Cäsar bis Conrad III, mit dem Ursprung des Weltreichs zu Babylonien beginnend; in Nr. 199 geht sie den Geschichten der alten E voran; Nr. 712 hat sie allein.

In Nr. 317 schliesst das Königsbuch mit einer „Herrenlehre“ d. i. der Geschichte von der Zählung Israels durch David, welcher sich dann noch Rechtssätze in 11 §§ anschliessen. In Nr. 206, 364, 649 bilden diese 11 §§ ein eignes zweites Stück nach der Könige Buch. Nr. 328, 475, 643, 644 haben die Herrenlehre mit den 11 §§ ohne Königebuch s. unten S. 44.

Das Rechtsbuch selber hat regelmässig den Eingang: Herr [39] Gott himmlischer Vater, durch deine milde Güte schufst Du den Menschen mit dreifaltiger Würdigkeit etc.; ein zweiter Absatz beginnt: Seit uns Gott zu so hoher Würde geschaffen hat; ein dritter: Gott schuf zum ersten Himmel und Erde etc., giebt im Verfolg den Anfang des Ssp. so wieder: Seit nun Gott des Friedens Fürst heisst, so liess er zwei Schwert hier auf Erden — —; die lieh unser Herr St. Petern beide etc. — In Nr. 330 steht vor diesen Eingängen noch eine Nachbildung des älteren Theils der praef. rh. des Ssp. Got hat dautsche land wol bedacht, worin statt spigel der saxen V. 178: spigel aller dautschen lewt.

b) Insbesondere Schwäbisch Landrecht. Ausgaben dieses Jahrh. von Freih. v. Freyberg als leges imperiales in der Samml. hist. Schr. IV. S. 505 ff., von Freih. v. Lassberg und Reyscher mit einem Handschriftenverzeichniss 1840, von Wackernagel 1841, von Gengler 1851.

Diese neuern haben gleich den ältern Herausgebern sich der freilich weitschichtigen Aufgabe nicht unterzogen, die Gestalten des Textes auf Familien mit bestimmten Kennzeichen zurückzuführen, in welche die einzelnen Hdss. eingeordnet werden könnten. Dagegen haben Finsler in den Eranien 2 S. 11 ff., Unger in den Gött. gel. Anz. 1841 St. 1 und Merkel resp. Alam. 1849 p. 90 ff. solche Sonderung wenn auch nur in gewissem Grade versucht, und hat v. Lassberg bei der Beschreibung einzelner Hdss. auf ihre Verwandtschaft mit andern hingewiesen. Einer genügenden genetischen Entwickelung der vorkommenden Formen stellt sich zeitlich noch die unzureichende Bekanntschaft mit der Mehrzahl der verzeichneten 223 Hdss. entgegen. Eine stetige Schwierigkeit aber wird darin liegen, dass die Schreiber bei weitem häufiger und ungebundener als die des Sachsenspiegels mit Vereinigen und Scheiden, Versetzen der Capp., insbesondere auch mit Mehren, Kürzen und Weglassen des Vorgefundenen verfahren sind. Wackernagel hat aus etwa 15 Texten 112 Capp. gesammelt, welche seinem Grundtexte fehlen; auch v. d. Lahr, der den schon sehr bereicherten Text der alten Drucke giebt, hat anderweitig noch über 50 Capp. gefunden. Bei solchem Entgegenlaufen der beiden Richtungen auf Erweiterung und Zusammenziehen des Stoffes ist die einzelne Gestalt nicht immer leicht und bestimmt der einen oder andern Bahn zuzuweisen, (Finsler 28—34); sie bewegen sich ferner keinesweges nur in einer sondern in mehrfachen Linien, gehen auch nicht nur neben einander her, sondern treffen auch wohl in der einzelnen Form zusammen. Die Züricher Hdschr. [40] 731 z. B. hat 36 Capp. mehr als die Kraftsche 229, diese dagegen wieder 27 dort fehlende. In der Lüneburger Hdschr. 423 fehlen 28 Kraftsche Capp., finden sich aber deren 11 andere. Ohne Aussicht also, in dieser zumal nur summarischen Darstellung zu einer vollständigen sichern und natürlichen Classification zu gelangen, habe ich doch nach dem Zweck der Arbeit eine Gruppirung mit Gewinnung wenigstens äusserlicher Kennzeichen unternehmen müssen. Als Vergleichungsform dient dabei die in dem Lassbergischen Drucke gegebene; er liefert einen handschriftlichen, allerdings zu einem Viertel anderswoher ergänzten Text von hohem beglaubigten Alter, begleitet ihn mit Zusätzen andrer Texte, die den einzelnen Capp. mit besondern römischen Zahlen z. B. 377 I u. s. w. angehängt sind, und fügt eine willkommene Synoptik der wichtigeren oder gangbareren unter ihnen hinzu.

Den ersten Scheidungsgrund giebt die Folge der Materien. Die ältere Hauptclasse ordnet sich wesentlich nach dem Sachsenspiegel, schaltet jedoch das Stück des Ssp. III. 52 bis zum Ende zwischen II. 12 und II. 13 ein. Daraus ergeben sich drei natürliche Abschnitte des Schwäb. Landrechts, welche auch geschichtlich einander folgen mögen. Der erste Lassb. 1—159 schliesst den Ssp. bis II. 12 und dann von III. 52 bis zum Ende ein. Der zweite L. 160—313 (v. den Ketzern) holt Stücke aus Ssp. II. 13—III. 46 nach, und auf diese Abtheilung weist auch eine Bemerkung am Schlusse des Cap. 331 Lassb. hin disiu recht sazte der babest Leo und der kunig Karle sin bruder ze einer concilie ze rome, u. der andern rehte vil diu her nach den ketzern stant, untz an daz lehenbuch. Den ersten und zweiten so wie diesen und den dritten Abschnitt trennen einige dem Ssp. fremde Stücke. Dieser letzte Abschn. L. 314 bis zum Ende begreift vom Ssp. nur die wenigen bisher übergangenen Artt. II. 34—37, III. 73, III. 47 (51?) in zerstreuter Weise.[6] Die spätere Hauptclasse [41] dagegen wirft diese Ordnung des Vorbildes nach systematischen Rücksichten völlig um.

I.

Innerhalb der ersten Hauptclasse scheidet sich sofort eine jüngere Gruppe sehr bestimmt durch das äussere Merkmal einer festen Eintheilung in vier Bücher ab, während die übrigen Glieder entweder — und meistens — gar keine Büchereintheilung kennen, oder doch eine andere als jene, und zwar in einer wechselnden weniger entschiedenen Weise. Also

A. Texte mit alter Ordnung, ohne vier Bücher.

Unter ihnen sei diejenige Form, zu welcher die Lassbergische Hdschr. Nr. 325 mit 377 Capp. gehört, als die normale angesehen. Sie ist dann beträchtlich einerseits vermehrt, andrerseits verkürzt worden. Aber, obwohl Nr. 325 mit dem J. 1287 nahe an die erste Abfassung des Rechtsbuches herantritt, hat sie wie es scheint selber noch Vorgänger in der Stufe der Entwickelung. Demnach scheide ich in vier Abtheilungen: unentwickelte, normale oder volle, verkürzte, vermehrte Formen.

1. Unentwickelte Formen.

Der Character einer einfachen ursprünglicheren Gestalt im Gegensatz einer spätern nur zusammengezogenen, tritt in den verschiedenen Stufen, die hier noch wiederum sich trennen lassen, mehr oder weniger wahrscheinlich hervor.

a) Die Giessner Nr. 232, 236 B., die Homeyersche Nr. 330 und die Quedlinb. 576 schliessen schon mit der Lehre von den Ketzern, Lassb. C. 313, also mit jener zweiten natürlichen Abtheilung des Schwabensp., ohne sich doch äusserlich als unvollständig zu zeigen. Namentlich folgt in Nr. 232, 330 noch das Lehnrecht; Nr. 232 hat von den vorhergehenden 9 Capp. bei Lassb. die C. 304-307, 309, 310, 312; Nr. 330 hat alle neune; Nr. 576 freilich nur 301, 302, 312.

b) Die Wolfenb. Nr. 714, welche wenigstens in den ersten 113 Capp. den gewöhnlichen Inhalt zu haben scheint, entspricht in ihren letzten 14 Abschnitten den Capp. L. 138, 201e 201f, 201h, 201i, 304c, 305, 353, 308, 148c, 201r (?), 377 II.

c) Die Gestalt im Freisinger Rechtsbuch, nach den Münchener Hdss. 472, 462 in 238 und 211 Capp. von v. Maurer 1839 herausgegeben, [42] gegeben, hat nicht die Capp. L. 43, 48, 77, 149—160, 198, 272, 281, 299-301 und von dem dritten Haupttheil nur C. 314, 317, 322-324, 326, 328—331, 333-343, 346 (von Fundgut). Unger a. a. O., der hierin die älteste Gestalt des Rechtsbuches sieht, weist darauf hin, dass sie ziemlich genau da schliesst, wo im Schwabensp. die Benutzung des Ssp. (L. 344) aufhört, und dass die Redeweise meist eine kürzere ist. Etwas sicherer ist

d) als frühere Gestalt diejenige Gruppe zu bezeichnen, deren ältestes Glied der Cod. Ambras. oder Caesar. Nr. 672 darstellt, und welcher noch die Cassler Nr. 114, die Einsiedler Nr. 178, die Giessener Nr. 233 und 237, die Stuttgarter Nr. 641, 645 und die Oldenburger Nr. 661 zuzuzählen. Sie schliesst mit L. 370 vom unrechten Gewicht (Nr. 233 mit L. 368 I. von Zauberei). Im Einzelnen ist noch Mannigfaltigkeit. Nr. 672 entbehrt vor C. 370 noch der ganzen Capp. L. 48, 155b, 167, 200, 204, 205, 211, 212, 214, 215, 219, 221, 247, 257, 332, 348, 353. Nr. 178 hat davon Capp. 200, 211, 212, 214, 221, 247, 257. Andrerseits finden sich im Ambras. mehr als in Lassb. die in der Lassb. Ausgabe mit 314 I, II, IV, 327 I, 349 Ib, 363 I, 368 I bezeichneten Capp. Vgl. überhaupt Merkel p. 91 über das nähere Verhältniss beider Hdss. Auch hier zeigt sich, dass die ursprünglichere Gestalt nicht lediglich als Vorstufe der späteren anzusehen, oder dass doch bei der letztern zugleich ein Mehren und ein Kürzen eingetreten ist.

2. Regelmässige Form.

Sie lässt dem Schlusse des Cod. Ambras. noch eine Reihe von Capp. folgen, welche der Cod. Lassb., die Haupthandschrift dieser Gruppe, so ordnet: C. 371—374 Bauen auf fremdem Boden und aus fremdem Stoffe, 375 von dem gemeinsamen Eignen, 376 vom unehrbietigen Freigelassnen, 377 von der Echtigung Unehelicher. Hiehin gehört ausser Lassb. noch eine beträchtliche Zahl andrer Hdss. u. a. die Basler Nr. 18 (Cod. Faesch), 19, 20, 21, die Berliner 41, die Brünner 107, die Casseler 116, die Dresdener 158, 167, die Eichhornsche 176, die Erlanger 184, die Nr. 200, die St. Galler 208, die Giessener 234, 235, 236 A, 239, 244, die Göttinger 262, 264, 265, 267, die Heidelberger 318, 319 (?), die Telbangersche 327, die Homeyersche 335, die Hugsche 344, die Lüneburger 423, die Münchner 453, 456, 457, 460, 461, 463, 469, 471, 474, 476, 477, 478, 479, 480, die Nürnberger 517, die Pesther 530, die [43] Rheinauer 582, die Stuttgarter 642, 647, die Tübinger 654, die Wernigeroder 666, die Wolfenbüttler 712, 714, 717, 718, die Zeisberger 724, die Zittauer 729, die Zürcher 732. Doch zeigt im Auslassen, Zusetzen, Versetzen einzelner Capitel und ihrer Zählung fast jede dieser Hdss. Eigenheiten. Ich hebe folgende hervor:

a) Als Uebergangsstufe von 1 zu 2 den Text der Bergerschen Ausgabe 1726 aus der Wurmbrandschen Hdschr. Nr. 722. Er entbehrt der Capp. L. 85, 172, 197b, 251, 253a 264, 285, 316, 358 (das im Ambras. vorhanden), versetzt viele Capp. vgl. Lassberg S. XXXI, hat namentlich L. 377 schon als C. 194, und schliesst somit wie auch Nr. 474, 477 schon mit dem Freigelassenen.

Andrerseits fügen b) die Brünner Nr. 107, die Giessener Nr. 235, die Münchner 457, 471, die Pesther Nr. 530 a. E. ein Cap. der ein gemain anspricht, L. 377 V, hinzu. (Nr. 107 lässt die Capp. L. 115—144, 148 aus, und holt a. E. von ihnen die C. 118, 121—129, 137—144, 148 nach).

c) Die Nr. 8, 19, 20, 21, 41, 158, 176, 184, 200, 208, 262, 264, 265, 267, 344, 423, 453, 456, 517, 582, 642, 666, 718, 729, 732 setzen eine lange Abhandlung über die verbotenen Ehen Do der almächtig got Adam u. Evam beschuff — — er mag sich von ir nicht gescheiden, L. 377 II hinzu, welche auch als Cap. penult., und zuweilen unter der Rubrik von den sieben sacramenten (Nr. 666) vorkommt.

d) Die Nr. 18, 167, 184, 239, 712, 724 endigen mit dem Cap. von hurkinden über Gaben an Uneheliche, L. 377 I; in 184, 712 finden sich auch noch L. 313 I, 374 I, 375 V, VI, und in 18, 167 gar L. 319 I, 364 I, 367 I, II, 370 I, II, 374 I, 375 I, II, IV, V.

Hieran schliessen sich dann

3. Die vermehrten Formen

mit bedeutender Erweiterung des Stoffes.

a) Die Göttinger Nr. 266, die Gothaische Nr. 281, die Ebnersche Nr. 326, die Uffenbacher Nr. 655, die Wolfenb. 713 (?) und die Züricher Nr. 731 haben namentlich im dritten Haupttheil vielfach übereinstimmend 28 in der Lassb. Hdschr. fehlende Capp. L. 313 I, II, 314 I, II, III, IV, 317 I, 325 I, 327 I, 349 I, 350 I, 353 I, 363 I, II, 364 I, 367 I, II, 368 I, 370 I, II, 374 I, 375 I, [44] II, III, IV, V, VI, 377 I.[7] In eigenthümlicher Weise bringt Nr. 731 die Capp. L. 368—375 schon in den Anfang des dritten Haupttheils als Cap. 291—307; Nr. 326 stellt die Capp. L. 350 I — 353 I, 377 III, IV in das Lehnrecht als C. 47—51, 178, 179 die beiden letzten mit der Aufschrift von lantreht.

b) Die von Scherz in Schilters Thes. antiqu. zum Grunde gelegte Kraftsche Hdschr. Nr. 229 entbehrt der zu a) genannten Mehrungen, hat aber wiederum in ihren Capp. 188, 226—229, 243, 378—399 eine Reihe meist ihr eigenthümlicher, gewöhnlich aus dem Ssp. oder dem Augsburger Stadtrecht entnommener Sätze, bei Wackernagel C. 370, 392—417. Ausserdem versetzt sie 11 Capp. des ersten Haupttheils nach ihrem C. 366 (= L. 377) als C. 367—377. Das vorletzte C. 398 spricht vom Hirtenrecht nach Ssp. II. 54—58, C. 399 vom Beweise der Lehnsgewer mit dem Schlusse Ez ist auch recht daz er sin lehen besitz jar u. tag in stiller gewer.

c) Die im übrigen defecte Freiburger Hdschr. 198 hat doch 19 sonst nur in den Drucken vorkommende meist aus dem Ssp. nachgetragene Capp., Wackern. 346—364, darunter die Lehre vom Kampfrechte (Sächs. Landr. I. 63—65), Wack. 350—352.

d) Einige Hdss. geben auch ohne Königebuch, und zwar Nr. 328 im Eingange, Nr. 475, 643, 644 am Schlusse des Rechtsbuches, die „Herrenlehre“, s. oben S. 38, nebst 11 nachfolgenden Rechtssätzen, der erste vom weltlichen Patronatrecht so ain herre ain kirche hinleiht, der letzte vom Streit zweier Dörfer handelnd; unter ihnen die Lehre vom Erkennen falscher Urkunden, und die [45] Kampfregeln nach Ssp. I. 63. Einzelne dieser Sätze finden sich auch in andern Hdss., vgl. Lassberg p. LXXX und die C. 79 II, IV, 375 V, 377 IV, V daselbst.


4. Verkürzte Formen

nenne ich solche beträchtlich hinter Lassb. zurückbleibende Texte, bei denen doch nicht, wie bei den Formen unter 1, irgend ein Moment auf eine frühere Entwickelungsstufe hindeutet.

Aus dem dritten Hauptstücke fehlen in Nr. 12 die Capp. L. 364, 365, 369; in der Berliner Nr. 57 L. 340, 353, 364, 365, 369; in den Berliner Nr. 39, 59 (C. Weigel) und in der Münchener Nr. 454 (die auch in dem Zusatz von Rudolfs Landfrieden zusammentreffen) die Capp. L. 323, 348, 349, 353, 356, 361, 364, 365, 369, 375, 376; also übereinstimmend wenigstens die Capp. 364, 365, 369 von Zöllen, Bienen und falschen Schreibern, welche doch der Cod. Ambras. hat.

Der Herisauer Hdschr. 328 fehlen nach den regelmässig vorhandenen ersten 16 Capp. beiläufig 112 Capp.



Folgende Eigenheiten in Bezug auf die Eintheilung sind keiner einzelnen Gruppe der Classe A besonders zuzuschreiben.

1) Zahlreiche, auch ältere Hdss. u. a. die Nr. 19, 20, 21, 22, 24, 33, 41, 184, 200, 208, 238, 264, 325 (Cod. Lassb.), 582, 633, 637, 642, 690, 695 machen, zum Theil mit neuer Capitelzählung (Nr. 238, 582), oder neuem Register (Nr. 41), nach L. 219 „von Mühlen und Zöllen“ einen Hauptabschnitt. Dabei wird bemerkt, dass hier das Landrecht zu Ende sei und das Lehnrecht beginne, (Lassb. S. 102 N. 164), obwohl dann später bei dem eigentlichen Lehnrecht (s. unten) noch einmal ähnliche Ausdrücke vorkommen. Der Schreiber wurde sichtlich dadurch geirrt, dass das nächste Capitel, gleich Ssp. II. 58 § 3, von dem unmündigen Lehnserben spricht und häufig, auch im Cod. Ambras., die Rubrik Lehnrecht fuhrt. Eine natürliche Abtheilung ist darin nicht zu sehen.

2) Die Wolfenb. Hdschr. 714 macht nach Lassb. 331 vom Kirchendiebstahl, mit der a. E. befindlichen Bemerkung, s. oben S. 40, einen neuen Abschnitt im Register und Text.

3) Der Giessener Codex 233 theilt das Landrecht in 2 Bücher bis L. 44 und 368 I (von Zauberern).

4) Die Einsiedler Hdschr. 178, welche sonst fast ganz mit Ambras. stimmt, Lassb. S. XXXVI, hat 3 Bücher zu 88, 100, 125 Artikel.

[46] 5) In andrer Weise giebt die Ubersche Hdschr. 97 drei Bücher zu 117, 128, 149 Artt., welche bis L. 117, 235, 377 gehen, also in der Zählung der ersten 117 Capp. und im Schlusse mit L. stimmen. Das erste Buch bildet einen natürlichen Abschnitt, indem es mit Ssp. II. 12 schliesst, worauf dann das zweite mit Ssp. III. 52 von der Königswahl beginnt, s. oben S. 40.

6) Die Eichhornsche Hdschr. 176, zu A 2 gehörig, theilt das Landrecht nach rein äusserlichem Grunde in 8 Bücher, von denen I 36, II, IV je 49, III, V, VII, VIII je 50, VI 51 Capp. zählen.

Noch eine andere Eintheilung ist so constant geworden, dass die dahin gehörigen Hdss. als eigne Classe

B. Texte mit alter Ordnung in vier Büchern

aufgestellt werden können. Dahin zählen zunächst die Berliner Hdschr. 36, die Breslauer 87, die Görlitzer 255 und die Homeyersche 332. Sie nennen sich Kaiserrecht; die Eintheilung wird durch besondre Uebergänge hy endit sich das erste buch des k. unde folgit nu das andere etc., und durch neue Capitelzählung hervorgehoben. Sodann liegt diese Form unter gleichem Namen einigen alphabetischen Arbeiten über Sachsen- und Schwabenspiegel (s. unten III C. 11) namentlich dem „Schlüssel des Landrechts“, (III C. 1) zum Grunde, dessen Eingang bemerkt und dat keyserrecht is gedelet in vier buken, und welcher auch in dieser Weise das schwäbische Landrecht citirt, vgl. Grupen obss. 496. Ausserhalb dieser Vierbücherform finde ich die Bezeichnung des Schwabensp. als „Kaiserrecht“ schlechthin nur noch in den nieders. Hdss. Nr. 8, 262, 423, 456, 591, 666 und in den Allegaten der Hdss. des Ssp. Nr. 421, 698.[8]

Die Zahl der Capp. beträgt in Buch I gleichförmig 81, in II 126, in III 81, 82 oder 84, in IV 73 bis 75, zusammen 361 bis 364, dergestalt dass I mit L. 85, II mit L. 200, III mit L. 286, IV mit L. 377 I von den hurkinden schliesst[9]. Diese Eintheilung steht mit jenen natürlichen Abschnitten in keiner Verbindung, sondern bezweckt wohl nur eine bequemere Uebersicht des Inhalts. [47] halts. Die Folge der Capitel ist die der Classe A. Hinsichtlich der Vollständigkeit schliesst diese Form sich der Gruppe 2d an. So stellen sich z. B. die letzten 12 Capp. in Nr. 332 (H), ubereinstimmend mit Nr. 167 dieser Gruppe folgendermassen zu Lassberg (L).

H. L. H. L.
IV.       64 365       IV.       69a       375 I, II, IV, V
64a 366 70 319 I
65 367, 367 II 71 377
66 368 I 72 376
67 369 73 377 I
68 370 I, II
69   371, 372
  373, 375

Nur äusserlich nähert sich dieser Classe B. mit dem ersten ihrer Glieder die Hauptclasse

II. Texte mit neuer, systematischer Ordnung.

Sie treffen in dem allgemeinen Streben, die alte Folge der Capitel nach der Zusammengehörigkeit des Stoffes zu ändern, mit dem systematischen Sachsenspiegel und in sich zusammen. In der Durchführung scheiden sie sich wie folgt.

1) Die Heidelberger Hdschr. 316 zählt, indem sie mehrere Capitel in eins zusammenfasst, deren nur 127, theilt diese in vier Bücher zu 47, 27, 21, 32 Capp., aber ganz abweichend von B, systematisch, so dass I. von Fürsten, Gerichtswesen, Leibeigenen, II. von Sippe, Erbe, Gewer u. s. w., III. von Morgengabe, Leibgeding u. s. w., IV. von Busse, Wette u. s. w. handelt, und das Ganze mit L. 201 Von gottes wort schliesst.

2) Die St. Galler Hdschr. 207 ordnet die Materien in neun Abschnitte: 1) Freie und Eigene, 2) Sippe und Erbe, 3) Eherecht, 4) Eigenthum und Gewer, 5) Pflegschaften 6) Pfändung, 7) Kaiser und Fürsten, 8) Gerichtsverfahren, 9) Strafe, Busse, Schadensersatz, mit L. 335 von den Spürhunden schliessend.

3) Die Ingolstadter Hdschr. 348 und nach ihr der Schannatsche Druck befolgt ohne bestimmte Sonderung in Abschnitte etwa diese Ordnung: C. 1—48 von den Ständen, vom Könige (mit L. 118 anfangend) bis zu den Eignen; 49—71 Eherecht, [48] 72—86 von Eltern und Kindern, 87—106 Erbrecht, 107—115 Vormundschaft, 116—129 Klagen, 130—161 Gerichtsverfahren, 162—228 Straf- und Polizeirecht, 229—236 von Münzen, Zöllen, Geleit, Mauern, Märkten, Burgen, 237—253 Sachenrecht, 254—259 von Schreibern, Ingesiegel, Juden, 260—275 von wilden und zahmen Thieren, mit den zahmen Vögeln L. 242 schliessend.

4) Die Nr. 322 mit 14, die Nr. 199, 465 mit 16; die alten Drucke, namentlich s. l. e. a. gr. Folio, Sorg 1480, Strasburg 1505 mit 8 Abschnitten; die Ausgaben von Meichsner in 5 Abschnitten, von Goldast in 13 (mehr willkürlichen) Abschn., von Senkenberg-Lahr ohne Abschnitte, stimmen in folgender Ordnung überein.

Abschn. Hdss. 199, 465. Hdschr. 332.             A. Dr.      Meichs.       Lahr. Capitel
1. König und Fürsten   Buch I. 42 §§   001—48
2. Freie und Eigene     049—74
3. Richter und Gericht II. 75 §§   075—150
4. Acht, Diebstahl, Raub III. 56 §§   Abschn. I.       Abschn. I.       151—205
5. Diebstahl, Frevel IV. 25 §§   206—229
6. Heimsuche, Vatermord V. 05 §§   230—235
7. Königsstrasse, Bauen etc.   VI. 10 §§   236—245
8. Fremdes Gut, Spiel   246—255
9. Sippe, Erbschaft VII. 45 §§ II. II. 256—300
10. Morgengabe, Leibgeding VIII. 09 §§ III. 301—309
11. Gutsveräusserung, Vormund etc. IX. 35 §§   IV. 310—344
12. Wucher, Ketzer etc. X. 10 §§   345—355
13. Wild, Thiere XI. 19 §§ V. 356—374
14. Eherecht XII. 16 §§ VI. III. 375—387
15. Siegel, Münze, Fund XIII. 08 §§ VII. IV. 388—394
16. Vogtding — heilige Mauern XIV. 23 §§ VIII. V. 395—416

So findet sich hier im Anfange nach Ssp. I. 1, der zum Prooemium des Schwabensp. gehört, nur noch ein Stück aus I. 2 (Besuch des geistlichen Gerichts); der Verfolg von Ssp. I. 2 steht erst gegen das Ende, Lahr 395; der Inhalt von I. 3 weit aus einander in Lahr 8 und 256. Den Schluss bildet regelmässig L. 169. Ueberhaupt verhalten sich die letzten 6 Capp. dieser verbreitetsten unter den systematischen Formen zu Lassberg wie folgt:

[49]

A. Dr. Lahr. Lassb.
407 412 357 Verkauf des Kindes.
408 413 274 Von Totleibe.
409 414 275 Von den nächsten Erben.
410 415 041 Von Rechtlosen.
264, 410 fin.       416       168b, 169 Von heiligen Mauern.
411 346 170 Vom Schwören.

In Bezug auf die Vollständigkeit geben die Drucke nicht die oben I. A 4 unter a, b, d angegebenen Vermehrungen, wohl aber die der Freiburger Hdschr. sub c, und ausserdem die 13 Capp. Lahr 2, 23, 51, 67, 68, 254, 287, 309, 316, 318, 321, 343, 344, bei Wackern. Nr. 365—369, 371—378.

5) Einige Hdss. geben nur systematisch geordnete Register.

a) In denen der Nr. 478, 654 wird der Stoff des ganzen Schwabensp. auf fünf distinctiones zurückgeführt, von denen die viere das Landrecht betreffenden, von der Viertheilung in 1. abweichend, 1) das Recht der Stände, 2) das Gerichtswesen, 3) das Strafrecht, 4) das Privatrecht behandeln.

b) Die Wolfenb. Hdschr. 717 schickt dem die gewöhnliche Ordnung befolgenden Text des Landrechts zwei Tabellen voraus. Die erste giebt zwölf Theile mit allgemeinen Rubriken und besondern Unterrubriken an; die zweite ordnet unter diese Rubriken die einzelnen Capp. in der czal der capitel als sy in dem buch geschriben staund. Der ungefähre Inhalt der 12 Theile ist: 1) Pabst und Kaiser, 2) die Richter, 3) die Vorsprecher, 4) Gerichtsverfassung, 5) Eigenthum, 6) Geldschulden, 7) Vergehungen, 8) Acht und Bann, 9) Schiessen etc., 10) Sippzahl, 11) Erbrecht, 12) von den Thieren. Also auch wieder eine eigenthümliche Anordnung.

Bei der Classificirung eines Textes ist demnach zuvörderst auf eine Eintheilung in Bücher oder Abschnitte, und zwar mit Unterscheidung der Fälle I. A a. E., I. B, II. 1—4 zu sehen. Hieraus so wie aus einer Vergleichung eines Paars der ersten oder letzten Capp. wird sich schon ergeben, ob der Text zu II. oder I B. oder I A. gehöre. In dem letzten häufigsten Falle führt der Inhalt des Schlusscapitels oder die Vergleichung mit der Synopsis bei Lassberg (oder auch bei Kraut de codd. Luneburg. Gott. 1830 p. 11, bei Senkenberg C. Iur. Germ. II. p. III sq., bei Sachsse Sachsensp. 318 ff.) für die etwa letzten 10 Capp. schon zu einer Unterbringung unter eine der Gruppen 1 bis 4, während zu einer [50] genaueren Characterisirung das weitere Zurückgehen wenigstens auf den ganzen dritten Theil L. 313 ff. erforderlich sein wird. Sind jene Uebersichten nicht zu benutzen, so mögen von den 5 ersten und 5 letzten, so wie von dem je 20sten der dazwischen liegenden Capp. die Rubriken oder Anfänge mitgetheilt werden.

Ausserdem fragt sich noch im Allgemeinen.

Sind Register und Rubriken da; sind die ersteren systematischer Art (s. oben II. 5)? Wie viele Capitel (Artikel)?

Wird im Cap. L. 130 (Schilter 113, Lahr 31, Wack. 110) die vierte weltliche Kur, wie meist, dem Herzog zu Baiern, oder dem Könige von Böhmen (Nr. 465, 647) oder dem Schenken des Reiches überhaupt (731) gegeben? vgl. Lassb. Vorr. XX, Merkel de rep. Alam. 100 g. — Ist in L. 174 (Schilt. 166, Lahr 116, Wack. 149) als Beispiel der Verrätherei, wie in Nr. 461, 463, 478 angeführt alz die pfoffen (minnere brüder) K. Friderichen taten? — Kommt in L. 128 von des Kaisers Bann (Schilt. 111, Lahr 29, Wack. 108) eine Beziehung auf Innocenz IV. und Friedrich II. vor? — Findet sich zu L. 308 (Wack. 418) ein Art. über die Einsetzung eines Herzogs von Kärnthen, wie in Nr. 207, 230? vgl. Lassb. S. 133.

Beliebige Sprachprobe mit Anzeige der Stelle.

c) Schwäbisch Lehnrecht, meist mit dem Landrecht verbunden und dann selten ihm vorangehend (Nr. 176, 239, 453), gewöhnlich ihm folgend, zuweilen mit durchlaufender Artikelzählung z. B. in Nr. 264, 516. Beginn: „wer Lehnrecht kunnen (d. i. wissen) wolle“ gleich dem sächs. Lehnrecht, doch scheidet das schwäbische sich von diesem sofort, indem es die einzelnen Heerschilde aufzählt. Neuere Ausgaben von Freyberg und Lassberg, s. Landrecht.

Wie lautet die Ueberschrift, insbesondere wenn schon ein Theil des Landrechts s. oben S. 45 irrig als Lehenbuch bezeichnet worden? In Lassb. (325) und in Nr. 582, 636 lautet sie hie hebet sich an daz edele u. daz rechte manlehenbuch (lehen recht buch), während vorher in 325, 582 daz buch von lehenrechte schlechthin, in 636 das edel buch vom lehenrecht beginnt, vergl. oben S. 45 Note*. Die Hdschr. Nr. 176 zählt 3 Bücher zu 50, 48, 56 Capp., deren zweites mit L. 48 Swer ein kint, das dritte mit L. 97 beginnt.

Zahl der Artikel und etwanigen Bücher.

Herrscht 1) die dem Sächs. Lehnrecht gemässe, in den meisten Ausgaben und Hdss. vorkommende Ordnung, wonach [51] dem Artikel 7 „Die weil der Mann nicht schwört“ der Artikel „Wenn der König Heerschild gebietet“ folgt; oder 2) die ungewöhnlichere der Senkenbergischen Ausgaben, C. Iur. Germ. II, C. Iur. feud., welche nach jenem Artikel hat: „Wie der Mann den Herrn vorstehn soll“ (Lassb. 32) und welche überhaupt die regelmässige wird, wenn man ihre Capp. 8—72 nach Cap. 98 stellt, also nach Cap. 7 gleich Cap. 73 folgen lässt; oder 3) die nur auf einer Lagenverschiebung des Cod. Ambras. beruhende Ordnung des 2ten Textes in Senkenb. C. Iur. Germ. T. II. Sect 2, p. 72, welche durch Versetzung der Capp. 24—71 nach C. 107 regelmässig wird? Vgl. Finsler in den Eranien 2. S. 14 ff., und Lassberg Vorr. XXXVI.

Hinsichtlich der sehr wechselnden Capitelabtheilung wäre die Synopsis bei Lassberg S. 248 oder bei Homeyer Ssp. II. 1 S. 319 zu vergleichen, sonst Anfang (Rubrik) der ersten 10 und letzten 5 Capp. anzugeben.

Das Schlusscapitel L. 159 beginnt meist, dem sächs. Lehnr. 78 entsprechend, „Hie hat das Lehnrechtsbuch ein Ende“ hängt aber noch an, dass das Buch nur gewitzten Leuten gut sei und schliesst mit einer bald längern bald kürzern Gebetsformel, vgl. Senkenberg a. E. und Lassb. S. 223 Nr. 113. Die Nr. 474, 477, 517 fügen diesem Schlüsse noch sieben articuli generales, 1) was vor Gericht geschieht, 7) kein Richter kann niemand etc. hinzu.

Die fünf jenem Epilog vorangehenden Capp. handeln bei L.: 154 vom Bürgermeisterlehn sächs. L. 77; 155 Aufforderung zum Reichsdienst s. L. 79; 156 wer an den obern Herrn sinnt s. L. 80; 157 vom Siechthum; 158 Empfang eines neuen Lehns. In Nr. 516 fehlen diese 5 Capp.; häufiger 155—158, so dass mit dem Bürgermeisterlehn geschlossen wird, oder doch 156—158. Andrerseits fügen Nr. 322, 328 noch 2 Capp., vom Baulehn und Lehn der Frauen L. 158 I, II, vor dem Epilog hinzu. Der in Nr. 315 dem sächs. Lehnrecht beigefügte Text in 166 Capp. hat das „Burgermeisterlehn“ schon als C. 109.

Auch hier giebt es beträchtlich verkürzte Gestalten. Der in Senkenb. C. iur. feud. als Baiersches Lehnrecht edirten Form fehlen manche Sätze, z. B. im Cap. L. 8b: und hat ein Mann des Reichs Gut — nicht länger bezwingen, und L. 9b der Satz: wer sein Ross — alles Rechts wider sein. Die Nr. 12, 39, 57 schliessen wie im Landrecht eine Menge Artikel aus (z. B. Nr. 39 die 44 Capp. 13, 25, 57—64, 68, 73, 80, 86—96, 101, 112, 113, 117, 119—122, 129—133, 137, 140, 152, 155—158) oder geben [52] sie verkürzt, (z.B. Nr. 39, 57 die C. 151,154, 159). Die Giessner Hdschr. 233 schliesst schon mit dem Cap. vom Zinsgelde L. 114a. Die Herisauer 328 hat nur 64 Capp., hängt dagegen 5 Capp. vom Frieden der Kaufleute u. s. w. an.

Lesarten: Wie lautet in L. 8b (Schilt 8, Lahr 73) der Satz über den vierten Laienfürsten; in L. 68a (Sch. 72, Lahr 44) die Stelle Lehens gewer - mit urteil, vgl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 95; und in L. 153a (Sch. 149, Lahr 153) der erste Satz, s. ebd. S. 96.

Probe aus dem Ende des Schlusscapitels.

2. Französischer Text

aus der Berner Hdschr. 66, herausg. von Matile Neufch. 1843. 4. als miroir de Souabe. Ueberschrift Ci commance li livres dos droit de la cort lo rois dalamangnie. Das Landrecht in den zwei oben S. 45 bemerkten Abtheilungen, jede mit einem besondern Register. Abth. I. ausser der preface in 213 Capp.; am Schluss et prant fin li livres dou droit paisain. Abth. H.: ci comance li prumier livre dou droit des fiez in 147 Capp., deren erstes nicht von minderjährigen Lehnsleuten (L. 220, so auch bei Schilter fehlt), sondern von der Königsstrasse (L. 221) handelt, das letzte = L. 377 comant bastar seront leaul. Im vorletzten Cap. die lange Abhandlung über die Eheverbote, s. oben S. 43 c. Das Lehnrecht, unter Cy comance li seconz livres des fyez, hat nach der Vorrede 144 Capp., das letzte vom Bürgermeisterlehn und dann den Epilog.

Beim Auffinden einer neuen Hdschr. wäre die genauere Vergleichung, wo nicht mit Matile doch mit Lassberg Vorr. S. XXXII zu wünschen.

3. Lateinischer Text,

im Mittelalter nicht gleich den lateinischen Versionen des Ssp. verbreitet, erst im J. 1841 in den Münchener Hdss. 487, 488, 489 aufgefunden, und von Schmeller, Münchener gel. Anz. 1841 Nr. 130 ff. beschrieben. Er besteht aus dem liber iudiciorum provincialium und dem liber feudorum, und ist nach dem Vorwort von dem Benedictiner zu Anhausen Oswald im J. 1356 aus einem deutschen Exemplar der Gräfin Agnes v. Helfenstein übersetzt worden. Das darin auch befindliche Buch der Könige, von den Patriarchen bis auf Judas Maccabäus, übergieng, dem Schlussworte nach, der Uebersetzer absichtlich; auch vom Land- und Lehnrecht nahm er nur die meliora, necessaria magisque utilia heraus. Demgemäss [53] zählt das Landrecht nur 137 Rubriken. Dabei fehlen doch nicht eigenthümliche Zusätze, wie es scheint des Uebersetzers, z. B. zu L. 3 von der Sippzahl: notant duae mandibulae patrem et matrem, duo labia avum et avium i. e. ankere und anfraw — — duo tympora — abatavum abataviam i. e. guggen, guggän etc. Vor dem Cap. L. 368 wird ein eigentümlicher Art. 91 der Uffenbachschen und Gothaischen Hdss. Nr. 655 und 281 über die Legitimation eines Pfaffensohns Wack. 391, weiter ausgeführt mit dem Schlusse: dicens haec verba in vulgari, Dir sin alliu diu reht die hab ritter oder chnecht, ee und tail für ditz unhail, stand auf u gang in frid. Et de his accipiat literas testimonii et valebit. Auch finden sich die Uffenbachschen und Gothaischen Capp. über heimliche und offne Sünden, Wack. 388, 389, so dass überhaupt wohl das deutsche Vorbild jenen Texten nahe kam. Das Landrecht schliesst mit dem parricidium L. 375 VI. Das Lehnrecht ist in 37 Rubriken noch kürzer behandelt.

4. Böhmische Schwabenspiegel.

Nach gefalligen Mittheilungen der HH. Schaffarik und Hanka in Prag sind zwei Uebersetzungen zu scheiden.

I. Die ältere, welche schon im Anf. des 15ten Jahrh. begegnet, stammt wohl noch aus dem 14ten, ist in zahlreichen Hdss. vorhanden (s. unten die Zahlen-Uebersicht), giebt aber das Rechtsbuch in drei Theilen, welche nur selten in einer Hdschr. zusammen, dagegen häufig mit andern böhmischen Rechtsdenkmälern vermengt stehen.

A. Unter der Aufschrift Práwa ciesarská gidy křiwáše Rytierztwo i miesta po wšem křestianstwu, d. i. Kaiserrechte, welche Ritterschaft und Städte in der gesammten Christenheit gebrauchen, kommt die erste Hälfte des Landrechts mit den Vorreden bis L. 159 vor, zuweilen mit dem Schlusse Skonávaji se práva Césarská. B. Der zweite Theil des Landrechts ohne Auf- schrift beginnt mit L. 160 vom Wucher und schliesst mit L. 377.

Merkwürdigerweise geht also die erste Abtheilung bis zum Schluss des Ssp. in seiner alten Gestalt, III. 81 § 2 und III. 82 § 1 (L. 158), dem nur noch die Lehre von den Urkunden L. 159 hinzugefügt worden; eine Uebereinstiminung mit den geschichtlichen Abschnitten des Schwabensp. (oben S. 40), welche in keinem der bekannten deutschen Texte sich zeigt. Im übrigen schliesst sich der Text in Vollständigkeit und Folge der Artikel der Gruppe [54] I. A 2 an, insbesondere stimmt er in der Abtheilung am meisten mit Cod. Telbang. Nr. 327 überein, so dass am Schluss der ersten Abtheilung sich L, der Böhmische Text und Telb. so zu einander stellen.

L. B. T.
156   161 163
162 164
157 163 165
158 164 166
159 165 167

Die Abhandlung L. 377 II. ist vorhanden und zwar als C. penult.

Wird im Cap. 1 von den zwei Schwertern das Pferd des Pabstes als plawem (falb) oder pladsem (scheu) koni bezeichnet?

C. Das zu dieser Uebersetzung gehörige Lehnrecht geht nur bis L. 24a urteil vinden u. verwerfen mit rechte, zuweilen mit dem Sehluss skondvaji se prava manska. Nach Voigt, über den Geist der böhmischen Gesetze 142, liess Carl IV. das Lehnrecht ins böhmische übersetzen.

II. Die jüngere Uebersetzung aus dem Ende des 15. Jahrh. stammt nach der Sprache aus Mähren, ist freier und klarer, umfasst Landrecht und Lehnrecht, letzteres in 151 Artt. bis L. 154 vom Bürgermeisterlehn - - dacz er des herschiltes darbet, und findet sich auch gedruckt; das Landrecht Prava Zemska zu Leutomischl bei Alexander 1538, 68 Bl. Folio, das Lehnrecht Prava manska zu Olmütz bei Olivarsky (wo der Druck fortgesetzt wurde) 1538, 40 Bl. Fol.

B. Schwäbisches Rechtsgangbuch?

Die Hdschr. 655 enthält nach v. d. Lahr ein grösstentheils aus dem Schwabenspiegel entnommenes Buch, welches von Person und Amt des Richters, der Schöffen, Boten, Vorsprechen, von Ladungen, Fristen, Zeugen u. s. f. handelt. Gehört auch der processus iudiciarius in Nr. 573 hieher? Beide Hdss. sind verschollen.

C. Kaiserrecht

In Senkenberg Corp. Iur. Germ. T. I und besser von Endemann Cassel 1846 edirt; das 3te Buch als „Fränkisches und Reichslehnrecht“ in Senkenb. Corp. Iur. feudalis.

Ueberschriften: Lex, liber imperatoris; Dit is dat keyserrecht (Rikes recht), dat konnink Karell makede etc.; Dit is dat luttcke [55] keyserrecht; Diss ist der vorgang der kaiserrechte (als in koning Karle liess oder hiess machen); in Nr. 9, 243, 271 Hie hebit sich an der sachsenspiegel u. komet dar des keysers recht u. s. w. Prolog mit dem Satze beginnend, dass die Welt von Zeit zu Zeit böser und böser werde; das erste Cap.: Ein jeglicher Mensch soll wissen, dass Gott ist gerecht etc.; am Ende fast eines jeden Cap. eine Verweisung auf das geschriebene Recht des Reichs. Das letzte Capitel von gestohlnen und getödteten Hunden mit dem Schlusse: Das Recht setzte der heilige K. Karl, Herr über alle andern Herren, und alle andere Rechte, die hievon in diesem Buche beschrieben sind.

Das Werk zerfällt zuweilen nur in fortlaufende Capitel (Artikel), sei es mit oder ohne Bemerkung einer Bücherabtheilung; meist ist es förmlich in vier Bücher mit besondrer Zählung der Capp. gesondert. Bei Endemann nach der Fuldaer Handschrift Nr. 204 hat I. 41, II. 119, III. 33, IV. 28 Capitel.

Im Mangel einer Characterisirung nach den von Endemann LI ff. gegebenen Merkmalen, oder nach der Ordnung bei Senkenb. (vgl. daselbst praef. p. 98 die Ordnung der Nr. 719) oder der Synopsis bei Kraut de codd. Lun. 18, wären ausser der Zahl der Capp. des Ganzen oder der einzelnen Bücher, etwa 20 Rubriken oder Anfänge aus verschiedenen Theilen des Werkes, unter ihnen des ersten und letzten Cap. anzugeben.

Sprachprobe aus dem Prolog und den beiden ersten Capp.

D. Ruprechts Rechtsbuch

für die Stadt Freisingen, zu scheiden von dem Freisinger Stadtrecht von 1359.

Das Buch kommt in zwei Hauptformen vor. Die erste in den Hdss. Nr. 492 von 1328, Nr. 464 v. 1408, Nr. 472 v. 1436 (als zweites Buch nach einem schwäb. Landrecht mit Register), Nr. 468 v. 1441, Nr. 49 v, 1467, Nr. 731m; nach Nr. 492 herausgegeben von Westenrieder München 1802 und in den Beitr. zur vaterl. Hist. VII, jedoch mit Aenderung der Paragrapheneintheilung und willkührlicher Eintheilung des Werkes in Land- und Lehnrecht, s. die unten zu nennende Ausg. von v. Maurer VII, VIII.

Ueber die Unterschiede der Hdss. in Lesarten und Anordnung vgl. ebd. XVII ff. 235 ff. Die Ein- und Ausgänge scheiden sich so. Nr. 492 beginnt Hie hebt sich das puch an von dem rechten, und geht mit Ob ein mensch daz ander ze tot sleht zu [56] dem Todschlag über. Nr. 468: Ain jeglich weltlich gericht hebent beginen von kur — oder nach mynn (schwäb. Landr. L. 86). Nr. 472: Das ist das ander rechtpuech das do von ersten sagt von den todslegen. Nr. 49 u. 464 fangen ohne Vorwort mit der Lehre vom Todschlage an.

Nr. 492, 464, 472, 49 schliessen mit Versen (in 492 unter Nu hab ein ende) über den Autor: Manich recht ist eu nu nicht verswigen — ditz puch ist nu ze einem ende pracht, dez durch gut ist erdacht, da man zalt von christes gepurtt daz ist war dreutzehen hundert jar darnach in an Zwai dreizigsten (d. i. 30—2, also 1328) jar (472 viertzehen hundert v. d. in dem sechs u. dreyssigischn jar). Iseu (49, 464, 472 Nu) pit um Ruprecht von freising, daz im vor got wol geling amen. Nr. 468 endigt ohne diesen Schluss mit dem Cap. von gelogem vrchund und den Worten er hab dann gut an sagen dye jms gesagt haben, anno 2CXLI.

Die zweite Form in Nr. 462, gleichfalls mit Register als zweites Buch des schwäb. Landrechts, ist herausgegeben von G. L. v. Maurer 1839 im Stadt- u. Landrechtsbuch Ruprechts v. Fr. S. 231 ff., mit Varianten aus den Hdss. der ersten Form. Sie lässt vieles mit Rücksicht auf das schon im ersten Buche enthaltene fort, Maurer Vorr. XLV ff., beginnt unter Hie hebt sich an das annder Rechtpuech ohne Vorwort im Cap. 1 Von todslegen mit Ob ein mensch den andern zue tod schlecht. Das letzte Cap. 113 hat den obigen gereimten Prolog mit dem Schluss drey zehenn hundert jar vnd darnach im XXIIII. jar. Nu pitt u. s. w. wie oben.

Sprachprobe aus dem ersten Capitel.



III. Arbeiten gemischter Art.

A. Die Nr. 425 reiht dem Schwäb. Landrecht das Sächs. Lehnrecht mit ununterbrochener Capitelzählung an, so dass jedoch zwischen beiden noch zwei Capitel (323 u. 324) stehen, beginnend: Falt eyn gevel bi ener menen strate, und Wert en man dot geslagen, die aus einem Stadtrecht genommen zu sein scheinen. Gedruckt bei Spangenberg, teutsche Rechte des MA. S. 217 ff., Wackern. C. 379, 380.

Kommt eine solche Verbindung sonst vor, und zeigt wie hier das Schwäb. Landrecht eine andere Mundart als das Sächs. Lehnrecht?

[57] B. Die Hdschr. Nr. 186 enthält eine im 110ten Abschnitte abbrechende, bei Abschn. 62 mit Dat ander capitel des bokes bezeichnete Arbeit. Abschn. 1 Von der Werlde beginne giebt einiges aus der Vorr. des Schwabensp., aus dem Anfange der Weichbildchronik und Capp. 6 u. 7 des Weichbildes. Von den folgenden Abschnitten sind mir nur die Rubriken bekannt. Sie lassen sich meist gleichmässig auf Ssp. und Schwbsp. beziehen; einige jedoch nur auf den Schwbsp. wie 13 von den ratgevern Lassb. 87b, 36 von den tvelf scepenen L. 172, andre auf das Weichbild wie 29 van dem gerichte to wikbelde. Die Ordnung trennt sich von der beider Spiegel und hat eine systematische Richtung, so dass mit dem Königsrecht begonnen wird; doch weicht sie von dem system. Ssp. und auch von der zweiten Classe des Schwbsp. ab. So ist

Abschn. 2. Ssp. I. 01 Schwbsp. Lahr Prooem. § 20 ff.
3. III. 52 § 1 C. 18.
4. III. 57 § 2 0“ 30.
5. III. 54 § 3 0“ 22 § 8 ff.
6. III. 26 § 1 0“ 81.
7. III. 59 § 1 0“ 34 § 1.
8. III. 64 § 1 0“ 41.
C. Alphabetische Arbeiten

über die Rechtsbücher, deren laut der Magdeburger Schöffenchronik schon um die Mitte des 14. Jahrh. Hermann v. Oesfeld eine fertigte[10], kommen in der Form einer blossen Aufzählung der betreffenden Artikel unter alphabetisch geordneten Rubriken als Register zu den einzelnen Rechtsbüchern vor. Dann finden sie sich aber auch selbständig und ausgeführter u. d. N. Abecedarien (Nr. 77, 81, 84, 443, 572, 665), Repertorien (Nr. 371, 388, 435, 510, 548), Remissorien (Nr. 7, 78, 213, 293, 427, 601, 615, 705) u. s. w. Sie scheiden sich wiederum nach der Vollständigkeit der Rubriken und je nachdem sie nur ein oder mehrere Rechtsbücher umfassen. Bestimmter treten folgende Formen hervor.

1) Der Schlüssel, slossil, niederd. slötel Landrechts. Ein Vorwort, s. Grupen obss. 495 u. Kraut de codd. Luneb. 19, Wente in dessen boke — — wente dat keyserrecht u. den sassenspeygel mit der glosen gete ik tosamende in ene kisten — — [58] alse mit eime slotele upsluten de kisten des landrechtes u. nemen darut, wes eme behof is erklärt den Namen damit, dass die Arbeit die verschiedenen Zwecke einer Summula, Concordanz und Tabelle erfülle, und schliesst (Nr. 424) mit Reimen Hir beghinnet sik dat lantrecht — — Gy eddelen heren u. knechte. Das Kaiserrecht ist wie oben S. 46 bemerkt, das schwäb. Landr. in 4 Büchern. In Nr. 602 lautet der erste Art. Abbrechen, der letzte Wunden; in Nr. 576 der erste Abbat. Dat dy bischop u. dy ebde u. dy ebdischin gheforstet sin.

Proben einzelner Artt. bei Grupen l. c. 496 ff., und bei Spangenberg 73.

2) Der Cod. Hal. 360 schreibt ein Register über das sächs. Landr. mit den Rubriken Acker bis Vredebreker dem Nicolaus Amelungh von Bergen zu.

3) Das Abecedarium über den Sachsenspiegel mit Glosse in Nr. 123, 228, 511, 586, ist nach dem lateinischen Prolog im J. 1400 zu Greifswald propter faciliorem modum inveniendi materias verfasst. Nach einigen Reimen Hir begynnet dat abesede des spegel der sassen etc. Der erste Art. Acker. We ploghe enes anderen acker. Vgl. Spangenb. 74, Dreyer Beitr. 123.

Heisst es unter Veste: wente we tome grypeswolde vervestet is, de is tome Sunde nicht vervestet?

4) a) Ohne Ueberschrift oder Vorrede beginnt in den Nrn. 119, 124, 452 ein Repertorium mit Aberachte. We in des rikes achte is de let nen erve mit Verweisung auf die Glosse Landrechts und römisches Recht. Schlussrubrik Wunden. Spangenberg 74, 134, Kopp Hess. Gerichte I. 63.

b) Eben so beginnt das von Gengler, Erlangen 1854 beschriebene Promtuarium in der Nr. 185, welches jedoch überschrieben ist: Disse noch geschrebene artikele … sint geczogin usz der glosen u. texte des sachsenspigils, u. dormete sint ingebrocht concordancie wichbilde u. lenrechts, u. ouch etliche allegaten usz den buchern decretalium, institutarum u. feudorum etc., und mit der Rubrik Wocher und dem Item: Hoffenunge macht eynen zcu eyme wuchere schliesst

5) Registrum Sachsenspigels sec. ordinem alphabeti in den Nrn. 275, 306 sub 4, und Nr. 434 mit der Vorrede Czu fromen u. bequemikeit allen den die in dem privilegio der sachzen gerne lesen … sint disse bewissunge adir registraturen von andern registeren zcu sammene gelesen. Beginn Abt. Der abt hat den andern [59] schilt. Schluss Unecht. Item von unelicher gebort XII lenr. Spangenb. 74.

6) Remissorium des Verf. der Concordanzen zum Sachsensp. Tammos v. Bocksdorf (s. oben S. 6) in der Nr. 306 sub 3. Nach dem Eingange verfertigt zcu dinst dem … herren … Gunther erczbischoffe zcu Meideburg der mich Thamen von Buckendorf … lerer geistlichis rechtis dorumb gebetin hat. Alse neme ich zcu hulffe vil aldir seczungen u. mache dor uss eyne sunderliche lere noch dem A b c u. spicke dye spruche mit manchirhande concordancien, alse ich dye vormalz almeistig in dy drey buchir lantrecht sachsinspigils gesaczt u. bracht habe etc. Erste Rubrik Abba hebreisch bedeutit grekisch u. zcu latine patir etc. Letzte Unecht. Wer eynen unechtin totit etc.

Günther v. Schwarzburg war Erzbischof von 1403 bis 1445. Nach Brotuf Chron. Merseburg. II. c. 47 hat im J. 1426 D. Tammo von Boxdorf ein Thumherr zu Merseburg das Remissorium oder den Indicem u. die Concordantias über das Sachsenrecht gemacht. Spangenberg 76. Obiger Notiz nach fiele das Remissorium später als die Concordanzen.

7) Das nahmhafteste der Remissorien ist das dem Theoderich v. Bocksdorff zugeschriebene über Sächs. Land- und Lehnrecht und Weichbild in den Nrn. 104, 160, 306 sub. 2, 389, 390, 399, 437, 580, 734. Eine ausführliche Einleitung, wovon ein Stück bei Gaupp Schles. Landr. 308 ff., beginnend Nu man dann gemeinliken in allen werltliken gerichten hir to lande des landrechtes u. ok des wichbeldes rechtes gebruket, klagt u. a. darüber, dass man jetzt ghar selden ein bok vindet dat sine capitel u. artikel recht geschreven hebbe nach lude des textes ym latine geschreven u. ok etliker olden boker dar noch de artikel recht stan beschreven, giebt deshalb nicht nur die Zahl der Artt. im sächs. Landrecht (I. 71, II. 72, III. 91), Weichbild (135), s. Lehnrecht (81), sondern auch die Anfänge eines jeden Artikels an, und geht dann zur pars executiva des registri über, welches mit Abt. De abt sal vor len entphan dann de bisorge beginnt. (In Nr. 580 geht dem noch der Anfang der vorigen Arbeit Abba vorher). Schluss in Nr. 306 Wo man myd gewunden zcymmer heymsokunge bewisen mach. Ein von den Schreibern der verschiedenen Hdss. herrührender Epilog giebt den Theod. v. B. in verschiedener Weise als Autor an, s. Nr. 306, wo auch eine Notiz des 16. Jahrh. den Theoderich als unter dem Erzbischof Friedrich von Beichlingen [60] (1445—1464) blühend, von dem unter Günther thätig gewesenen Tammo scheidet. Nr. 580 im J. 1452 geschrieben bezeichnet den Vf. als u. j. doctorem, ordinarium juris canonici in Lipzia, custodem eccl. collegiatae majoris Glogoviae, canonicum capp. Magdeburgensium et Naumburgensium. Nr. 104 (s. Gaupp a. a. O.) v. 1468 erzählt genau, an welchen Tagen d. J. 1449 Theoderich die Arbeit zu Leipzig angefangen, im Kloster zu Grimma fortgesetzt und zu Altenzelle beendigt habe. Vgl. auch Dreyer Beitr. S. 122. Die Hdschr. 160 v. J. 1475 setzt die Abfassung ins J. 1453.

8) Das Remissorium in der Nordkircher Nr. 511 und der Wiener 669 beginnt ohne Ueberschrift und Vorrede mit Almosen. Czweigerleie sint dy almosen, schliesst mit dem Satze, dass bei Frauen Ehre und Recht „entzwei tragen“ können (vgl. Sächs. Landr. 1. 5 § 2).

9) Repertorium eines Breslauer Schöffen in der Rehdigerschen Nr. 103 über S. Land- und Lehnrecht Weichbild sämmtlich mit der Glosse, Breslauer Landrecht, Magdeb.-Breslauer Recht, Stadtprivilegien und 1600 Urtheilsprüche, seit dem J. 1484 gesammelt. Prolog Also Gott spricht yn dem evangelio selig seyn dy do hungern — noch yn dreyen czukunftigen jaren hoffe czu enden. Beginnt mit Abt, schliesst mit Wüste erbe. Vgl. Gaupp Schles. Landr. 211, u. 307 Nr. XV.

10) Eine sehr weitschichtige Arbeit dieser Art in den Nrn. 145, 231, 440(?), 470, 622, 671 beginnt mit einem Register do vindt man innen uber alle sachen u. materia mancherley nach ausweisung der zal u. nach dem A b c. Es giebt unter mehr denn hundert alphabetisch geordneten Hauptrubriken je eine Anzahl von Items an. Es folgen die Vorreden aus Schwaben- und Sachsenspiegel (dabei die rhythmische so: ich tummer so man saget). Dann das Werk selber nach jener Anordnung, aus dem Ssp., Schwabensp., den sächs. Distinctionen und den fremden Rechten (unmittelbar oder durch die Glosse) schöpfend. Gewöhnlicher Schluss Es sey man oder frau dye mit zauberey umbgen u. lupperey machen — den sol man das haubt abhauwen (abslahen).

Im Einzelnen finden sich manche Abweichungen. Die Hdss. 145, 231 zählen im Register die Items bis zu 2200. Ihre ersten Hauptrubriken sind Acht, Acker, Ansprache, Appelliren, die letzten Zinsen, Zölle, Zehenten, das letzte Item: von den sechs Welten. In Nr. 470 sind die ersten Rubriken: Acker, Anfall, Anfertigung. In Nr. 231 sind eine Menge Items zu den verschiedenen Rubriken [61] als Zusätze nachgetragen, aber im Register schon gehörigen Ortes eingeschaltet. Nr. 231, 470 geben zwischen den Vorreden und den Text noch die Stücke Nu sult ir edele tugendliche herren und: Zu Babilonien erhob sich das Reich. Eine nähere Beschreibung von 470 bei Lassb. LXII Nr. 101, von 622 in Siebenkees Magazin II. 130.

Nahe verwandt ist die Arbeit im Constanzer Codex 130; doch beginnt hier die Ueberschrift Hie nach so stet geschriben das register dis buches das da genant ist der sachsenspiegel, vgl. Lassb. L Nr. 74.

Dagegen steht weiter ab

11) das Werk in der Heidelberger Hdschr. 320, beschrieben von Mone, Anzeiger 1838 Sp. 29, Lassberg XLVI Nr. 64, welche jedoch den alphabetischen Character nicht bemerkt zu haben scheinen. Ein Register geht nicht voran. Die Hauptrubriken sind umgeworfen, dergestalt dass E beginnt, D schliesst, wobei noch etwas im Anfange fehlt. Das erste Thema Ane des richters urlaub gyt ein man sinen erben wol hat wohl zu einer fehlenden Rubrik Erbe gehört. Dann folgen Eygen, Eygen lute, Eyde, E, Ehafft not, Fürspreche u. s. w. bis Zoberey, darauf Appelliren, Ban — — Dodslag. Das letzte Thema Ob sich ein man von dem libe bricht mit u. sint dise recht nit under ein ander se ab. Citiert werden das sächs. Lahdrecht mit Glosse, Lehnrecht, Kaiserrecht nach 4 Büchern, Distinctionen.


Das in den Ausgaben des Sächs. Lehnrechts und Weichbildes seit 1482 vorkommende Remissorium (s. Homeyer Ssp. II. 1 S. 41 ff.) schliesst sich dem unter 7 genannten Bocksdorfischen an (Abt. Der Abt sol vor lehn empfahen etc.). Das von Zobel seiner ersten Ausgabe des Ssp. 1535 vorgesetzte kürzere Repertorium, mit Aberen beginnend, ist dagegen eigenthümlich; vgl. auch Spangenberg 75, 76.

Bei Mittheilungen wäre auf die etwanige Ueberschrift, den Inhalt des Prologs und Epilogs, den ersten und letzten Artikel, und die in den Artt. angeführten Quellen zu sehen.

D. Rechtsregeln.

Eine bestimmte Form von mehr denn 2000 Regeln alphabetischer Ordnung, einheimischen und fremden Ursprungs, kommt nicht nur als Theil der Blume des Ssp. s. oben S. 22, sondern [62] auch für sich in den Hdss. 40, 102, 144, 225, 578, 651 mit dem Prooemium Ad decus et decorem — credo per universum und mit derselben ersten Regel wie dort vor, s. Senkenberg visiones 75, Gaupp schles. Landr. 306. Die letzte lautet: Echter sollen niemandes Gezeug sein.

Die Dzialynkische Hdschr. Nr. 149 Bl. 239 ff. giebt als capitula iuris Teutunici compendiosa unter gewissen Rubriken De testibus bis de penis et emendis eine Reihe meist deutscher Rechtssätze in kurzer lateinischer Form, z. B. in causa civili proprior est homo evadere suo iuramento.

E.

Giebt es Vocabulare, wie sie in den Zobelschen Ausgaben des Weichbilds und Lehnrechts seit 1537 nach dem Register, und davon verschieden in den Drucken des s. Landrechts seit 1539 sich finden, schon in Hdss. des Mittelalters?


[63]
Zweite Abtheilung.




Verzeichniss der Handschriften.




Vorerinnerungen. Das Register ist alphabetisch, nach den Aufenthaltsorten bei Handschriften in festen Bibliotheken, nach den Eigenthümern bei denen im gewöhnlichen Privatbesitz, geordnet. Da manche Hdss. in Folge eines Wechsels des Orts und Besitzes mehrfache Namen tragen, so sind auch frühere Benennungen, mit Verweisung auf die hier gebrauchten, in die Liste aufgenommen. Die hinzugefugten Data machen die einzelnen Hdss. in Kürze möglichst erkennbar. Für diese Data ist die neueste oder sicherste Quelle angegeben. Dabei bezeichnet:

Archiv — das A. der Gesellsch. für ältere deutsche Geschichtkunde.

Dreyer — dessen Verz. in den Beitr. zur Literatur. S. 142 ff.

Endemann — dessen Verz. in der Ausgabe des kl. Kaiserrechts, Cassel 1846.

Gaupp — dessen Verz. im Anhange zum Schles. Landrecht, 1828.

Hirsching — dessen Versuch einer Beschr. sehenswürdiger Bibliotheken Deutschlands.

Homeyer Ssp. I, II. 1, II. 2. — Des Sachsenspiegels erster Theil 1835, zweiter Theil erster Band 1842, zweiter Theil zweiter Band 1844.

Lassberg — dessen Verz. in der Vorrede zu der Ausg. des Schwabenspiegels 1840.

Nietzsche — dessen Verzeichniss der Hdss. des Ssp. in der Allg. Lit. Z. 1827 Dec. Sp. 697 ff.

N. N. — Nietzsche‘s handschriftliche Notate.

Ortloff — die Vorr. zu seiner Ausgabe des Rechtsbuches nach Distinctionen, 1836.

[64] Spangenberg — dessen Beiträge zu den t. Rechten des Mittelalters 1822, 4.

Zepernick — dessen Nachr. von den Hdss. des Sächs. Lehnr. Halle 1794.

Ist keine Quelle angegeben, so beruht sie in Privatmittheilungen oder eigenen Wahrnehmungen. — Gl. steht für Glosse; Oberd., Mitteld., Niederd. für Oberdeutsch, Mitteldeutsch, Niederdeutsch.

Ein Stern vor der laufenden Nummer bezeichnet, dass der jetzige Aufenthalt oder gar die Existenz der Hdschr. unsicher ist, und hieher gehören theils die nach Z zusammengestellten, theils die in der alphabetischen Reihe unter dem Namen des ehemaligen Aufenthaltes oder Besitzers aufgeführten. Das Kreuz bedeutet, dass über Beschaffenheit und Inhalt der Hdschr. nähere Nachricht besonders wünschenswerth ist, während für die übrigen vorläufig genügende Auskunft vorliegt.

Am Ende des Registers ist der Inhalt der Hdss. numerisch nach den einzelnen Rechtsbüchern angegeben.


01, 2. Admont, Benediktinerstift an der Ens. Zwei Schwabenspiegel. Archiv X. 130.

* † 3. [1.] Cornelius von Alkemade, weiland Oberzollinspektor zu Rotterdam. Sachsenspiegel, Membr. 4. niederd., 3 Finger dick. v. Uffenbach Reisen durch Nieders. etc. Thl. 3. 1754. S. 272. Nietzsche 1.

* † 4, 5, 6, 7. Vormals Alt-Zelle, Cistercienserstift im Bisthum Meissen. Ihm schenkte im J. 1461 der Hospitalmeister zu Döbeln, Johannes Greiffenhain, den Sachsenspiegel, das Weichbild, das Lehnrecht sämmtlich glossirt, und das Remissorium; alle auf Papier, die beiden erstern mit weissem Leder, die letzteren mit rothem Leder überzogen. Ed. Beyer das C. Stift Alt-Zelle, Dresden 1852 S. 124, nach einer Urk. v. 16. Aug. 1461.

8. Amsterdam, öffentl. Bibl. 36, Membr. Folio., niederd. 15. Jahrh. (?). Sächs. Landrecht mit der Glosse und dem Prolog O helyon. Sächs. Lehnrecht; Richtsteig Landrechts; Schwäbisch Landrecht als keyserrecht in 348 Capp. mit Lassb. 377 II. schliessend. Homeyer Ssp. II. 1 S. 639, Archiv VIII. 580.

9. Ansbach Schlossbibl.; 1505 vom Canonicus Unbehauer dem Onolzbacher Stift vermacht, Pap. Folio, fälschlich als

[65]

Sachsenspiegel bezeichnet Gesta Romanorum und historia Septem sap. 1387. Klein Kaiserrecht, 14/15 Jahrh. Urkunden und Kalender des 15. Jahrh. Endemann Nr. 8 S. XXVII. Nietzsche 42.

* † 10. Arnsberg. Wigand Femgericht S. 551 erwähnt ohne nähere Angabe einer Arnsberger Hdschr. des 15. Jahrh. mit dem Femrechtsbuche.

* † 11. [2.] Peter Friedrich Arpe, Professor (Seestern-Pauly Neumünster. Kirchspielgebr. Vorr.), 1739 Meklenb. Justizrath in Hamburg. Sächs. Landrecht, niederd. 91 Membranbl., 310 Artt ohne rhythm. Vorr., Anfang: hie begynnet dat landrechte de me nomet der spegele der sassen. Schluss: Expletum feliciter per Iordanum de Bekke cler. Brem, dioec. anno dni millesimo CCXCVI. Dreyer Beitr. 146. Nietzsche 2.

0 * 12. Vormals Asbach. In v. Freybergs Samml. histor. Schriften IV. S. 501—718 ist aus einer nicht näher bezeichneten aber von Nr. 479 verschiedenen Asbacher Hdschr. u. d. N. das deutsche Kaiserrecht abgedruckt das schwäbische Landrecht in 385, das Lehnrecht in 169 §§. Lassberg Nr. 1, vgl. die Note zu seiner Nr. 112.

013. Aschaffenburg, Hofbibl. Nr. 8. Membr. 1341 (nicht 1371), 79 Bl. Fol. Schwäbisch Landrecht. Jos. Merkel, die Miniaturen etc. Aschaffenb. 1836 S. 313. Lassberg Nr. 2.

014. Aschaffenburg, Hofbibl. Nr. 15, Pap. 1426, Fol. niederd. Slotel des Landrechts. Merkel a. a. O.

 v. Asseburg s. Nr. 26.

* † 15. [4.] Vormals Augsburg, Kloster zu St. Ulrich und Afra. Pap., 15. Jahrh. Fol., zweispaltig, oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht. Goldene Bulle anf.: daz sint die recht Kayser Karles dez vierden zu Böhem. Expl. feria quarta ante Fabiani et Sebastiani martiris a. 1452. Braun de codd. in bibl. ad S. Udalr. etc. Vol. 5. Nr. 37, Lassb. Nr. 3.

 Eine andre vormals Augsburger Hdschr. s. unter Nr. 478.

16. Augsburg, Stadtarchiv, Folio, Pap. 15. Jahrh. Schwäb. Land- und Lehnrecht mit dem Buch der Könige; die gemeinen artikel; die goldne Bulle, Gesetze Karls IV., Friedrichs II. v. 1235, K. Ludwigs v. 1323. Mittheilung von J. F. Böhmer 1836.

 C. Austriacus s. Nr. 235, 236.

[66]

17. Bamberg, K. Archiv, früher Archiv der Plassenburg, Membr. gr. Folio, mitteld., 14. Jahrh. Schwäb. Land– und Lehnrecht; goldne Bulle lateinisch und deutsch. Gengler im Anzeiger f. Kunde d. D. Vorzeit April, Mai, Juni 1854.

18. [123.] Basel, Universitätsbibl. O. II. 18. früher Andreas Faesch. Membr. 14. Jahrh. kl. Folio, oberd., etwas defect. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Scherz Vorr. zu Schilters Ausg. S. v, Wackernagel Basler Hdss. 54, desselben Schwäb. Landrecht Hdschr. B., Haenel catal. libr. Ms. 568, Lassberg Nr. 6.

19. [5.] Basel ebend. C. IV. 15. Pap., 15. Jahrh. Fol., oberd. Schwäb. Land- und Lehnrecht mit dem Buch der Könige. Wackernagel Hdss. 35, dessen Schwäb. Landr. B a., Haenel l. c. 568. Lassberg Nr. 4 (der dort angegebene Schreiber Schnitter gehört zu Nr. 21). Abschrift in Giessen.

20. [6.] Basel ebend. C. IV. 38. Pap. 15. Jahrh. Folio, oberd. Der Könige Buch, Schwäb. Land- und Lehnrecht. Wackernagel Hdss. 35, Schwäb. Landr. B b. Haenel l. c. Lassberg Nr. 5. Abschrift in Giessen.

21. Basel ebend. E. IV. 1. Pap. 15. Jahrh. Folio, oberd. Reise des Hans von Mandafilla 1460. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Wackernagel Hdss. 36, Schwäb. Landr. B c. Lassberg Nr. 7.

 Bausch s. Nr. 610.

 C. Bavaricus s. Nr. 233.

* † 22. [8.] Weiland Christoph Heinr. v. Berger. Schwabenspiegel als K. Friedrichs Landrecht. Catal. libr. Ch. H. a Berger 537.

 Berleburg s. Nr. 213.

23. [14.] Berlin K. Bibl. Ms. germ. fol. 9, früher v. Brandenstein, Pap. mitteld. 1468. Sächsisch Lehnrecht mit Glosse, Richtsteig Lehnrechts, Homeyer Ssp. II. 1 S. 5 Nr. 4, S. 372 Nr. 1.

24. [9.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 10, Membr. niederd. 1369. Recht der Magdeburger Dienstmannen, Judeneid, Sächs. Land- u. Lehnrecht, Weichbild, Richtsteig Landrechts unvollständig, Nietzsche Nr. 5, Homeyer Ssp. I. S. XXIII Nr. 13, II. 1 S. 4 Nr. 1.

[67]

25. [12.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 11. Pap. 1423, mitteld. Prolog O helion; Sächs. Landrecht mit Glosse. Nietzsche 8, Homeyer Ssp. I S. XVIII Nr. 5.

26. [15.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 12. früher v. d. Asseburg, Pap. 1473, mitteld. Sächs. Landrecht mit Glosse, Richtsteig Landrechts. Nietzsche 10, Homeyer Ssp. I S. XIX Nr. 6.

27. [22.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 82, Pap. 15 Jahrh. mitteld. Wurms Stadtrechtsbuch, stimmt völlig mit Ehrenfr. Böhme’s, in seinen diplom. Beiträgen III. S. 63 ff. beschriebener Handschrift.

28. [19.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 120, 1803 von G. E. Schmidt geschenkt. Pap. u. Membr. 1416, mitteld. Blume des Sachsenspiegels, Constitutionen K. Albrechts mit Glosse, Schreiber Jacob Lüssin. Erwähnt in Ch. Rungii notitia histor. Siles. etc. P. I. Sect III. p. 200.

29. [18.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 283, Membr. 14. Jahrh. niederd. Dreissig vollständige Rechtsbelehrungen und eine unvollendete der Magdeburger Schöffen nach Stendal von 1329 bis 1340. Durch den Notar Johannes seit 1334 gesammelt.

30. [13.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 284, früher Ritteracademie zu Brandenburg, Pap. 2te Hälfte des 15. Jahrh. niederd. Glosse zum sächs. Landrecht; lateinische Gl. zu demselben, Stellen aus den sächsischen Distinctionen, sieben Magdeburger Rechtsbelehrungen. Nietzsche 9.

31. [16.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 285, früher Ritteracademie zu Brandenburg, Pap., 15. Jahrh., niederd. Remissorium zum sächs. Landr., Richtsteig Landrechts mit Vorrede und Epilog, Verfahren gegen Friedebrecher, zwei Magdeburger Schöffensprüche, der erste an Tangermünde. Die sächsischen Distinctionen in 6 Büchern, Buch I. Capp. 60-87 doppelt. A. E. fehlt ein Blatt.

32. [17.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 389, früher Dom Havelberg, Pap., 15. Jahrh., mitteld. Weichbild in 136 Artt. mit der Glosse.

33. [10.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 390, ebendaher, Membr. 14. Jahrh. Sächs. Landrecht lateinisch und niederd. mit der Glosse am Rande; Sächs. Lehnrecht ohne Gl. defect; Gl. zu Landr. III. 83—87. Nietzsche 6, Homeyer Ssp. I. S. XVII Nr. 2. II. 1 S. 5 Nr. 2.

[68]

34. [11.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 391, ebendaher, Membr. 1382 niederd. Weichbild mit der Chronik, Richtsteig Landrechts, Auszüge aus der Glosse, Sächs. Landrecht mit dem Lehnrecht als 4tes Buch, Landrecht lateinisch. Nietzsche 7, Homeyer Ssp. I. S. XVIII Nr. 3. II. 1 S. 5 Nr. 3.

35. Berlin ebend. Ms. germ. 4. 453, ebendaher, Membr. 1382 niederd. Zweiter Theil der vorigen Nummer. Glosse zum sächs. Landrecht, alphab. lat Sachregister. Beim Neubinden ist das letzte Bl. verloren gegangen, auf welchem hinter dem Register stand: sub anno inc. dni mccclxxxij ipso die petri et pauli apostolorum.

36. [21.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 392 ebendaher, Pap., 15. Jahrh. mitteld. Schwäb. Landrecht u. d. T. Kaiserrecht in 4 B., durch Feuchtigkeit beschädigt. Lassberg Nr. 9.

37. [91.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 512, früher Dortmund. Membr. gross Folio, 14. Jahrh., niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse in drei Büchern zu 64, 71, 68 Artt., bricht in der Gl. zu III. 81 § 2 ab mit Nu hat he hir sinen lesten articulum. Thiersch, Vervemung Heinrich des Reichen, Essen 1835 S. 144.

38. Berlin ebend. Ms. germ. f. 535, früher Rosenstiel und v. Elsner. Membr. mitteld. Blume des Sachsenspiegels, I. Register, Vorreden, allgemeine Einleitung, II. Klagen, A. im Allgemeinen, B. Practicae, III. 1858 alphabetisch geordnete Rechtsregeln. Im Beginn: Iste liber est Petri Temchini de Borgene advocati hereditarii de Crappitz. Anno domini XIIIjo XIXo comparatus per ipsum. Am Schluss: Finito libro — — — Anno dni Mo CCCCo XIXo feria quinta ante palmarum.

39. Berlin ebend. Ms. germ. f. 566, früher Kuppitsch in Wien, 106 Bl. Pap., 15 Jahrh. oberd. Schwäb. Landrecht, dessen Anfang fehlt, in 367, Lehnrecht in 125 Artt.; K. Rudolphs Landfriede; Handfesten und Rechte der Stadt Wien.

40. Berlin ebend. Ms. germ. f. 569, früher in Meran, 133 Bl. Pap., 16. Jahrh. mitteld. 1801 alphabetisch geordnete Regeln mit dem Eingange Ad decus et decorem; ausserdem hundert andre Regeln, deren erste Etwas sunderlichs: Ain ächter ist tod beginnt.

41. Berlin ebend. Ms. germ. f. 580, 144 Bl. Pap. 1436, oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht Bl. 1—3 Rubrikenregister

[69]

zu Landrecht Abth. 1, Bl. 70b — 72a zu Abth. 2, Bl. 108b — 110a zum Lehnrecht

42. Berlin ebend. Ms. germ. f. 586. Pap., 14. Jahrh. mitteld. 296 Bl. Glosse zum Sächs. Landrecht. Am Schlusse Hy hendet sich dy glosa des dritten buches lantrechtes dy do volbracht ist n. cr. g. dryczenhundirt iar in deme sechs vnd achtzigisten iare u. s. w. Auf dem letzten Membranvorsetzblatte ein Stück der sächs. Distinctionen.

43. Berlin ebend. Ms. germ. f. 616, früher im Besitz der v. Langen, dann v. Lüning. Pap., 1466, niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse in 3 B. zu 63, 70, 81 Artt. Finitus … per me Iohannem Hardenberch sab a. d. millesimo quadringentesimo sexagesimo sexto.

44. Berlin ebend. Ms. germ. f. 620. Membr. 13. Jahrh. Bruchstück des schwäb. Landrechts mit dem Königebuch. Archiv X. 415 ff.

45. [219.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 625, früher Nationalmuseum in Prag und Heinr. Hoffmann, Pap., 149 Bl. Anf. d. 15. Jahrh. mitteld. Sächsische Distinctionen u. d. T. buch der beweyzunge in 5 Büchern.

46. [220.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 626, früher Prof. Heinr. Hoffmann, Pap., 39 Bl. einspaltig, 15. Jahrh., mitteld. Richtsteig Landrechts mit Register in 49 Capp.

47. [426.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 631, früher Oberbergrath Steinbeck zu Brieg. Membr. 14. Jahrh., 245 Bl. gr. Folio, mitteld., mit Bildern, von denen jedoch die grösseren ausgeschnitten sind. BL 1—37 Weichbild mit eigenthümlicher Glosse, im Anf. defect, beginnt mit vor den vir benken in der Gl. zu Art. 10; der letzte Art. 112 von den juden. Bl. 38—41 K. Albrechts Constitutionen mit Register über 17 Artt. Bl. 41—245 Sächsisch Landrecht lat. u. deutsch in 3 B. zu 73, 73, 85 Artt. (der letzte III. 51) mit der Glosse. Die Einleitung giebt dem Buche dreierlei Namen, der sachsin privilegium, der sachsin spiegel und lantrecht, und schreibt die Glosse dem Rechtslehrer Andreas zu. A. E. Benedicamus patrem et filium cum sancto spiritu. Laudemus et super exaltemus eum in secula.

48. Berlin ebend. Ms. germ. f. 693. Pap., 15. Jahrh., 108 Bl. Folio, mitteld. Schwäbisch Land - und Lehnrecht. A. E. Acb got wie fro ich was Do dis buches ein ende was. — — Amen ipsa die patri et pauli app. XLIIII.

[70]

49. Berlin ebend. Ms. germ. f. 694, aus Wasserburg. Pap., 15. Jahrh., 163 Bl. Folio, oberd. E. Ludwigs Rechtsbuch, dem sich Bl. 74 ohne Sonderung das Rechtsbuch Ruprechts v. Freisingen anschliesst mit der Rubrik Ob ein man denn andern ze tod slegt. Expl. liber iudiciorum per Iacobum hueber t. t. succentorem Wasserburge. A. d. mill. quadring. sexag. septimo etc. Das puech gehortt zu Iorgn Ettlinger d. z. Rantmaister zu Wasserburg.

50. [88.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 727, früher Profi Dieck in Halle. Membr. 1407, mitteld. Sächs. Land- und Lehnrecht, Magdeburger Dienstmannenrecht. Homeyer Ssp. II. 1 S. 12 Nr. 15.

51. Berlin ebend. Ms. germ. f. 728, früher Dieck, dann Auscult. Leissring, Membr. 1407, mitteld. Richtsteig Landrechts.

52. [88.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 729; früher Dieck und Leissring, Membr. 1407, mitteld. Weichbild.

 Die Nrn. 50—52 von derselben Hand geschrieben waren früher in einen Holzband zusammengebunden.

53. Berlin ebend. Ms. germ. f. 730, früher Reg. R. Sprickmann zu Münster. Membr., Anf. d. 15. Jahrh., 287 Bl. Folio, niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse in 3 B.; vor jedem das Register über Text, für B. I auch über die Glosse. B. I hat 65 glossirte 9 unglossirte Artt. (I. 7-14 und die Vorr. v. d. Herren Geburt), B. II. 67, B. III. 74 Artt., der letzte gleich Art III. 81 § 2, 82 § 1 der Vulgata. Epilog Gi sint des lantrechtes to ende komen — We rechte mynne de segge amen. Dann als Artt. des 3ten Buches de nine glosen en hebbet III. 82 § 2—III. 91, des lammes losinge (III. 51) und noch einmal I. 7—14. — Sächsisch Lehnrecht ohne Glosse, in 87 gezählten, nicht rubricirten Capp. mit einem weitläuftigen Register. Richtsteig Landrechts u. d. N. schedeklot ofte richtesteiger in 50 Capp. mit alphab. Register und Epilog.

54. Berlin ebend. Ms. germ. f. 749. Pap., Folio, oberd. Schwäb. Land- und Lehnrecht auf 94 Bl., Bairisch Landrecht mit neuer Foliirung auf 46 Bl. Expl. liber iuris completus per manus Heinricus dicti Attenhover a. d. mcccc septimo. Register zu beiden Rechtsbüchern.

55. [218.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 750, früher Heinr. Hoffmann, Membr. 8, 14. Jahrh., niederd. Bruchstücke

[71]

vom sächs. Landrecht, Stadtrecht, Dorfrecht, Kaiserchronik. Hoffmann Bibl. p. 44—46 Nr. XXIII.

56. [304.] Berlin ebend. Ms. germ. f. 765, früher v. Mühler. Pap., 15 Jahrh., niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse. Finitus per manus l. hildesen a. d. 1468 in vigilia assumtionis.

57. Berlin ebend. Ms. germ. 4. Nr. 491. Pap., 287 Bl. 8., oberd. Schwäbisch Landrecht in 385, Lehnrecht in 169 Artt.; Ottocars Handfeste v. 1277 und Landfriede.

58. Berlin ebend. Ms. germ. 4. Nr. 740, früher v. Mühler. Pap., 15. Jahrh., 165 Bl. 8., mitteld. Sächs. Distinctionen defect.

59. [448.] Berlin ebend. Ms. germ. 8. Nr. 252, vormals Josch und Weigel. Membr., 14. Jahrh., oberd. S. 1—314 schwäbisch Landrecht in 368, S. 314—395 Lehnrecht in 128 Capp. S. 395—413 Rudolfs Landfriede von 1287, mit vnd mit gunst vnd mit abbrechend. Vergl. den Krännerschen Auctionscatalog v. 16. April 1855, Leipzig S. 1 Nr. 1.

60. Berlin ebend. Ms. Boruss. f. 240, früher v. Duisburg, Pap., 15. Jahrh., mitteld. Culmisch Recht. Sächsisch Landrecht in 3 B. zu 64, 63, 88 Artt. Als Art. 89 eine Anweisung über die Probe des heissen Eisens; 21 Schöffensprüche. Magdeburger Schöffenrecht in 99 Artt. Magd. Schöffensprüche in 2 Büchern. Handfeste von Thorn und Culm v. J. 1233.

61. Berlin ebend. Ms. lat. f. 299, früher im Dom zu Havelberg, Pap., 1448. Bl. 364—407 (nach alter Foliirung) sächs. Landrecht lateinisch nebst zwischengeschriebenen niederd. Erbrechtsregeln mit Belägen aus dem Ssp. Bl. 407 —418 zwei lateinische Register über das Landrecht Bl. 419—426 Rubriken des sächs. Lehnrechts nebst einigen Erbregeln. Archiv VIII. 832 Nr. 299, wo 1448 st. 1478 zu lesen. — Ursprünglich waren hiemit in der vom Geh. Archivrath Riedel in Havelberg aufgefundenen Hdschr. zusammengebunden, und zwar vor dem obigen: BL 1—317 verschiedene civilistische und canonistische Materien lateinisch mit einem Rex pacificus cunctorum beginnend. Bl. 318 —337 Erbrechtsregeln mitteld. worunter Bl. 329v die Sippzahlregeln. Bl. 338 ff. lehnrechtliches lat. Bl. 350—362 unter Materia teutunicalis niederd. Gerichtsformeln mit

[72]

lat. Bemerkungen, oben S. 19. A. E. gescreven to liptzk n. chr. g. 1448. Sodann nach dem obigen Bl. 508—516 materia concilii Basileensis, Bl. 518 Inhaltsregister. Vgl. Serapeum 1840 S. 185.

62. [20.] Berlin ebend. Membranblatt., Folio, mitteld. Bruchstück der Blume des Sachsenspiegels.

62m. Berlin ebend. Bin Membranblatt mit dem Rest eines zweiten, Folio, zweispaltig, Ende d. 14. Jahrh., niederd. Bruchstuck des sächs. Landrechts mit der Glosse, von III. 78 § 8 den schaden sal he gelden bis III. 81 § 1 die koning mut, und eines Rubrikenregisters zum sächs. Lehnrecht von A. 26—37, 67-71.

63. Berlin Geh. Staatsarchiv, früher Provincialarchiv zu Magdeburg. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Gerichtsbuch des Klosters dann Amtes Plötzke v. 1454 an, worin zwischen Einzeichnungen des 15. u. 16. Jahrh. auf 38 Bl. das Register zum sächs. Landrecht mit 290, zum Lehnrecht mit 95 Rubriken; vom Texte nur 81 nicht rubricirte Artt. des Landrechts (bis I. 55) von zwei verschiedenen Händen; von einer dritten Hand 95 nicht rubricirte Artt. des Weichbildes (19—27, 42—114 der Ausgaben), und Artt. 31, 32 des Richtsteiges Landrechts.

64. Berlin ebend. Membr., 14. Jahrh., schmal Quart, niederd. Bruchstück der Glosse des sächs. Landrechts, zu III.. 44, 45, 52, 53.

65. [23, 353.] Berlin Joachimthalsches Gymnas., Oelrichssche Samml. Ms. in quarto 72; vormals Seidel u. von Plotho. Pap., 1412, niederd. Richtsteige des Land- u. Lehnrechts; Gerichtsformeln. Homeyer Ssp. II. 1 S. 372 Nr. 2.

66. [24.] Bern Stadtbibliothek Lit. A. Nr. 37, Membr. 87 Bl. in kl. Folio, 14. Jahrh. Das schwäb. Landrecht in 2 Buchern zu 213 u. 147, Lehnrecht in 144 Artikeln altfranzösisch, schliessend Amen Alleluia Peterman Cudrisin, Lassberg Nr. 10. Herausgegeben von G. A. Matile, le miroir de Souabe, Neuchatel 1843.

 C. Biberacensis s. Nr. 230.

67. [25.] A. Biener, Geh. Justizrath zu Dresden, Pap., 1546, Folio, mitteld. Bl. 1—85 Culmisch Recht, Bl. 85—167 Sächsische Distinctionen in fünf Büchern, geschrieben von P. Külsitz redner tzu Konsbergk. Bl. 168 ff. Magdeburger Urthel mit Erbrechtsregeln.

[73]

68. A. Biener. Pap., 90 Bl. 4, 1538, mitteld. Iglauer Stadtrechte und Schöffenrechte. Mährisches Stadtrechtsbuch in 34 Artt. unter Hie heben an die Brunner Recht.

69. A. Biener. Abschrift des 18ten Jahrh. aus der Hdschr. Nr. 568 auf 607 Folioseiten.

* † 70. [26.] Weiland Joh. Bodel, Deputirter v. Seeland bei den Generalstaaten. Pap., 1409. Sachsenspiegel. Bibl I. Bodel, Hagae com. 1747 p. 292. Nietzsche 11.

0* 71. [27, 446.] Weiland Prof. Bodmann zu Mainz, früher Bondam zu Utrecht (Cod. Vestringianus Endemann), nicht mit Bodmanns Nachlass an Archivar Habel zu Schierstein gelangt. Statuten v. Nymwegen. Klein Kaiserrecht. Endemann S. XLIV Nr. 28.

0* 72. [450.] Weiland Bondam, früher Matth. v. Wicht in Aurich. Pap., 16. Jahrh., 4., niederrhein. Klein Kaiserrecht, Groninger Chronik des Joh. v. Lemmego. v. Wicht Vorbericht zum ostfris. Landr. S. 87 ff. Endemann Nr. 26. Vielleicht Abschrift v. Nr. 294.

 Andre Bondamsche Hdss. [29, 30] unter Nr. 295, 292.

73. [116.] Bonn, Bibl. der Leopold. Acad. der Naturf., früher zu Erfurt. Pap., Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen in 7 B., 1427. Urk. v. 1420 über die Exemtion der Juden vom Femgericht. Drei Blätter aus einem (Mühlhauser?) Stadtrecht. Klein Kaiserrecht 1440. Goldne Bulle. Verwandschaftsbaum. Zepernick Samml. II. 194, Böhme dipl. Beitr. I. 34, Endemann XXXIV Nr. 13. — Abschrift in Giessen, Adrian Nr. CMXCIV.

* † 74. [31.] Oberhofprediger Boysen zu Quedlinburg erwarb 1758 aus der Auction des Otto Guerike einen Codex iuris Magdeburgici membr. Boysen Mon. ined. rer. Germ. praef. p. 2. Dessen histor. Mag. St. 2 S. 187.

* † 75, 76, 77, 78. [32—35.] Vormals in Braunschweig, Bibl. der Blasienkirche. Vier niederd. Handschriften Vom lantrechte; Richte Stig in dat lantrechte; Abecedarium speculi Saxonici; Registrum in dat lantrechte sive remissorium. Rethmeyer, der Stadt Braunschweig Kirchenhistorie, Beil. zu Th. I. Cap. VI. Nr. 14 S. 79, 83. Sollen später an das Kammerdirectorium gekommen sein, sind aber jetzt nach Mittheilungen des Dr. Bethmann und des Dompredigers Thiele nicht mehr zu finden.

[74]

79. [36.] Bremen, Stadtbibliothek, ehemals Dombibliothek, dann in den Händen des Dr. Wagenfeld. Membr. kl. Fol., niederd., 1342. Sachsenspiegel, dessen Stücke 1, 2, 3 das Landrecht, 4, 5 das Lehnrecht umfassen. Schluss hir is ute der sassen speyghel. Conrad von Würzburgs güldene Schmiede. Geschrieben von Hinricus bese van Rozstock. Abschrift zu Celle aus Grupens Nachlass. Nietzsche 15, Homeyer Ssp. I. S. XXXI Nr. 22, II. 1 S. 6 Nr. 5.

80. [37.] Bremen, Stadtbibl. Schrank 1 fol. 30. Membr., 193 Bl., 1417, niederd. Notizen über die Eintheilung der Hanse. Sächsisch Landrecht mit der Glosse, in 3 Büchern zu 64, 70 und 70 Artt. Im Epiphonem: post partum Christi … anno mitteno CCCC quatuor (d. i. 400) ordine deno iunctis quaternis annis domini quoque ternis. Scribi mandavit … proconsul Wigger Fredericus. Scripsit Gotfridus … de Sconenberge … natus Westphalia. Mit kleinerer Schrift unter Subscripta denunciavit etc. Klenkok wider den Sachsensp. Nietzsche 16, Rump Verzeichniss etc. Bremen 1834 S. 8.

81. Bremen ebend. Schrank I, Fol. 40, Pap., nieders. Abecede des spigels der sassen, am Schluss defect Rump a. a. O. S. 10.

82. [43.] Breslau, Centralbibliothek II. F. 5, früher bei den Augustinern in Sagan, Pap., 338 Bl., 1462, mitteld. Sächsisch Landrecht mit der Glosse. Nietzsche 20, Gaupp III.

83. [45.] Breslau ebend. II. F. 6, Pap., 293 Bl., 15. Jahrh., niederd. Sächs. Landrecht lateinisch und deutsch mit der Glosse a. R. und der bewysunge umme len zwischen den Vorreden; Richtsteig Landrechts; sächsisch Lehnrecht mit lat Glosse a. R.; Richtsteig Lehnrechts; Register über die vorhergehenden Rechtsbücher; Weichbild in 5 Büchern (vgl. Mühler Rechtshdschr. 19), Recht der Magdeb. Dienstmannen, Gregors XI. Bulle. Grundlage für die Augsburger Ausgabe des Landrechts und der Richtsteige von 1516. Nietzsche 21, Gaupp IV, Homeyer Ssp. I. S. XV Nr. 1, II. 1 S. 7 Nr. 9, S. 372 Nr. 4.

84. [46.] Breslau ebend. II. F. 7. Pap., 190 Bl., 15. Jahrh. Abecedarium. Glosse zum sächs. Landrecht, überschrieben Iste apparatus per d. Petrum de Polena (oder Posena) … est compilatus, mit nachfolgendem Register. Verschiedenes aus römischem und canonischem Recht. Dazwischen

[75]

Bl. 176 ein Aufsatz von gewedde, und Bl. 189 die Verleihung des Rechts von Seehausen an Osterburg. Gaupp X.

85. [40.] Breslau ebend. II. F. 8, vormals Kloster Heinrichau; 164 Bl. Membr. u. 30 Bl. Pap., 15. Jahrh. (nicht 1306). Sächsisch Landrecht mit angehängtem Lübschen Recht, und Lehnrecht sämmtlich lateinisch. Sächs. Landrecht in 124 Capp., Lehnrecht, Weichbild, Magdeburg- Breslauer Recht, Schöffensprüche, sämmtlich mitteld. Nietzsche 19, Homeyer Ssp. I. S. xxxi Nr. 21, II. 1 S. 6 Nr. 6.

86. [41.] Breslau ebend. II. F. 9, früher Kloster Camenz, 140 Bl. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Weichbild mit der Glosse in 135 Artt. Gaupp VII.

87. [42.] Breslau ebend. II. F. 17, ebendaher, 361 Bl. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Sächs. Lehnrecht mit der Glosse, Schwäb. Landrecht in 4 Büchern, Richtsteig Lehnrechts mit der „Weise des Lehnrechts“, Gaupp VI. Homeyer Ssp. II. 1 S. 7 Nr. 7, S. 372 Nr. 3, S. 398.

88. [47.] Breslau ebend. II. F. 18. 305 Bl. Pap., 1453. mitteld. Blume des Sachsenspiegels. Gaupp IX.

89. [38.] Breslau ebend. II. Q. 2, vormals Dr. Uber zu Brieg, 56 Bl. Membr., 14. Jahrh., mitteld. Sächs. Landrecht mit dem Judeneide in 141 Artt., Magdeburg-Hallisches Recht von 1235, Art. 2 des S. Lehnrechts. Nietzsche 18, Homeyer Ssp. I. S. xxx Nr. 20.

90. [39.] Breslau ebend. II. Q. 3, vormals Brieg, 97 Bl. Membr., 14. Jahrh., mitteld. Magdeburger Schöffenrecht, Sächs. Landrecht ohne Büchereintheilung. Gaupp. V.

91. [44.] Breslau ebend. II. Q. 4, vormals bei den Augustinern zu Sagan, 539 Bl. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Als tres libri meydburgeschen rechts: Weichbild lat. und deutsch, Sächs. Landrecht lateinisch mit eingemischten deutschen Sätzen in 374 Artt., Lehnrecht deutsch in 155 Artt., mitten darin Gregors Bulle wider den Ssp. Sächs. Distinctionen in 5 B., zwei alphabetische Register mit eingestreuten Schöffenurtheilen, Richtsteig Landrechts, Register, Sächs. Landrecht in 3 B., Bruchstücke des s. Lehn- und Landrechts. Gaupp VIII, Homeyer Ssp. II. 1 S. 7 Nr. 8.

92. [48.] Breslau, Stadtarchiv. Membr., Anf. d. 15. Jahrh.,

[76]

Folio, mitteld. Arbor. consang. Blume des Sachsenspiegels mit den Rechtsregeln und zwei Registern. Gaupp XIX.

93. [49.] Breslau ebend. Membran, 16. Jahrh., Folio, mitteld. 234 Magdeburger Schöffensprüche von 1429 bis 1547. Gaupp XX vgl. S. 256. Nach Franklin, Magdeb. Weisthümer für Breslau 1856 S. 30 ff. befinden sich die Originalurkunden beim K. Stadtgericht zu Breslau.

94. Breslau ebend. Membr. 14. oder 15. Jahrh., Folio, mitteld. Systematisches Schöffenrecht in 5 B. Gaupp in Richter Jahrb. f. D. Rechtsw. 1839 S. 794.

95. Breslau ebend. Membr. Breslauer Landrecht. Nach Klose's wohl irriger Angabe in der dokumentirten Gesch. v. Breslau Bd. 2 Th. 2 1781 S. 337. Vgl. Gaupp Schles. Landr. S. 50.

 Die Angabe in Böhme's dipl. Beitr. VI. 1 über mehrere Hdss. des Sachsensp. [50.] auf dem Stadtarchiv lautet zu unbestimmt.

96. [51.] Breslau, Bernhardinerbiblioth., Pap., 1423. Folio, mitteld. Verse Ein orspring aller weisheit. Bulle Gregors wider den Ssp. mit einem Schreiben des Bischofs Wenzels. Sächs. Distinctionen in 5 B., Richtsteig Landrechts, Sätze über die Acht etc. Schreiber Jacob de Czulchaw. Register über d. Dist. von Nicolaus geschrieben. Gaupp XXII.

97. [52.] Breslau, Bibl. des Appellationsgerichts, vormals Uber. 152 Bl. Membr., 14. Jahrh., mitteld. Buch der Könige, im Anfange defect; schwäb. Landrecht in 3 Büchern zu 117, 128, 149 Artt., Lehnrecht in 153 Artt. Finis adest operis, mercedem posco laboris. Mittheilung vom Hrn. Rath Juppe.

98. [53.] Breslau ebend., ebendaher. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Wenzels Kirchenrecht (Hand des 17. Jahrh.). Systematisches Schöffenrecht in 5 B. Breslauer Landrecht mit Register in 364 Capp. Sächs. Lehnrecht in 154 Capp. Rubrikenregister über das Schöffenrecht. Klose neue lit Unterh. II. 1775 S. 531, Homeyer Ssp. II.1 S.8 Nr. 10.

99. [54, 526.] Breslau ebend. Pap., 1459. mitteld. Slossil des landrechts. A. E.: Noch Crists gebort als man schreibit vierczenhundert jar vnd newnvndfumffczig Am obinde des heiligen bischoffs Sancti Erasmi vnd mertirers Ist dis buch geendit. Gelobit sey got nv vnd ewig. Klose a. a. O. u. S. 518.

[77]

100. [55.] Breslau, Rehdigersche Bibl., 69 Bl. Pap., Folio, 1422, mitteld. Breslauer Landrecht in 364 Capp. Passio domini papae. Rechtssätze und Formeln. Gedicht Wer do sal eyn richter sin. Nietzsche 22, Gaupp XII.

101. [56.] Breslau ebend. Pap., Folio, 1539, mitteld. Breslauer Landrecht in 351 Capp. nebst 13 Zusatzcapiteln. Register zu einer Sammlung von 233 Magdeb. Urtheln. Nietzsche 23, Gaupp XIII.

102. [57.] Breslau ebend. Pap., Folio, 15. Jahrh., mitteld. Systemat. Schöffenrecht in 5 B. Alphabetische Rechtsregeln Ad decus. Von späterer Hand Breslauer Privilegien. Gaupp XIV.

103. [58.] Breslau ebend. 543 beschriebene u. 26 unbeschriebene Bl. Pap., Folio, mitteld. Remissorium über verschiedene Rechtsbücher, im J. 1484 begonnen. Gaupp XV. und S. 211.

104. [59.] Breslau ebend. 379 Bl. Pap., Folio, 1468, mitteld. Theodor v. Bocksdorfs Repertorium. Gaupp XVI.

0105. Brieg, Gymnasialbibl. Pap., 1517. Sächsische Distinctionen. Mitth. v. Dr. Geyder.

Die Brieger Hdss. des sächs. Landr. [60, 61.] s. unter Nr. 47, 202.

C. Bruehlianus s. unter Nr. 169.

*† 106. [62.] Brunckenthalscher Nachlss in Hermannstadt, Membr. Sachsenrecht mit einem Gemälde. Archiv IV.179. Nietzsche 24.

107. Brünn, Stadtarchiv. Membr., 249 Bl. Folio, Anf. d. 14. Jahrh., mitteld. Bl. 3—25 Register. Bl. 25—128 schwäbisch Landrecht in 306 Capp. eigenthümlicher Ordnung. Bl. 130—165 Magdeb. Schöffenrecht in 244 Capp. Bl. 165 —186 von Klagen u. Urtheilen mit 43 Magdeb. Urtheilen, denen sich unter Nr. 44—63 die Chronik anschliesst. Bl. 186—223 Iglauer u. Prager Stadtrecht. Bl. 223—248 Brünner Stadtrecht. Archiv X. 688, Rössler Rechtsdenkmale II. S. CXXVIIIff.

0108. Brünn ebend.? Pap. 1) Leges Magdeburgenses cum capitibus et eorum distinctionibus. 2) Manipulus vel directorium iuris civilis etc. primo de iudicio et die partibus praefixo. Rössler a. a. O. S. XLVIII.

109. [63.] Brüssel, Burgund. Bibl. Nr. 3809—3812. Pap., 1449, Folio, mitteld. Klein Kaiserrecht Schwäbisch Land-

[78]

u. Lehnrecht. Deutsche vita patrum. Kampfregeln. Mone Anzeiger 1835 Sp. 303, Archiv VII. 803, Endemann S. XLI Nr. 24. Catal. des Mss. de la bibl. Roy. des ducs de Bourg. I. 77, II. 1 S. 356, 2 S. 207.

110. Brüssel ebend. Nr. 14689-91, früher de Renesse, 14. Jh. mit Miniaturen. Buch der Könige, schwäb. Landrecht als buch des keysers, schwäb. Lehnrecht. Lassb. Nr. 18, Catal. etc. I. 294, II. 1, 358.

0111. Brüssel ebend. Nr. 18476, im Okt. 1840 in Leipzig erkauft, Pap., Folio, mitteld. Schwabenspiegel; Schluss Hie enden sich die Keyserlichen rechte. Beschriben zu Heyne a. 1489 etc. Archiv VIII. 546.

* † 112. [64.] Vormals v. Büling, O. App. G. Rath zu Celle, Sächs. Landrecht mit der Glosse, im J. 1795 an K. G. v. Anton zu Görlitz gesendet. Nietzsche 25.

* † 113. Vormals v. Bülow, Folio. Schöffenurtheile, im Oktbr. 1836 versteigert. Bibl. Bulov. Th. 3 Nr. 659.

114. [66.] Cassel, Landesbibl. Ms. Iur. 45. Membr., Folio, 14. Jahrh., mitteld. Schwäb. Land- u. Lehnrecht mit Register. Hirsching II. 247, Lassberg 15.

115. Cassel ebend. Membr., Folio, 14. Jahrh., niederd. Fragment des sächs. Landr. II. 29—31 mit Glosse.

116. Cassel ebend. Ms. Iur. 44. Pap., Folio, 15. Jahrh., niederrhein. Schwäb. Land- u. Lehnrecht in 530 durchgezählten Capp., wovon 378 auf das Landrecht kommen, mit kurzem alphab. Register. Archiv VI. 204, Lassberg 16.

 Das Archiv VI. 204 führt vier Hdss. des Schwabensp. auf; die Ms. iur. 27 u. 28 enthalten aber nur die ersten Entwürfe zur Ausg. des Schwabensp. in Senkenberg Corp. iuris.

117. Cassel ebend. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., hoch Quart, gegen 150 Bl., mitteld. Ritterspiegel, Gedicht auf 80 Bl. Eisenacher Rechtsbuch in 3 B. Ortloff Dist. LII u. 625 ff., Kopp Bilder etc. I. S. 3 ff.

118. Cassel ebend. Ms. theol. fol.45, Pap., 15. Jh., kl. Folio, niederd. Sermones discipuli de tempore, Richtsteig Lehnrechts, vom Verlust des Lehns, K. Rudolfs Landfriede. Homeyer Ssp. II. 1 S. 107, 373 Nr. 5.

119. [67.] Cassel, Stadtarchiv, Pap, 1414, Fol., niederd. Remissorium über das sächs. Landr. und Glosse. Kopp, Verf. der Hessischen Gerichte I. S. 63.

[79]

120. [68.] Celle, O. App. G. Bibl., früher Grupen. Membr. 4. oder gross 8., Mitte d. 14. Jahrh., niederd. Sächs. Lehnrecht in 5 B., Landrecht in 119 Artt., im Anf. defect. Nietzsche 27, Homeyer Ssp. I. S. xxx II. 1 S. 9 Nr. 11.

121. [69.] Celle ebend., früher v. Münchhausen, Surland, Grupen. Membr. 14. Jahrh., 4. oder kl. Fol., mitteld. Weichbild, Magdeb. Schöffenrecht in 59 Artt., Sächs. Landrecht in 151, Lehnrecht in 80 Artt. Culmische Handfeste v. 1251 in 26 Artt. Nietzsche 28, Homeyer Ssp. II. 1 S. 9 Nr. 12, Spangenberg S. 10, 22, 23, 52, 54, 131, 132.

122. [70.] Celle ebend., früher Grupen. Pap., Fol., 15. Jahrh. Das sächsische Landrecht lateinisch mit niederd. Einschaltungen und dem Glossenprolog O helion latein. Nietzsche 29, Spangenberg S. 10, 19, 40, 41, 49, 133, Homeyer Glossenprolog S. 5.

123. [71.] Celle ebend., früher Surland, Grupen. Membr., 15. Jahrh., gross 4., niederd. Das Greifswalder Abecedarium v. 1400, Spangenberg S. 73, 74, 133.

124. [72.] Celle ebend., früher Grupen. Pap., 15. Jahrh. Fol., niederd. Abecedarium über den Sachsensp. auf 167 Bl., Consuetudines feudorum. Bernhardus de planctu mundi etc. Spangenberg S. 74, 134.

125. [73.] Celle ebend., früher Strube, Grupen, C. Krammianus. Pap., 1419, Folio, mitteld. Richtsteig Lehnrechts, Sächs. Lehnrecht, mit der für sich folgenden Glosse. Homeyer Ssp. II. 1 S. 9 Nr. 13, S. 373 Nr. 6.

126. Cleve, Stadtarchiv, Pap., Folio, 1ste Hälfte d. 15. Jahrh., niederd. Richtsteig Landrechts Hier begint dat spiegel van sassen off de scheepen cloet in 47 Capp. Clevische Stadtrechte. Mittheilung von Lacomblet.

127. Collmar, Stadtbibl., Pap., 1422, oberd. Buch der Könige, Schwäb. Landrecht: Hie vahet an der Keyserrecht und landesrecht, schliessend mit Cap. 322 Lassb., geschrieben von Joh. Kym. Archiv VIII. 467.

128. [74,75.] Cölln, Stadtarchiv Ia. Membr., kl. 4., 15. Jahrh.. niederrhein. Aeltere Cölner Verordnungen. Richtsteig Landrechts auf 24 Bl. als scheyve cloit. Kl. Kaiserrecht auf 34 Bl. Kölnische Statuten. Endemann S.xxxix. Nr. 21.

 Cod. Coloniensis s. Nr. 246.

[80]

0 * 129. [76.] Vormals Joh. Heinr. Conrad, Würtemb. Rath zu Breslau. Pap., 1517. Systemat. Schöffenrecht in 5 B. Hartknoch Alt. u. N. Preussen II. 578, u. Sel. diss. histor. Diss. 17 S. 355, vgl. Richters Jahrb. 1839 S. 795.

0 * 130. Constanz, Stadtarchiv. Membr., 228 Bl. gr. Folio, oberd. Rechtsbuch in c. 880 Artt. aus Sachsen-, Schwabenspiegel und den fremden Rechten gearbeitet, von Joh. Frauenlob geschrieben, nach Lassberg Nr. 74 im J. 1449, nach Amann im Lectionscatal. der Freiburger Univers. 1837 p. 17, 18 im J. 1417.

131. [77.] Cracau, Universitätsbibl. Membr. 309 Bl. kl. Folio, 1308 (?) Lat. Uebersetzung des sächs. Landrechts (mit angehängtem Lübschen Recht) und Lehnrechts. Sächs. Land- und Lehnrecht mitteldeutsch, in 88 u. 156 Capp. Weichbild. Gaupp Magd. R. 185, Nietzsche 30, Homeyer Ssp. II. 1 S. 9 Nr. 14.

132. [78.] Cracau ebend. CC. III. 32. Pap. u. Membr., 175 Bl. Folio, 15. Jahrh., mitteld. Bl. 1—128 Sächs. Distinctionen in 7 B., Bl. 133—147 Schöffenurthel unter incipiunt sent, decrete per scab. supremi iuris Theutonici M. Castri Crac. von Gebauer gerade vnd purger. Der letzte Spruch von anefal vnd theilung. Prodromus zum Cracauer Lectionscatal. v. 1818/19.

133. [79.] ebend. CC. III. 55. Pap., 222 Bl. Folio, 15. Jahrh. Bl. 1— 90 Summa iuris canonici. Bl. 97—115 Sächs. Landrecht lat., Bl. 116—155 Schöffenurthel beginnend Von rechtin Vormunde. Zwei theolog. Werkchen. Ebend. u. Gaupp Magd. R. 190 Nr. 28.

134. [80.] Cracau ebend. Membr. 14. Jahrh., Folio, mitteld. Privil. Casimirs v. 1356. Register über Landrecht u. Weichbild. Sächs. Landrecht Bl. 15—69 in 390 Capp., wovon aber 365—390 dem Ssp. fremd sind, Weichbild Bl. 70 —89 in 112 Artt. Cracauer Lectionscatal. v. 1826/27, und Mittheilung von J. C. Trojanski.

0 * 135. Cues bei Berncastel, am Spital des Cardinals Cusanus, Cod. chart. Nr. 13 CC. Msp. iur. civ. niederrhein. Schwabenspiegel Lassberg Nr. 19.

136. [82.] Danzig, Stadtbibl. als „Iurispr. Fol. C. 56 Culmisches Recht zu Magdeburger Weichbilde etc.“ bezeichnet, 1427, mitteld. Sächs. Distinctionen in 5 B. Hanow in

[81]

der Vorr. zum ius Culmense ex ultima revis. Danzig 1745, § 32 S. 19.

137. [394.] Danzig ebend. Iurispr. xviii C. 12, früher v. Bodeck, dann J. F. Schumann. Pap., Folio, 15. Jahrh., mitteld. Systemat. Schöffenrecht in 5 B. Hanow Preuss. Samml. II. 548 Anm. III. 451 ff. Leman Culm. Recht vii ff.

138. [386.] Danzig ebend. Iurispr. xviii C. 48, früher Valentin Schlieff, Membr., Folio, 15. Jahrh., mitteld. Culmer Handfeste, Magdeburger Schöffenurtheile; von den 203 des Registers sind nur 140 und ein Stück von 141 erhalten. Schwäb. Landr. 267 Capp. Als liber sec. C. 1—35 schwäb. Landr. Lassb. 118, 121—144; C. 36—301 M. Schöffenrecht; C. 302—350 Urtheile. Chronik, Iglauer Bergrecht in 78 Artt. Vgl. Nr. 107. Hanow Vorr. § 26.

139. Danzig ebend. Iurispr. xviii C. 47. Pap., 16. oder 17. Jh. Culmische Handfeste u. andre Culmische Rechte, Magdeburger Urtheile. Leman a. a. O. S. xvii.

140. Danzig ebend. Iurispr. fol. C. 8. Pap., 16. oder 17. Jahrh. U. d. Titel supplementum iuris Saxonici eine lat. Uebersetzung der Magdeburger Fragen in der gedruckten Form u. 60 Leipziger Urtheile. Mittheilung aus Danzig.

141. Danzig ebend. Iurispr. fol. C. 143. Pap., Folio, mitteld. Neun Bücher sächsischer Distinctionen; voran die Erklärung des Verwandschaftsbaumes. Scriptus et completus est liber presens … per me Iacobum Kynappel de Dantzk … dno Nicolao Sebenstretzel Burgimagistro civ. Marienburgk a. d. 1482. Mittheilung aus Danzig.

142. [83.] Danzig ebend. Pap., mitteld., 15. Jahrh. Neun Bücher sächs. Distinctionen; voran ein Rubrikenregister. Statt des letzten Art. der Pölmannschen Ausgabe IX. 23 steht vom lehnrechte und darmit man sein lehn verwircken mag. Im 2ten Cap. des B. 1 S. 3: sider der czeit das … dis buch angehoben wardt tzu schreibin was 1445 jar etc. Hanow a. a. O. § 48, 49.

143. Danzig, Bibl. des Stadtarchivs W. I fol. Pap., Anf. des 16. Jahrh. Culmische Handfeste, Weichbild mit Chronik in 2 Abth., beginnend Nu vornemet und Als man Magdeb. allererst, in 77 Capp. Sächs. Landrecht in 352 Capp.

144. [84.] Darmstadt, grossherz. Bibl., früher Hirschberger und in Hanau, Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Alphabetisch geordnete Rechtsregeln Ad decus. Magdeburger

[82]

Schöffenurtel, Arbor consang. etc. Senkenberg vis. p. 74 sq., Gerken Reisen IV. 286. Abschrift in Giessen von den Regeln, Adrian cat. cmlxvii.

145. [85.] Darmstadt ebend. 730, Pap., 1473, Folio, oberd. 2200 alphabetisch geordnete Rechtsregeln aus Ssp., Schwabensp. u. sächs. Distt. mit Register bis Bl. 239; goldne Bulle bis 248; Schreiben des Costnitzer Concils bis 251; Gesetze Friedrichs I. u. II. bis 257, mit einer Glosse; zuletzt von dem Verlust des Lehns mit der Erwähnung des Iacobus Columbi Bl. 268. Richtsteig des Landrechts in 2 Büchern bis Bl. 295, schliessend et sic est finis per me Erasmum pintzberger … a. d. 1473. Lehnrechtliche Compilationen bis Bl. 303. Senckenb. C. Iur. Germ. T. I. P. 1. Vorr. § 109 p. lxxviii u. S. 128, 248.

* † 146. [86.] Vormals Degen, Holstein. Etatsrath, Membr. 72 Bl. Folio, niederd. Sächs. Landrecht u. d. T. Sassen landrecht. Finitum per manus Petri Talcken vigilia S. Urbani mccclxii. Auf dem letzten Bl. zwei Darstellungen von gerichtlichen Handlungen. Dreyer Beitr. 1783 S. 149, 163 ff. Nietzsche 31.

[87.] Das vormals zu Deggingen, jetzt in der Fürstl. Oettingen-Wallersteinschen Biblioth. zu Machingen befindliche altdeutsche Rechtsbuch ist K. Ludwigs Rechtsbuch.

147. Dessau, Herzogl. Gesammtarchiv, aus der Bibl. des Fürsten Georg von Dessau Nr. 68. Membr. 14/15. Jahrh., 107 Bl. in Folio, zweispaltig, mitteld. Bl. 1 Rechtsregeln. Bl. 2 Rubrikenregister zum sächs. Land- u. Lehnrecht Bl. 6 C. 2 Nachweiser einzelner Materien im Landrecht Bl. 9 Magdeb. Dienstmannenrecht u. Vorreden, auch v. d. Herren Geburt. Bl. 11 C. 2 S. Landrecht in 3 B. zu 71, 72, 91 nicht rubricirten Capp., mit Remissionen a. R. Ebenso Bl. 42 C. 2 das Lehnrecht in 80 Capp. Bl. 59 C. 4 der Richtsteig Landrechts in ungezählten aber rubricirten Capp. mit Remissionen im Texte und dem Epilog Dis haben wir. Bl. 84 C. 4 Weichbild mit Register und Chronik in 146 Capp.; das letzte Von der iuden recht giebt die Judensatzung Heinrichs v. Meissen lateinisch — sine adduccione testium exceptis. Bl. 107 C. 2 von andern Händen noch ein Verzeichniss von „honig geldere“ aus Golssen, Schönwalde etc. (im Kreise Luckau) und einige wohl von einem Franciscaner herrührende

[83]

Sätze, Lex franczi cum feste — Respice finem. In nomine domini amen.

148. Dessau ebend. Nr. 46. Membr. 14/15. Jahrh., Folio, zweispaltig, niederd. Glosse des sächsischen Landrechts sofort mit Twe swert lyt got. Disse synt, dar af steit in dem heiligen ew° beginnend. In Buch I fehlen die Capitelzahlen 9—13, welche I. A. 7—14 entsprechen; B. III schliesst mit Cap. 89, gleich Art. 87 der Ausgaben.

149. Graf T. Dzialynski in Posen. Pap., 15. Jahrh., 370 Bl. 4., von verschiedenen Händen, im 16. Jahrh. als liber Stanislai notarii bezeichnet. Bl. 130—137 die Register zu den drei nächsten Rechtsbüchern als Numerus iuris municipalis. De statutis imperii terris Saxonie. Registrum libri iuris provincialis. Bl. 137v—166 das Weichbild lateinisch in 109 Capp. Bl. 166v—170 in 8 Capp. das doctrinelle Stuck des Weichbildes Nunc placeat audire — — tot erunt et pene (s. oben S. 30). Iste liber completus est in Solecz in die Cecilie a. D. 1435 per S. de Oppatow. Bl. 175—238 als Ius provinciale das sächs. Landrecht lat. in 278 Capp. mit der Vorrede Secus viam edifico, geschrieben 1466. Bl. 239v —246 als Capitula iuris Teutunici kurze Rechtsregeln: Rem in palam deductam — — de licentia iudicis. B1.298v—322 das sächs. Lehnrecht lat. Explicit — a. d. MCCCCo lx nono. Bl. 331—342 Rechtssprüche lat., der erste de legitimo pupillari tutore von Magdeburg noch Cracau ergangen; von Bl. 338v an blosse Rechtssätze. Nach dem Archiv XI. 397—401 und eigner Einsicht.

* † 150. [89.] Vormals Dortmund. Bruchstück einer Bilderhdschr. des Sächsischen Landrechts. Ein Bild zu II. 15 in Spangenbergs Beitr. z. Kunde der D. R. Alt. Taf. 2 aus den Papieren Dreyers, als figura quam ex fragmentis veteris cod. Tremoniensis nuper ad manus meas delatis delineandam curavi.

* † 151. [90.] Vormals Dortmund, Stadtarchiv. Klein Kaiserrecht. Schon nach Senkenberg C. Iur. Germ. I. 1 Vorr. § 33 dort nicht mehr zu finden.

Die Hdschr. des Dortmunder Archivs [91.] s. unter Nr. 37

152. [93.] Dresden, K. öffentl. Bibl. Membr. 14. Jahrh., mitteld. Bruchstück des sächs. Landrechts auf 2 Bl. gr. Folio. B. III. 31-51. Nietzsche 34.

[84]

153. [100.] Dresden ebend. M. 3. Pap., Anf. des 15. Jahrh., gr. Folio, mitteld. Weichbild glossirt in 135 Artt. ohne Judeneid. Falkenstein Beschr. der K. öffentl. Biblioth. zu Dresden S. 375.

154. [109.] Dresden ebend. M. 3b, bis 1838 dem Stadtrath daselbst gehörig. Pap., 15. Jahrh., Fol., mitteld. Glossenprolog O helion. Weichbild C. 1—6. Sächs. Landrecht glossirt;. Nietzsche 39, Homeyer Glossenprolog S. 6 Nr. 5.

155. [107.] Dresden ebend. M. 20, Pap., Folio, mitteld. Urtheile verschiedener Schöffenstühle, Rechtssätze meist aus den sächs. Distinctionen. A. E. Ita vela contracta iudicis per me AB. Ao 1524. Falkenstein a. a. O. 377.

156. [106.] Dresden M. 20a, Pap., Ende 15. Jahrh., Folio, mitteld. Alphabetisch geordnete Auszüge aus Urtheilen verschiedener Schöffenstühle, u. Gesetzen. Falkenstein 377.

157. [96.] Dresden ebend. M. 21, früher Sangerhausen, Pap., 1388, Fol., mitteld. Sächs. Distinctionen in 7 B. zu 47, 9, 17, 46, 32, 29, 1 Capp. Hy hat dys buch eyn ende — zo blybe wyr alle gotes kynt. A. D. milles. tricent. octuages. octavo etc. Zwanzig Sätze über Stadtrecht von neuerer Hand. Senkenb. vis. 77, 177, Falkenstein 375.

158. [111.] Dresden ebend. M. 21a, früher im geh. Archiv daselbst (Archiv VI. 228). Pap., 1388, Fol., mitteld. Schwäbisch Landrecht mit Register in 372 Capp., C. 368 gleich Lassb. 377, C. 369—371 Judeneide, ohne Nummer unter Hic incipiunt statuta imperatoris die § 1—6 aus Rudolfs Landfr. v. 1287, als C. 372 von selbgerichte Stücke desselben Landfr. bis § 35. Lehnrecht mit Reg. in 145 Capp.; letztes gleich Lassb. 159. Schreiber Joh. de Raneberg. Auf dem letzten Bl. eine Beschwörungsformel. Falkenstein 376 und Mittheilung von Biener.

159. [99.] Dresden ebend. M. 23. Pap., 15. Jahrh., Fol., mitteld. Weichbild mit Glosse, die ersten 11 Bl. fehlen; Sächs. Lehnrecht mit Gl., Richtsteig Lehnrechts, zwei Urkunden. Homeyer Ssp. II. 1 S. 13 Nr. 18, S. 373 Nr. 7. Falkenstein 375 ff.

160. [104.] Dresden ebend. M. 24. Pap., 1475, 175 Bl. Folio, mitteld. Theodorich v. Bocksdorfs Remissorium v. J. 1453. Zepernick Samml. II. 189, 190, Falkenstein 376. Herschel im Serapeum 1855 S. 222.

[85]

161. [97.] Dresden ebend. M. 25, früher Böhmes C. Bregensis und v. Münchhausen, Membr., Anf. d. 15. Jahrh., Folio, mitteld. Urkunde von 1390; Sächs. Distinctionen in 6 B. (Grundtext zu Böhmes Ausg., s. dessen dipl. Beitr. I. 34 ff.) Hallisches Recht von 1235, Magdeb. Schöffenurtel (Böhme VI. 90—157). Privil. deliberationum. Falkenstein 374.

162. [103.] Dresden ebend. M. 26. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., Folio, mitteld. Sächsisch Landrecht glossirt, (statt II. 64 bis III. 19 zwölf leere Bl.). Richtsteig Lehnrechts, Cautela u. Premis. Weichbild in 154 Artt. glossirt Markgraf Heinrichs Judenordnung v. 1265. Richtsteig Landrechts. Nietzsche 37, Homeyer Ssp. II. 1 S. 373 Nr. 8, Falkenstein 374.

163. [105.] Dresden ebend. M. 27. Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Sächsisch Landrecht glossirt in 3 B. zu 70, 69, 83 Artt. Richtsteig Landr. als 4tes Buch. Nietzsche 38, Falkenstein 373.

164. [98.] Dresden ebend. M. 28, früher v. Münchhausen, Böhmes Cod. Oppol Pap., Anf. d. 15. Jahrh., Fol., mitteld. Sächsische Distinctionen in 5 B., im Anf. defect, a. d. M° IIIIC° XXII die mens. Octobr. Magdeburg-Breslauer Recht v. 1261 u. 1295 nebst Schöffenurtheilen. Sächsisch Landrecht in 351 Artt., deren letzter dem Ssp. fremd. Expl. speculum Saxonum per manus Segismundi de Kamenycz finitum in crastino scte Katherine virg. et martiris. A. d. milles. quadring. quinto. Urtheile von späterer Hand. Böhme dipl. Beitr. I. 32 ff., Nietzsche 36, Homeyer Ssp. I. S. XXVI Nr. 14, Falkenstein 373.

165. [94.] Dresden ebend. M. 29. Pap., 14/15. Jahrh., kl. Folio, mitteld., mit manchen Lücken. Sächsisch Landrecht in 3 B. zu 71, 72, 91 Artt. Reichsabschied v. 1235. Sächs. Lehnrecht. Nietzsche 35, Homeyer Ssp. II. 1 S. 13 Nr. 17, Falkenstein 373.

166. [95.] Dresden ebend. M. 30, Pap., 14/15. Jahrh., Fol., mitteld., im Anf. und Ende defect. Sächsische Distinctionen, Probe in Senkenb. vis. 177. Lauhn ep. ad Kobium, Jen. 1763 p. 7, Falkenstein 374.

167. [108.] Dresden ebend. M. 31, Pap., Mitte d. 18. Jahrh., Folio. Gottscheds Abschrift des schwäb. Landrechts aus der Wolfenbüttler Nr. 712. Falkenstein 374.

[86]

168. [92.] Dresden ebend. M. 32, Cod. picturatus. Membr., 92 Bl. gr. Folio, 14. Jahrh., mitteld. Reichsabschied v. 1235 defect. Schluss des Registers zum Lehnrecht. Sächsisch Land- und Lehnrecht (als liber quartus) mit Bildern. Nietzsche 33, Homeyer Ssp. II. 1 S. 12 Nr. 16, Falkenstein 373. Abschrift in Celle, Spangenberg 128.

169. [102.] Dresden ebend. M. 34, vorm. Brühl. Pap., 93 Bl. Folio, 15. Jahrh., mitteld. Sächsische Distinctionen in 5 B. Bearbeitung des sächs. Lehnrechts in 82 Artt. Abschrift von Nr. 362. Homeyer Ssp. II. 1 S. 13 Nr. 20, Falkenstein 374.

170. [101.] Dresden ebend. M. 35. Pap., 15. Jahrh., 108 Bl. kl. Folio, mitteld. Glosse zum sächs. Lehnrecht von verschiedenen Händen. Homeyer Ssp. II. 1 S. 13 Nr. 19, Falkenstein 374.

171. [65.] Dresden, Secundogeniturbibl., früher Burkersroda. Pap., 1460, 266 Bl. Folio, mitteld. Sächsisch Landrecht in 3 B. glossirt, mit den Vorr. v. d. Herren Geburt, und den 5 Pfalzen. Bl. 251v Schreiber: Röber de Pirnis 1460, Sonntag nach Epiphan. Bl. 252 Gedicht Got in dem reiche etc. Bl. 252v ff. Arbor. consang. Genealog. Notizen. Nietzsche 26. Catal. der 1839 versteigerten Burkersrodaer Bücher Nr. 409. Petzholdt cat. libr. sec. generis principalis Dresd. spec. 3, Lips. 1840 p. 6. Vgl. Nr. 333.

172. [110.] Dresden, Stadtrathsbibl. [1838 an die K. Bibl.?] Pap., 15. Jahrh., 257 Bl. Folio, mitteld. 1) Unter Hie hebit sich an weichbildrecht Urtheile der Schöffen zu Magdeburg in 245 Rubriken, die erste wie ungezweite Schwestern erbe sullen nemen. 2) Bl. 75 ff. Urtheile von Magdeburg, Leipzig, Dohna, Halle, Dresden. Gottschalk Anal. cod. Dresd. 1824. 8.

 Die Hdschr. Dreyhaupts, Beschr. des Saalkreises II. 303, enthält nicht, wie Dreyer Beitr. 155 angiebt, den Sachsenspiegel, sondern die Hallische Willkühr v. 1428.

173. Düsseldorf, Prov. Archiv. Pap., .15. Jahrh., Folio, niederd. Clevische Stadtrechte, klein Kaiserrecht. Mitth. von Lacomblet.

 Dzialynski s. oben Nr. 149.

[87]

* † 174. Eaton bei Windsor Nr. 3029. 130. Kaiserliche Recht(?) Archiv VII. 103.

 Ebner s. Nr. 326, 513, 514, 515.

* † 175. [112.] Vormals Ebrach, Kloster in Franken. Pap., 15. Jh. Folio. Sächs. Landrecht. Nietzsche 40 nach Gerken Reisen II. 362, kam vielleicht wie das Chronicon Ebracense (Archiv III. 121) an die Universität Würzburg, oder wurde vom Prälaten Montag, der einen bedeutenden Theil der Bibliothek an sich brachte, mitgenommen.

176. [113.] Eichhorn, Appellationsgerichtsrath in Cölln, früher Karl Friedrich Eichhorn und Haubold. Pap., 15. Jahrh., mitteld. 188 Bl. Folio, zweispaltig. Schwäb. Lehn- und Landrecht in 3 und 8 Büchern.

* † 177. [114.] Vormals Otto Ludwig v. Eichmann zu Duisburg, früher Prof. G. A. Jenichen zu Giessen. Membr. Sachsenspiegel, Kaiserrecht, Stadtrechte von Dortmund und Goslar, Nassau-Saarbrücksches Landrecht. Greveler de anno clamoris, Duisb. 1776. 4., Nietzsche 41.

178. Kloster Einsiedeln Nr. 425. Membr. Ende 14. Jahrh., 103 Bl. in 4., oberd. Schwäb. Landrecht in 3 Büchern, Lehnrecht in 2 B. Haenel p. 663 Nr. 377, Lassberg Nr.24, Wackernagel Cod. E.

179. [115.] Eisenach, Stadtrathsarchiv. Pap., Anf. 16. Jahrh., Folio, mitteld. Purgolds Rechtsbuch in 12 B. Sachse Hdb. des Grossh. Sächs. Privatr. § 44, Ortloff LIV—LXII.

180. Elbing, Gymnasialbibl. Nr. 4. Pap., 15. Jahrh., 4. mitteld. Systematisches Schöffenrecht in 5 B. In B. II. Cap. 85 die Urk. Herzog Heinrichs IV. v. 1283 (Gaupp Magdeb. R. 259). A. E. Laus tibi sit Criste quem liber explicit iste. Hie hat dis buch ein ende got uns sinen heiligen geist sende, Amen. Mittheilung von Elbing.

181. Elbing ebend. Nr. 5. Pap., 15. Jahrh., Quart, mitteld. Rechtsbuch in 66 Capp. s. oben S. 34. Mitth. v. Elbing.

182. Elbing, Rathhausarchiv. Pap., 1461, 214 Bl. Fol., mitteld. Bl. 1—5 Culmische Handfeste v. 1251. Bl. 13—133 Sächs. Distinctionen in 5 B. zu 41, 10, 17, 44, 48 Capp., voran das Register. Das letzte Cap. gleich VI. 29 bei Ortloff. A. d. M° Quadragintesimo lxj° completus est liber iste etc. Bl. 134—214 die Magdeburger Fragen mit Register. Nach B. III Cap. 10 mit 2 Dist. noch ohne Bezeichnung

[88]

3 Artt., der letzte: Vmbe blut v. vmbe blo etc. Mittheilung von Neumann in Elbing.

183. Erfurt, K. Bibl., früher Peterskirche. Pap., 15. Jahrh., 264 Bl. Folio, mitteld. U. d. T. speculum Saxonicum die sächs. Distinctionen in 8 B. Acht Stücke lat das ius civile und can. betreffend. Ortloff S. LXIV.

184. Erlangen, Universitätsbibl. fc. VI. 38, früher im Kloster zu Heilbronn, dann auf dem Schlosse zu Ansbach. Pap., 15. Jahrh., 152 Bl. kl. Folio, mitteld. Nach mehreren Drucksachen das schwäb. Landrecht in 389, Lehnrecht in 159 Capp. Hie hat das lantreht buch ein ende gott alle falsche richter schende. Hocker bibl. Heilbronn. 209. Mitth. von D. Feuerbach 1837.

185. Erlangen ebend. Nr. 1712, früher Prof. G. Chr. Reich daselbst. Pap., 209 Bl. 4., 15. Jahrh., mitteld. Remissorium aus Sachsensp. mit Glosse, Weichbild, Schwabensp., röm. und canon Recht Gengler de codice … cui promtuarium inest. Erl. 1854.

186. Vormals Stift Essen. Membr., gr. Folio, 14. Jahrh., niederrhein., im J. 1841 im Haag feil geboten. Bl. 1—16 Richtsteig Landrechts in 50 Capp. Bl. 17—93 nach einem Rubrikenregister, welches mit Abschn. 105 abbricht, eine bis Abschn. 110 gehende system. Bearbeitung mehrerer Rechtsbücher, s. oben S. 57. Bl. 94—99 Stücke über das Kloster Essen. Bl. 100—119 schwäb. Lehnrecht in 49 Artt. Bl. 120—125 Joh. Klenkok an den Bischof Albert v. Halberstadt gegen den Ssp. Bl. 126—135 Essensche Specialrechte, mit Bezug auf einen Scheidebrief mit der Aebtissin Elisabeth (14/15. Jahrh. Kindlinger Hörigkeit 507, 515). Mittheilung v. Dr. Zacher.

* † 187. [120.] Vormals Philipp Eulner von Dieburg bei Darmstadt, Membr. Schwabenspiegel. Meichsner Vorr. zu seiner Ausgabe: und sonderlich weyland Philips Eulners von Dipurg, dessen Exemplar Permentin.

* † 188. [124.] Vormals Huldrich † 1699, dann Christian Wilhelm von Eyben, Membr. Auctor vetus de beneficiis. Homeyer Ssp. II. 2 S. 9, 10.

* † 189. [122.] Insel Fehmarn, Membr., 1315. Sächs. Landrecht, im 2ten u. 3ten Buche defect Dreyer Beitr. S. 150, Nietzsche 43.

 Fesch [123.] s. Nr. 18.

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* † 190. [124.] Vormals Isaac Peyer v. Flaach u. Haslach. Membr. Schwabenspiegel. Lambacher de aet. spec. Suev. Viennae 1739. 4. p. 3. Grupen Observ. 477.

191. Föringer, Custos der K. Bibl. in München. Pap., 15. Jh., 189 Bl. Fol. Bl. 1—6 Register. Bl. 8—56 der Könige Buch. Bl. 58—181 Schwäb. Land- und Lehnrecht. Bl. 7, 57, 182—186 Notizen von 1609 über zwei andere Hdss. des Schwabenspiegels. Mitth. v. Föringer.

192. [125.] Frankfurt am Main, Stadtbibl., früher Max zum Jungen. M. S. II. 7. Membr. 14. Jahrh., 81 Bl. Folio. Im Anfange defect Buch der Könige. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Bibl. Jungiana Frcf. 1682. 4., Senkenb. vis. 102, ejd. sel. iuris I. 522. Lassberg 30. Abschrift in Giessen von Bl. 195—235, Adrian cat. CMLXXXVI.

193. Frankfurt ebend. Membr. 14. Jahrh., 2 Bl. in kl. 4. mitteld. Bruchstück des sächsischen Landrechts.

194. Frankfurt ebend. Membr. Auf der innern Seite des Rückdeckels einer Bibel v. 1462 ein Bruchstück des schwäb. Landrechts. Lassb. 21.

0 * 195. [126.] Ehemals Frankfurt, Karmeliterbibl. (Cod. Münzenbergianus). Im Catalog von 1772 nicht mehr aufgeführt. Membr (?) 1474. Schwabenspiegel u. d. T. buch der keyser Recht. Goldne Bulle. Goldast Reichssatzungen, Frkf. a. M. 1712 Vorr. zum Schwabensp. Senkenb. vis. § 24. Endemann S. XLVIII Nr. 1.

* † 196. [127.] Vormals Marquard Freher † 1614, Auctor vetus de beneficiis. Homeyer Ssp. II. 2 S. 4, 5, 9.

197. Freiberg, Gymnasialbibl. Pap., 15. Jahrh., gr. Fol., mitteld. Sächs. Lehnrecht mit Glosse u. Vorr. in 81 Capp. Weichbild mit Chronik und Glosse. Archiv VIII. 711, Homeyer Ssp. II. 1 S. 639 Nr. 20a.

198. Freiburg im Breisgau, Stadtbiblioth. Baumwollenpapier, 14. Jahrh., 34 Bl. in kl. Folio, defect. Schwäb. Landrecht mit Cap. 16 Lassb. beginnend, mit 323a schliessend; Lehnrecht Lassb. Capp. 1—28. Amann Programme 1836 u. 1837. Lassberg 32. Wackernagel unter F.

199. Freiburg im Breisgau, Universitätsbibl., früher v. Ittner. Pap., 1431, 258 Bl. in kl. Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Geschichte v. Julius Cäsar bis Conrad III. Der Könige Buch. Schreiber Cunradus Früen. Von der Messe. Amann Programm 1837 S. 13, 32. Lassb. 33.

[90]

200. Freiburg im Uechtlande, Staatsarchiv. Membr., 1410, 135 Bl. gr. Fol. mit Miniaturen. Der Könige Buch. Schwäb. Landrecht in 2 Abth. zu 218 und 158, Lehnrecht zu 148 Capp. Handfeste von Freiburg. Geschrieben von Gerhard aus Franken für den Freiburger Rathsherrn Henselin Verber aus Breslau. Lassb. 36, Matile le miroir de Souabe p. XI.

 Auf diese Hdschr. mag die Notiz bei Haenel catal. libr. Msp. 665 zu beziehen sein, von welcher Matile a. a. O. sagt: H parle d’un miroir de Souabe, qui devoit se trouver aux Jésuites à Fribourg, où l’on assure aujourd’hui n’en avoir jamais eu connaissance.

201. [128.] Fürstenstein in Schlesien, Pless-Hochbergische Bibl. XIX. G. 3. Pap., Folio, 15. Jahrh., Sächs. Distinctionen. Expliciunt distinctiones civiles et constitutiones imperiales etc. Von Aussess Anzeiger 1832 Sp. 256.

202. Fürstenstein ebend. Ms. fol. 356. Membr. 203 Bl. gross Folio, 15. Jahrh., mitteld. Sächs. Land– u. Lehnrecht. Richtsteig Landrechts. Weichbild. Mittheilung des Dr. Golisch. In Homeyer Ssp. II. 1 S. 35 Nr. 84 ist irrig der Dr. Steinbeck als Besitzer genannt.

0203. Füssen, ehemaliges Stift St. Maur. 15. Jahrh. Schwäb. Landrecht. v. Maurer Gesch. der Markverfassung, München 1854 S. 24.

204. [129.] Fulda, öffentliche Bibl. Nr. 199, früher Landesarchiv. Membr. 53 Bl. Folio, oberd. Kl. Kaiserrecht mit Register in 206 Capp. Schreiber Fridericus de Orba, 1372. Gedicht von der stete ampten u. von der fursten ratgeben 1414. Endemann Nr. 1.

0205. Fulda ebend. Pap., Folio. (Schwäb.) Landrecht. Archiv VII. 804.

206. Fulda ebend. Pap., 1492, Folio. Die recht der patriarchen. Capitel aus dem Schwabenspiegel. Auch ein puch von lantrechten, d. i. schwäb. Landr. bis Lassb. 116. Die kaiserlichen recht etc. d. i. L. 118 ff. Unter da hernach stend geschriben payrische recht und leeren lenrecht, das schwäb. Lehnrecht. Archiv VII. 804, Endemann S. XLIX Nr. 6.

207. St. Gallen, Stiftsbibl. Cod. Nr. 725, früher Tschudi. Pap., Anf. des 15. Jahrh. 362 Seiten kl. Folio. Weltgeschichte. Schwäb. Landrecht in systematischer, Lehnrecht in

[91]

gewöhnlicher Ordnung. Register. Mone Anzeiger 1836 Sp. 136, Lassberg 37, Wackernagel Schwabensp. S. VIII.

208. St. Gallen ebend. Nr. 726, früher Tschudi. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., 139 Bl. kl. Folio. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Haenel catal p. 707 Nr. 725, Lassberg 38.

0 * 209. [130.] Vormals Reichshofrath C. W. v. Gärtner. 1324 (?!) mitteld. Sächs. Landrecht mit Glosse. Gärtner Vorr. zum Sachsensp. § 10 a. E. Nietzsche 44. Nach Grupen in Schott Samml. 223 wäre die Hdschr. an Senkenberg geschenkt worden; sie ist jedoch unter den Gärtner-Senkenb. Hdss. zu Giessen s. Nr. 223, 227, 235 nicht zu ermitteln.

210. [131.] Gaupp, Professor u. Geh. Justizrath in Breslau. Pap., mit einzelnen Membranbl. 1404, 4., mitteld. Schluss eines voranstehenden Rechtsbuches mit rechten ortelen. Magdeburger Schöffenrecht, als Buch 8 der ursprünglichen Sammlung, in 46 Artt. Als Buch 9 u. 10 das sächs. Lehnrecht in 97 und 60 Capp., welchen II. 58 § 2 des Landr. angehängt ist. Richtsteig Landrechts. Gaupp XXI, Homeyer Ssp. II. 1 S. 13 Nr. 21.

* † 211. [132.] Vormals (vor 1561) Phil. v. Gemmingen, Pfalzbaierscher Rath zu Zweibrücken. Schwabenspiegel. Meichsner Vorr. zum Schwabensp.

212. [133.] Gewitsch in Mähren, Rathhaus. Pap., Folio, 15. Jh. Sächsische Distinctionen, Böhmisch Lehnrecht, Erbrecht lateinisch, Sächs. Distinctionen böhmisch. Hormayr, Archiv f. Geogr. 1825 S. 11.

213. [410.] Giessen, Universitätsbibl. B. S. Ms. 126 fol. min. Adrian CMLIII, Cod. Berleburgensis. Pap., 14/15. Jahrh., 344 Bl. in kl. Folio, niederrhein. Sächs. Landrecht mit der Gl. (Bl. 179 Hir na steit di bedudinge heren heynrichs van boich uff das dritte boech etc.). Remissorium über den Sachsenspiegel. Sächs. Lehnrecht in 87 Capp. Richtsteig Landrechts in 51 Capp. mit einem Anhange über peinliches Verfahren. Senkenb. vis. p. 67—70, Corp. Iur. Germ. I. praef. § CVII u. p. 127. Nietzsche 116, Homeyer Ssp. II. 1 S. 14 Nr. 22.

 Diese und die folgenden Giessener Hdss. stammen aus Senkenbergs Nachlass.

214. [412.] Giessen ebend. B. S. Ms. 127 fol. min. Adrian CMLIV, Cod. Eybenianus. Pap., c. 1471, 149 Bl. 4., niederrhein. Sächsisch Landrecht in 107, Lehnrecht in 133 Abschn.

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Kl. Kaiserrecht. Richtsteig Landrechts in 47 Capp. (bei Senkenberg Cod. primus). Senkenb. vis. p. 28, 70, Corp. iur. feud. § 11, Corp. iur. Germ. I.1 praef. § 30, 106. Nietzsche 118, Homeyer Ssp. II. 1 S. 14 Nr. 24, Endemann Nr. 27.

215. [411.] Giessen ebend. B. S. Ms. 128 fol. Adrian CMLV, Cod. Günderodianus. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., 113 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Landrecht, Lehnrecht in 87 Capp. Von andrer Hand, Richtsteig Landrechts in 49 Capp. Senkenb. vis. p. 70, C. iur. feud. praef. § 21, C. iur. Germ. I. 1 § 108, p. 128. Nietzsche 117, Homeyer Ssp. II. 1 S. 14 Nr. 23.

216. [139.] Giessen ebend. B. S. Ms. 129 fol. Adrian CMLVI, Cod. Nadastinus. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., 291 Bl. Folio, oberd. Sächs. Landrecht mit der Glosse in 3 B. zu 64, 70, 70 Artt. Das Register schliesst Bl. 291a Von rechtes gewinnung an kaufmannschafft und handtwerch. deo gratias. Senkenb. vis. p. 71. Nietzsche 45.

217. [143.] Giessen ebend. B. S. Ms. 130 fol. Adrian. CMLVII, vormals Neumeyer, Schilter. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., mitteld. Sächsisch Landrecht mit der Glosse, bricht in der Gl. zu III. 87 datz funfte ist umb wucher ab. Senkenb. vis. p. 71, Nietzsche 46.

218. Giessen ebend. B. S. Ms. 453. Adrian CMLVIII. Pap., 18. Jh., 128 Bl. Folio. Capitelanfänge des schwäb. Landr. aus einer Hdschr. v. 1403. Sächsisch Landrecht Buch I. Kl. Kaiserrecht aus der Wolfenbüttler Hdschr. Aug. 20. 18 v. 1493, unten Nr. 719.

219. Giessen ebend. B. S. Ms. 133. Adrian CMLIX. Pap., 18 Jh., 375 Bl. Folio. Sächsisch Land- und Lehnrecht ex manuscriptis ac editis libris. Bulle Gregors wider den Ssp. Weichbild, deutsch u. lat., Abschrift des Cod. Wittolanus Nr. 222.

220. Giessen ebend. Adrian CMLX. Abschrift der sächs. Distinctionen aus der Handschrift Nr. 727.

221. [157.] Giessen ebend. B. S. Ms. 140. Adrian CMLXII. Pap., 16. Jahrh., 296 Bl. Folio, niederd. Bl. 137 u. 138 mit Bildern. Richtsteig Landrechts. Richtsteig Lehnrechts (Grundlage der Senkenb. Ausgabe). Zur Geschichte Heinrichs des Löwen. Lüneburger Chronik. Verschiedenes geschichtliches.

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Senkenb. C. iur. Germ. I. 1 praef. §110, 113. Homeyer Ssp. II. 1 S. 373 Nr. 9 u. S. 378.

222. [134.] Giessen ebend. B. S. Ms. 49. Adrian CMLXIII. Cod. Wittolanus. Membr. 14. Jahrh., 65 Bl. breit 8., oberd. Weichbild. Senkenb. vis. 54, 160-177. Archiv III. 455.

223. [140.] Giessen ebend. B. S. Ms. 105. Adrian CMLXIV. Cod. Gaertneri. Pap., 15. Jahrh., 196 Bl. Folio, mitteld. Weichbild mit der Glosse in 135 Capp. Senkenb. vis. p. 54.

224. [153.] Giessen ebend. B. S. Ms. 106. Adrian CMLXV, früher Schilter. Pap., 15. Jahrh., 218 Bl. Folio. Weichbild mit der Glosse und dem Prolog Got gebe siner selen. Senkenb. vis. 55.

225. Giessen ebend. B. S. Ms. 104. Adrian CMLXVI. Pap., 17. Jahrh., 261 Bl. Folio. Alphabetisch geordnete Regulae iuris Magdeburgici Ad decus. Abschrift von einer vormals dem Nassauischen Geh. R. Conr. Heinr. v. d. Lühe gehörigen Hdschr., im J. 1403 geschrieben per Wemherum Tschatwang notarium Glacensem. Senkenb. vis. p. 74.

226. Giessen ebend. B. S. Ms. 452. Adrian CMLXVIII. Pap., 18 Jh., 93 Bl. Folio. Abschrift eines Weichbildes in 136 Artt. Schluss: diss Recht haben wir K. Otto … bapsts Benedicti.

227. [152.] Giessen ebend. B. S. Ms. 131. Adrian CMLXX, früher Gärtner. Pap. u. Membr., 15. Jahrh., 421 beschriebene Bl., niederd. Schlüssel Landrechts (die Ueberschrift von Therstedte Slotel ist späterer Zusatz), mit Vorrede over den slotel des sesschin lantrechtes und Epilog Here god … von ewen to ewen. Amen. Senkenb. vis. 42 sq. Grupen obss. 496 sq.

228. Giessen ebend. B. S. Ms. 137. Adrian CMLXXI. Pap., 15. Jh., 153 Bl. Folio, niederd. Das Greifswalder Abecedar von 1400. Auf dem Rückdeckel: dit bock hort heinrick gronhage to u. siner husfruwe margarete, 1428.

229. [135.] Giessen ebend. B. S. Ms. 108. Adrian CMLXXII, früher Spitzel u. Krafft. Membr., 14. Jahrh., 144 Bl. kl. Folio, oberd. Schwäbisch Landrecht (Grundlage der Ausgabe von Scherz), u. Lehnrecht. Augsburger Stadtrecht, Landfriede Albrechts I. Verschiedene Augsburger Rechte. Schilter thes. II. p. IV, Senkenb. vis. p. 84, Lassberg 40.

230. [136.] Giessen ebend. B. S. Ms. 109. Adrian CMLXXIII. Cod. Biberacensis s. Carinthianus. Pap., Anf. d. 14. Jahrh., 44 Bl. Folio. Schwäbisch Land- und Lehnrecht an dessen

[94]

Ende viel fehlt. Des Landr. C. 37 in Schrötter zweiter Abhandl. aus dem Oesterr. Staatsr. Wien 1762. 8. S. 350 ff. Senkenb. vis. 86 sq.

231. Giessen ebend. B. S. Ms. 107. Adrian CMLXXIV. Pap., 324 Bl. Folio, a. E. defect, mitteld. Alphabetisches Rechtsbuch aus dem Sachsensp. mit Glosse, dem Schwabensp. und den sächs. Distinctionen in 2197 Capp. geschrieben 1472. Auszüge aus dem Schwabensp. Goldne Bulle, Schreiben des Kostnitzer Concils, Gesetze K. Friedrichs. Richtsteig Landrechts in zwei Buchern; das zweite bricht ab mit Diss wundert manchen ob es recht sey. Ich sprich. Senkenb. C. iur. Germ. I.1 p. LXXVIII, p. 128, 248.

232. [137.] Giessen ebend. B. S. Ms. 111. Adrian CMLXXV, früher Pilgram, Membr. 14. Jahrh., 65 Bl. in 4. Schwäbisch Land- und Lehnrecht. Im Anf. fehlen mehrere Blätter. Senkenb. vis. 101.

233. [144, 424.] Giessen ebend. B. S. Ms. 119. Adrian CMLXXVI, früher Prediger Spitzel in Augsburg und Krafft, Cod. Bavaricus. Pap., 1419, 83 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht in 2 B., unter Hie hebt sich an daz rechtbuch als es die bebste kunig u. kaiser gemacht u. bestettiget haben. Lehnrecht. Schreiber Hans Roth der Jung. Senkenb. vis. 97, Archiv III. 456.

234. [149.] Giessen ebend. B. S. Ms. 118. Adrian CMLXXVII, früher Nadasti. Pap., 1471, 214 Bl. Folio. Schwäb. Land- u. Lehnrecht in 520 durchgezählten Capp., wovon 373 auf das Landrecht kommen. Schreiber Joh. Zayringer. Senkenberg vis. p. 96 sq.

235. [155.] Giessen ebend. B. S. Ms. 116, Adrian CMLXXVIII, vormals Gärtner, Cod. Austriacus B. Pap., 1431, 124 Bl. kl. Fol., mitteld. Calendarium, Lebensregeln, Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Schreiber Joh. Lessewicz de Legenicz. Auslegung des Vaterunser. Regiment des Hausgesindes. Senkenb. vis. p. 95.

236. [156.] Giessen ebend. B. S. Ms. 115. Adrian CMLXXIX, Cod. Austriacus. Pap., Ende d. 15. Jahrh., 249 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Land- und Lehnrecht, doppelt. Das zweite Landr. als kunig karls recht schliesst schon mit Lassberg C. 313. A. E. W. Eschelbach, Martinus Gollik fecit. Senkenb. vis. p. 94.

[95]

237. [154.] Giessen ebend. B. S. Ms. 113. Adrian CMLXXX, früher Prof. Meier in Göttingen. Pap.. 15. Jahrh., Folio, mitteld. Schwäb. Land- u. Lehnrecht Reformation des Femgerichts v. 1437. Kl. Kaiserrecht. Peinlicher Process Wo eyn mort geschit. Eschweger Statuten (her. v. Röstell, Programm zum 22. Okt. 1854 Marburg). Stadtrecht beginnend Alle dy man phlit an den rad czu kysen. Senkenb. vis. p. 93, Corp. iur. Germ. I. praef. §25, 26. Endemann Nr. 12.

238. [151.] Giessen ebend. B. S. Ms. 121, Adrian CMLXXXI, früher Wolfarth zu Hanau. Pap., 15. Jahrh., 145 Bl. kl. Folio. Schwäb. Landrecht in 2 B., Lehnrecht. Senkenb. vis. p. 100.

239. [150.] Giessen ebend. B. S. Ms. 120, Adrian CMLXXXII, früher v. Uffenbach. Pap., 15. Jahrh., 448 gezählte Seiten, denen noch 26 Bl. vorangehen, oberd. Schwäb. Lehnrecht in 149 Capp. Rudolfs Landfrieden v. 1287. Schwäb. Landrecht in 376 Capp. Stadtrechte zu Wien. Schluss nach crist gepurd XIII jar darnach in dem LXXIX jare. Senkenb. vis. p. 97. Lassberg 155.

240. [147.] Giessen ebend. B. S. Ms. 110. Adrian CMLXXXIV. Pap., 18. Jahrh., 286 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht nach dem Cod. Hortleder., a. E. unvollständig. Schwäb. Land- und Lehnr. nach dem C. Nr. 229. Schwäb. Landr. nach einem Cod. Argentin. (wieder Hortleder?), Schluss Cap. 347 Ob der herr nicht salb dritt ist.

241. [145.] Giessen ebend. B. S. Ms. 111. Adrian CMLXXXV, C. Lahrianus. Pap., 15. Jahrh., 70 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht in 365 Capp. mit nachfolgendem Register. A. E. die Ueberschrift Wir Albrecht von gots genaden Hertzog zu Oesterreich. Senkenb. vis. 93, Corp. iur. Germ. T. II p. 8. Lassberg 44.

242. [138.] Giessen ebend. Adrian CMXCII, C. Ulmensis. Pap., 14/15. Jahrh., 166 Bl. kl. Folio, oberd. Kl. Kaiserrecht in 94 Capp. (bis II. 56). Der heiligen drei Könige Buch. Vart zu dem heiligen grab von Hans v. Bodmann u. Diethalm dem Schilter. H. v. Mandavilla Reise. Naturgeschichtliches. Endemann 11.

243. [146.] Giessen ebend. Adrian CMXCIII, C. Stockheimensis. Pap., 15. Jahrh., 70 Bl. Folio, oberd. Kl. Kaiserrecht

[96]

unter: Hie hebet sich an der sachsenspegel u. komet dar des keysers recht etc. Senkenb. vis. §25, Endemann 5.

244. [147.] Giessen ebend. B. S. Ms. 112, Adrian CMXCVI, Cod. Hortlederianus. Pap., 15. Jahrh., 219 Bl. Folio, oberd. Goldne Bulle. Register über den Schwabensp. u. die Kaiserurkunden. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Urkunden Friedrichs II., Rudolfs, Albrechts Landfriede, Urk. Ludwigs, Friedrichs I. Ueber Kriegs- u. Geschützwesen mit Bildern. Bairisch Landrecht. Stadtrecht von München. Münchner Handwerksrecht. Schilter praef. ad ius Alem. § 19, Scherz Vorr. z. Schwabensp. p. 1. Senkenb. vis. p. 90.

245. [148.] Giessen ebend. B. S. Ms. 117, Adrian MXI, früher Nadasti. Pap., 15. Jahrh., 258 Bl. Folio, oberd. Baierisches Landrecht. Schwäb. Land- u. Lehnrecht in 337 und 151 Capp. Iacobi de Theramo processus. Theologisches in deutscher Sprache. Senkenb. vis. p. 96.

246. [141.] Giessen ebend. B. S. Ms. 138, Adrian MXL, Cod. Coloniensis. Pap., 15. Jahrh., 122 Bl. Folio, niederrhein. Cölner Statuten v. 1385—1449. Richtsteig Landrechts in 43 Capp. als Scheide Cloet. Kl. Kaiserrecht, bricht mit der Ueberschrift des 3ten Buches ab. Senkenb. C. iur. Germ. I. praef. §27, 91. Endemann 22.

0 * 247. [158.] Giessen ebend. 2 Membranbl. Bruchstück des sächs. Landrechts I. 9—14, II. 29, 34, 35 §§ 4, 5. Nietzsche 47. Nach Adrian nicht mehr aufzufinden.

248. Gnesen, Bibl. des Domcapitels Nr. 114. Membr. 14. Jh., 130 Bl. kl. Folio, voran fehlt ein, und a. E. mehrere Bl., mitteld. 1) Weichbild mit der Chronik bis auf Wilhelm von Holland; letztes Cap. di burgere von meydeburc di muzen wol willekure seczen. 2) Sächs. Landrecht mit der rhythm. Vorr. als prologus; der Text in 317 Capp. unter hi beginnet lantrecht von deme pabeste vnd von dem keysere. Am Schlusse wieder di burgere von M. 3) Sächs. Lehnrecht, nach dem Register in 154 Capp. von denen nur 112 und ein Stück von 113 = A. 65 § 15 diz muz man wol tun mit erhalten sind. Bl. 31v. Mich hat geschriben eynes meysters hant Otte von Egre ist her genant in beyer lant sint im schone vrowen bekant.

249. Gnesen ebend. Nr. 115. Membr. 1359, 121 Bl. 4. 1) Sächs. Landrecht lateinisch: Incipit ius provinciale, rhythm. Vorr. quod viam edifico. Text Duos pladios deus misit,

[97]

in 304 Capp. schliessend nisi sit arbitrium terrigenarum et consensus (Ssp. III. 91 § 3). 2) Weichbild lateinisch Hic incipit ius municipale de theutunico translatum in latinum per Conradum notarium … Sandomiriensem. Prolog de summa trinitate et fide. Cap. 1 Cesar Otto rufus fundavit templum. Nach dem Judeneide folgen noch die Capp. der Vulgata 5 bis 15 § 3 und als conclusio libri eine Schlussrede des Uebersetzers Iste liber finitus — — nec mihi propter hoc inproperari. Epiphonem des Schreibers Hec autem pacta sunt s. a. incarn. d. millesimo CCC quinquagesimo nono, sabbato in vigilia ben. trinit. … scriptum per manus Nicolai de Thessyn etc.

250. [159.] Görlitz, Rathsbibl. Milichsche Hdss. Membr., 1387, gr. Folio, mitteld. Richtsteig Landrechts. Sächsisch Landrecht mit Glosse u. Bildern, deutsch u. lateinisch. Weichbild mit Chronik u. Glosse in 333 Abschn., Al- brechts Constitutionen mit Glosse. Abschrift in Berlin K. Bibl. Ms. Germ. f. 435 ff. Nietzsche 48, Homeyer Ssp. I. S. XIX Nr. 7, Busching Alterth. v. Görlitz S. 107.

251. [160, 167.] Görlitz ebend. Membr. in rothem Leder, Ende d. 14. Jahrh., Folio, mitteld. Weichbild mit Chronik, Glosse u. Bildern auf 168 Bl. in 137 Capp. Blume des Magdeb. Rechts auf 49 Bl. von Nietzsche 49 irrig als Sachsensp. bezeichnet. Das Jahr 1475 a. E. des Weichbildes bezeichnet die Zeit, da der Bürgermeister Frauenburg das Werk durchgelesen.

252. [161.] Görlitz ebend. IV Nr. 30. Membr., Anf. d. 14 Jh., kl. Format, mitteld. Das sog. Görlitzer Rechtsbuch. Homeyer Ssp. II. 2 S. 23 ff.

253. [162.] Görlitz ebend. Membr., Ende d. 14. Jahrh., 320 Bl. Folio, mitteld. Blume des Sachsenspiegels von derselben Hand wie Nr. 250, 251. Haupt u. Hoffmann altd. Bl. I. S. 211.

254. [163, 164.] Görlitz ebend. Pap., 1445, kl. Folio, mitteld. Slossil des landrechtis ader der landslossel, das keiserrecht u. der sachsenspiegel mit der glosen. Schreiber Jeronimus Geisler de bibl. Milichiana p. 23. Mitth. v. Köhler.

255. [165.] Görlitz ebend. Nr. 4. Pap., 1449, Folio, mitteld. Bl. a—m Register. Bl. 1—60 u. d. T. Keyserrecht das schwäb. Landrecht in 4 B. zu 81, 126, 82, 73 Capp.

[98]

A. E. a. d. M° CCCC° quadragesimo nono feria quarta ante f. palmarum. Geisler l. c. u. Köhler.

 Die Nr. [166] ist nicht aufzufinden. Nr. [167] ist gleich Nr. [160.] 251.

256. [168.] Görlitz ebend. Pap., 15. Jahrh., 154 Bl. kl. Folio. Glosse des sächs. Landrechts. Geisler l. c, Nietzsche 50.

257. [169.] Görlitz ebend., früher Franciscanerbibl. Nr. 243. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen in 6 B. mit Register vor jedem. A. E. Hye hat dis buch eyn ende, Got vns sine genade sende, daz wir irkennen die gerechtigkeyt in rechter warheit etc. Explicit hic totum. Lauhn ep. ad Kobium p. 7 N. 12. Mittheilung von Köhler.

 Die Codd. picturati [170.] sind Nr. 250, 251, 253.

0 * 258. [171.] Görlitz ebend. Die Magdeburger Fragen. Lauhn in Schott Samml. I. 41. Jetzt nicht aufzufinden.

259. [172.] Görlitz, Rathsarchiv. Magdeb. Schöffenurtheile in vier Mappen. Lauhn a. a. O., Anton dipl. Beitr. S. 225, N. Laus. Mag. Bd. 28 S. 105 ff., Neumann, Magdeb. Weisthümer, Görlitz 1852 S. XXXVII.

260. [173.] Görlitz, Bibl. der Oberlaus. Ges. der. Wissensch. Mss. Nr. 21, früher Schott, Anton. Pap., Folio, mitteld. Bl. 1—7 Register, Bl. 12 ff. sächsisch Landrecht glossirt, mit III. 92 schliessend. A. E. des I. Buches: completus sub a. d. m. CCCCLXIIIj sabb. post. dom., cantate. Nietzsche 51, Mitth. v. Köhler.

261. [174.] Görlitz ebend. Mss. Nr. 22 ebendaher. Pap., 1470, Folio, mitteld. Bl. 1 —26 Register, Bl. 27 ff. sächsisch Landrecht glossirt, mit III 91 schliessend. Got in deyme riche wyse vns alle gliche etc. Hie endit sich der text vnd dy glose des lantrechtes … N. g. g. tavsent vierhundert dornoch in dem LXX iare. Am Sonnabende vor Trinitatis per me Thoman Endychen de Jawvr ab exemplari extractus sive exscriptus. Mitth. v. Köhler.

262. [175.] Göttingen, Universitätsbibl., Mss. Iur. 15, früher bei den Jesuiten in Paderborn, dann Runde. Pap., 15. Jh., kl. Folio, niederd. Schwäbisch Landrecht in 343 (Register 345) Capp. Explicit Keyserrecht a. d. MCCCCXXX in vig. Michahelis; Lehnrecht in 121 (Reg. 128) Capp. Richtsteig Landrechts in 3 B. mit dem Stück vom Mustheil. Explicit liber wo men vor gerichte dedingen etc.

[99]

a. d. mille CCCCLIIIj die bridegidii et sororum suorum. Miscellanea, responsa iuris, privilegia, decreta syn. Bas. von verschiedenen Händen. Spangenberg S. 85. Mitth. v. Kraut.

263. [176.] Göttingen ebend. Pap., 15. Jahrh., Fol., mitteld. Weichbild mit der Glosse in 135 Capp. Runde D. Privatr. § 37 Anm. c. Mitth. von Kraut.

264. [177.] Göttingen ebend., früher v. Inden, v. Oitmann, 1780 v. Weichs. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio, niederrhein. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht in 530 fortlaufenden Capp., wovon 378 für das Landrecht; ein alphab. Register voran. Schluss Nu spreichet alle Amen Amen laudetur deo qui trinus est et unus. Amen. Mensel hist. lit. Mag. I. 125. Mitth. v. Kraut.

265. [178.] Göttingen ebend. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio, mitteld. Mit vorangehendem Register das schwäb. Landrecht in 368 Capp., das Lehnrecht in 2 Abth. zu 100 u. 44 Capp. C. 43 Hye heben sich an der keyser gesetze, C. 44 Von selb gerichte, vgl. Nr. 158. Mensel a. a. O. Mitth. von Kraut.

266. Göttingen ebend., früher Hofcanzler A. J. Itter zu Heitersheim. Pap., 15. Jh., 178 Bl. kl. Folio, oberd. Schwäb. Land- u. Lehnrecht mit Register in 177 Abschn. Hye hat diss lechenrecht Buch ain ende das vns got allen vnsern kummer ende. Martinus Rauenspurger scriptor in Kircheim. Mitth. von Kraut.

267. Göttingen ebend. Pap., 1474, kl. Folio, mitteld. Schwäb. Landrecht in 380 Capp., Lehnrecht. Et sic est finis Am Donnerstag nach Oculi mei Im LXXIIII. Hie hat das lehenpuch ein ende. Richtsteig Landrechts, Anno LXXIIII, liegt der Ungerschen Ausgabe zum Grunde. Die Verse Hereschild etc. Aufsatz über Erbe in 7 Distt. Et sic est finis per me walthisar von der wage. Das übrige unjuristisch. Mitth. von Kraut.

268. [179.] Göttingen, ebend., früher Hameln. Pap., Ende d. 15. Jahrh., kl. Folio, niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse. Nietzsche 53, Spangenberg 8, 20, 24, 29, 31, 36, 38, 40, 45, 49, 51, 125. Abschrift in Celle, Spangenberg 126.

269. [180.] Göttingen ebend., früher Schott. Pap., 1477, Fol., mitteld. Sächs. Land- und Lehnrecht mit Glossenauszügen; Richtsteig Lehnrechts im Auszuge, Rechtsregeln,

[100]

Schöffenurtheile. Zepernick Nr. 36, Nietzsche 54, Homeyer Ssp. II. 1 S. 15 Nr. 26, S. 374 Nr. 10.

270. Göttingen ebend. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse und dem Register vor jedem der 3 B., zu 64, 70 und 70 Artt. A. E. des Reg. zu B. 3: Hir achtene in deme dridden boke sind twelff articuli u. ore glosen nicht, dar umme stan se ok hir in deme registro nicht. Mitth. v. Kraut.

271. Göttingen ebend. Nr. 74. Papierlagen von Membranbl. umschlossen, 1438, 56 Bl. Folio, oberd.; eine zum Einbande benutzte Urkunde von 1435 weist auf Ulm hin. Die goldne Bulle. Ein Aufsatz hie vahet sich an die sipzale ze rechend etc. Kl. Kaiserrecht mit Register über den Gesammtinhalt der Hdschr. in 4 B., beginnt: hie hebet sich an der Sachsenspiegel und kumet dar des keysers recht etc. A. E. von Buch 2 Wiltu das dir wol gelinge — — und vint teglich new sünde. A. E. von Buch 3 Ein schone frow in armut — — die dreit der eren wol ein krone. A. E. von Buch 4 Per me Ioannem nathasen de Rodelshusen s. a. d. MCCCCXXXVIII (oder XXVIII) octavo. Endemann Nr. 6, Mitth. v. Kraut.

272. [28.] Göttingen ebend., früher Ludewig u. J. H. Böhmer. Pap., Folio, 1476, mitteld. Sächsisch Lehnrecht mit Vorrede und Glosse in 81 Capp. Zepernick Nr. 34, Homeyer Ssp. II. 1 S. 15 Nr. 25.

273. [391.] Göttingen ebend., früher in Zeiz (Haltaus Glossar Weichbildzeichen), dann Schott in Leipzig gehörig. Pap., Folio, 1408, mitteld. Sächsische Distinctionen in 7 B. Register zum Richtsteig Landrechts, Cautela, Premis (Brynis), Richtsteig in 44 Capp. Kraut Gött. G. A. 1836 S. 740, Ortloff p. IX, Mitth. von Kraut.

0274. [181.] Göttweih, Stiftsbibl. M. 36. Pap., 138 Bl., 1461. Schwabenspiegel u. d. T. Kaiserliche Rechte. Chmel österr. Geschichtsf. II. p. XXXI. Im Archiv VI. 192 irrig als Sachsensp. bezeichnet.

275. [182.] Göttweih ebend. Fol. Nr. 408, früher M. 10. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Bl. 1—25 Remissorium über den Sachsensp. mit der Vorrede zu frome u. bequemikeit. Bl. 27—51 von andrer Hand Richtsteig Landrechts mit Prolog bis C. 31. Bl. 52—465 das sächsische Landrecht lat. u. deutsch mit der Glosse in 3 B. zu 71, 72,

[101]

91 Artt. Nach den Vorreden das Magdeb. Dienstrecht u. der Judeneid. Bl. 465, 466 zwei Capp. über Judeneide. Bl. 468–502 Weichbild mit Register in 117 Artt.; a. E. der Judeneid. Bl. 503 ff. drei Tractate des Bartolus de Saxoferrato. Von jüngerer Hand ein kurzes Remissorium. Mitth. von Prof. Tamscheck u. P. Gottfr. Reichardt.

0276. Göttweih ebend. Pap., 36 Bl. Sachsenspiegel. Chmel a. a. O. unter Nr. 43.

* † 277. [183.] Goslar, Stadtarchiv. Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (?) Nietzsche 55. Nicht zu finden.

278. Goslar ebend. Bruchstück eines slötel. Unger in den Göttinger G. A. 1841 Jan. S. 15.

279. [184.] Gotha, herzogl. Bibl. Cod. membr. fol. 87, früher Orlamünde, gr. 4. 1381 u. 1382, mitteld. Weichbild in 151 Capp. Orlamünder Satzungen. Sächs. Landrecht, am Schlusse eines jeden Buches der Tag der Arbeit. Lehnrecht in 80 Capp. Zepernick 27, Nietzsche 56, Homeyer Ssp. II. 1 S. 15 Nr. 27.

280. [186.] Gotha ebend. Cod. chart. fol. 214. Pap., 1478, Folio, mitteld. Dogmatische Abhdl. auf 32 Bl. Ordnung des Brückengerichts zu Würzburg. Bamberger Stadtrecht. Sächsisch Lehnrecht in 82 Capp. Magdeburger Dienstrecht. Glosse zum sächs. Landr., in I. 70 abbrechend. Nietzsche 57, Zöpfl Bamberger Stadtr. S. 8, Homeyer Ssp. II. 1 S. 16 Nr. 28.

281. [185.] Gotha ebend. Cod. chart. fol. 215. Pap., 1398, Folio, oberd. Schwäb. Landrecht in ungezählten Artt., Schluss disz buch ist vollenbracht … von Johans schribers hant von Ebern … n. chr. g. druczen hundert ior dornach in dem aht vnd nunczigisten ior etc. Eine andre Hand hat es überschrieben Diz ist daz recht daz kunig karol hat gemacht. Schwäb. Lehnrecht. Cyprian, cat. cod. ms. bibl. Goth. 1774, 4. p. 30 Nr. 215. N. N.

282. [187.] Gotha ebend. Cod. chart. fol. 216. Pap., 15. Jahrh., Folio, gesp. Columnen. Bl. 1–40. Schwäb. Landrecht unter hie habet sich an das Lantrechtbuch. Bl. 40—55b Lehnrecht, das letzte Cap. von burgmeisterlehen. Bl. 56—72 Urkunden, mit einer confirmatio dm arnolfi regis super iura patr. eccl. in heylprunna beginnend. Bl. 73—110 Gedichte. Bl. 112—134 Verträge die Stadt Würzburg betreffend. Bl. 135 de episcop. statutis etc. Bl. 135b Stabunga

[102]

iuramenta d[omi]norum duorum etc. Summarien von 84 Capp. zu einem bis Bl. 289 gehenden Stadtrecht 1 von den bösen eyden, 84 von den sachen die in dem rate werden gericht. Bl. 290 ff. Verzeichniss Würzburger Kirchen und andre Herbipolensia. Cyprian l. c. Nr. 216, der den Inhalt als Fränk. Landrecht bezeichnet. Archiv VI. 86. Mitth. v. Jacobs.

 Nr. [188] ist gleich Nr. 279.

282m Grätz, Archiv des Joanneums. Pap., kl. Folio, oberd., 16. Jahrh. Schwäbisch Landrecht in 368, Lehnrecht in 126 Capp., mit dem Register und einem Verzeichniss der römischen Kaiser voran, im Texte durchaus mit Nr. 454 stimmend. Landfrieden Rudolfs I. v. 1287. Geschrieben von Johannes Wiettinger Wilhelm dez Gössen Schreiber … Tawsend iar vierhundert iar u. darnach im dreizzigisten iar an S. Michels abent. Titulatur und Formularbuch mit vorangehendem Index.

0283. Grätz, Universitätsbiblioth. fol. 42, 35. Pap., 15. Jahrh. Schwäbisch Land- und Lehnrecht. K. Rudolfs Landfriede. Proc. Luciferi. Archiv X. 623.

284. [385.] Greifswald, Universitätsbibl., früher Prof. Schildener, um 1443 u. 1453 in Altbrandenburg geschrieben. Pap., Fol., niederd. Sächs. Distinctionen auf 96 Bl. in 6 B. (I. Capp. 60–87 doppelt). Hyr enden sik dy distinctiones des spigels der sassen i. g. n. Richtsteig Landrechts in 49 Capp. mit der Vorrede und dem Epilog Got de dar is. Verfahren gegen Friedebrecher. Zwei Magdeb. Schöffensprüche. Von demselben Schreiber wie Nr. 31.

285. Grimma Stadtarchiv, Sect. II. Nr. 1. Pap., 15. Jh., ausser dem Membrantitelbl. 179 Bl. gr. Folio, mitteld. U. d. T. constitutiones imp. Friderici super titulum feudorum Bl. 1 –153 sächsisch Lehnrecht mit der längern Glosse, Register über den Text und Glosse, Vorrede, in 81 Capp. Bl. 156–179 Richtsteig Lehnrechts in 15 rubricirten Absätzen.

286. Grimma ebend. Sect. II. Nr. 3. Pap., 15. Jahrh., 96 Bl. kl. Folio, einspaltig, mitteld. Sächs. Distinctionen in 6 B., mit der Dist. von waffenführenden Pfaffen u. Juden schliessend. Das Register endet schon mit B. V, Cap. 13, Dist 10 wie wit des riches strasse sin sol. Zwischen Reg. und Text ein Schreiben an die Grimmaer Schöffen.

[103]

287. Grimma ebend. Sect. II. Nr. 6. Pap., 15. Jahrh., 253 Bl., Folio, zweispaltig, mitteld. Glosse des sächs. Landrechts als zweiter Theil von Nr. 288. Bl. 1b von späterer Hand die Vorr. des heiligen geistes. Die Glosse beginnt zum textus prologi und schliesst ursprünglich Bl. 246b zu III. 87 et sic est finis huius libri. Bl. 247a die Reime Got in dyme riche – Dy guten lassen blyben. Die spätere Hand hat mit Durchstreichung jener Endworte die Anfänge von III. 88 – 92 darunter geschrieben, deren Glosse Bl. 247b –249b folgt. Bl. 250a Gl. zu III. 49, 50, 51.

288. Grimma, ebend. Sect. II Nr.7. Pap., 1432, 181 Bl. kl. Fol., von denen 23 unbeschrieben, mitteld. 1) Bl. 2–59 Sächsisch Landrecht mit Register, Allegaten im Text, in 3 B., mit III. 91 schliessend. 2) Bl. 60–89 Lehnrecht in 80 Capp., nach dem Register die Vorrede v. d. H. Geburt, 3) Bl. 90 Magdeburger Dienstrecht und ein Schöffenurtheil v. J. 1418. 4) Bl. 91—123 Weichbild, Register, Chronik bis auf Wilhelm v. Holland, Text mit dem Judeneide schliessend. 5) Bl. 124–159 Richtsteig Landrechts mit dem Epilog: Dies haben wir lieber Vetter. Completus est liber iste s. a. d. millesimo quadring. tric. secundo per manus Bertoldi de ysenach pauperis clericuli.

0289. Groningen, Bibl. der genootschap pro excol. iure patrio, Lijst p. 4 in fol. Nr. 3, Pap. Sachsenspiegel mit der Glosse. Explicit liber Saxonum seu speculum eius, finitum … per manus theoderici de doedenweerda … MCCCCLXXIX. Von jüngerer Hand frisische Rechte. V. Richthofen fries. Rechtsquellen S. XXII.

290. Groningen, Universitätsbibl. B. d. 4. Pap., Quart, 1477, niederd. Sachsenspiegel mit der Glosse. Stücke aus Overyssel u. s. w. Catal. libr. univers. quae Groningae est, cur. J. R. van Ende, 1838 fol. p. 306.

 Grupen s. Nr. 120-125.

 C. Gudianus s. Nr. 700.

 Guerike s. Nr. 74, 576.

291. Haag, K. Bibl. Hdss. Nr. 1613. Unter ius caesareum of keiserregt Abschrift des kl. Kaiserrechts aus dem Cod. Vestringianus. Birnbaum Archiv des Crim R. XII 399, Endemann Nr. 30.

292. [30.] Haag ebend. 437, früher Jan Albinus, Jan de Witt, Bondam, niederd. Het sassen ende keyserrecht, geschrieben

[104]

von Peter van Schouwen Priester 1451. Sächs. Landrecht mit der Glosse. Nietzsche 13, Endemann 35.

293. Haag ebend. 438. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Unter der Bezeichnung De sassenspegel efte lantrecht, ein Remissorium und das sächs. Landrecht mit der Glosse. Archiv VII. 131.

294. Haag ebend. 284, früher v. Bolta. Pap., 15. Jahrh., Quart, niederd. Klein Kaiserrecht. Endemann Nr. 25, Archiv VII, 130.

 Ebend. sind zwei Abschriften Bondams und van Wijns von dem Lange v. Wijngardenschen Sachsensp. Nr. 374. Archiv VII. 130, 131, und Mitth. von Dr. Zacher. Vgl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 16 Nr. 29.

295. [29.] Habel, Archivar zu Schierstein bei Wiesbaden, früher Bondam, Arntzen, 1801 Bodmann. Pap., 188 Bl. kl. Folio, Ende d. 15. Jahrh. Sächs. Landrecht mit der Glosse und voranstehendem Register. A. E. Wy sint des lantrechtes toe endte comen – – Wee recht mynnet de secge amen. Et est finis tercii libri. Sequuntur articuli tercii libri non glossati. Bondam de subsidiis ad iur. belg. cogn. Traj. ad Rh. 4. p. 35. Nietzsche 12. Mitth. von Habel.

296. Habel, früher Hoffer in Altdorf, Bodmann. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Das Register giebt 68 Rubriken des schwäb. Landrechts, die letzte vom Judeneide, 25 des Lehnrechts, die letzte vom Bruch des Kirchenfriedens an. Der Text des Landrechts bis Bl. 96, des Lehnrechts bis Bl. 131. Dann 4 Bl. Frag und Entscheidung der gelerten, wann ein lehenherr abgeet etc. 2 Bl. von kauffe essender ding. 2 Bl. vom Kampfrechte. 3 Bl. de regulis iuris. Mitth. v. Habel.

297. Habel. Pap., Folio, 15. Jahrh., mitteld. Glosse zum sächs. Lehnrecht, anfangend: hie hebit sich an das lenrecht das k. friderich gesatzt hat etc. Homeyer Ssp. II. 1 S. 17 Nr. 30.

298. Hänel, Prof. u. Hofrath in Leipzig. Pap., kl. Folio, 15. Jh., oberd. Schwäb. Landrecht in 349, Lehnrecht in 146 Capp. Goldene Bulle, Landfrieden Rudolfs, Albrechts, Ludwigs. Schreiber Conradus Tratfelder briester regenspurger bistumb ann unnser frauen abent alls sy geporen. Mitth. von Dr. O. Stobbe.

299. [189.] Halberstadt, Stadtarchiv. Membr., 1393, Folio, niederd. Bl. 2–26 Register des Sächsischen Land–

[105]

und Lehnrechts. Landrecht in 3 B. zu 70, 72, 91 Artt. bis Bl. 124; Lehnrecht in 80 Artt. bis Bl. 177a. Richtsteig Landrechts bis Bl. 234 in 47 (Register 38) Artt. Nietzsche 58, Homeyer Ssp. II. 1 S. 17 Nr. 31, vgl. II. 2 S. 641.

300. [190.] Halberstadt, Gymnasialbibliothek. Nr. 66, früher H. Schauborch oder Schomborch. Pap., 1437, 177 Bl. Octav, niederd. Register über den Gesammtinhalt. Die sächsischen Distinctionen in 7 B. an deren Schluss Bl. 146: liber iste completus et sub a. d. millesimo quadringentesimo tricentesimo (a. R. tricesimo) septimo. Als 8tes Buch Bl. 147 der Richtsteig Landrechts in 48 Capp. A. E. Amen Is est finis Ioh. L. de halbr.

301. [191.] Halberstadt ebend. Pap., Folio, Mitte d. 15. Jahrh., niederd. Decalogus magistri nicolai dingkelspuel etc. a. d. 1439. Recess des Bischofs Burchard 1439 niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse und dem Judeneide. Goslarsches Recht in 5 B., mit dem Stück vom Mustheil. Urtheile. Bruns im Hercynischen Archiv 443—450, v. Kamptz Prov. Rechte I. 369-378, Homeyer Ssp. I. S. XVIII Nr. 4, Göschen Goslarsches Recht S. X.

302. [192.] Halle, Marienbibl. Membr., 15. Jahrh., 4., niederd. Das systematische sächs. Landrecht. Lehnrecht in 86 Capp. Nietzsche 59, Wilda im rhein. Museum VII. 291 ff., Homeyer Ssp. II. 1 S. 18 Nr. 32.

303. [193.] Halle, Universitätsbibl. Ye Nr. 63 F., früher im Moritzkloster. Pap., 1407, Folio, niederd. Magdeb. Dienstrecht, Sächsisch Land- u. Lehnrecht, Weichbild. Homeyer ebend. Nr. 33, Mühler D. Rechtshandschriften, Berlin 1838 S. 20.

304. [194.] Halle ebend. Ye Nr. 61 F. Pap., 1450, Folio, niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse, Lehnrecht in 81 Capp. Homeyer ebend, Nr. 34.

305. [197.] Halle ebend. Ye Nr. 6 Q. 2 Membrbl. in 4., Ende des 14. Jahrh. mitteld. Stücke vom Weichbilde und sächs. Lehnrecht. Homeyer ebend. Nr. 35.

306. [195.] Halle ebend. Ye Nr. 62 F. Pap., 15. Jahrh. 268 Bl. Folio, mitteld. 1) Bl. 2-6 Kurzes Register über das sächs. Landrecht. 2) Bl. 15—167 Remissorium mit der Einl. Nu man dann gemeinlichen, und Aufzählung der Artikelanfänge vom sächs. Landrecht, Lehnrecht und Weichbild

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vor der pars executiva. A. E. Hic est finis Remissorii … editum a … doctore Mgro Iohanne (ausgestrichen und daneben Theoderici) de Bockenstorp p. t. alme univers. liptzen ordinario. 3) Bl. 167—170 über Eintheilung des feudi und Klagformel. Mit andrer Hand 4) Bl. 171—235 als Arbeit des Thomo v. Buckendorff ein Abecedarium über sächs. Landr. und Glosse 5) Bl. 239—268 Registrum Sachenspigels sec. ordinem Alphabeti, und von späterer Hand 6) ein Register der Rubriken des Richtsteigs Landrechts (vie iuris) bis C. 33. — Eine Hand des 16. Jahrh. giebt auf Bl. 1 eine Uebersicht der 5 Register, welche das erste dem pater Nicolaus Amelungh in Werben zuschreibt, auf Bl. 167 Nachrichten über „Thomas“ und Theodericus de Buckenstorff. Mitth. von Dr. Zacher.

307. [196.] Halle ebend. Ye Nr. 76 fol. Pap., 15. Jh., 164 Bl. Von verschiedenen meist nachlässigen Händen. 1) das sächsische Landrecht lateinisch mit niederd. Artikelanfängen in 3 B. (I. 8—15 sind nachgetragen). Nach III. 91 noch vom Wergelde der Vögel lat. und Wert ein wiff III. 74. 2) Gregors Bulle wider den Ssp. Von Bl. 28 an fremdrechtliches oder unjuristisches. Mitth. v. Dr. Zacher.

 Eine im Archiv VI. 206 noch unter Nr. 18 angegebene Hdschr., Pap., 1478, Fol., Land- und Lehnrecht findet sich nicht.

308. [198.] Hamburg, Stadtbibl., früher v. Uffenbach. Pap. mit einigen Membrbl., nach dem Epiphonem 1314, nach dem Character der Hdschr. 15. Jahrh., Quart, niederd. mit einigen Bildern. Weichbild u. Magdeb. Schöffenrecht, nebst Chronik Bl. 1-87. Sächs. Landrecht in 377 Artt. mit einer eigenthümlichen Vorr. O paefs geistlicher vader etc. ausser den gewöhnlichen. Bl. 88—282 Expliciunt iura speculi Saxoniae ffinita … sub a. d. millesimo CCCmo XIVto in die Leonardi epi et confessoris A (St.?) Johanne Scabini in Paffendorp. Kl. Kaiserrecht in 212 fortgezählten Capp. Register. Andre Form des Judeneides. Nietzsche 60, Wilda rhein. Mus. VII. 299 ff., Endemann Nr. 3.

 C. Hamelensis s. Nr. 268.

309. Hannover, K. Bibliothek. Pap., 15. Jahrh. Quart Magdeburger Schöffenrecht. Archiv VIII. 649.

310. [199.] Vormals Graf Harrach zu Wien, 15. Jahrhundert. Schwabenspiegel, Oesterreichisch Landrecht. Senkenb.

[107]

vis. Prol. § VII, § 79, p. 213, Grupen obss. 477. Collation desselben in Giessen, Adrian Nr. CMLXXXVII.

311. [200.] Hecht, vormals Oberlandes G. R. zu Halberstadt. 15 Membranbl. Anf. d. 15. Jahrh. gr. Folio, niederd. Bruchstücke einer alphab. Arbeit über den Sachsensp. mit der Glosse und über das schwäb. Landrecht (Keyserrecht) in 4 B. N.N.

312. [201.] Heidelberg, Universitätsbibl. Membr. 13/14. Jahrh., kl. Folio, mitteld. Sächsisch Land- und Lehnrecht mit Bildern, defect. Nietzsche 61. Mone in Batt, Babo etc. Bilder S. 72, Kopp Bilder II. 152 ff. Sachsse in Beseler etc. Zeitschr. XIV. 42, Homeyer Ssp. I. S. XXII Nr. 8, II. 1 S. 19 Nr. 36, S. 81.

313. [202.] Heidelberg ebend. Membr., 1368, Folio, niederd. Glosse zum sächsischen Landrecht. Wilken Gesch. d. Heidelberger Büchersamml. Nr. 165 S. 371. Nietzsche 62.

314. [203.] Heidelberg ebend. Membr., 14. Jahrh., 158 Bl. Folio, niederd., für das Fürstenth. Lüneburg geschrieben. Sächs. und schwäb. Landrecht als keyseres lantrecht in wechselnder Folge der Artikel. Wilken Nr. 367, Nietzsche 63, Lassberg 58. Sachsse, der das sächs. Landrecht seiner Ausgabe zum Grunde gelegt hat, Vorr. S. V ff.

315. [205.] Heidelberg ebend. Sächsisch u. schwäbisch Lehnrecht in gleicher Behandlung. Zweiter Theil der vorigen Nummer. Wilken S. 484 Nr. 470, Lassberg Nr. 58, und irrthümlich noch einmal unter Nr. 60, Homeyer Ssp. II. 1 S. 19 Nr. 37.

316. [204.] Heidelberg ebend. Membr. 14. Jahrh., 139 Bl. kl. Folio, mitteld. mit einzelnen niederd. Formen. Schwäbisch Landrecht in 4 B. zu 47, 27, 21, 32 Capp. Wilken S. 327 Nr. 53, Lassberg Nr. 59.

317. [206.] Heidelberg ebend. Pap., 236 Bl. Folio, 15. Jahrh. Der Könige Buch mit der Herrenlehre, schwäb. Landrecht in 95, Lehnrecht in 38 Capp. Nachrichten über die v. Geroldseck. Schreiber Hans Windeberg von Hagenow. Wilken S. 338 Nr. 89, Lassberg Nr. 61.

318. [207.] Heidelberg ebend. Membr., 220 Bl. Folio, 15. Jh. Der Könige Buch, Bl. 60 schwäb. Landrecht in 173, Bl. 180 Lehnrecht in 48 §§. Wilken S. 356 Nr. 139, Lassberg Nr. 62.

[108]

319. [208.] Heidelberg ebend. Pap., 199 Bl. Folio, 15. Jahrh. Reichsgesetze des 15. Jahrh. u. goldne Bulle. Bl. 61 schwäb. Landrecht (kaiserliche Rechte), Bl. 161 Lehnrecht (a. 1465to scriptum). Schreiben des Concils zu Konstanz von 1416. Recepte. Wilken S. 374 Nr. 168, Lassberg Nr. 63.

320. [209.] Heidelberg ebend. Pap., 227 Bl. Folio, 15. Jahrh. oberd. Bl. 1—131 alphabetische Arbeit aus dem Sachsenspiegel mit Glosse, dem Schwabenspiegel in 4 Büchern u. den sächs. Distinctionen. Anfang: (a)ne des richters vrlaub gyt eyn man etc. Letzte Unterrubrik Ob sich eyn man von dem libe thut etc. Der Text bricht ab mit: vnd sind dise recht nit vnder eyn ander se. Mit andrer Hand Bl. 132—141 Ordo iudiciarius, beginnend Es ist zu wissen was das gericht heisset, schliessend de appellacione m. d. W. das sie geseit von der ordenunge des geistlichen gerichts nach dem aller kortsten. Bl. 142 ff. die Tugenden der Kräuter, Bl. 180 ff. Pferdearzeneien, B1. 216 Recepte. Wilken S. 375 Nr. 169, Lassberg Nr. 64, Mone Anzeiger 1838 Sp. 29 ff.

321. [210.] Heidelberg ebend. Pap., 15.Jh., Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht unvollständig. Vor und nachher juristische und geistliche Sprüche. Wilken S. 376 Nr. 170, Lassberg Nr. 65.

322. [211.] Heidelberg ebend. Pap. 1429, 158 Bl. gr. Folio. Buch der Könige. Bl. 62 schwäb. Landrecht in 14 Abschn. Bl. 128 Lehnrecht. Schreiber frater thomas de lyphain ord. minorum. Bl. 154b ff. Geschichtliches. Wilken S. 360 Nr. 145, Lassberg Nr. 66.

323. [212.] Heidelberg ebend. Pap., 1458, 52 Bl. Quart. Schwäb. Lehnrecht in 142 §§. Wilken S. 526 Nr. 726. Lassberg Nr. 67.

324. [213.] Heidelberg ebend. Pap., 1504, 154 Bl. Quart. Iglauer Bergrechte, Register, Weichbild mit Chronik in 355 Capp. Landfriede v. 1235 dem K. Otto zugeschrieben mit Artt. aus Weichbild u. Ssp.; 27 Capp. aus dem Schwäb. Landrecht. Iglauer Stadtrecht. Wilken S. 482 Nr. 461, v. Thüngen, sächs. Weichbild, Heidelb. 1837 S. 1 ff.

325. [240.] Heiligenberg am Bodensee, Fürstlich Fürstenbergische Bibl., vormals Freih. Joseph v. Lassberg, Cod. Lüzelnheimeri. Membr. 136 Bl. gr. Quart, 1287, oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht. Liegt der Lassbergischen

[109]

Ausgabe zum Grunde, s. Vorrede und Nr. 77, Reyscher u. Wilda Zeitschr. VII. 157.

326. [81, 340.] Heiligenberg ebend.,, vormals Freih. Friedrich v. Lassberg, Cod. Ebnerianus. Membr., Anf. d. 14. Jahrh. 92½ Bl. kl. Quart, oberd. Buch der Könige. Schwäbisch Landrecht in 368, Lehnrecht in 213 §§. Lassb. Nr. 22. Abschrift in Giessen, Adrian CMLXXXIII.

327. Heiligenberg ebend., ebendaher, Cod. Telbangeri. Membr. 81 Bl. kl. Folio, 14. Jahrh. Schwäbisch Landrecht in 377, Lehnrecht in 152 §§. Landfrieden K. Rudolfs v. 1281. A. E. Qui me scribebat H. Telbanger nomen habebat. Lassberg Nr. 151.

 Helmstädt s. Nr. 698, 700, 702—707.

328. Herisau, Canton Appenzell, Landesarchiv Nr. 80 u. d. Bez. St. Gallisches Landbuch. Pap., 15. Jahrh. Belial auf 54 Bl. Schwäb. Land- u. Lehnrecht verkürzt Lassberg Nr. 69.

* † 329. [214.] Vormals Professor Hert († 1710)? Auctor vetus de beneficiis. Homeyer Ssp. II. 2 S. 10, 11.

 H. Hoffmannsche Hdss. s. Nr. 45, 46, 55.

330. [221, 239.] Homeyer in Berlin. Pap., 15. Jh., 182 (urspr. 186) Bl. Folio, zweispaltig, oberd. Bl. 1—71 Belial. Bl. 72 —86c biblische Geschichten, Bir sullen dicz puchs anfangk pechennen von Abraham bis Nabuchodonosor. Bl. 86c—87b unter Beispild ein Gedicht Es bas ein rieh sundich man — vnd half der sel aus grosser not. Bl. 87b—88b Bearbeitung der rhythm. Vorr. des Ssp. V. 97—260 Got hat dautsche lant wol wedacht — Ich hann lang darnach gedacht vnd mit wiczen zusammen pracht. Bl. 88b Des h. g. mynne. Bl. 89—161d als lanntrecht puch das schwäbische Landrecht in ungezählten rubricirten Capp., das letzte von den Ketzern (Lassb. 313). Bl. 161d—173b das Lehnrecht; das letzte Cap. von jarzal schliesst das tut er mit recht wol (Lassb. 48a). Bl. 173c unter ein peyspill ein Gedicht bis 175c In ainer stat bas ein man — das er wol ze furchten ist. Bl. 175c.d Judeneid. Bl. 176—182 mit durchgehenden Zeilen Rubrikenregister über den Schwabenspiegel. Vgl. Nr. 372.

331. Homeyer, früher Kloster Huysburg, aus der v. Bülowschen Auction 1836. Pap., Folio, 15. Jahrh., niederd. Goslarsches Stadtrecht mit Versen von Freidank. Klein Kaiserrecht.

[110]

Catal. libr. Bulov. III. Nr. 650, Göschen Goslarsches R. Vorr. X, Endemann Nr. 15.

332. Homeyer, früher Präs. Schwarz zu Jena, 1838 erworben. Pap., 15. Jahrh., gr. Folio, mitteld. Schwäbisch Landrecht in 4 B. zu 81, 126, 81, 75 Capp. Sächs. Lehnrecht mit Vorrede und Glosse. Regeln der Sippzahl. Weichbild mit Chronik, dem Prolog Got gebe, n. Glosse in 136 Artt. Schreiber Joh. Eberbach. Catal. der Schwarz. Bibl. Jena 1838, S. 35 Nr. 931, Homeyer Ssp. II. 1 S. 19 Nr. 38.

333. Homeyer, früher Lauhn u. Senft Pilsach (Catal. Nr. 2239), aus der Mehnertschen Auction 1839. Pap., 1460, 260 Bl. Folio, mitteld. Sächsisch Landrecht mit Glosse; die Register vor jedem der 3 B. A. E. Hie hat der sachsenspigel eyn end durch mich Nicolaen Röber de pirnis n. g. g. Tusent virhundert u. dornach jm LX iar am Sonnabende nach Ephie domini. Bl. 253c Verse Gott in dem Reiche — — Die guten lassen bliben. Bl. 254 Arbor consang. u. Sippzahlregeln. Bl. 256 Vocabula etc. Die Bl. 46, 51, 56, 65, 247, 258 sind noch einmal abgeschrieben; die alten fehlerhaften liegen lose bei. Vgl. die Nr. 171.

334. [265.] Homeyer, früher Justizcommissar Litzmann in Salzwedel, 1842 erworben. Pap. mit einzelnen Membranbl. Folio, einspaltig, Anf. d. 15. Jahrh. mitteld. Neun Bücher sächsischer Distinctionen (irrig von Nietzsche Nr. 79 als Sachsensp. bezeichnet), das Register vor jedem Buche; ohne den Verwandschaftsbaum bei Pölmann. Nach B. IX Art. 23, womit Pölmann schliesst, eine Sporteltaxe des 16. Jahrh. und Formeln. Geschriben durch Matheum Hawenschilth amm dinst. noch trium regum ym XXVIII jor die zceith scheppen alderman. Von andern Händen noch Taxen und Formeln. Viele Bl. sind ausgerissen, so dass u. a. B. I. Art. 1 Dist. 7 mit dem kritischen Jahre, oben S. 36, fehlt.

335. Homeyer, Geschenk von Böcking 1852. Pap., 14/15. Jahrh., 208 Bl. Folio, oberd., im Anf. defect Bl. 1—3a Schluss von biblischen Geschichten bis Joseph. Bl. 3b—51a Schwäb. Landrecht in 382 Capp., das letzte von den Unehelichen. Bis 66d das Lehnrecht in 147 Capp., nur die ersten 46 gezählt. Das vorletzte Purchmaisters lehen. Das letzte des puches ende schliesst daz wir daz ewige recht besiczen. Amen. Petri et Pauli. Bl. 67-69b Rubrikenregister von andrer Hand

[111]

über 389 Capp. Landrechts, 41 des Lehnrechts. Bl. 71-208 mit grösserer, weniger zierlicher Cursiv und durchgehenden Zeilen die Uebersetzung des Valerius Maximus von Heinrich v. Müglein gesezzen pey der elbe in dem lant meyssen, 1369 zu Ehren des Hartneid von Pettaw gemacht. Voran ein Register über 86 Capp. Expl. translatio Valerii A. D. m° quadringentesimo secundo finitus est iste liber in translatione Sancti Nicolai episcopi.

336. Homeyer, Geschenk v. Jacob Grimm. Ein Membranbl., Folio, zweispaltig, 14. Jahrh., mitteld. Bruchstück des schwäb. Landrechts von Vert iz uz — karlis rechte brudir, Lassb. C. 27-32.

337. [222.] Homeyer. Zwei Membranbl., Folio, zweispaltig, saubere Minuskel d. 14. Jahrh., mitteld. Bruchstücke des sächs. Landrechts aus I. 9 § 5 bis I. 14 § 2 u. II. 29, 34, 40 §§ 4, 5, mit einem dem Ssp. fremden Satze vor II. 29 eine tochtere uzgeradet bi sinem libe. di eynen svn hat. der svn nimet billicher dez elder uoter erbe. ob er ime ebenburtik ist denne der richter. der richter nimet aber sin herwette. Die Artt. rubricirt aber ungezählt.

338. [223.] Homeyer. Zwei verbundene Membranbl., gr. Fol., zweispaltig, Cursiv des 14/15. Jahrh., mitteld. Bruchstücke des sächs. Landrechts, aus III. 31 § 1 schuldig ist bis III. 51 vnd den esil. Die Artt. ohne Rubriken, nach der gewöhnlichen Ordnung gezählt, Remissionen a. R.

339. Homeyer, früher in Naumburg. Zwei verbundene Membranbl., Folio, zweispaltig, 14. Jahrh., mitteld., Columnentitel wicpildes. Bruchstück der sächs. Distinctionen von B. II. C. 1, Dist. 15 (Ortloff) dor vone den sal man erstatin an.

340. Homeyer, Geschenk v. Wiggert Ein Membranbl., Folio, zweispaltig, grosse Cursivschrift, 15. Jahrh., niederd. Bruchstück eines alphab. Werks über speculum und Keyserrecht (Sachsen- und Schwabenspiegel) aus den Rubr. Pant und Pape.

341. Homeyer ebendaher. Membranstreifen, 14. Jahrh., niederd. Sächs. Lehnrecht Homeyer Ssp. II. 1 S. 20 Nr. 39.

342. Homeyer ebendaher. Zwei Membranstreifen br. 8., 13. Jh., niederd. Stücke aus Sächsisch Landrecht 1a III. 46 a. E. sculdegen, worauf sogleich III. 52 folgt, bis III. 53 § 1 afgebroken. 1b III. 54 § 1 rihte nemut bis zum Schluss

[112]

des Art. 2a III. 65 § 2 en man sines vngenotes bis III. 67 ment ime vore dan. 2b III. 68 § 2 Alle de binnen bis III. 70 § 2 wenet uppen sassen. Vgl. Homeyer Stellung des Ssp. 1853 S. 35.

343. Homeyer, Geschenk von Moritz Haupt 1852. Zwei zusammenhangende Membranbl. kl. Folio, zweispaltig, Minuskel des 14. Jahrh., niederd. Bruchstücke des schwäb. Lehnrechts aus Cap. 115-117, 136—144 (Lassberg).

 C. Hortlederianus s. Nr. 244.

344. Ehemals Prof. Hug in Freiburg, früher Bernh. Schön. Pap., 1458, 224 Bl. kl. Folio, niederrhein. Schwäbisch Landrecht in 390 §§. A. E. Liber iurium civilium tum feodalium Iohan de Spre Armiger, nec non suorum fautorum completus Anno d. L. 8. Bl. 103c ff. Bernardi s. Bertrandi de Parentinis expositio canonis missae. Amann Programm für Sommer 1837 S. 15, 24; Lassberg Nr. 34.

345. [224.] Jena, Universitätsbibl., 14. Jahrh. Weichbild. Keysler Reisen II. 1346, Martin spec. histor. studiorum, Jenae 1823 p. 36.

346. [225.] Jena ebend. Membr. 1410. Folio, mitteld. Sächs. Landrecht mit der Glosse. Magdeburger Dienstrecht. Sächsisch Lehnrecht in 80 Artt. Richtsteig Lehnrechts. Vorrede Got gebe seiner sele. Cautela u. Premis. Weichbild in 154 Artt. Sächs. Landrecht lateinisch. Richtsteig Landrechts in 49 Capp., a. d. millesimo quadringentesimo decimo etc. per manus Arnoldi. Glosse zum Lehnrecht; unter Isti sunt articuli etc. zehn reprobirte Artt. des Ssp. Zepernick Nr. 14, Nietzsche 64, Archiv VIII. 695, Homeyer Ssp. II. 1 S. 20 Nr. 40, S. 374 Nr. 11. Ueber Abschriften in Celle s. Spangenb. S. 126, 129.

347. [226.] Jena ebend. früher Struv, Buder. Pap., Folio, 1475, mitteld. Stück vom sächs. Landrecht latein. Sächs. Distinctionen in 7 B. A. E. s. a. d. 1475. Weichbild. Sächsisch Landrecht und Lehnrecht, Magdeburger Dienstrecht, Judeneid, Glosse zu I. 19 bis III. 5 des sächs. Landrechts. Zepernick Nr. 20, Nietzsche 65, Ortloff Dist. S. LXII, Homeyer Ssp. II. 1 S. 20 Nr. 41.

0 * 348. [227.] Vormals Ingolstadt, Universitätsbibl. Schwäb. Land- und Lehnrecht, in Schannats histor. Schriften 1725 I. 163—322 gedruckt; in München, wohin die Hdschr. hätte kommen sollen, nicht zu finden.

[113]

349. [227a] Inspruck, Nationalmus. IX. D. 13. Pap., 14.Jh.(?) Folio, mitteld. Kl. Kaiserrecht. Voran ein Register auf 38 Bl. Der Text auf 145 Bl. in 4 B. zu 41, 124, 34, 19 Capp. Anf.: Dis ist recht als iz der konig karle selber machte. Zwei Blätter mit Rechtssätzen (in Mones Anzeiger VII. 360). Weiske Abhandl. S. 60, Rapp Zeitschr. f. Tyrol V. S. 30, Mone Anzeiger 1839 Sp. 34, Endemann Nr. 10.

0350. Inspruck, Ferdinandeum. Pap., Ende d. 15. Jahrh., kl.Folio. Schwabenspiegel als Kaiser Karls Rechtsbuch. Mitth. von J. Fr. Böhmer.

351. Inspruck, Universitätsbibl. II. 3 F. 9. Pap., 15. Jahrh., Folio, zweispaltig, oberd. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht; Register. Anfang Hye hebt sich an das Lantrechtpuech. Schluss clj Hy hat das lehenrecht ain ende … und der hailig gaist. Mitth. von J. Fr. Böhmer.

352. Inspruck ebend. Nr. 498, früher bei den Karthäusern zu Schnals. Membr., 14. Jahrb., Quart, zweispaltig, oberd. Ordo iudiciorum. Schwäbisch Landrecht auf 62 Bl. in 306 Capp. mit den Ketzern schließend; Lehnrecht auf 9 Bl. Mone Anzeiger 1839 Sp. 29.

353. Inspruck ebend. Nr. 212. Pap., 14/15. Jahrh., Folio, zweispaltig, oberd. Schwäbisch Landrecht in 377, Lehnrecht in 151 Capp. Register folgt. Mone ebend. Sp. 30.

354. Inspruck ebend. Nr. 169. Pap., 15. Jahrh., Folio, oberd. Nach dem Register Schwäbisch Landrecht in 346, Lehnrecht in 147 Capp. Mone ebend. Sp. 30.

* † 355. [228.] Vormals Itzehoe, Stadtarchiv. Sachsenspiegel. Uhle sylloge nova epistolarum, III. 157. Nach einer Mitth. von Falck im J. 1835 nicht zu finden.

 C. Iulii Ducis s. Nr. 699.

 C. Iungianus s. Nr. 192.

356. [229.] Juppe, Rath beim Fürstbischöfl. Consistorium zu Breslau. Pap., 81 Bl. kl. Folio, zweispaltig, 2te Hälfte des 15. Jahrh., mitteld. Sächsisch Landrecht in 3 B., zu 71, 72, 91 Artt.; vor jedem das Register. Register zum Lehnrecht, Magdeb. Dienstrecht., Lehnrecht in Art. 55 abbrechend. Homeyer Ssp. II. 1 S. 21 Nr. 42.

0357. Klattau in Böhmen, Rathhaus. Sächsische Distinctionen böhmisch v. J. 1465. Vgl. Abhandl. der Ges. d. Wiss. zu Prag V, Heft 2 S. 161.

[114]

358. G. Köhler, Rathsherr in Görlitz. 16. Jahrh. Die Magdeburger Fragen. Mitth. des Besitzers.

359. G. Köhler. Membranblatt, 15. Jahrh., mitteld. Bruchstück des sächs. Landrechts III. 19-27, 60-64. Mitth. des Besitzers.

0360. Königingrätz in Böhmen, Rathhaus. Böhmischer Schwabenspiegel. Mitth. v. Hanka.

360m. Königsberg i. Pr. K. Bibl. Nr. 888. Membr. Folio, 15. Jh., mitteld. Die neun Bücher der Distinctionen, mit dem Register der „Nün Bücher distinctiones Waltheri genant nach Meydeburgischem recht“ voran. In der kritischen Stelle, oben S. 36, wird „vyrtzen hundirt Jar dornoch jn deme anderen jare“ angegeben. Der Epilog nennt als Verf.: Waltherus Echardi von dem Bontzlow etzwen tzu Thorun statschreyber. Mitth. von Dr. Stobbe.

361. [231.] Königsberg i. Pr., Geh. Archiv. Pap., 15. Jahrh. Ermländische Verordnungen vom J. 1435, drei Bücher Distinctionen, Magdeburger Urtel, Culmisch Recht Hartknoch sel. diss. hist. de rebus Pruss. XVII p. 348, und A. u. N. Preussen. II. 570.

362. [232.] Königsberg ebend., früher Elbing. Pap., 15.Jahrh. 141 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen in 5 B. Als 6tes Buch in Quart von andrer Hand eine Bearbeitung des sächs. Lehnrechts. A. E. fehlen 2 Bl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 21 Nr. 43.

363. [233.] Königsberg ebend. 33 Ms. Membr. 255 erhaltene Bl. Folio, zweispaltig, 14/15. Jahrh., mitteld. Bl. 1-62 Richtsteig Landrechts in 2 Büchern mit Register zu 47 und 25 Capp. Mit Bl. 21 wird in grösserer Schrift und nicht genau im Zusammenhange fortgefahren. Bl. 62d bis 67c Register zu den 3 B. des sächs. Landrechts zu 64, 70, 71 Capp. mit der Bem. dass 12 Capp. als unglossirt fehlen. Bl. 67c ff. Die prosaischen Vorreden und das Landrecht mit der Glosse. Der Text in noch grösserer Schrift. Bl. 255 bricht in der Gl. zu III. 45—50 mit ab man sie ziehen solde ab. Hartknoch sel. diss. hist. de rebus Pruss. XVII p. 355. A. u. N. Preussen S. 577. Nietzsche 67.

364. [234.] Königsberg ebend. C. R. Membr. 15. Jahrh., mitteld. Biblische Geschichten. Eilf Artt. unter: das sint lantrecht. Register und Text des schwäb. Land- u. Lehnrechts.

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Hasse in d. Zeitschr. f. gesch. Rechtsw. IV. 65 Note 2. Hasse besass eine Abschrift.

365. [235.] Königsberg, Wallenrodtsche Bibl. Ms. 83. Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Neun Bücher Distinctionen. A. E. Et sic est finis, deo gratias laudetur deus et sanctus Bartholomeus. Stimmt mit der Pölmanschen Ausgabe. In B. I. Art. 1 Dist. 7 ist nicht, wie Hartknoch angiebt, 1452 sondern 1433 genannt. Hartknoch diss. XVII p. 354. A. u. N. Preussen S. 576 ff. Mitth. v. Schweikart.

366. [236.] Königsberg ebend. Ms. 1. Pap., 16. Jahrh., Folio, mitteld. Kulmische Handfeste deutsch, Willkühren v. Königsberg u. a. Städten. Kulmisch Recht, aus einer Hdschr. v. 1394 im J. 1544 geschrieben, Magdeburger u. Kulmische Urtheile in 3 Büchern zu 70, 19, 9 Urtheilen. Alte Danziger Willkühr. Husingsche Glosse zum Kulmerrecht, 1568 vollendet. Hartknoch diss. XVII. p. 328, 346, 351—353, 360. A. u. N. Pr. S. 574, 575. Leman Kulm. Recht S. XIV ff. und Mitth. v. Stobbe.

0 * 367. Vormals Jac. Koning, Mitgl. d. K. Niederl. Instituts, nach dem Catal. der am 29. April 1833 zu versteigernden Bücher I. S. 7 Nr. 40, früher Bondam. Kl. Kaiserrecht in 4. Vielleicht die Nr. 71. Endemann Nr. 31.

368. [237.] Kopenhagen, K. Biblioth. Alte Samml. Nr. 1949. Membr. Quart, 1359, niederd. Das systematische sächs. Landrecht Sächs. Lehnrecht mit dem Register voran. Richtsteig Landrechts u. d. N. scheveklot in 47 Capp. Zepernick Nr. 26, Nietzsche 68, Wilda rhein. Museum VII. 279, Homeyer Ssp. II. 1 S. 22 Nr. 44.

369. [238.] Kopenhagen ebend. Thottsche Samml. 336, früher Hildesheim. Membr., 1412, Folio, niederd. Das system. sächs. Landrecht mit dem Stück vom Mustheil und dem Judeneide. Sächs. Lehnrecht in 87 Capp. Nietzsche 69. Wilda a. a. O. 286, Homeyer Ssp. II. 1 S. 22 Nr. 45.

370. [238a] Kopenhagen ebend. Alte Samml. Fol. Nr. 402. Pap., 15. Jahrh., 128 Bl. Folio. Der Könige Buch. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Wilda a. a. O. 343.

371. Kopenhagen ebend. A. Samml. Fol. Nr. 403, Pap., 1471. Repertorium iuris saxonici. Archiv VII. 152.

371m. Kränner in Regensburg, richtiger T. O. Weigel. Pap., 112 Bl. Quart, 15. Jh., oberd. Bl. 1—37 Bair. Landrecht Titulus furtorum primus Umb verstolens haussgrat. Expl. er

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hab visch in der Rewssen funden oder nicht. Unterschrift Das ist des kaysers rechtpuch Got geb vns von hyml allen genug. Amen. Bl. 38-43 leer. Bl. 44-112 Ruprechts Rechtsbuch unter Das ist das ander Rechtpuech. Von erst sold du mercken von den todslegen. Expl. vnd richt man dan vmb yede schuld als hoch sy ligt. Auctionscatalog der Krännerschen Bibl. v. 16. April 1855 S. 8 Nr. 34.

0 * 372. [239.] Vormals Bürgerm. Krafft zu Ulm. Pap., 15. Jahrh., Belial. Biblische Geschichten. Schwabenspiegel. Catal. bibl. Krafft. S. 48 Nr. 29. Vielleicht gleich Nr. 330.

 Andre Krafftsche Hdss. unter Nr. 229, 242.

 C. Krammianus s. Nr. 125.

373. Kloster Lambach in Oberösterreich Nr. 147. Pap., 15. Jh, zweispaltig. Schwäb. Land- u. Lehnrecht ohne Register, zusammen in 232 Capp. Die letzten von Zinslehen und wie man urteil verwirft. Schreiberin Clara Hätzlerin. Mone Anzeiger 1839. Sp. 30.

374. Lange v. Wijngarden im Haag, früher v. Wijn u. Bleiswyk. Membr. kl. Folio, 14. Jahrh., niederrhein. Sächs. Land- u. Lehnrecht in 344 Capp. wovon 1—3 die Vorreden, 4—206 das Landrecht, 207—344 das Lehnrecht umfassen. Zwei Abschriften im Haag, K. Bibl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 16 Nr. 29.

 Lassberg s. Nr. 325, 326, 327.

 Lauhn s. Nr. 153, 157, 159-162, 164-166 , 500, 618-620, 727.

375. Leiden, Universitätsbibl. Nr. 44 Folio. Pap., 15. Jahrh., ungef. 400 Bl., niederd., im Anfange defect. Rhythm. Vorr. von sal, daer an verdient hee (V. 24) an. Hyr beginnet dat spegel der sassen. Des heiligen geestes mynne. Prolog God die daer is mit der Gl. Die 3 Bücher des Sächs. Landrechts zu 74, 71, 86 rubricirten Capp. mit der Gl. III. 86 des lammes losynghe. Register folgt A. E. Et sic est finis. Wy synt des lantrechtes to eende gekomen — Wye recht meyne de secge Amen. Archiv VII. 134, Mittheilung von Dr. Zacher.

376. Leiden ebend. 14. Jahrh., niederd. Sächs. Landrecht. Die ersten Bl. fehlen. Die Hdschr. beginnt im Prolog bevolen sin dat se. Text ohne Büchereintheilung in nicht gezählten kurz rubricirten Artt. Nach ith ne wilkore dat lanth (III. 91): dit boh is goth. In dith hoch sal en wis

[117]

man denken - - mith der ewigen cronen. Amen. Pre reliquis gratum laudavit Symea natum Semper scripturam sic ego laudo meam. Mitth. von Dr. Geyder. (Pr. Staatszeitung 1836 Nr. 299).

377. [244.] Leipzig, Stadtrathsbibl. Rep. II. f. 15. Pap. u. Membr. 1461, 301 Bl. gr. Folio, mit einigen Bildern, mitteld. Nach Gärtners Vorr. benutzte sie Zobel zu seiner Ausgabe. Sächs. Landrecht in 3 B. mit der Glosse, ohne rhythm. Vorr. Auf Bl. 1 einige Eidesformeln. Bl. 291 folgt ein Rubriken- und ein system. Register. Bl. 299—301 Karls V. VO. wegen der Wiedertäufer u. a. m. Nietzsche 78, Naumann catal. libr. ms. qui in bibl. sen. civ. Lips. asservantur Nr. CCXVIII.

378. [243.] Leipzig ebend. Rep. II. f. 16, aus Zobels Nachlass. Pap., 1434, 185 Bl. gr. Folio, mitteld. Rubriken- u. system. Register. Sächsisches Landrecht, glossirt mit vielen Nachträgen und Correcturen im Text und a. R. Bl. 183b—185b Magdeb. u. Leipziger Schöffensprüche. Nietzsche 77, Naumann Nr. CCXCIX.

379. [247.] Leipzig ebend. Rep. f. 17. Pap., 1491, 204 Bl. gr. Folio, mitteld. Bl. 2-179 Sächs. Lehnrecht mit der Vorrede und Glosse. Bl. 179—201 Richtsteig Lehnrechts. Homeyer Ssp. II. 1 S. 22 Nr. 47, S. 374 Nr. 12. Naumann Nr. CCC.

380. [245.] Leipzig ebend. Rep. II. f. 18. Pap., 1467, 243 Bl. Folio, einspaltig, mitteld. Bl. 2—168 Sächs. Lehnrecht mit Vorrede und Glosse in 81 Artt. Bl. 170—205 Register als Recapitulatio des lantrechts und des lehenrechtes. Bl. 206 —222 Goldne Bulle. Homeyer Ssp. II. 1 S. 22 Nr. 46, Naumann Nr. CCCI.

381. [241.] Leipzig ebend. Rep. II. f. 19. Pap., 1404, 187 Bl. Folio, mitteld. Bl. 1—11 Kl. Kaiserrecht ohne Büchereintheilung, im Anfange durch Stellen aus Sachsen- und Schwabensp. erweitert. Schluss gesweren wann er hat sein recht verlorn. Bl. 13—133 Schwäb. Landrecht, Bl. 134 —177 Lehnrecht in ungezählten Capp. Bl. 178—186 Register. Endemann Nr. 14, Naumann Nr. CCCII.

382. [246.] Leipzig ebend. Rep. II. f. 20. Pap., 1483, 323 Bl. Folio, mitteld. Bl. 2—141 sächs. Distinctionen in 7 B. zu 47, 10, 16, 44, 30, 23, 4 Capp. Bl. 142—152 Magdeb. Schöffensprüche. Darunter finit. feliciter in Deltzsch

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LXXXIII anno. Bl. 152—156 Notizen u. Gebete. Bl. 158-257 die Magdeburger Fragen. Bl. 258—263 Magdeb. u. Leipziger Schöffensprüche. Bl. 264—266 Cautela und Premis. Bl. 266-308 Richtsteig Landrechts in 49 Capp. Bl. 309—313 Arbor consang. Bl. 313. 314 Gebete. Bl. 315—317 Leipziger Schöffensprüche. Bl. 318, 319 Willkühr über die Gerade. Bl. 323 Medicinisches. Naumann Nr. CCCIII.

383. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 1. Pap., 1453, 278 Bl. Folio. Miniaturen in den Initialen z. B. Bl. 3 das Bild Eikes v. Repgau, mitteld. Weichbild mit der Glosse in 135 Artt., der Vorr. Got gebe syner selen und der Chronik. Magdeb. Schöffensprüche. Schreiber Erhard hegkei de peniczhawssen. Doppeltes Register über das Weichbild. Naumann Nr. CCCIV.

384. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 2. Pap., 1466, 133 Bl. Folio, mitteld. Sächsische Distinctionen in 7 B. Expl. liber distinctionum per Michaelem Kranach etc. Bl. 130—133 Das buch von der sippe mit den regeln (nach Landrecht und Weichbildrecht). Bl. 135 ff. Magdeburger Fragen in 3 Büchern. Naumann Nr. CCCV.

385. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 3. Pap., Ende d. 15. Jahrh., 229 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen in 7 B. Epilog: hie hat diss buch eyn ende — — so bleibe wir alle gotis vnd marien kint. Amen. Buch von der Sippe. Magdeburger Fragen. Naumann Nr. CCCVI.

386. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 4. Pap., 2te Hälfte 15. Jahrh., 182 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen in 5 B. Incipit liber Iuris medenborgensis. Explicit liber subtilis legum more Magdeburgensis. Et quasi optimus liber in lege civili et dicitur distinctiones legum. Bis geloubet von hymel got. heiliger starker sabaoth. Naumann Nr. CCCVII.

387. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 5. Pap., 1457, 170 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Distinctionen B. 1-4, schliessen mit mit czweien Ratzmannen die dor obir gewest worn. Der Richtstig Landrechts in 49 Capp. Naumann Nr. CCCVIII.

388. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 9. Pap., 15. Jahrh. 409 Bl. Folio, einspaltig, mitteld. Bl. 1—8 Repertorium in Lantrecht, lehnrecht und wichbild. Bl. 8—181 Repert. speculi Saxonici. Bl. 182—369 Sächsisch Lehnrecht mit Vorrede und

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Glosse, in 81 Capp. Bl. 372—407 Richtsteig Landrechts in 49 ungezählten Capp. Homeyer Ssp. II. 1 S. 23 Nr. 48, Naumann Nr. CCCIX.

389. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 7. Pap., 15. Jahrh., 334 Bl. Folio, mitteld. Bocksdorfs Remissorium unter: das anbegyn eyns itzlichen artickels des lantrechtes lehnrechtes et wichbilde rechtes. Schluss: mag man wol heymssuchunge bewyfsen wich. ar. LXXXVII. Naumann Nr. CCCX.

390. Leipzig ebend. Rep. IV. f. 8, Pap., 15. Jahrh., 286 Bl. Folio. Bocksdorfs Remissorium, stimmt mit der vorigen Nr., doch hat eine jüngere Hand a. R. und Bl. 271-273 vieles hinzugefügt. Naumann Nr. CCCXI.

391. Leipzig ebend. Rep. II. f. 74a früher Joh. Ad. Ickstatt zu Würzburg. Pap., Anf. 15. Jahrh., 221 Bl. Folio, oberd. Bl. 1—53 Der Kunig buch mit dem Epilog Hie söllen wir disem buch ein ende geben. Bl. 55—119 Chronik der römischen Kaiser bis Conrad III. Hie sal man hören wa sich das Rich an dem ersten anheben. Bl. 120—221 das schwäb. Land- u. Lehnrecht. Naumann Nr. DCCCXCVII, vgl. Richter Jahrb. 1837 S. 95 Nr. 7.

0 * 392. [242.] Leipzig ebend. Sachsenspiegel v. 1326. Krause krit. Beitr. zur D. Sprache St. 6 S. 253 ff. Nicht zu finden. Nietzsche 76, Richter a. a. O. S. 96.

393. [248.] Leipzig, Universitätsbibl. Cod. 946. Membr., 14. Jh., 65 Bl. gr. Folio, mitteld. Judeneid, Verse von späterer Hand. Sächsisch Land- und Lehnrecht. Das Landr. liegt den Ausgaben Gärtners und Weiskes, das Lehnrecht dem Abdruck bei Schilter zum Grunde. Magdeb. Dienstrecht. Bl. 55 ff. Gedichte, s. v. der Hagen Grundriss 399 ff. Zepernick XI, Nietzsche 70, Homeyer Ssp. II. 1 S. 23 Nr. 49.

394. [249.] Leipzig ebend. C. 947. Membr. Ende d. 14. Jahrh., 250 Bl. gr. Folio, mitteld. Calender, Register zum Sachsensp., Magdeburger Dienstrecht. Sächsisch Land- u. Lehnrecht. Richtsteig Landrechts. Weichbild mit Chronik in 137 Capp. (Abschrift in Celle, Spangenb. 130). Zepernick XII, Nietzsche 71, Homeyer Ssp. II. 1 S. 23 Nr. 50.

395. [250.] Leipzig ebend. C. 948. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., 175 Bl. kl. Folio, mitteld. Prolog O helion, Sächs. Landrecht mit Glosse bis III. 87, Lehnrecht ohne Glosse. Magdeb. Dienstrecht. Zepernick XIII, Nietzsche 72, Homeyer Ssp. II. 1 S. 23 Nr. 51, dessen Glossenprolog S. 6 Nr. 2.

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396. Leipzig ebend. C. 949. Pap., 15. Jahrh., 198 Bl. Folio, mitteld. Glosse zum sächs. Landrecht von textus prologi bis III. 87. Richter Jahrb. 1837 S. 96, Mitth. v. Dr. H. Leyser.

397. [251.] Leipzig ebend. C. 950. Pap., 1431 u. 1432, kl. Fol., mitteld. Sächsisch Landrecht lat., Judenordnung Heinrichs v. Meissen, Cautela u. Premis, Weichbild, Innungsrechte, sächsisch Lehnrecht mit Glosse, Richtsteig Lehnrechts. Nietzsche 73, Homeyer Ssp. II. 1 S. 24 Nr. 52, S. 374 Nr. 13.

398. [259.] Leipzig ebend. C. 951. Pap., 1448, Folio. Sächs. Landrecht lateinisch. Nietzsche 75, Richter a. a. O. 96. Mitth. v. Dr. Leyser.

399. [257.] Leipzig ebend. C. 952. Bocksdorffs Remissorium. Richter 96.

400. [256.] Leipzig ebend. C. 953. Magdeburger, Leipziger, Dohnaer Schöffensprüche. Richter 96.

401. [253.] Leipzig ebend. C. 954. Pap., 1430, 90 Bl. Folio, mitteld. Sächsische Distinctionen in 7 B. Schluss adir eym iczlichim dorynne antwertin. Explicit iste liber scil, septimus et sic est finis. Scriptus a. d. MCCCCXXX. Mitth. von Dr. Leyser.

402. [252, 254, 255.] Leipzig ebend. C. 1088. Pap., 1436, 452 Bl. gr. Folio, mitteld. Bl. 1-215 Sächs. Lehnrecht mit Vorrede u. Glosse. Lateinische Distichen. Register zum Lehnrecht Bl. 217 ff. Weichbild mit Register (Distichen), Vorrede Got gebe, Chronik und Glosse. Bl. 418 S. Landr. II. 23. Bl. 428 ff. Richtsteig Lehnrechts. Homeyer Ssp. II. 1 S. 24 Nr. 53, S. 374 Nr. 14.

403. Leipzig ebend. Nr. 906, früher Kloster Altenzelle. Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Die einzelnen Stücke aus verschiedener Zeit. Expositio terminorum iur. civilis v. J. 1466. Tituli legales sec. ord. alphabeti. Richtsteig Landrechts mit der Vorr. Deus iudex iustus. Text in 3 Abth. mit Register vor jeder. Die Constitutionen Albrechts. Et sic est finis a. d. milles. quadragint. septimo in vigilia ascensionis.

404. [258.] Leipzig ebend. Magdeburger Schöffenurtheile. N. N.

405. [260.] Leobschütz, Stadtarchiv. Membr. 1421, mitteld. Leobschützer Statuten und Willkühr. Sächsische Distinctionen, Miniaturen. A. E. A. d. millesimo quadringentesimo

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vigesimo 1° … complevit Nicolaus Brems Kathedralis Cra. librum iuris in Lubschicz. Böhme, diplom. Beiträge I. 34, 35, VI. 59.

406. [261.] Liegnitz, Bibl. der Peter- u. Paulskirche. Membr. gr. Fol, mitteld. mit Bildern. Sächs. Landrecht lat und deutsch mit der Glosse. A. E. des 2ten Buches das Jahr 1386. Bl. 467—512 der Richtsteig Landrechts in 3 Abtheilungen mit den Epilogen Diz habe wir und Got der da ist. v. Aufsess Anzeiger II. 240, Homeyer Ssp. I. S. XXI.

407. [262.] Liegnitz ebend. Zweiter Theil von Nr. 406, Membr. gr. Fol., mitteld. mit Bildern. Weichbild mit Chronik und Glosse, Constitutionen K. Albrechts. Bl. 148 ff. das sächsische Lehnrecht, als constitutiones frederici imp. quae et feudorum intitulantur, glossirt. Homeyer Ssp. II. 1 S. 24 Nr. 54.

408. [263.] Liegnitz ebend. Pap., Folio, Ende 14. Jh., mitteld. Bl. 1—266 Sächs. Lehnrecht mit der Glosse. Bl. 267 —385 Schwäb. Landrecht in 4 Büchern.

409. [264.] Liegnitz ebend. vor 1688 auf dem Rathhause. Pap., 209 Bl. Folio, zweispaltig, Mitte d. 15. Jahrh., oberd. Wurms Stadtrechtbuch mit Register über 66 Artikel und deren Capitel; der Text bricht im Art. 30 Cap. 4 mit Des wist euch sundirlichin ab.

* † 410. [266.] Vormals Frh. v. Limbach. Membr. Schwabenspiegel mit K. Rudolfs Landfrieden. Senkenb. C. iur. feud., Vorrede § 14 der 2ten Ausgabe.

411. [266a] Linz, Stadtbibliothek B. X. 100, aus dem Kloster Suben. Pap., 1428. oberd. Summa Johannis deutsch. Schwäb. Landrecht als lanntrecht puch. Letztes Cap. Viech waid u. ander gemain. Schreiber Chunradus Meyer de Purckhawsen. Mone Anzeiger, 1839 Sp. 32.

412. Linz, Museum. Pap., 1420, Folio, zweispaltig. Schwäbisch Landrecht. Das Register giebt noch andre Rechtsmaterien an, die in der Handschr. fehlen. Mone Anzeiger 1839 Sp. 32.

 Litzmann [265.] s. Nr. 334.

413. [267.] Löwenberg, Stadtarchiv. Membr., 1ste Hälfte d. 14. Jahrh. Folio oder gr. 4., mitteld. Vorreden zum Ssp. Sächs. Lehnrecht, Auszüge aus dem Landrecht, Judeneid, Weichbildschronik, Arbeit über das sächs. Landrecht

[122]

und Magdeburgische Recht. Tzschoppe u. Stenzel Urkundensamml. Vorr. XI, Homeyer Ssp. I. S. XXIX Nr. 19, II. 1 S. 25 Nr. 56.

0414. London, Brittisch Museum, Arundel Mspts. Nr. 131. fol. 201. Membr. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht, Baierisch Landrecht, goldne Bulle. Bl. 182—201 sächsische Rechte. Archiv VIII. 756, vgl. Endemann S. XLIX Nr. 5.

 [268.]Longolius s. Nr. 537.

0 * 415. [269.] Vormals Louber. Membr. Schwäb. Lehnrecht. Schilter, thes. antiqu. T. II. p. II praef.: Ill. Louberius offert (Schiltero) codicem iuris Alemannici feudalis membranaceum.

416. Luckau, Kreisgericht, früher Rathhaus. Pap., 71 Bl. 15. u. 16. Jahrh. Regeln für die Schöffen zu Luckau, Auszüge aus dem Magdeburger Recht, Luckauer u. Magdeburger Schöffensprüche bis 1543.

0 * 417. [270.] Vormals J. P. Ludewig, Kanzler zu Halle, (spätere Besitzer s. bei Schott instit. iur. Saxon. ed. 3 § 20 N. 1). Pap., 14. Jahrh.? Folio. Sächs. Distinctionen, Rechtssprüche K. Friedrichs, Albrechts Constitutionen. Im Catal. bibl. Ludew. manuscr. p. 80 Nr. 395 „Alt Sachsenrecht“. Ortloff Distinct. p. VIII N. 2—5. Abschrift hat die Oberlaus. Ges. d. W. zu Görlitz. I. f. expl. per manus Nicolai Grimmeri de Mogelin, fol. ex bibl. Schott.

 Eine andre Hdschr. Ludewigs unter Nr. 272.

* † 418. [271.] Lübeck. Verz. der Hdss. der Threse Hye begynnet dat Kaiser Recht: finitum a. d. 1320, p. m. fratris Bernhardi in der middeweken voer unser frouwen Clibeltag. Senkenb. c. iur. Germ. I. 1 praef. § 32, Endemann Nr. 37. Verschollen.

* † 419. [273.] Lübeck, Dombiblioth. Membr., 14. Jahrh. Sachsenspiegel. Dreyer Beitr. 154, 155, nach einem Catalog des 17. Jahrh. Nietzsche 81. Verschollen.

420. [272.] Lübeck, Rathsbibl. Membr., 1427, Folio, niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse. Gesner Verz. seltner Bücher etc. S. 16 Nr. 19, Spangenberg S. 9, 20, 29, 31, 39, 40, 44, 45, 49. Nietzsche 80.

 v. d. Lühe [274.] s. Nr. 225.

421. [275.] Lüneburg, Stadtrathsbibl. Membr., Ende 14. Jh., 292 Bl. gr. Folio, niederd.. Rubriken und Sachregister zum Ssp. Sächsisch Landrecht mit der Glosse u. Remissionen auf keyserrecht. Lehnrecht auf 38 Bl. mit kleinerer

[123]

Schrift in 87 Capp. Richtsteig Landrechts. Nietzsche 82, Kraut de codd. Luneb. p. 1 sq. Homeyer Ssp. II. 1 S. 25 Nr. 57. Abschrift in Celle, Spangenberg 128.

422. [276.] Lüneburg ebend. Membr., 1442, 281 Bl. Folio zweispaltig, niederd. mit Bildern. Sächsisch Landrecht mit der Glosse Brand v. Tzerstedts, (Spangenberg S. 110 ff). Nietzsche 83, Kraut l. c. p. 3 sq.

423. [277.] Lüneburg ebend. 14. Jahrh., 160 Bl. Fol., niederd. Schwäb. Landrecht in 355, Lehnrecht in 146 Capp. Vorrede v. d. Herren Geburt. Hildesheimer Dienst- und Litonenrecht, Magdeburger Dienstrecht. Kl. Kaiserrecht. Kraut l. c. p. 9 sq., Lassberg Nr. 82, Endemann Nr. 18.

424. [278.] Lüneburg ebend. Membr., 15. Jahrh., 310 Bl. kl. Folio, niederd. Slotel des landrechts. Kraut l. c. p. 18 sq., Lassberg Nr. 83, Unger, Gött. G. A. 1841 Jan, S. 15.

425. [279.] Lüneburg, Bibl. des Michaelisklosters. Membr., 14/15. Jahrh., kl. Folio. Bruchstück einer Verbindung des schwäb. Lehnrechts (mitteld.) mit dem sächsischen (niederd.). Spangenberg S. 216 ff., Homeyer Ssp. II. 1 S. 25 Nr. 58.

0 * 426. [280.] Lüneburg ebend. Sächs. Lehnrecht. Wedekind Allgem. Lit. Anzeiger 1798 Sp. 802. Bei der Catalogisirung im J. 1840 nicht mehr gefunden. Homeyer Ssp. II. 1 S. 40 Nr. 3.

427. [281.] Lüneburg ebend. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio. Remissorium über den Sachsenspiegel, Bulle Gregors. Wedekind a. a. O. 1800 Sp. 1557. Im J. 1840 nicht gefunden.

428. [282.] Lüneburg ebend. 14. Jahrh., Folio. Bruchstück des Sachsenspiegels. Martini, Bibl. des Klosters St. Michaelis S. 9.

429. [283.] Lüneburg ebend. Bruchstück des Weichbildes in 324 Artt. Martini a. a. O.

0 * 430. [284.] Vormals Machner, Stadtsecretair in Breslau. Pap. Magdeburger Schöffenrecht in 5 B. A. E. Geschrieben … durch Thomam Schordach, Mezner in der Herren Möl An. 1518. Hartknoch sel. diss. d. XVII p. 356. A. u. N. Preussen 578.

* † 431. [285.] Magdeburg, Dombibliothek. Folio, 15. Jahrh. Sachsenspiegel. Walther Ehre der Buchdruckerkunst, S. 11, Nietzsche 84. Verschollen.

[124]

432. [286.] Magdeburg, Stadtrathsbibl. Membr., 1390, Fol., niederd. Magdeburger Dienstrecht, Sächs. Landrecht in 3 B. Richtsteig Landrechts. Sächsisch Lehnrecht. Homeyer Ssp. II. 1 S. 25 Nr. 59.

0 * 433. [287.] Vormals Mainz, Dombiblioth. Membr., 14. Jahrh., Fol., mitteld. Sächsisch Landrecht in 322, Lehnrecht in 229 Abschn. Zepernick Nr. 23, Spangenberg S. 11, 23, 52, 126, Homeyer Ssp. I. S. XXII Nr. 9, II. 1 S. 26 Nr. 60. Abschrift in Celle, Spangenberg 125.

 Die Dombibl. soll bei dem Bombardement v. Mainz im J. 1793 verbrannt sein. Grupen scheint die Originalhdss. eingesehen zu haben. Zepernick beschreibt die Mainzer Hdss. nach Grupens Abschriften.

0 * 434. [288.] Mainz ebend. Cod. Archiep. Guntheri. Membr., Fol, mitteld. Sächsisch Landrecht glossirt, mit Tammo v. Bocksdorfs Concordanzen 1421. Angebunden Richtsteig Landrechts, „Gott gebe seiner Seelen Rath“, Cautela u. Premis. Richtsteig Lehnrechts. Sächsisch Lehnrecht. Weichbild in 154 Capp. Remissorium über den Ssp. auf 8 Bl. Zepernick Nr. 24, Spangenberg S. 11, 12, 23, 31, 94, 101, 102, 106. Nietzsche 87, Homeyer Ssp. II. 1 S. 26 Nr. 61, S. 374 Nr. 15. Abschrift in Celle, Spangenberg 126—128.

0 * 435. [289.] Mainz ebend. 15. Jahrh., niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse. Repertorium über dasselbe. Spangenberg S. 11, 24, 74, 103.

0 * 436. [290.] Mainz ebend. früher Moritzkloster zu Halle. Pap. mit einzelnen Membranbl., Anf. 15. Jahrh., Folio, mitteld. Sächs. Landrecht mit Glosse. Lehnrecht mit Vorrede und Glosse. Weichbild mit Glosse, Gedicht. Zepernick Nr. 25, Spangenberg S. 11, 35, 63, 102, 114, 115, 129, Nietzsche 89, Homeyer Ssp. II. 1 S. 26 Nr. 62.

0 * 437. [291.] Mainz ebend. Membr. 15. Jahrh. Repertorium über Land-, Lehn- u. Weichbildrecht. Spangenberg S. 74, 75.

* † 438. [292.] Vormals Bernh. v. Mallinckrodt, Domdechant zu Münster. Membr. Sachsenspiegel. Verz. seiner Bibl., Osnabrück 1720 S. 31 Nr. 643, Nietzsche 90.

439. Vormals Sebastian Meichsner zu Heidelberg. Schwäb. Land- u. Lehnrecht, liegt seiner Ausgabe 1566 zum Grunde, nach der Vorrede „mein Exemplar also im Druck gegeben“, welches Exemplar nach dem fernern „dieweil

[125]

das Exemplar sehr alt und uncorrect“ nicht wohl auf den Strasb. Druck von 1505, den Meichsner gleichfalls, hat wiedergeben wollen, gehen kann.

* † 440. [293.] Meichsner. Folio. Rechtsbuch aus Sachsen- u. Schwabenspiegel. Seine Vorr. zum Schwabenspiegel: „wie ich dann sonsten noch ein gross Exemplar habe, das in Anno 1472 zu Heydelberg geschrieben, und zum fleissigsten auch von der Teutschen Rechten auss diesem und dem Sachsenspiegel auch andern Büchern verfasst worden ist und mit der Zeit offenbaren wil“. Hienach irrt Lassberg Nr. 85, wenn er den Codex v. 1472 bei Meichsners Schwabensp. benutzt glaubt. Spangenberg S. 84, 87, als Cod. Heidelbergensis.

 C. Meierianus s. Nr. 237.

441. [294,] Meiningen, Herzogl. Bibl, aus der Bernhardinischen. Membr. kl. 4., niederd. Bl. 1v Geschichtsnotizen über Halberstadt mit 1423 beginnend. Bl. 2 von einer schlechten Hand des 15. Jahrh. Vorrede zum Richtsteige. Bl. 3—46 mit besserer Hand des 14. Jahrh. Richtsteig Landrechts. Bl. 47 Beschwörungsformel. Bl. 47v von kleinerer Hand des 15. Jahrh. Magdeburger Dienstrecht und Sächs. Land- u. Lehnrecht. Zepernick 28, Nietzsche 91, Homeyer Ssp. II.1 S. 27 Nr. 63.

442. [295.] Meiningen ebend. Membr. 14. Jahrh., kl. Folio, niederd. Sächs. Landrecht in 209, Lehnrecht in 108 Capp., Richtsteig Landrechts in 46 Capp.; als C. 47—51 das Stück vom Mustheil. Stücke des schwäb. Lehnrechts. Zwei Gedichte. Die Erhardi 1455 (nicht 1477) geschrieben. Zepernick 35, Nietzsche 92, Homeyer Ssp. II.1 S. 27 Nr. 64.

443. [296.] Meiningen ebend. Starker Holzband in rothem Sammt mit Goldschnitt. Pap., Mitte d. 15. Jahrh., gr. Fol., mitteld. Abecedarium, vier Magdeb. Schöffensprüche. Sächs. Landrecht mit der Glosse. Weichbild. Richtsteig Landrechts. Nietzsche 93, Archiv VIII.672 Nr. 296.

444. [297.] Meiningen ebend. Cod. I. Membr. 33 Bl. kl. Folio, 14. Jahrh. Schwäb. Lehnrecht. Meusel lit. Mag. I. 122 ff., II.75, III.75, Archiv VIII.672, Lassberg Nr. 86.

445. Meiningen ebend. Pap., 15. Jahrh., 35 Bl. Fol., niederd. Sächs. Landrecht, im Anfange und am Ende defect. Archiv VIII.673.

[126]

446. [299.] Meiningen ebend. Cod. II. Pap., 15. Jh., gr. Fol. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Meusel a. a. O. I. 124. Archiv a. a. O. Lassberg 87.

447. [300.] Meiningen ebend. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Meusel und Archiv a. a. O. Lassberg 88.

448. Merseburg, Domcapitelsbibl. Nr. 70. Membr., 2te Hälfte d. 14. Jahrh., 146 Bl. Folio, mitteld. Sächs. Landrecht in 3 B. zu 70, 72, 91 Artt. Bl. 57 ff. Sächs. Lehnrecht, im Cap. 80 abbrechend. Bl. 83-118 Richtsteig Landrechts. Bl. 120 Weichbild in 133 Capp., mit dem Judeneide schliessend. Homeyer Ssp. II. 1 S. 27 Nr. 65.

* † 449. [301.] Michelstadt in der Grafschaft Erbach, Stadtarchiv? Ende d. 14. Jahrh. Folio. Richtsteig Landrechts. Senkenb. c. iur. Germ. I. 1 praef. § 108: habui … codicem Michelstadiensem sec. XIIII ad finem vergentem … grandiusculi folii forma etc. Nach Mitth. des H. Bibl. Feder zu Darmstadt ist die Hdschr. weder im Erbachschen Archiv noch in der Michelstadter Kirchenbibliothek befindlich.

* † 450. [302.] Michelstadt, Stadtarchiv? Schwabenspiegel Senkenb. c. iur. feud. Vorr. §15: ich wusste noch eine alte Handschrift zu Michelstadt, welche alle die meinigen übertrifft.

451. Moringen im K. Hannover, Rathsarchiv. Pap., 15. Jahrh. kl. Folio niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse in 3 Büchern; Rubrikenregister vor jedem, zu 62, 70, 73 Artt. Mittheilung von Kraut.

452. Moringen ebend. Pap., 15. Jahrh., kl. Folio, niederd. Remissorium über die Glosse zum Sächs. Landrecht, von Achte bis Wunden. Mitth. von Kraut.

453. München, Hof u. Staatsbibl. Cgm. 21. Membr. 14. Jahrh. 125 Bl. Folio, oberd. Als „Lehenpuech und Lantrehtpuech“ das schwäb. Lehnrecht in 197, Landrecht in 439 §§. Schmeller, Münchner gel. Anzeigen, Febr. 1837 S. 249 ff. Lassberg Nr. 90.

454. [309.] München ebend. Cgm. 23. Membr. Anf. d. 15. Jh. 135 Bl. Folio, oberd., von zwei Händen. Schwäb. Landrecht in 368, Lehnrecht in 126 §§. BL 128v Rudolfs Landfriede. Aretin Beitr. z. Gesch. u. Lit. I. 94, Schmeller a. a. O., Lassberg 91.

[127]

455. München ebend. Cgm. 26, früher in Regensburg. Membr., 15. Jahrh. 105 Bl. gr. Quart, oberd. mit einem Bilde. Scitum frigrariorum sub Ruperte imperatore 1405. Kl. Kaiserrecht in 4 B. zu 37, 45, 26, 14 Capp. Schmeller a. a. O. Endemann Nr. 9.

456. [313.] München ebend. Cgm. 52. Membr. 13/14. Jahrh., 104 Bl. kl. Quart, niederd. Schwäb. Landrecht in 355, Lehnrecht in 145 §§. Bl. 103v von andrer Hand Dit is Lüneborger recht. Drei Absätze über Eherecht. Archiv VII. 126, Schmeller a. a. O., Lassberg 92.

457. München ebend. Cgm. 53. Membr. 14. Jahrh. 139 Bl. Quart, oberd. Schwäb. Landrecht in 297, Lehnrecht unvollständig in 79 §§. Schmeller a. a. O., Lassberg 93.

458. [318.] München ebend. Cgm. 207. Pap., 15. Jh. 108 Bl. Folio, oberd. Buch der Könige, Verwandschaftsbäume, Schwäbisch Landrecht als kuniges Karels lanntrechtpuch vnd kayserliche recht in 348, Lehnrecht als kayser Karels Lehenrechtpuch in 93 §§. Aretin a. a. O. I. 96, Schmeller a. a. O., Lassberg 94.

459. München ebend. Cgm. 216. Pap., 15. Jahrh., 173 Bl. kl. Folio, oberd. Varia. Das Bair. Landrecht u. Münchner Stadtrecht, 1476. Schwäb. Landrecht in 365, Lehnrecht abgekürzt in 83 §§. Varia. Schmeller a. a. O., Auer Münchner Stadtr. p. LIV Nr. 25, Lassberg 95.

460. München ebend. Cgm. 223. Pap., 15. Jahrh., 681 Seiten kl. Folio, oberd. Kalender. Schwäbisch Landrecht in 378, Lehnrecht in 151 §§, geschrieben v. Hans Meylinger zu Wasserburg 1465. Bairisch Landrecht. Stadtrecht von Wasserburg. Der Belial 1465 von Laur. Ertichmen geschrieben. Schmeller a. a. O., Auer Nr. 26, Lassberg 96.

461. [315.] München ebend. Cgm. 228. Pap., 1465, 19 Bl. Fol., oberd. Schwäb. Landrecht in 383, Lehnrecht in 148 §§. Schmeller a. a. O., Aretin I. 85, Lassberg 97.

462. [320.] München ebend. Cgm. 236, früher Freisingen. Pap., 1473, 277 Bl. gr. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht als Freisinger Landr. in 211 Capp. Ruprechts Rechtsbuch. Goldne Bulle. Albertus Magnus Minenkunst. Schmeller a. a. O., Archiv V. 185, v. Maurer Ruprecht p. XL ff.

[128]

463. [308.] München ebend. Cgm. 264. Pap., Anf. d. 15. Jh., Folio, oberd. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Schmeller a. a. O., Aretin I. 93, Lassb. 98.

464. München ebend. Cgm. 266. Pap., 1408, 60 Bl. Fol., oberd. Ruprechts Rechtsbuch. Freisinger Stadtrecht v. 1359. Schmeller a. a. O., v. Maurer Ruprecht S. XII ff.

465. [316.] München ebend. Cgm. 287. Pap., 1419, 389 Bl. Folio, oberd. Buch der Könige, Chronik der röm. Kaiser. Schwäbisch Landrecht in 16 Abschn. mit Register vor jedem. Lehnrecht. Als Registrum aller Registrum ein Verzeichniss des ganzen Inhalts. Schmeller a. a. O., Aretin I. 96, Lassberg 99.

466. [317.] München ebend. Nr. 18b, gleichen Inhalts wie Nr. 465, defect. Aretin I. 86.

467. [310.] München ebend. Cgm. 296. Pap., 1432, 66 Bl. kl. Folio, oberd. Sächsisch Landrecht in 123, Lehnrecht in 208 Capp. Nietzsche 94, Aretin I. 89, Schmeller Sp. 255, Homeyer Ssp. II. 1 S. 28 Nr. 66.

468. München ebend. Cgm. 320. Pap., 1441, 133 Bl. Folio, oberd. Freisinger Stadtrecht, Ruprechts Rechtsbuch. Schmeller a. a. O., v. Maurer S. XIX.

469. München ebend. Cgm. 335. Pap., 1435, 254 Bl. Folio, oberd. Wiener Stadtrecht v. 1320. Der purger recht zu Wien an der purkmaut. Haimburger Recht v. 1351. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht. Oesterreichische Landesgesetze. Schmeller a. a. O., Lassberg 100.

470. [314.] München ebend. Cgm. 507. Pap., 537 Bl. Folio, oberd. Alphabetische Arbeit aus Schwabensp., Sachsensp. mit Glosse und den sächs. Distinctionen bis Bl. 447 in 420 Capp., deren letztes: es sey man oder fraw dye mit tzawberey umbgen etc., 1458 geschrieben. Die goldne Bulle. Schreiben des Costnitzer Concils. Gesetze K. Friedrichs. Richtsteig Landrechts mit 4 Capp. des zweiten Theils. Reformation K. Friedrichs v. 1442. Eichstädtische Gerichtsordnung. Bl. 536 Erklärung der Verwandschaftsgrade mit dem pawm der blutlichen freuntschafft, 1467. Aretin I. 85, Schmeller a. a. O. Sp. 255, Lassberg 101.

471. München ebend. Cgm. 510, aus dem Benedictinerkloster Mallerstorf. Pap, 1461, 167 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Schmeller a. a. O., Lassberg 102.

[129]

472. [364.] München ebend. Cgm. 513, früher Prieser in Augsburg. Pap., 1436, 320 Bl. Folio, oberd. Summa des Joh. v. Freiburg. Schwäb. Landrecht als Freisinger Landrecht in 238 Capp. Rechtsbuch Ruprechts. Summa des Joh. v. Judberg. Lassberg 103, v. Maurer Ruprecht v. Fr. S. XXV.

473. München ebend. Cgm. 517 früher Docen. Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Sächs. Landrecht mit Glosse. Magdeb. Dienstrecht. Sächsisch Lehnrecht mit Glosse. Richtsteig Lehnrechts. Bl. 278—313 Richtsteig Landrechts in 49 Capp. Bl. 314—325 Rhetorica. Schmeller a. a. O. Sp. 255, Homeyer Ssp. II. 1 S. 29 Nr. 67, S. 374 Nr. 16.

474. München ebend. Cgm. 552, aus dem Kreuzkloster zu Augsburg. Pap., 15. Jahrh., 234 Bl. Folio, oberd. mit einigen Bildern. Der Könige Buch. Schwäb. Landrecht als Kaiser Karls Landsrechtbuch in 348, Lehnrecht in 143 §§. Die goldne Bulle und Gesetze Carls IV. v. 1356. Landfrieden von 1236, 1281, 1298, 1299, 1323. Belial. Schmeller a. a. O., Lassberg 104.

475. München ebend. Cgm. 553. Pap., 15. Jahrh., 122 Bl. Fol., oberd. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht Schmeller a. a. O., Lassberg 105.

476. München ebend. Cgm. 554, aus der bibl. SS. Andreae et Magni zu Stadt am Hof. Pap., 15. Jh., 109 Bl. Folio, oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht (bis Lassberg 42). Schmeller a. a. O., Lassberg 106.

477. [371.] München ebend. Cgm. 555, früher Stadtbibl. zu Regensburg. Pap., 15. Jahrh., 214 Bl. Folio, oberd. Der Könige Buch. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Goldne Bulle, Gesetze Carls IV. v. 1356, Landfrieden v. 1236 etc. König Alfons Gericht. Chronologische Notizen. Gerken Reisen II. 110, Schmeller a. a. O., Lassberg 107.

478. [3.] München ebend. Cgm. 556, früher zu St. Ulrich u. Afra in Augsburg. Pap., 1429, 143 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht in 369, Lehnrecht in 84 §§, voran ein systematisches Register über beide in 5 Distinctionen. Goldne Bulle und kaiserl. Gesetze. Braun de codd. in bibl ad S. Udalr. Vol. VI Nr. 107 (der auch d. Jahr 1429 hat), Lassberg 108.

[130]

479. [325.] München ebend. Cgm. 557 aus dem Kloster Asbach. Pap., 15. Jahrh., 186 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht in 372, Lehnrecht in 167 Capp. Bairisch Landrecht. Recht der Neustadt a. d. Donau in 121 Artt. Senkenb. vis. p. 186 sq., Schmeller a. a. O. Sp. 251, Lassb. 109, vgl. 1. Auer Stadtr. v. München S. LII Nr. 19.

480. München ebend. Cgm. 558, aus der Jesuitenbibl. zu Augsburg. Pap., 1462, 160 Bl. Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Landfrieden K. Rudolfs. Zürcher Chronik von 1267—1446. Fecht- Jagdkunst etc. Lassberg 110.

481. [327.] München ebend. Cgm. 916. Pap., Folio, 329 Bl. Abschrift des schwäb. Land- u. Lehnrechts Nr. 479? vom J. 1782. Lassberg 111.

482. München ebend. Cgm. 916a. Pap., Folio. Schwäbisch Land- und Lehnrecht. Neuere Abschrift von Nr. 479. Lassberg 112.

483. [326.] München ebend. Cgm. 966 (früher Nr. 172) Pap., 252 Bl. Rechtsfälle aus dem 15ten u. 16ten Jahrh., unter d. T. Copiae informationum iuris gesammelt von Damian Hefft, J. U. D. Mitth. v. Föringer.

484. München Cgm. 1139. Pap., 15. Jahrh. Der Könige Buch, Schwäb. Land- u. Lehnrecht, Landfriede Friedrichs II. Mitth. v. Föringer.

485. München ebend. Cgm. 2148. Pap., 15. Jahrh., Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Bairisch Landrecht Stadtrecht von München. Schmeller a. a. O., Lassb. 113, Auer Münchner Stadtrecht p. LVI Nr. 36.

485m München ebend. Clm. 466. Pap., 15. Jahrh., mitteld. Auf Bl. 43—64 Gerichtsformeln Schulde zu sprache u. clage der gerechtikeit etc. s. oben S. 19. A. E. hec sufficiunt pro informacione summaria que posita et scripta sunt per d. ordinarium Theodericum de Buckesdorf, mit der Hinzufügung von Lipczk und 1460. Rockinger über Formelbücher, München 1855 S. 134 Nr. 288.

486. [311.] München ebend. früher zu St. Emmeran in Regensburg C. 92. Pap., 1444, kl. Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht, Böhmische Chronik. Senkenb. vis. p. 188, Archiv I. 425, III. 349, Lassberg 25. Mitth. v. Föringer.

487. München, Königl. Bibl. P. 475, früher im Kloster zu Polling, Altbaiern. Pap., 15. Jahrh., 86 Bl. in 4. Oswalds

[131]

lateinischer Sehwabenspiegel. Schmeller in den Münchner gel. Anz. 1841. Nr. 130, 131.

488. München ebend. M. F. 182, früher bei den Franciscanern daselbst. Pap., 15. Jahrh., 253 Bl. Folio. Philippi de Bergamo speculum regiminis. Oswalds latein. Schwabenspiegel. Schmeller a. a. O.

489. München ebend. M. 33, früher bei den Benedictinern in Mallerstorf, Altbaiern. Pap., 15. Jahrh., 150 Bl. 4. Innocentius de missa. Oswalds latein. Schwabenspiegel. Schmeller a. a. O.

490. München, Universitatsbibl. Cod. III. 77. Pap., 1379, Quart. Schwäb. Landrecht in 366, Lehnrecht in 83 Rubriken. Augsburger Stadtrecht. Lassberg 114.

491. [328.] München, Stadtarchiv. Membr. 14, nicht wie Westenrieder annahm, 13. Jahrh., kl. Folio, Lederband mit 5 Nägeln verziert, oberd. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Westenrieder über Ruprecht v. Freisingen 1802 S. 10, Lassberg 115.

492. [329.] München ebend. Pap., 14. Jahrh., schmal Folio, oberd. Ruprechts Rechtsbuch, Grundlage der Westenriederschen Ausgabe. Von Maurer Ruprecht v. Fr. S. VI.

 C. Münchhusanus s. Nr. 121.

493. Münster, Provincialarchiv. Pap., Anf. d. 15. Jh., 216 Bl. kl. Folio, mitteld. Sächsisch Landrecht in 3 B. mit Glossenauszügen a. R. Lehnrecht ohne Glosse. Homeyer Ssp. II. 1 S. 29 Nr. 69.

494. Münster, academische Paulinerbibl. Ms. 29. Folio, Membr., 1449, niederrhein. Schwäbisch Landrecht. Kl. Kaiserrecht. Richtsteig Landrechts als schedecloet in 3 Abth. mit dem Stück vom Mustheil. Sächs. Landrecht als speigel der sassen in 6 B., die Glosse in 3 B. zu 72, 69, 71 Capp. Expl. liber iurium. A. d. 1449 in die scti Luce evangeliste pns liber complebatur. Endemann Nr. 32.

495. Münster ebend. Ms. 30 fol. Membr. 14/15. Jahrh., 161 Bl. Folio, niederd. Sächsisch Landrecht in 209, Lehnrecht in 108 Capp. Klein Kaiserrecht. Richtsteig Landr. mit dem Prolog. Homeyer Ssp. II. 1 S. 29 Nr. 70.

496. Münster ebend. Ms. 216. Pap. u. Membr., gr. 8. einsp., niederd. Sächs. Landrecht in 3 B. 1405 geschrieben. Richtsteig Landrechts als schedehloit anders genant Richtstick

[132]

mit einem dazu nicht passenden Register. Register über das Landrecht. Reprobationes mgri Ioh. Clenkoc. In kleinerem Format das sächs. Lehnrecht in 5 Büchern. Glosse des Landrechts. Vorrede v. d. Herren Geburt u. verschiedene Notizen. Homeyer Ssp. II. 1 S. 30 Nr. 71.

497. [330.] Münster, v. Olferssche Bibl. Pap., Ende 14. Jh., 20 beschriebene Bl. Folio, niederd. Sächsisch Lehnrecht in 307 Abschnitten. Homeyer ebend. S. 29 Nr. 68.

0 * 498. Vormals im Münzenbergischen Archiv, 1418, mitteld. Kl. Kaiserrecht in 4 B. zu 40, 114, 28, 14 Capp. A. E. Dis buch ist geschriben da man schrib n. c. g. virtzehn hundert iar und in dem achtzehendetten iar u. geendet uff die Fassenacht. Amen. Eine Abschrift Hombergks zu Vach ist in Giessen, Adrian Nr. CMCV. Endemann Nr. 4.

 C. Münzenbergianus s. Nr. 195.

 CC. Nadastini s. Nr. 216, 234, 245.

499. [331.] Namslau, Stadtarchiv. Pap., 1470, Folio, mitteld. Blume des Sachsenspiegels. Gaupp XVIII.

500. [332.] Naumburg, Stadtarchiv. Pap., 88 Magdeburger und Hallische Schöffensprüche des 15. u. 16. Jahrh., gedruckt in Walch Beitr. z. d. D. Rechten VIII, 256 ff. Eine Abschrift aus Lauhns Nachlass besass Haubold, s. dessen comm. de orig. usucap. p. 6. — Ein Beutel mit Originalschöffenurtheilen ist in der Kriegszeit verloren gegangen.

501. Naumburg ebend. Membr., 14. Jahrh., 41 Bl. Quart, mitteld. Magdeb. Schöffenrecht mit Chronik in 78 Artt. unter Hi beginnet daz wichbilderecht. Zwei Bl. Naumburger Statuten von 1337. Mühler D. Rechtshdschr. des Stadtarchivs zu Naumburg, 1838 S. 1, 11, 24.

502. Naumburg ebend. Pap., 14. Jahrh., 165 Bl. Quart, mitteld. Sächsische Distinctionen in 7 B. mit Register vor jedem. Zwischen Buch 6 und 7 der Epilog Hy hat daz buch ein ende – – so blibe wir alle gotes kint. Mühler a. a. O. S. 92 ff.

503. Naumburg ebend. Membr. 14/15. Jahrh., Quart, mitteld. Nach verschiedenen Naumburger Rechtsnormen, Bl. 11-48, 48 nach Naumburg von Halle ergangene Schöffenurtheile. Mühler a. a. O. S. 67 ff.

* † 504—507. [333—336.] Neisse, Bibl. des Kreuzstifts. Bruchstücke von vier Hdss. des Sachsenspiegels, nach

[133]

Gräter, Iduna u. Hermode 1812 Nr. 48 u. 1814 Nr. 14, bei der Aufhebung der Stifter Schlesiens im J. 1812 gefunden. Nietzsche Nr. 95—98. Eine Nachforschung im J. 1838 war vergeblich.

* † 508. [337.] Neisse ebend. Bruchstuck vom schwäb. Lehnrecht, s. die vorigen Nrn.

509. [338.] Neisse, Stadtbibliothek, früher Mag. Nicolaus Kobersberg. Pap. mit einzelnen Membranbl., 15. Jh., mitteld. Blume des Sachsenspiegels; die Regelsammlung, Bl. 110–257, schliesst mit Echter sullen nymandes geczeyg sein etc. Sic est finis floris legum sit laus deo regi regum. K. Albrechts Constitutionen mit Glosse. Mittheilung von Juppe 1836.

510. [339.] Nordhausen, Stadtbibliotbek Nr. 10. Pap., 15. Jh., Folio, mitteld. Repertorium auf 201 Bl. Sächsisch Lehnrecht von andrer Hand mit Vorrede u. Glosse auf 159 Bl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 30 Nr. 72.

511. Nordkirchen, Esterhazysche Bibl. Pap., 15. Jahrh., Fol., niederd. Abecedar v. 1429; kl. Kaiserrecht 1442; Richtsteig Landrechts als schedencloet nebst dem Stück vom Mustheil. Richtsteig Lehnrechts. Archiv VI. 37, Homeyer Ssp. II. 1 S. 374 Nr. 17, Endemann Nr. 34.

512. Nördlingen, Stadtarchiv, früher Stadtschreiber Georg Marius und W. Vogelmann. Pap., 15. u. 16. Jahrh., 92 Bl. Folio, mitteld. Draussen Kainer soll diss buch vfthun noch lesen Er sey dann der kayserl. freyen Aucht vnd Gericht Freyschöpff bey kayserl. Aucht vnd Vngnad. Unten Archani Regii Iuditii processus atque Priuilegia, nach einigen Nebenstücken das Vemrechtsbuch s. oben S. 25; Reformation zu Arnsberg, Dortmunder und Arnsberger Weisthümer, K. Ruprechts Fragen u. K. Friedrichs Reformation v. 1442. A. E. Freygrefen u. Freyschepffen Freihait u. Ordnung. In Senkenb. C. Iur. Germ. II. 1 p. 85.

0 * 513. [341.] Vormals Nürnberg, Imhof-Ebnersche Bibl. Nr. 72 (bibl. Ebner. Nr. 124). Pap., 15. Jahrh., Folio, oberd. „Puch der heiligen patriarchen etc.“, Schwäb. Landrecht. Hirsching Beschr. sehensw. Bibl. Zus. S. 132, Murr memorab. bibl. Norimb. II. 69, Lassberg 117.

 Die Bibl. wurde 1814/5 versteigert, vgl. oben Nr. 326 und Zöpfl, Heidelb. JB. 1839 Heft 4 S. 357.

[134]

0 * 514. [342.] Nürnberg ebend. Nr. 109 (bibl. Ebner. Nr. 155). Pap., 15. Jahrh., Folio. Schwäb. Land- u. Lehnrecht, defect. Hirsching a. a. O., Murr 74, Lassberg 118.

0 * 515. Nürnberg, Bibl. Ebner. Nr. 185. Register der Spiegel kaiserl. und gemeiner Landrechte. Fragmente. Privil. Friedrichs II. v. 1219, Urkunden.

516. Nürnberg, Stadtbibliothek. Centuria IV. Nr. 93, früher im Catharinenkloster. Pap., 1432, 102 Bl. Folio, oberd. Schwäbisch Land- u. Lehnrecht, mit Register von 595 durchlaufenden Rubriken. Letztes Cap. Ob ein man einen herrn um gelait pitt (Lassb. 153b). In die Kyliani … adest a. 1432. Laus omnipotenti Deo. Lob und ere sey dem allmechtigen got gesagt. Mitth. v. Nürnberg, u. Zöpfl, Heidelb. JB. 1839 S. 857.

517. Nürnberg ebend. Cent. V. Nr. 11. Pap., 15. Jahrh., Folio, 286 Bl. oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht unter Hie hebent sich an die capitel des lanntrecht puchs des seiligen kaiser Karls etc. Das Register zählt ungefähr 338 Rubriken. Das letzte Cap. vom Burgermeisterlehn (Lassb. 154). Nach einigen im Register nicht vermerkten articuli generales über Eid und nach andern Sätzen über ehehafte Noth u. s. w. die goldne Bulle. Kaiserliche Gesetze von Mainz in 10 Artt. Landfrieden von Friedrich II. in 20 Titeln, Rudolfs und Albrechts in 42 Artt., Ludwigs in 7 Artt. Zwischen Register und Text das Hallersche und Wolffsthalsche Wappen. Mitth. aus Nürnberg, Zöpfl a. a. O.

* † 518. Nürnberg ebend. Cent. VI. Nr. 7. Klein Kaiserrecht. Nach einer mir zugesandten Notiz eines Ungenannten.

* † 519. Nürnberg ebend. Cent. V. Nr. 37. Böhmischer Schwabenspiegel. Gleiche Quelle.

520. Nürnberg, German. Museum Nr. 6045, früher E. A. Feuerbach. Pap., 15. Jahrh., 203 Bl. 8., oberd. Bl. 1–156v Richtsteig Landrechts in 49 Capp. Bl. 157 ff. Reformation der heimlichen Gerichte v. 1456. Die 23 Fragen und Antworten des Capitels. Reformation Friedrichs III. v. 1442. Formeln von Abforderungs und Absagebriefen. Von andrer Hand Maximilians Reformation der Freigerichte v. 1495. Mitth. v. Feuerbach (Nov. 1837) und Anzeiger f. Kunde der D. Vorz. 1853 Nr. 1, 2.

521. Nürnberg ebend. Nr. 5450a. Membr. 2te Hälfte d. 14. Jh., ursprünglich 55, jetzt noch 50½ Bl. in 4., niederd. Bl. 1–32a

[135]

Sächs. Landrecht ohne Bücher in ungezählten, nur zuweilen rubricirten Absätzen. Von späterer Hand a. R. eine Einth. in 6 B. Schluss mit III. 82 § 1 der Vulgata. Bl. 32c das sächs. Lehnrecht in gleicher Behandlung, mit Randeintheilung in 4 B., bricht ab mit vnd weder recht streuen dey im Art 78 § 3. Rubrikenregister über beide Bücher. Anzeiger 1854 Sp. 306 ff.

 Oelrichs s. Nr. 65.

 C. Oldenburgenses s. Nr. 659, 660.

0522. Olmütz, Domcapitel Nr. 270. Membr., Folio. Sächs. Landrecht. Magdeburgisch Recht 1352. Sächsisch Lehnrecht 1403. Archiv IX 484.

0523. Olmütz ebend. Nr. 403. Membr., 14. Jahrh., Folio. Ius Magdeburgense. Archiv IX. 485, X. 683.

0524. Olmütz, Stadtarchiv B. II. 8. Membr., Folio. Olmützer Stadtrechte. Magdeburger Recht. „Wenceslaus de Iglavia“. Ebend. X. 683.

 C. Oppolensis s. Nr. 164.

 C. Orlamundensis s. Nr. 279.

525. [344.] Oschatz, Stadtarchiv. Membr., 1382, 151 Bl. gr. Folio, mitteld. S. 5–102 Magdeburger Dienstrecht, sächsisches Landrecht in 3 B. zu 71, 72, 91 Artt. S. 102 –179 Cautela, Richtsteig Landrechts. S. 179—236 Weichbild mit Chronik in 137 Artt. S. 236—282 Sächs. Lehnrecht. S. 283–299 Register, schliessend A. d. M°CCC°LXXXII completus est liber in octava corpus Christi. S. 299, 300 Willkühr v. d. Gerade. Nietzsche 100, Homeyer Ssp. II. 1 S. 30 Nr. 73.

526. Osnabrück, Stadtarchiv. Vemrechtsbuch, abgedruckt in Mascov notitia iuris … Brunsv. Luneb. Anh. S. 47 ff.

527. Osnabrück ebend. Nach einem Druck der goldnen Bulle v. 1483, auf Membr. 15. Jahrh. niederd. vemrechtliche Quellen, u. a. das Rechtsbuch s. oben S. 24b, in 31 Artt. und die Informatio ex speculo Saxonum; auf Papier das erste und das letzte Cap. des Richtsteigs Landrechts nebst einem Aufsatz über Erbschaften. Collecta ex variis von stades recht to Munster. Mitth. v. Stüve, der auch eine Abschrift der Informatio besitzt.

528. [345.] Paris, K. Bibl., von Oberlin 1783 zu Strasburg gefunden. Membr., 137 Bl. Quart, oberd. Schwäbisch Land- und Lehnrecht, im Cap. 141, Lassb. 115b, abbrechend.

[136]

Das Register schliesst mit dem „Bürgermeisterlehn“. Lassberg 122.

529. [346.] Paris ebend. Nr. 7009. Membr., gr. Folio, mitteld. Schwäbisch Landrecht in 382 Capp., letztes von den unehl. Kindern, Lehnrecht in 151 Capp., letztes vom Burgermeisterlehn. Dann Hie hat daz lehenbuch ein end — Das verlyh uns — heilige geist amen. Deo gratias. Graff Diutisca III. 454, Lassberg 123, Paulin les mss. de la bibl. du Roi, Paris 1840 III. 344.

530. [348.] Pesth, Nationalmuseum, vor 1842 im Jankovichschen Museum fol. min. Nr. 12. Membr., Quart, 14. Jahrh., oberd. Schwäb. Landrecht in 295, Lehnrecht in 141 Capp. Epiphonem Der schreiber ist muede vnd drat — — daz er vns helfe auz aller vnser not. Archiv, VI. 159 Nr. 63, X. 417. Lassberg 124, Wattenbach im Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen XIV. S. 7—9.

531. [349.] Pesth ebend., ebendaher. Pap., 1416, Folio, oberd. Schwäb. Landrecht in 383, Lehnrecht in 169 Capp. Schreiber Matthias v. Straubing. Archiv, VI. 159 Nr. 64, Lassberg 125. Wattenbach a. a. O. vermuthet, dass Nr. 530. 531 gleich Nr. 513, 514 seien, doch stimmen die Beschreibungen zu wenig überein.

0532. [350.] Petersburg, Zaluskische Bibl. Pap., c. 1500, Fol. Ius Magdeburgense polnisch. Ianotzki catal. codd. msc. bibl. Zaluscianae p. 62 Nr. 182.

* † 533. Petersburg ebend. Nach der Leipz. gel. Zeitung v. J. 1747 S. 311 vermehrte der Fürstbischof von Cracau die Zaluskische Bibl. mit einem prächtig ausgezierten speculo Saxonum manu descripto. Der Catalog v. Janotzki erwähnt seiner nicht, vgl. Zepernick S. 4 Note, er soll aber unvollständig sein.

534. Petersburg, K. öffentl. Bibl. F. II. 37. Pap., 15, Jahrh., 296 Bl. Folio. Die sächsischen Distinctionen. Expl. liber distinctionum legum cum iure Magdeburgensi approbatus. Mintzloff die AD. Hdss. der K. ö. Bibl. etc. 1853 S. 109.

535. Petersburg, Ostrowskische Bibl. Sachsenspiegel. Mittheilung von Etatsrath Hube.

 Der Sachsenspiegel zu Pforta [351.] ist der Druck v. J. 1481.

0536. Pilsen, Rathhaus. Böhmischer Schwabenspiegel. Mitth. v. Hanka.

[137]

0 * 537. [268.] Plauen? Membr., Folio, mitteld. Sächsische Distinctionen in 7 B., u. d. N. Buch der Ausscheidungen. Plauische Statuten. A. E. Jorg Thumpeck Notarius 1491. Longolius Vorrath von Nachrichten Fach 1 S. 62 ff., Ortloff Distinctionen p. XI N. 16.

 v. Plotho [353.] s. Nr. 65.

538. [354.] Posen, Stadtarchiv. Membr., Ende 14. Jahrh., 86 Bl. gross 4., zweispaltig, mitteld., Holzband mit rothem Saffian und eingepressten Adlern. Auf Bl. 1 Namenseinzeichnungen v. 1389—1469. Dann Hy hebet sich das Regestrum Magdeburgisch Rechtes; 137 §§ des ersten, 11 des zweiten Buches. Unter Hy hebit sich an das buch das so sagit von weichbildis ordenunge, einzelne Bestimmungen aus den sächs. Distinctionen. Dann das Magdeb. Schöffenrecht, worauf obiges Register geht. Das erste Buch Hy hebit sich an Magdeburgisch recht. Do man M. besaczte auf 17 Bl. in 138 §§, wovon 134, 135, 137, 138 nicht rubricirt; § 138 ist ein Schöffenurtheil über Beerbung durch Schwestertöchter. Buch II auf 11 Bl. Hy hebet sich an von wunden, 61 gezählte und rubricirte, und 8 andere §§. Ein dritter nicht als Buch bezeichneter Abschnitt in 24 Capp. beginnt was eyn vrouwe hat an ires mannes gute. Der vierte beginnend von clage czwer swester vmb erblich gut, hat 203 Capp., das letzte von clage umb eyne fleischbang noch vater tode. Schluss Complectandi cum omnibus voluntatem Domini et amici — — Sub anno MCCCXXVII. Semper punisse nos Scabini Civit. Magdeb. affirmamus — — ut faciat iusta querela. Caj. Trojanski in den Miscell. Cracov. Nov. Fasc. 1 (1829) p. 100–105. Mittheilung von dem Reg. Ass. v. Ledebur 1837.

539. [357.] Prag, Nostizische Majoratsbibl. Membran 14/15. Jh., kl. Folio. Magdeburgisch Schöffenrecht in 5 B. Hirsching Reisen, III. 465, Nietzsche Rec. Sp. 702, 703.

540. [355.] Prag im Strahof, Prämonstratenser Stift. Pap. Fol., 1405, mitteld. Sächsische Distinctionen.

541. Prag, Rathhaus. Membr. Böhmischer Schwabenspiegel II[11]. Rechte der Altstadt Prag. Mitth. v. Hanka.

[138]

542. Prag ebend. Pap. Böhmischer Schwabenspiegel II. Hic inchoantur iura civil. Prag. Hanka.

543. Prag, Fürstenbergische Bibl. Böhmischer Schwabenspiegel II. Hanka.

544. Prag, Wischerad. Böhmischer Schwabenspiegel I. Hanka.

545. Prag ebend. Böhm. Schwabenspiegel II. Hanka.

546. Prag, Lobkowitzische Bibl. Böhmischer Schwabenspiegel I. Hanka.

547. Prag ebend. Böhm. Schwabenspiegel II. Hanka.

548. Prag ebend. Nr. 184. Alphab. Repertorium des Sachsenspiegels. Archiv IX. 478.

0549. Prag ebend. Nr. 395, 412. Pap., 15. Jahrh. „Sachsenspiegel. Magdeburgisch Recht, böhmisch.“ Archiv IX. 479.

550. Prag, K. K. öffentl. u. Universitätsbibl. XVII. E. 4. Pap., Quart, 224 Bl., Anf. 15. Jahrh. Bl. 48—127 u. 127—215 Schwäbisch Landrecht I u. II. böhmisch. Bl. 215—222 Lehnrecht Artt. 1—24 böhmisch. Mitth. v. Schaffarik.

551. Prag ebend. XVII. E. 17. Pap., 154 Bl. Quart, 1ste Hälfte d. 15. Jahrh. Bl. 1–106 Schwäb. Landrecht I. u. II. böhmisch. Schaffarik.

552. Prag ebend. XVII. F. 12. Pap., 119 Bl. Quart, Anfang d. 16. Jahrh. Schwäb. Landrecht II. böhmisch. Art. 160—191 Lassb. vorne sind ausgerissen. Schaffarik.

553. Prag ebend. XVII, C. 22. Pap., 125 Bl. Folio, Anfang d. 16. Jahrh. Bl. 57—59 Schwäb. Lehnrecht A. 1—24. Bl. 73—108 Landrecht II. böhmisch. Schaffarik.

554. Prag ebend. XVII. F. 49. Pap., 166 Bl. Quart, 16. Jahrh. Bl. 58—108 u. 111—156 Schwäb. Landrecht II. u. I. böhmisch. Schaffarik.

555. Prag ebend. Sächs. Distinctionen böhmisch. Hanka.

 Das zu Prag ebend. befindliche Ius provinciale latinum VII. Q. 3. Archiv IX. 471 ist ein Compendium des Böhmischen Staatsrechts.

556. [358.] Prag, böhmisches Nationalmuseum. Böhmischer Schwabenspiegel I. Gaupp rhein. Museum III. 148, Hanka.

557. Prag ebend. Böhm. Schwabenspiegel I. Hanka.

558. Prag ebend. Böhm. Schwabenspiegel II. in Verbindung mit dem Stadtrecht. Hanka.

[139]

559. Prag ebend. Böhm. Schwabenspiegel II. eben so. Hanka.

560. [359.] Prag ebend. Pap., 4. Sachsische Distinctionen böhmisch. Gaupp rhein. Museum III. 148 u. Schlesisch Landrecht S. 200 ff., Hanka.

561. [360.] Prag ebend. Sächs. Distinctionen in 7 B., böhmisch. Hanka.

562. Prag ebend. Sächs. Distinctionen in 7 B., böhmisch. Hanka.

563. Prag ebend. Sächs. Distinctionen in 7 B., böhmisch. Hanka.

564. [361.] Prag ebend. Pap., 1397, 107 Bl. Folio. Sächs. Distinctionen in 7 B. Gaupp a. a. O. Mitth. v. Hanka u. Geyder.

0565. Prag ebend. 1495. Sächs. Distinctionen deutsch. (Rückübersetzung aus dem Böhmischen?) Hanka.

566. Prag ebend. Magdeburger Regeln, böhmisch. Hanka.

 Die für das Nationalmuseum im Archiv IX. 478 angegebenen Sachsenspiegel sind wohl auf die vorhergenannten Hdss. zurückzuführen.

567. Prag ebend. 23 c. 10 v. J. 1543. Weichbild in 144 Capp. böhmisch. Hanka.

568. Prag ebend. Nr. 724. Pap. Das Mährische Stadtrechtsbuch in 40 Capp. Iglauer Rechte und Ottocars Prager Recht v. 1269. Auf Anstalt des Iglauer Bürgers Marcus im 17. Jahrh. zusammengeschrieben. Abschrift in Nr. 69. Mitth. v. Biener.

0569. [356.] Prag, Canzlei der Neustadt. 1444. Magdeburger Schöffenrecht in 4 B., böhmisch. Dreyer Beiträge 134 nach Dobner monum. histor. Bohem. I. 235.

* † 570. Vormals Frh. Franz v. Prandau, Geh. Rath (1794), früher bis 1792 J. G. Schwandtner. 1435, kl. Folio. „Schwabenspiegel ad consuet. Austriacas accommodirt.“ Wiener Statuten. Senkenberg lebh. Gebrauch S. 17, Rauch scriptores rer. Austr. T. III p. 1, Lassberg 133.

* † 571. v. Prandau. Schwabenspiegel. Wiener Stadtrecht. Rauch l. c. Lassberg 128.

572. [362.] Preetz in Holstein, 1402. Abecedarium über den Sachsenspiegel. Falck Hdb. des Holstein. Priv. R. I. 405 N. 29.

[140]

* † 573. [363.] Vormals J. H. Prieser zu Augsburg. 87 Bl. Folio, 14. Jahrh. Schwäb. Landr. auf 73, processus iudiciarius (Richtsteig) auf 9 Bl. Von jüngerer Hand deutsche Rhetorica auf 5 Bl. Hirsching Reisen II. 126, Lassberg 129.

 Eine andre Hdschr. Priesers [364] s. unter Nr. 472.

574. Quakenbrück, Rathhaus; im J. 1507 den borchmans u. Rade to Qu. vom Vicar Hinrick Mappis geschenkt. Pap., gr. Quart, 1422, niederd. Sächsisch Landrecht glossirt. Der Text beginnt mit des hilligen geistes minne, die Glosse mit Hyr hevet her eicke an. Der letzte Art. Denstman ervet (III. 81 § 2, 82 § 1). Finito libro … a. d. m° cccc° xxij° in ante pro festo Thome Apli. Deo autem gracias — — Christum. Mitth. von Stüve.

575. [365.] Quedlinburg, Gymnasialbibl. Membr., Ende d. 13. Jahrh., kl. Folio, mitteld. Sächsisch Land- und Lehnrecht mit Register in 287 durchlaufenden regelmässig nicht rubricirten Capp. Zepernick 5, Nietzsche 101, Homeyer Ssp. I. S. xxvii Nr. 16, II. 1 S. 31 Nr. 74. Das Landrecht in den Ausgaben von Gärtner und Göschen, das Lehnrecht in der v. Homeyer.

576. [366.] Quedlinburg ebend., früher Guerike, Boysen. Pap., gr. Folio, 15. Jahrh., niederd. Slotel des lantrechtes. Register über Land- Lehn- und Weichbildrecht Von andrer Hand das sächs. Landrecht als Sassen Speygel in 3 B. zu 72, 71, 90 Artt. Sächsisch Lehnrecht mit neuem Register. Weichbild mit Chronik in 137 Capp. Schwäbisch Landrecht in 188 ungezählten Capp. Richtsteig Landrechts mit Prolog, im Cap. 44 abbrechend. Nietzsche 162, Homeyer Ssp. II. S. 31 Nr. 75.

577. [367.] Quedlinburg, Stadtrathsbibl. Pap., 1454, 494 Bl. gr. Folio, mitteld. Sächsisch Lehnrecht mit Vorrede und Glosse in 81 Capp. und häufigen Randnoten. Landrecht in 3 B. glossirt. Gedicht Got in deme riche — — die guten lassen bleiben. Weichbild mit Glosse in 135 Capp. Anno etc. liiii° feria tertia ante palmarum scriptum per Nicolaum Rober de pirnis. Zepernick 22, Nietzsche 103, Homeyer Ssp. II. 1 S. 32 Nr. 76.

578. [368.] Quedlinburg ebend. Pap., 15. Jahrh. gr. Folio. Sächsische Distinctionen in 7 B., mitteld. mit dem Epilog Hie hat das buch ein ende — so blibet ir alle gotis

[141]

kint. Rechtsregeln alphabetisch niederd. mit dem pr. Ad decus. Richtsteig Landrechts mitteld. in 49 Capp. Weichbild mit Chronik in 146 Capp.

579. [369.] Quedlinburg ebend. Pap., Mitte d. 15. Jahrh., Folio, zweispaltig, mitteld. Sächs. Landrecht glossirt mit Register in 3 B. zu 72, 72, 91 Artt. Unter den Vorreden auch die von den 5 Pfalzen mit der Gedächtnissregel Herschild. Nietzsche 104.

580. Quedlinburg ebend. Pap., 1452, Folio, einsp., mitteld. Abecedarium über sächsisch Land- Lehn- u. Weichbildrecht. Die ersten Artt. Abba u. Abt. Explicit hoc registrum coll. per egregium virum Theodoricum Buckensdorff — — a. d. MCCCCLII die Sab. ante festum.

Regensburg [371.] s. unter Nr. 477. — Der Regensburger „Sachsenspiegel“ [370] ist ein Druck des Schwabenspiegels.

581. Dr. A. L. Reyscher, früher Cropp. Pap., bald nach 1470, 164 Bl. Folio, oberd. Strasburger Stadtrecht auf 43 Bl. Schwäb. Lehnrecht auf 49 Bl. in 151 §§ mit einem sich auf Rudolfs Landfrieden beziehenden Epilog. Ueber die Jauner auf 5 Bl. Zweiter Theil des Stadtrechts von einer Hand des 16. Jahrh. Lassberg 131.

582. [372.] Rheinau, Benedictinerabtey im Canton Zürich, auf dem Rücken Nr. XXVIII. Pap., Anf. d. 15. Jh., 292 Bl. zweispaltig kl. Folio, oberd. Bl. 1—63 Der Könige Buch. Bl. 63-282 Schwäbisch Land- und Lehnrecht in 3 Abth. mit dem Register für jede voran. 1) 217 §§ (Register 216) unter hie vahet an das lantrechtbuch bis Lassb. 219. 2) 150 §§ (Register 146) unter hie vahet an das buch das da seit von lehenrecht bis L. 377. 3) 145 §§ unter hie hebt sich an das edel und das recht lehen recht buch, schliessend mit dem Burgermeisterlehn. Allu lehenrecht han ich zu end bracht etc. Bl. 282 wiederum biblische Geschichten, deren Schluss fehlt.

*†583. [373.] Rheinfeld, Kloster in Schwaben (?) Membran. Sachsenspiegel. Nietzsche 105 nach einem Schreiben Dreyers an Anton.

584. Riga, Stadtbibliothek. Nr. 120 ct. iurid. IIIb. 36. Holzdeckel mit dunkelm Leder. Pap., 15. Jahrh., 162 beschriebene Bl. breit 8. in flüchtiger Cursiv, niederd. Bl. 1 Rigaer Recht unter Dat rigesche recht schal neman schelden in 168 nicht

[142]

gezählten meist rubricirten Capp., letztes: So welk man gut bringet – – mit dren mark sulvers. Bl. 40 Lübsches Recht. Rubrikenregister, die letzte We deme anderen sin erue to pande sellet. Vorrede Also men schreff n. g. b. dusent twe hundert in deme seuen ende veftigesten iare. Text Wu man hevet vrygen wilkore to vorkopende, schliesst Bl. 57 Neyn vorspreke — dat vorliken. Privileg K. Christoffers für Reval über das lübsche Recht Bl. 59—109 Richtsteig Landrechts in 49 Absätzen mit dem Stück vom Mustheil. A. d. 1449 finitus iste liber post festum marie de visitatione. Bl. 110 Lat. Mittheilung des lübschen Rechts an Elbing v. J. 1240. Text bis Bl. 162 So wur ein man sinen sone — — unde dat des jemant gheweret sy. Epiphonem: Do recht vnde vruchte den duuel nicht. Et sic est finitus sit laus deo gloria triunio.

* † 585. [374.] Rinteln, ehem. Universitätsbibl. Sachsenspiegel. Nietzsche 106 nach Funck Ernestinae Rintelensium bibl. P. 2 p. 125.

0 * 586. [375.] Röbel in Mecklenburg, Rathhaus. Niederd. Abecedarium über den Sachsenspiegel, voran 10 Reimzeilen: Hir beghynnet dat Abesede des spegel der sassen. Dat Got geve dat id also möte wassen — — Dat em des möte lonen na dessem leven de ewige Got. Dreyer Beitr. S. 123. Nach den Mecklenb. JB. II B S. 123 nicht mehr findbar.

587. C. H. S. Roedenbeck in Berlin, inwendig die Signatur E. a. b. Nr. 18. Pap., 1423, 216 Bl. Folio, mitteld. Auf Bl. 1 lateinische Sprüche. Dann das Sächsische Lehnrecht mit der Glosse in 79 Capp., geschrieben 1423. Richtsteig Landrechts mit Epilog und Gedicht Ein orsprung aller weysheit in 15 §§ zu zwei Versen, schliesst Vns allen in deme hymmele meren. Amen. Homeyer Ssp. II. 1 S. 639 Nr. 76a.

588. C. H. S. Roedenbeck in Berlin, signirt E. a. b. Nr. 19. Pap., 15. Jh., 76 Bl. Folio, flüchtige Cursiv von ungleicher Hand, mitteld. Sächsische Distinctionen ohne Register und Rubriken. Nach Buch 2 fehlt die Büchereintheilung. Zuletzt von der getreuen Hand, oder eyme iczlichem seyme erben dorumbe antworten (Ortloff B. 7 Dist. 12). Et sic est finis huius operis per me Nicolaum pihe (?). Hyr hod dys buch des rechten zcu lantrecht u. czu wicpilde eyn ende.

[143]

male finiui quia scribere nesciui Si non bene scripsi tum melius adiscere volo.

 Die im Archiv I. 229 dem Rosenlöchner zugeschriebene Hdschr. [376.] ist Nr. 130.

0 * 589. [377.] Vormals v. Rosenthal consiliarius aulicus. Oberd. Weichbild. Cap. 1 Von dreier hand reht. Letztes von der chur. Schluss Daz buech hat ein ende. Daz got all vaig schende, vnd geb uns sein gnad vnd hincz samztag ein guet bad. amen. Senkenb. vis. p. 54, der p. 160—177 die Rubriken und den Inhalt einiger Capp. mittheilt.

590. [378.] Rostock, Universitätsbibl., früher Univ. Bützow. Membr., 14/15. Jh., 62 Bl. Folio zweispaltig, niederd. Sächs. Landrecht in 224 Abschn., im Anf. defect; Lehnrecht von Bl. 48b an in 129 Abschn. A. E. ein Bussgebet (s. Zepernick S. 108). Nietzsche 108, Kämmerer Beitr. z. Meckl. Lehnr. S. 194 ff., Homeyer Ssp. II. 1 S. 32 Nr. 77.

591. Rostock ebend. Membran, 1416, gr. Folio, niederd. U. d. T. Keyserrecht, lytke Keyserrecht, Lehnrecht, das schwäb. Land- u. Lehnrecht, letzteres in 146 Capp. mit Register; kl. Kaiserrecht. Mitth. von Türk und P. Roth.

592. Carl Roth, Dr. in München. Membr. 4 Bl. Folio, 14 Jh. Bruchstück des schwäb. Lehnrechts. Mone Anzeiger 1837. Sp. 112.

593. [379.] Familie Roukens in Nimwegen. Membr., 14. Jh., 70 Bl. in 4., niederrhein., mit eingeklebtem Roukensschen Wappen. Kl. Kaiserrecht bis Bl. 30 in 4 B. zu 40, 117, 31, 16 Capp. Et sic est finis. Bl. 30—70 Sächs. Land- u. Lehnrecht mit Rubrikenregister ohne Büchereintheilung in 589 kleinen §§, Landrecht mit II. 44 § 2, Lehnrecht mit Art. 39 § 3 schliessend. Endemann Nr. 23, Homeyer Ssp. II. 1 S. 32 Nr. 78.

594. [380.] Salzburg, Fürstbischöfl. Bibl. Pap., 1469, gr. Fol., zweispaltig, oberd. Sächsisches Landrecht mit der Glosse in 5 B. zu 64, 70, 71 gezählten und rubricirten Capp. Hie hebt sich an das reigister der artikel des rechtpuechs nach der czal der pletter etc., — — Hie hot registrum das ein end Got vns seine holffe send Scriptum per me iohannem de egkenfelden t. t. capell. in geren. Et finitum est hoc registrum a. d. etc. LXVIIIj feria sexta etc. Die Vorr. des heiligen geistes unter Incipit liber primus,

[144]

hie hebt sich an das erst puech von czwaien swertern etc. Das erst capitel als hernoch geschriben stett. Textus prol. glossirt. Nietzsche 109 nach Notaten von Anton.

0595. Salzburg, Benediktinerstift St. Peter, 1460. Bairisch Landrecht. Sachsenspiegel in 3 Büchern. Salzburger Recht. Archiv X. 614.

596. [381.] Salzwedel, Stadtarchiv, bis 1468 im Besitz der Familie Gerlach. Pap., 15. Jahrh., kl. 4., niederd. Sächs. Landrecht in 3 B. zu 71, 72, 91 Artt. lateinisch 1449 mit einem deutschen alphab. Register 1450. Stadtrecht v. Salzwedel v. 1273-1278 lat. Commentum D. Baldi super pacem Constant. 1458. Distinctio de succ. hered. Landfrieden des Erzb. Günther v. Magdeb. 1408 n. 1410. Gregors Bulle wider den Ssp. Schreiben des Basler Concils. Sächs. Lehnrecht 1458. Richtsteig Lehnrechts und Verschiedenes. Nietzsche 110, Homeyer Ssp. S. 33 Nr. 79, S. 375 Nr. 18.

 Sangerhausen s. Nr. 157.

597. Schaumann, Archivar in Hannover. Membr. 2te Hälfte d. 14. Jahrh., gr. Folio zweispaltig. Bruchstück des sächsischen Landrechts. Schaumann Gesch. des nieders. Volkes 1839 S. 537.

0 * 598. [382.] Vormals Chr. L. Scheidt, Prof. zu Göttingen, dann in Hannover † 1761, ex Schloepkeniana hereditate. Kl. Kaiserrecht. Senkenberg corp. iur. Germ. I. 1 praef. § 101, Endemann Nr. 7.

0 * 599. [384.] Vormals J. G. Scherz, Pap., Folio. Schwabenspiegel, das Landr. mit Lassb. 377 schliessend. Scherz Vorr. zum Schwabensp. in Schilter Thes. II.: insignem quoque opem attulit Ms. chartaceum in fol. quod mea bibliotheca possidet. Eine andere Scherzische Hdschr. [383] s. unter Nr. 633.

 [385.] Schildener s. Nr. 284.

 Schilter s. Nr. 217, 224, 240.

 [386.] Val. Schlieff, s. oben Nr. 138. Die Nr. [387, 388], 2 Hdss. des Magdeb. Schöffenrechts im Besitze Schlieffs, fallen fort, da die Angabe Hanows in der Vorr. zum Culmschen Recht § 31 doch zu unbestimmt über den Inhalt dieser Hdss. lautet.

[145]

* † 600. [389.] Vormals Chr. Friedr. Schmid, Rektor zu Lüneburg. 14. Jahrh. Fragm. msti iuridici Saxonice scripti. Bibl. Schmidii Lunaeb. 1748. 8. p. 733 Nr. 1011. Nietzsche 111.

601. [390.] Derselbe. Membr., 14. Jahrh., 58 Bl. Folio. Remissorium über die sächsischen Rechtsbücher, defect. Bibl. c. p. 732 Nr. 1010.

602. Schönborn, Director des Magdalenengymnasii zu Breslau. Pap., 15. Jahrh., ungefähr 500 Bl. in Folio zweispaltig, mitteld. Slossil des lantrechts. Vorreden Omnipotens sempiterne deus und Herre iesu christe eyngeborner zon etc. Artt. Abbrechen bis Wunden. Der Epilog schliesst Das dancke das dem allmechtigen gote — — zu ewigen lobin sullen. Amen. Mitth. von Stenzler.

0 * 603. Dr. Scholten zu Ward † 1852. Pap., 15. Jahrh., Folio. Clevische Stadtrechte und Urkunden. Kaiserrecht. Gewoente v. stederecht von Kalker. Katalog der Bücherversteigerung vom 4. Dez. 1848 bei J. M. Heberle zu Köln, Nr. 5106, Mitth. v. Prof. Braun.

* † 604. [392.] Vormals A. Fr. Schott, Oberhofgerichtsassessor zu Leipzig. Pap., 1478, Folio. Sachsenspiegel. Bibl A. F. Schott Nr. 6531, Nietzsche 112.

 Schott [391.] s. unter Nr. 273.

* † 605. [393.] Vormals Schrader, Hofrath in Braunschweig, 15. Jahrh., niederd. Sächsisch Landrecht (u. Lehnrecht?) mit der Glosse. Spangenberg S. 11 Nr. 38, S. 121, Nietzsche 113. Nach dessen Notizen sollen im Landrecht III. 82-91, im Lehnrecht Art. 2 a. E. fehlen.

 Schumann [394.] s. Nr. 137.

 Schwandtner [395.] s. Nr. 570.

* † 606. [396.] Vormals Christ. Gottl. Schwarz, Prof. zu Altdorf † 1751. Pap., 1382, 51 Bl. kl. Folio, mitteld. Sächs. Landrecht mit Register, praef. rhythm. und prologus. A. E. A. d. MCCC octugesimo secundo completus est liber iste in vigilia Iacobi. Catal. librorum, quos olim poss. Chr. G. Schwarzius, Altd. et Norimb. 1763, 1769. B. 2 S. 4 Nr. 11.

0 * 607. [398.] Derselbe. Membr. und Pap., 15. Jahrh., niederd. Slötel tom lantrecht mit dem Eingange Here iesu Christe eyngeborene sone, und Abbet als ersten Art. Richtsteig Landrechts als schewe clod mit der Vorrede und dem Stück

[146]

vom Mustheil. Spangenberg 67, 73, 118. Der Schwarzische Auctionscatal. gedenkt dieser Handschrift nicht.

608. [399.] Schweidnitz, Stadtarchiv A. Membr. 14. Jahrh., 270 Bl. gr. 4., mitteld. Bl. 3—66 Magdeburg-Schweidnitzer Recht mit späteren Zusätzen. Magdeb. Schöffensprüche auf 9 Bl. Weichbild mit Chronik in 137 Capp. auf 41 Bl. A. E. Nomen scriptoris si tu cognoscere queris Io. Hen. tibi sit praenomen me dm. ning us fit in unum. Richtsteig Landrechts in 52 Capp. auf 38 Bl. Sächsisch Landrecht auf 99 Bl. Weltperioden. Sächsisch Lehnrecht auf 32½ Bl. Nietzsche 115, Homeyer Ssp. I. S. XXVIII Nr. 18, II. 1 S. 34 Nr. 80.

609. [400.] Schweidnitz ebend. C. Membr. 14. Jh., 260 Bl. Folio, mitteld. U. a. Schweidnitzer Statuten, Bl. 35—38 Magdeb.-Hallisches Recht v. 1235, Bl. 39—63 Magdeb. Schöffenrecht. Näherer Inhalt bei Gaupp XXIII.

610. [7.] Schweinfurt. Im Fideicommiss der Familie Bausch. Membr., 1412, Folio, zweispaltig, niederd. Sächsisch Landrecht mit der praef. rhythmica, glossirt in 3 B. Bockis de Germania iurispr. sua nunquam destituta, Bamb. 1749. 4. Nietzsche 4, Mitth. vom Frh. v. Thüngen 1838.

611. [401.] Schwerin, Grossherz. Archiv. Membr. 14. Jahrh. ein Bogen gr. Folio, zu 35 Zeilen, niederd. Bruchstücke des Sächs. Landrechts I. 22 § 5, 23, 25 mit der Glosse in gleicher Minuskel.

612. [401.] Schwerin ebend. Membr. 14. Jh., 1½ Bl. gr. Folio, zu 39 Zeilen, niederd. Bruchstucke des Sächs. Landrechts III. 69—72, III. 77, 78 mit der Glosse in gleicher Minuskel.

613. Schwerin ebend. Membr. 14. Jahrh. Halbes Bl. in 8., kleine Cursiv, niederd. Bruchstuck des Sächs. Landrechts II. 36 § 5—II. 37 § 2, II. 32, II. 40, 41.

614. Schwerin ebend. Membr. 14/15. Jh., 2 Bl. in 4., mitteld. Bruchstück des Sächs. Landrechts II. 39 § 2—II. 40 § 4, II. 31, mit der Glosse in kleinerer Schrift umher.

615. [402.] Schwerin ebend. Membr. 15. Jahrh., 2 Bl. in gr. Folio zu 44 Zeilen, zweispaltig, mit 251, 252 bezeichnet, niederd. Bruchstück eines Remissorii über das Sächs. Landrecht mit Glosse aus dem Buchstaben W. Letzter Art. Were unter 8 Rubriken. A. E. daraf hesstu vor vnder deme worde Here Truwe vnde walt.

[147]

616. [403.] J. S. Seibertz, Kreisgerichtsrath in Arnsberg, früher Rathhaus zu Brilon. Membr. 14. Jahrh., niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse von II. 12 § 4 an. Schluss Hir endet de text des speghels von Sassen. Homeyer Ssp. II. 1 S. 34 Nr. 81.

617. [404.] Derselbe. Membr., 195 Bl., von denen 181 beschrieben, gr. Quart, zweispaltig, niederd., 15. Jahrh., von drei verschiedenen Händen bis Bl. 109, 172, und zum Ende, wo benedicto deo completum a. MCCCCLIj° quarta die nouembris. Sächs. Landrecht in 3 B. mit Glosse. A. E. Wy syn des lantrechts to ende komen — Wey recht leif heft dey secge amen.

0 * 618. [405.] Vormals Graf Senft v. Pilsach, Sächs. Minister, früher Hofr. Lauhn zu Tennstedt. Weichbild in Quart. Bibl. des Grafen S. v. P. Leipz. 1820 Nr. 4520.

0 * 619. [408.] Dieselben. Sächsische Distinctionen in 8. Zepernick Abhdl. zum Lehnr. II. 181 ff.

0 * 620. [409.] Dieselben. Pap. nach 1448, gr. 8. Glosse zum sächsischen Lehnrecht. Form und Weise des Lehnrechts. Zepernick a. a. O. und IV. 2; Homeyer Ssp. II. 1 S. 34 Nr. 83.

 Die Nrn. 618, 619, 620 sind nicht wie die Lauhn-Senftischen Hdss. Nr. 153, 157, 159-162, 164-166 in die Dresdner Bibl. gelangt, die Nrn. 619, 620 auch nicht in der Senftschen Auction versteigert. Die Nr. 4580 des Catal. „Lauhn Form und rechte Weise aus einer Hdschr. des 15. Jahrh.“ ist nur Abschrift aus Nr. 620; die Nr. 4621 liber iuridicus Perg. Msp. Fol. passt auf keine jener beiden Hdss. — Nr. [406] s. unter Nr. 727. Nr. [407] jetzt mir gehörig, ist eine blosse Abschrift aus dem Druck von 1516, 8. Ssp. II. 1 S. 375.

0 * 621. Vormals Heinr. Christ, v. Senkenberg. Glosse des sächsischen Lehnrechts. Senk. gedenkt in einem Briefe an Lauhn v. 6. März 1765 seines „einzigen Mspts.“ von dieser Glosse. Unter seinen nach Giessen gekommenen Hdss., s. Bern, zu Nr. 213, ist keine dieses Inhalts. Lauhn in Schott jur. Wochenbl. I. 1772 S. 378 Anm. Homeyer Ssp. II. 1 S. 34 Nr. 82.

 [410-422.] Senkenberg zählt method. iurispr. p. 182 acht ihm gehörige Hdss. des Sachsenspiegels, welche [148]

sich etwa auf die Nrn. 213—219, 247 zurückführen lassen; namentlich ist 410=213, 411=215, 412=214; ferner fünf Hdss. des Weichbildes, denen die Nrn. 219, 222, 223, 224, 226 entsprechen mögen.

0 * 622. [422.] Vormals Joh. Christ. Siebenkees, Prof. zu Altdorf. Pap., Folio, 15. Jahrh., mitteld. Brauner Lederband mit Messingbuckeln und Resten von Clausuren. Alphabetische Arbeit aus dem Sachsensp. mit Glosse, den sächs. Distinctionen und dem Schwabensp. Das vorangehende Register unter: dis ist das register vber diess recht buch do vindt man jnnen vber alle sach etc. nebst Proben vom Text in Siebenkees jurist Magazin II. 203 ff. Der Besitzer starb 1841; seine Bibliothek wurde an die Antiquare Hess in Ellwangen, und Seligsberg in Bayreuth verkauft.

623. [423.] Soest, Stadtarchiv. Membr. 14. Jahrh., 157 Bl. gr. Fol., Eichenband mit Membr. überzogen, an einer Kette, niederd. Sächsisch Landrecht mit der Glosse in 3 B. Beginn greve hoyger van Valkenstene composuit textum. Eyke van repgouwe fecit glossam. Des hilghen ghystes minne etc. Deutsches und lateinisches Register unter isti sunt articuli contenti in quodam libro nuncupato speculum Saxonum. Sächsisch Lehnrecht auf 24 Bl. in 80 Capp. Von schlechterer Hand sub anno d. MCCCLXXXX primo completa sunt hec iura per Cesarem edita populoque per instructionem pronunciata in vigilia omnium sanctorum. Geschichtliche Notizen von 1443 etc. Nietzsche 122. Mitth. verschiedener Hand.

624. Soest ebend. LXIII. 16. Membr. Anf. d. 14. Jh. 106 Bl. kl. 4., einspaltig, niederd., an einer Kette. Unten h. b. dat recht des speigels der sassen. Sächsisch Landrecht ohne Bücher in mehr denn 400 Absätzen. Nach Des hiligen geistes minne sind die Absätze Got is selve. Got de dar is. Twe swert. Iowelik kersten als Artt. 1–4 bezeichnet. Später nur Rubriken a. R. ohne Zahlen. Schluss (III. 91 § 3) it ne wilkore dat lant.

625. Soest ebend. LXIII. Nr. 15. Pap., nach 1470, 42 Bl. schmal Quart einspaltig, niederd. Auf dem Vorsetzblatt u. a. Sprüchen: Dyt bock en sal nement lezen he en zy dan eyn echt recht vrigscheppen des hylgen rykes. B1. 1—23 Informatio ex speculo Saxonum, bricht Bl. 24 oben mit in sin recht seten Responsio ab. Bl. 24—31 Vemrechtsbuch mit den Eingangsreimen

[149]

Eyn weldige vader. Bl. 31v—38v K. Ruprechts Fragen. Bl. 38v–42v Reform. der Vemgerichte v. 1437. Bl. 43, 44 Stücke aus der Reformation Friedr. III. Bl. 44v–48 Arnsberger Reformation mit dem Datum 1470. Bl. 48v, 49 von Wachszinsigen, Urtheilsformeln, eine Aufzeichnung von 1540.

626. Sondershausen, Bibl. der Stadtkirche Nr. 235. Pap., gr. Folio, 1475, mitteld. Das sächsische Landrecht glossirt als sachszenspigel in 3 B. zu 71, 72, 91 Artt. mit ausführlichen Summarien vor jedem Buche, auch der Vorrede v. d. fünf Pfalzen. A. E. wie in den alten Drucken Nota vocabula collecta ex latino speculi Saxonum. – Et sic est finis anno dm. M° CCCC° LXXV° quarta feria ante festum calixti de sero quasi hora quinta. Hinweisung auf die Gl. III. 82 a. E. über Carls Privilegium vom J. 810. Jahre der Compilation der Bücher des canonischen Rechts als des Decrets CXCIII etc., mit der Bem. privilegium Saxonum fuit eis ante istorum librorum compilationem datum. Vgl. Richter Jahrb. 1844 S. 93.

627. Sondershausen ebend. Nr. 236. Pap., gr. Folio, Ende d. 15. Jahrh., mitteld. Wichbilderecht glossirt mit dem Eingange Got gebe seyner und der Chronik bis auf K. Wilhelm und dem Bischof Rupertus v. Neunefort in 137 Artt. Dem letzten, vom Judeneide folgt die kürzere Bestätigung des Magdeb. Rechts, und noch eine Erweiterung der Gl. zum Landr. II. 24 Man ssal nymand vss seyner gewere weissen. A. E. das Register.

628. Sondershausen ebend. Nr. 233. Pap., gr. Folio, 1476, mitteld. Remissorium ohne Vorrede. Abt. Der Apt sol vor lehn entphan bis Wunden ader mit gewuntez czymmeren mag man wol heymsuchunge beweiszen wich. art. LXXXVII. A. E. Dis Remissorium ist vollbracht n. chr. g. tuszent vierhundert v. yn dem LXXVI iare dinstag noch Iubilate.

629. Sondershausen ebend. Nr. 237. Pap. gegen 1000 Bl. gr. Folio, einspaltig, 1468, mitteld. Remissorium, s. oben S. 59 Nr. 7 mit der Vorr. Nu man gemeyniglichen in allen werltlichen gerichten, aber wohl noch erweitert. Schluss Wunde, weme seyne wunden verbessert der sal gewere globen vor seyne swertmogen l. III ar. XXXI in glossa. Vnde hirmit hat dys buch eyn ende. Got wolle vns alle vnsern kommer wende. Amen. — Noch Cr. … gebort tusent vierhundert

[150]

vnd acht vnd sechczig iar am mitwochen vor der eilff tawsent jungfrawen tag ist dys buch vff dem slosse Wida zcu ende geschrieben etc.

0630. [425.] Vormals Gottl. Spitzel, Prediger in Augsburg, 1400, Folio. Das kayserliche Recht und andre Schriften. Catal. bibl. Spizelii p. 231 Nr. 33, vielleicht die Nr. 228 zu Giessen, wohin auch zwei andere Hdss. Spitzels Nr. 229, 233 [424] gelangt sind.

 [426.] Die Steinbecksche Hdschr. s. oben Nr. 47.

0 * 631. [427.] Vormals Steltzer, Hofrath zu Baruth. Pap., 1473. Schwäb. Landrecht in 380 Capp. Et sic est finis am Donnerstag nach Oculi mehr in LXXIII est 473. Richtsteig Landrechts. Struvii hist. iuris, Jenae 1718 p. 492.

 C. Stockheimensis s. Nr. 243.

0632. [428, 430.] Strasburg, Bibl. des protestant. Seminars, früher Universitätsbibl. A II. 10. Pap., 15. Jahrh. Sächs. Landrecht mit Glosse. Oberlin in Koechy thes. iur. Saxon. I. 324, Nietzsche 124, Archiv VIII. 461.

633. [383.] Strasburg ebend., früher Waldner, Scherz, Universitätsbibl. C. II. 25. Pap. 14/15. Jahrh. kl. Folio. Der Könige Buch, schwäb. Landrecht in 2 Abth., Lehnrecht. Scherz Vorrede zum Schwabensp. S. 5, Archiv VIII. 461, Lassberg 138, des Bibliothekars der Seminars- u. Schöpflinschen Bibl. Jung Schreiben an Rauter in N. N.

634. Strasburg ebend. Pap., 14/15. Jahrh. Der Könige Buch, schwäb. Landrecht, l½ Seiten vom Lehnrecht. Wohl im Archiv VIII. 462 unter C. IV. 26 angeführt.

635. [429.] Strasburg ebend., früher Universitätsbibl, A V. 16. 1. Goldne Bulle. Der Könige Buch, schwäb. Landrecht in zwei Abtheilungen, Lehnrecht. Scherz Vorrede S. 2, vgl. Nr. 638, Archiv VIII. 461, Jungs Schreiben.

636. Strasburg, Schöpflinsche Bibl. Pap., 14. Jahrh. Gedicht Ich böse snode kranke welt. Schwäbisch Landrecht in 2 Abth. unter dis ist das lant recht buch und Hie vahet sich an das edel buch das do heisset vom lehenrecht; Lehnrecht unter die tofeln der edeln recht bucher, hie hebet sich an das edel u. das rehte lehenbuch (vgl. oben S. 50). Strasburger Satzungen von 1270–1319. Jungs Schreiben.

[151]

637. [431.] Strasburg, Bibl. des Stadtraths, Schilters Cod. Argentorat. grandior. Pap., 1454. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht in 2 Abth. s. Schilter Ant. II. p. 126 zu C. 214. Lehnrecht, von Schilter im cod. iur. Alem. feud. gegeben, s. praef. § 19. Strasburger Stadtrecht.

638. [432, 435.] Strasburg ebend. Pap. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Schilter praef. §19 nennt ausser dem Cod. grandior als benutzt noch alios duos Mss. ad remp. Argentoratensem pertinentes. Scherz Vorrede zum Schwabensp. sagt, wohl genauer, nactus est ibi, nemlich Schilter zu Strasburg, tres chartaceos codices, … quorum duo erant in … civitatis nostrae archivo, tertius inter mss. bibl. universitatis reperiebatur. Der letztgedachte wird Nr. 635 sein, denn Nr. 634 konnte Schilter beim Lehnrecht schwerlich gebrauchen; für die beiden ersteren bleiben Nr. 637, 638. Lassberg S. LXXVIII Note hält Nr. 635 und 637 für identisch (?).

 Struv s. Nr. 347.

639. Dr. C. Stüve zu Osnabrück, früher J. F. A. Lodtmann. Membran, 127 Bl. Folio, 14. Jahrh., zweispaltig, niederd. Das sächs. Landrecht systematisch in drei Büchern. Voran die Anweisung zum Gebrauch und ein Blattweiser für die Hauptrubriken. Die rhythm. Vorr. im Anfange defekt bis V. 220. Vor jedem der 3 Bücher die Angabe der Hauptrubriken. Die Bücher beginnen mit I. 3 § 3, I. 50, I. 1, schliessen mit II. 58 § 3, III. 42, II. 54 § 6. Das sächsische Lehnrecht dat to deme lantrechte hort in 86 gezählten und rubricirten Capp. Der Richtsteig Landrechts, ohne Ueberschrift, Vorrede, Epilog und Remissionen, in 49 Capp. Schluss of he ieneghen schaden to rechte darvmme liden dorue. So vintme he ne dorue. Register über Lehnrecht und Richtsteig, beide zu den einzelnen Paragraphen.

* † 640. [434.] Vormals Stuttgard, herzogl. Bibl. Schwabenspiegel. Fischer Vorr. zur Gesch. der D. Erbfolge. Verschollen. Lassberg 143.

641. Stuttgard, öffentl. Bibl. Ms. iur. Nr. 4. Pap., 15. Jahrh. 162 Bl. kl. Folio, einspaltig. Schwäbisch Landrecht in 312 §§ bis Lassberg 370, Lehnrecht in 133 §§ bis L. 155. Lassberg 144.

[152]

642. Stuttgard ebend. Ms. iur. 70. Pap., 14. Jahrh. 126 Bl. Quart, mitteld. Schwäbisch Landrecht in 383 §§; bei § 229 die Ueberschrift das edel buch von lehen rechte. Lehnrecht in 149 §§, mit einer Warnung gegen leichtfertige Eide nach dem gewöhnlichen Epiloge. Register am Schluss. Lassberg 145.

643. Stuttgard ebend. Nr. 114, früher Stift Komburg. Pap., 15/16. Jahrh., 121 Bl. kl. Folio, einspaltig, oberd. Schwäb. Landrecht, nach dem Cap. von den Unehelichen noch 12 Abschnitte, der letzte ob zway dörffer kriegent. Lehnrecht, nach dem C. vom Burgermeisterlehn 4 Abschnitte, der letzte wie man newes lehen sol empfachen. Die goldne Bulle. Friedrichs III. Reformation von 1442, Sigismund Landfreiheit der Pfalburger 1431. Sippschaftsbaum. Lactantius. Lassberg 146.

644. Stuttgard ebend. Ms. iur. fol. 136, früher Stift Ellwangen. Pap., 15. Jahrh., 175 Bl. Folio. Register. Schwäbisch Landrecht in 292 §§, nach dem § von den Unehelichen noch Lassb. 377 I., und die 12 in Nr. 643 gedachten Abschnitte. Auch Lehnrecht wie in Nr. 643. Goldne Bulle. Belial a. E. defect. Lassberg 147.

645. Stuttgard ebend. Ms. poet. Nr. 83, früher Hässlein und Gräter. Pap., breit 8. Zwischen verschiedenen nicht juristischen Stücken, worunter der Freidank, auf 29 theils zwei- theils einsp. Bl. aus dem 14/15. Jahrh. das Schwäb. Landrecht, verkürzt, mit Lassb. 370 schliessend; Anfang des Lehnrechts. Auf 3 Bl. statuta civ. Dinkl (Dinkelsbühl). Lassberg 148 und Mittheilung Staelins.

646. Stuttgard ebend. Cod. theol. fol. Nr. 84, früher Gerwin v. Hameln. Pap., 1441, niederd. Auf Bl. 90–224 das sächsische Lehnrecht mit Register und der Glosse in 81 Capp. Schluss A. d. MCCCCXLI feria 2a post dom. palmarum conscriptus est liber iste. Wey dit bock lesit sunder wan Dey darff den schryuer nicht vordencken daran Sunder weyren dey allegata yn deme exemplar recht gewesyn Dey schryuer hedde sey von goddisweghen wol kunnen leszen. Hedde hey ok dey originalia gehat Hey hedde io gecorrigeret dey sulvige allegat. Hec ille. Mittheilung vom Bibl. Dr. Pfeiffer 1849.

647. Stuttgard, K. Privatbibl. H. 41, früher Stift Weingarten. Pap., 15. Jahrh., 97 Bl., wovon 12 unbeschrieben, kl. Folio,

[153]

oberd. Schwäbisch Landrecht mit den Prologen in 360 §§, das Lehnrecht mit Prolog und Epilog in 155 §§. Lassberg 149.

648. [435.] Stuttgard ebend., ebendaher. Membr. 14. Jahrh. Folio. Schwäbisch Landrecht auf 60, Lehnrecht auf 10 Bl. Letztes Cap. Von des herren untru, Lassb. 70. Gerken Reisen (Weingarten) I. 141. Nach dieser Beschreibung von der vorigen Nr. zu scheiden.

0 * 649. [436.] Stuttgard ebend., ebendaher. Pap., 1429, 119 Bog. (sic) Fol. oberd. 1) Biblische Geschichten mit dem Patriarchen Abraham beginnend. 2) Die Herrenlehre als das puch von den lantrechten ob ein herre ein kirchen leichte etc. 3) Unter Hie hernach stend geschriben die keiserlichen recht als sie gemacht hat keyser karl der gross etc. Schwäb. Landrecht. Lassb. 118 ff., vgl. oben Nr. 138. 4) Unter Do hernach stend geschriben Payrische recht vnd leren lehenrecht das schwäb. Lehnrecht. A. E. Das puch ist geschriben worden do man zalt von Chr. g. tausent vierhundert u. in dem newnd u. czwenzigisten jar am Donrstag vor sent Jorgentag des heiligen merterers u. auch nothelffers. Zapf Reisen S. 19 ff., welcher diese vier Stücke etwas näher unter den Namen Patriarchenrecht, Schwabenrecht, Kaiserrecht, Bairisch Recht beschreibt. Nach Lassb. 150 nicht mehr vorhanden.

 Surland s. Nr. 121, 123.

650. Tambach bei Coburg I. 84. Schwäbisch Landrecht unter Ditz ist daz lantrecht puch genomen von dem decret u. von dem decretal u. von chunich Karels recht u. von gotes worten etc. Lehnrecht unter Hie hebt sich an daz lehen puch. Schluss von Anvelle (Lassb. 51). Expliciunt iura regis caroli excerpta. Mitth. von Franz Schmidt in Tambach.

651. Tepel bei Marienbad, Stiftsbibliothek. Pap., 8., 15. Jahrh. Incipiunt regule seu sententie supra practicas collecte ex div. libris legum et iuristarum et de speculo Sax. Ad decus et decorem etc. d. i. die zur Blume des Ssp. gehörige alphabetische Regelsammlung.

652. [437.] Trier, Stadtbibl. Pap., 15. Jahrh., 173 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht in 373 Capp., unter Hie vohet sich an des buches cappitel das do saget gar eygentlichen von dem keyserlichen recht. Mitth. v. Heinr. Hoffmann 1836.

[154]

653. [438.] Trier ebend. Pap., 15. Jahrh., 57 Bl. Fol. Schwäb. Lehnrecht in 137 Capp. unter Hie vohet sich an des buches Capp. dz do saget gar clerlich von dem lehenrecht. Hoffmann.

 Das Archiv VIII. 598 befasst als Nr. 852 die beiden auch offenbar zusammengehörenden Nrn. 652, 653 unter „Kaiserrechtsbuch und das Rechtsbuch, das der König zu Nürnberg mit den Fürsten bestätigt hat. Lehnrecht. Kleine D. Chronik 4 Bl. Deutsche Chronik 17 Bl.“

654. Tübingen, Universitätsbibl. Pap., 1424, kl.Folio, oberd. Schwäb. Landrecht auf 61¼ Bl. in 369 §§, der letzte von den Unehelichen, Lehnrecht auf 14¼ Bl. in 84 §§. Das Register für beide auf 9½ Bl. bringt die §§ systematisch unter 5 Distinctionen: öffentliches Recht, Gerichtswesen, Strafrecht, Privatrecht, Lehnrecht. Augsburger Stadtrecht v. 1276 mit spätern Zusätzen in 299 §§ mit Register. Lassberg 154. Mitth. v. Reyscher.

 Uber s. Nr. 89, 97, 98.

0 * 655. [439.] Vormals v. Uffenbach zu Frankfurt a. M., im J. 1578 vom Pfarrer Hoffstetter an den Fuldischen Rath Vollpracht geschenkt Pap., 1480, Folio, mitteld. Nach Würzburgischen Gerichtsordnungen v. 1446, 1447 als Buch I. ein Rechtsgangbuch meist aus dem Schwabensp., als B. II. das schwäb. Land- u. Lehnrecht. A. E. MCCCCLXXX jare auf mitwoche vor Nat. Mariae ist das buch zu Heyne geschrieben worden. Lahr Vorr. zum Schwabensp. S. 5 Note e. Wohl gleich Nr. 723.

0 * 656. [440.] v. Uffenbach. 15. Jahrh., Quart, niederd. Richtsteig Landrechts vom Art 10 an, da 12 Bl. fehlen. Lüneburger Rechte v. 1347, 1356, 1400, 1337, 1300. Catal. bibl. Uffenb. P. III Vol. 4 Sp. 387, der jedoch nur das Lüneburger Recht angiebt.

0 * 657. [441.] v. Uffenbach. Purgolds Rechtsbuch. Eisenacher Stadtrecht und gerichtsleufft zu Eisenach u. erstlich von der burgschaft. Catal. cit. P. IV. Vol. 94 Sp. 106-112.

 Andre Hdss. Uffenbachs s. unter Nr. 239, 308.

 C. Ulmensis s Nr. 242.

658. [442.] Upsala. Pap., 1450, Folio, mitteld. Sächsisches Landrecht mit der Glosse. A. E. Iohannes Olderman Burger zu Friburg ufgeschrieben in iaren do man czalt

[155]

von Chr. g. tusent vierhundert u. in dem funffzigsten iare uff sant Mariam Magdalenen Abent der heiligen magt. Mitth. von Wilda.

659. [443.] Varel, Archiv, Cod. Oldenburgicus. Membr. 1336. 261 Bl. Folio, niederd. Sächsisch Land- und Lehnrecht zusammen in 4 Büchern mit Bildern. Zepernick 1, Nietzsche 125, Homeyer Ssp. II. 1 S. 35 Nr. 85, Spangenberg 9, 23, 31, 37, 40, 49, 50, 56, 124, 129. Abschrift in Celle.

660. [444.] Varel, ebend. Membr. 14. Jahrh., 178 Bl. Folio, niederd. Sächsisches Landrecht in 3 B. mit der Gl. Grupen obss. 466, 479, Nietzsche 126, Spangenberg S. 9, 21, 24, 31, 36, 37, 49, 50, 126, Runde patriot. Phant. 218 ff., 223 ff. Abschrift in Celle.

661. [445.] Varel ebend. Membr. 1355, 64 Bl. gr. Folio zweispaltig, mitteld. Schwäb. Land- und Lehnrecht mit Register. Die Artt. rubricirt aber nicht gezählt. Anf. Hie hebet sich an daz lantrecht buch. Schreiber Bernardus dictus Spoliken canonicus eccles. Wildeshusiensis … Grupen obss. 467, Spangenberg 77, 85, Runde a. a. O. 220, 227, Lassberg 121. Abschrift in Celle.

 C. Vestringianus [446] s. Nr. 71.

 C. Waldnerianus s. Nr. 633.

662. Waltershausen, S. Gotha, Rathhaus. Pap., Fol., mitteld., im J. 1448 begonnen, 1452 geendigt. Bl. 3 ff. Register zum Sächs. Landrecht in 3 B. zu 70, 72, 90 Capp. und zum Lehnrecht in 79 Capp. Vorreden v. d. Herren Geburt und Ich tzymmere. Bl. 19—87 Text des Landrechts, Bl. 87 —123 des Lehnrechts. Bl. 123 ff. der Richtsteig Landrechts unter Hie beginnet die lere u. der wegk des gerichtes. Bl. 160 ff. Register und Text des Weichbildes in 153 Capp. mit dem Judeneide schliessend. Zwischen 192 und 193 fehlen 3 Bl.

0663. [447.] Warschau, geh. Archiv. Iura communia regni Poloniae, ius theuton. Magdeburg., speculum iuris prov. Saxonici 1505. Vermuthlich der, Homeyer Ssp. II. 1 S. 42 Nr. 5 angeführte Druck von jenem Jahre.

664. T. O. Weigel in Leipzig. Pap., 1382, 51 Bl. kl. Folio, mitteld. Vorne fehlen 2 Bl. Bl. 1a—4b Register. 5a-37b Sächs. Landrecht. Anf. Des heilgen geistes. Schluss mit III. 91. Hy endt sich der spigil der Sachsen Do musse

[156]

vnsir ere an wachsen. Judeneid. Bl. 38a Register. Schluss Hy endet sich das reyster des lenrechtes end dez lantrechtes dez irsten buches (!). Bl. 38b—51 Weichbild als Statrecht. Wie Magd. gestiftet ward. Schluss man vorvestet yn alzuhant. Finitv libro sit laus et gloria x sto dni MCCC octuagesimo secdo completus est liber iste in vigilia Iacoby. Leipziger Auctionscatal. der Krännerschen Bibl. v. 16. April 1855 Nr. 1.

664m T. O. Weigel. Pap. mit einzelnen Membranbl., 117 Bl. Folio, 14/15. Jahrh., mitteld. Wurms Stadtrechtsbuch. In der Notiz nach dem Inhaltsverzeichniss Bl. 1—5 (vgl. oben S. 37) wird der Beginn des Buches auf den Dienstag nach St Georgen „dreyczehen hundert jar in dem XCIV (XCIX?)“ angegeben. Der Text bricht eben so wie in den Nrn. 27, 409 ab. Gedichte. Krännerscher Catal. Nr. 27.

 Eine dritte Hdschr. Weigels oben Nr. 371m, eine vierte früher ihm gehörige [448] Nr. 59.

665. Weimar, grossh. Bibl. Pap., 16. Jahrh., Folio. Abecedarium über den Sachsenspiegel. Archiv VIII. 692.

 Weingarten s. Nr. 647-649.

666. [449.] Wernigerode, gräfl. Bibl. Membr. Anf. d. 15. Jh. 8. zweispaltig, niederd. Schwäb. Landrecht in 356 Artt., letzter von den seven sacramenten u. van dem echte, Lassberg 377 II. Lehnrecht in 146 Artt. mit dem Bürgermeisterlehn vor dem Epilog. Dann Hoc opus est tale ius dicitur imperiale Cristo sit sanus scriptor non corpore vanus Frederico detur cocus (totus?) hic qui cognominatur. Ein Registrum to deme keyserrechte giebt dem Landr. 346, dem Lehnr. 144 Artt. A. E. Explicit iste liber sit scriptor crimine liber. Mitth. v. Rudorff.

 [450.] Wichtscher Codex s. Nr. 72.

667. [451.] Wien, K. K. Hofbibliothek 2710/J. c. 232, früher Schloss Ambras. Membr., Ende 14. Jahrh., 139 Bl. 4., mitteld. Bl. 7—103 Sächs. Landrecht. Bl. 105—130 Weichbild mit Chronik. Bl. 131—138 Culmer Handfeste v. 1251. Zepernick Vorr. S. 3 N. b, Grupen obss. 476, Nietzsche 127, H. Hoffmann Verz. d. altd. Hdss. d. K. K. Hofbibl. Nr. CLIII.

668. [453.] Wien ebend. 3043/N. 78. Pap., 1469, 127 Bl. Folio, oberd. Sächs. Landrecht glossirt. Incipit liber primus,

[157]

hie hebt sich an das erst puech von czwaien schberten etc. Des heiligen geistes minne. Bl. 117—127 Repertorium schliessend: Hie hat register das ein end Got vns sein hilffe send. Scriptum per me iohannem de egkenfelden tunc temporis cappellanum in gern. Et finitum est hoc registrum a. d. etc. LXVIIII° feria sexta post octavas pasce. Nietzsche 129. Hoffmann CLIV. Stimmt ganz mit Nr. 594, nur soll dort das Epiphonem schon nach dem ersten Register stehn.

669. [452, 455.] Wien ebend. 2874/R. 2081. Pap. 15. Jahrh., 442 Bl. Folio, mitteld. Alphabetische Arbeit über den Sachsenspiegel mit Almosen beginnend. Hoffmann CLV, nach ihm mit der „Glosse zum Saehsensp.“, Nietzsche 128 identisch.

670. [480.] Wien ebend. 2680/J. C. 182. Pap., 1387, 164 Bl. Folio, mitteld. Sächsische Distinctionen in 5 B. Grupen obss. 469. Mone Anzeiger 1839 Sp. 37 Nr. 19, Hoffmann CLVI.

671. [454.] Wien ebend. 3036/J. c. 10, früher Ambras. Pap., 1482, 330 Bl. gr. Folio, oberd. Bl. 1—260 alphabetisches Rechtsbuch aus dem Sachsenspiegel mit der Glosse, Schwabensp. u. sächs. Distinctionen. Goldne Bulle. Schreiben des Kostnitzer Concils. Gesetze K. Friedrichs. Richtsteig Landrechts in 2 Büchern in 47 u. 25 Capp. Bl. 295 u. 312. Kaiserl. Constitutionen Bl. 322—330 beg. Wie u. welher hand wiss man sol fridhalten. Mone a. a. O. Nr. 18, Hoffmann CLVII.

672. [456, 467.] Wien ebend. 2695/J. c. 214, früher Ambras, Cod. Caesareus. Membr. Mitte 14. Jahrh., 100 Bl. kl. Fol., oberd. Schwäb. Landrecht in 304, Lehnrecht in 138 Capp., abgedr. in Senkenb. C. iur. G. II. 2 p. 1 sq., vgl. Vorr. § 5. Grupen obss. 474 sq., Spangenberg S. 77, 90, Finsler in den Eranien Heft 2 S. 15 ff., Mone a. a. O. Nr. 6, Lassb. 158, Hoffmann CLVIII.

673. [466.] Wien ebend. 2925/J. c. 233. Pap., 15. Jahrh., 92 Bl. 4. Schwäbisch Landrecht in 366 Capp. und Lehnrecht. Mone a. a. O, Nr. 5, Lassberg 169, Hoffmann CLIX.

[158]

674. [465a] Wien ebend. 2876/R. 3102. Pap., 15. Jh., 55 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht in 348, Lehnrecht in 168 Capp. A. E. Finis est vere precium wult scriptor habere Qui te furetur cum Iuda dampnificetur. Register über beide Bücher. Hoffmann CLX.

675. [462? 470, 485.] Wien ebend. 2881/R. 2256, früher Windhagensche Bibl. Pap., 1408, Folio. Schwäb. Land- und Lehnrecht auf 86 Bl., in 403 Capp. A. E. Also habent ein ende lantrecht vnd auch lehenrecht Sub a. d. millesimo quadringentesimo octavo feria quinta post Letare. Gedichte. Spangenberg S. 80, Lassberg 173, Hoffmann CLXI.

676. [461, 469.] Wien ebend. 2814/R. 2101. Pap., 1412, 163 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht Bl. 12—119. Letztes Cap. von den Unehelichen. Hie hat daz lantrecht ein ende — — helff vns got in sein reich. Lehnrecht Bl. 120—163. A. E. Hie hat dicz puech ain ende — — daz helf vns got mit seinen heiligen funf wunden. A. d. millesimo quadrimo duodecimo finitus est liber iste post seq. d. laurencij hora sexta. Qui te scribebat Gregorius nomen habebat. Lassberg 172, Hoffmann CLXII.

677. [463.] Wien ebend. 2780/S. 358. Membr., 1423, 104 Bl. Fol. Schwäbisch Landrecht in 394 Capp. mit Miniaturen, Lehnrecht in 167 Capp. Recht der Wiener Neustadt. Lassberg 165, Hoffmann CLXIII.

678. [464.] Wien ebend. 3072/Ph. 210 aus Ambras. Pap., 1425, 178 Bl. Folio. Astronomisches. Buch der Könige. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Hoffmann CLXIV.

679. [459.] Wien ebend. 2822/R. 834. Pap., 1440, 137 Bl. Folio. Schwäb. Landrecht als kayser karel Rechtpuch, letzter Abschnitt von aigen lewt. Lehnrecht. Datum dicz puchs an pfincztag nach sand Margreten XIIII C jar vnd jn dem xl kisten jar. Bl. 123 deutsche Chronik bis 1393. Datum finis des puchs do man zalt MCCCC jar Freitag nach sand Jacobs Tag u. in dem Xl jar. Hoffmann CLXV, Archiv X. 531, Lassberg 161.

[159]

680. [471.] Wien ebend. 2929/L. 4. 108. Pap., 15. Jahrh., 261 Bl. 4. Schwäb. Land- u. Lehnrecht als K. Karls Landrechtsbuch. Et sic est finis huius libri feria sexta post margarette anno xl7mo. Bairisch Landrecht. Münchner Stadtrecht. Register. Judeneid. Hoffmann CLXVI, Lassberg 174.

681. [457.] Wien ebend. 2904/J. c. 166, früher Ambras. 1462, 208 Bl. Fol. Schwäb. Land- u. Lehnrecht. Schilter praef. ad ius feud. Alem. § 19, Lassberg 159, Hoffmann CLXVII.

682. [468.] Wien ebend. 2849/J. c. 165. Pap., Anf. d. 15. Jahrh. 85 Bl. Folio, oberd. Bl. 1-71 Schwäb. Landrecht, letztes Cap. von den Unehlichen. Bl. 72 Lehnrecht unter Hye hat daz landpuch ein end keyserlichen recht, noch hebt sich darnach daz lehenpuch an. Mone a. a. O. Nr. 7, Lassberg 171, Hoffmann CLXVIII.

683. [458.] Wien ebend. 2803/R. 31303. Pap., 15. Jahrh., 154 Bl. Folio, oberd. Schwäb. Landrecht, schliessend Da enndet sich das kayserlich rechtpuech. Lehnrecht. Rudolfs Landfriede. Wiener Rechte. Archiv X. 539, Lassberg 160, Hoffmann CLXIX.

684. [465.] Wien ebend. 2856/L. fol. 119. Pap. 14. u. 15. Jh., 44 Bl. Folio. Bairisch Landrecht, Münchner Stadtrecht. Bl. 45—119 schwäbisch Land- u. Lehnrecht. Lieder mit Noten. Lassberg 167, Hoffmann CLXXI.

 Die Nrn. [477, 478, 479] deordi ne iudiciario, Archiv II 549 sind nicht auf deutsche Rechtsbücher zu beziehen.

 Nr. [460] Rep. Swandtneri I. 538, Hoffmann CLXXVIII enthält keinen Schwabenspiegel, sondern ein Wiener Recht.

0 * 685. [481.] Wien, Stadtarchiv. Schwabenspiegel u. Wiener Stadtrecht in fortlaufender Zählung. Senkenberg lebh. Gebrauch S. 17, Lassberg 175.

0686. [482.] Wien ebend. Schwabenspiegel u. Wiener Stadtrecht ebenso. Senkenberg a. a. O., Lassberg 176.

687. [483.] Wien, Schottenkloster (Ms. Scotorum). Pap., 1459, kl. Folio. Wiener Stadtrechte, Kaiserl. und herzogl. Ordnungen u. Urkunden. Schwäb. Land- u. Lehnrecht.

[160]

Moser bibl. msp. maxime anecdotorum. Norimb. 1722. 4. p. 13-133, Lassberg 177.

688. [484.] Wien, Annunciatenkloster. Membr. Anf. d. 15. Jh. Schwäb. Land- u. Lehnrecht, Heimburger Stadtrecht, Herzog Friedrichs Judenprivileg v. 1244. Satzungen bis auf 1351. Senkenberg Vis. § 100, 101. Lassberg 178.

689. Wien, Bibl. der Serviten in der Vorstadt Rossau Nr. 16. Membr. 14. Jahrh. Quart. Schwäb. Land- und Lehnrecht. Gedicht von der Tischzucht. Friedrichs Judenprivileg. Heimburger Stadtrecht. Rauch scriptt. rer. Austr. I. 194 sq. Mone a. a. O. Nr. 10. Lassberg 179.

* † 690. [486.] Vormals Wiener, Inspector zu Gerau bei Darmstadt. Pap., Anf. d. 15. Jahrh., 166 Bl. Folio. Schwabenspiegel. Journ. von u. für D. 1784 Bd. 2 S. 328, Lassberg 181.

691. P. Wigand, aus dem Besitze eines Paderborner Freigrafen. Pap., 16. Jahrh. Vemrechtsbuch, K. Ruprechts Fragen, Arnsberger Reformation als constitutio Sigismundi, Reformation Friedrichs III. v. 1442, Richter Jahrb. 1848 S. 27, 28.

692. Wiggert, Professor am Domgymnasium zu Magdeburg. Zwei Membranstreifen, 14. Jahrh., zweispaltig. Bruchstück eines glossirten niederd. sächs. Landrechts in Verbindung mit einem lat. und einem mitteld. unglossirten Landr. aus II. 61 § 2, II. 62 § 1, III. 6.

0693. Dr. Wilmans, Archivar zu Münster. Sächsische Distinctionen.

694. Wittingau in Böhmen, Archiv. Böhmischer Schwabenspiegel II. Mitth. von Hanka.

695. Winterthur, Stadtbibl. Pap. 1469, kl. Folio, oberd. Der Könige Buch. Schwäb. Landrecht, 386 §§ in 2 Abth., Lehnrecht 149 §§. Hie endent sich die gesetze des grossen keysers Karlens in dem LXIX jor. Lassberg 182.

 C. Wittolanus, Nr. 222.

696. [487.] Witzenhausen, Stadtarchiv (?) Pap., Ende 15. Jh. Folio, mitteld. Auf dem Einbande Landtrichter Burger u. Stadtbuch. Schwäb. Landrecht unter Hir beginnet sich das anbeginnen keiserlandrecht, letztes Cap. Lassb. 359. Witzenhäuser Satzungen. Kopp Hess. GVf. I. S. 57. Lassberg 183.

[161]

697. [489.] Wolfenbüttel, Herzogl. Bibl. 3. 1. Ms. Aug. C. picturatus. Membr. 2te Hälfte d. 14. Jahrh. Folio, mitteld. Reichsabschied v. 1235 mit der Vorr. v. d. Herren Geburt. Sächs. Land- und (als liber quartus) Lehnrecht mit Bildern zur Seite, beide etwas lückenhaft. Zepernick 3, Nietzsche 131, Spangenberg S. 8, 14, 23, 49, 50, 52, 103, 129, Kopp Bilder II. 5—8, Homeyer Ssp. II. 1 S. 35 Nr. 86, Schönemann Merkw. d. Bibl. zu Wolfenbüttel 1852 Nr. 55, Sachsse in Beseler etc. Ztschr. XIV. 36 ff. Abschriften in Lübeck aus Cropps Nachlass, in Celle s. Spangenb. 129, in Giessen Adrian Nr. CMLXI. Vgl. Nr. 168.

698. [490.] Wolfenbüttel ebend. Extravag. A. d, früher Rathhaus in Braunschweig. Membr. 1367, 208 Bl. gr. Folio, niederd. A. E. fehlen einige Lagen. Sächs. Landrecht in 3 B. mit Glosse und Remissionen auf keyserrecht; Lehnrecht im Cap. 74 abbrechend; beide mit einzelnen Bildern. Nietzsche 132, Homeyer Ssp, II. 1 S. 36 Nr. 87, Schönemann Nr. 187.

699. [491.] Wolfenbüttel ebend. Cod. Iulii Ducis, früher in Helmstädt 524. Membr. Anf. d. 15. Jahrh. Quart, niederd. Sachs. Land- und Lehnrecht. Hildesheimer Dienstrecht. Spangenberg S. 10, 121, 125, Bruns Beitr. z. D. R. 126 ff., Zepernick 15, Nietzsche 133, Homeyer Ssp. II. 1 S. 37 Nr. 88. Abschrift in Celle, Spangenberg 125.

700. [492.] Wolfenbüttel ebend. Gud. 4, früher Dän. Staatsrath M. Gude. Pap., 15. Jahrh., Folio, mitteld. Unter Weichbild das sächs. Landrecht in 3 B. mit Glosse, auch der Vorr. v. d. 5 Pfalzen. Bibl. a Marquardo Gudio congesta, Kilon. 1706, 4. p. 15 Nr. 65, Nietzsche Nr. 134.

701. Wolfenbüttel ebend. Ms. Extrav. Nr. 112. 3, ehemals Hofrath Baudis zu Braunschweig. Pap., 15. Jahrh. Folio, mitteld. Abecedarium über sächsisch Land-, Lehn- u. Weichbildrecht (135 Art.), voran Aufzählung der einzelnen Artt. der Rechtsbücher; von Abt bis Wunde. Das sächs. Landrecht lateinisch. Gregors Bulle defect. Mitth. v. Wasserschleben.

702. [493.] Wolfenbüttel ebend., Helmst. 421 olim 138. Pap., 15. Jahrh. niederd. Sächs. Landrecht mit der Tzerstedtischen Glosse, auch zu III. 88—91 und der Vorr. v. d. Herren Geburt. A. E. N. g. g. verteyn hundert jar dar na

[162]

in deme twe u. vertigesten jare. Register folgt. Bruns Beitr. 127 ff., Nietzsche 135, Mitth. v. Wasserschleben.

703. [494.] Wolfenbüttel ebend., Helmst. 208, im J. 1527 an das Blasienkloster zu Nordheim geschenkt. Pap., 15. Jh., Folio, niederd. von verschiedenen Händen. Alphab. Register, Vorreden, Rubrikenregister. Sächs. Landrecht in 3 B. mit angehängtem neuen Register. Landrecht lateinisch mit nachgetragenen Artt. u. a. I. 7—14. Alphab. Index auf sächs. Landrecht mit Glosse, Glosse Landrechts bis III. 92, Register folgt. Goslarsche Rechte. Bruns Beitr. 133 ff., 169—173, 346—358, Nietzsche 136, Göschen Goslarsches Recht p. XI Nr. 7.

704. [495.] Wolfenbüttel ebend., früher Helmstädt. Membr., niederd. Theil eines Foliobogens, Bruchstück des sächs Landrechts mit Glosse I. 70, 71. Bruns Beitr. 155, Nietzsche 137.

705. [496.] Wolfenbüttel ebend., ebendaher 96. Pap., Folio, niederd. Remissorium über den Sachsenspiegel mit Glosse. Bruns 134.

706. [497.] Wolfenbüttel ebend., ebendaher. Theil eines Membranbogens in Folio, 14. Jahrh., niederd. Stücke von Art. 25 u. 68 des sächs. Lehnrechts. Bruns 155, 157, Homeyer Ssp. II. 1 S. 37 Nr. 90.

707. [498.] Wolfenbüttel ebend., ebendaher; l½ Membranbl. 8., 14. Jahrh., niederd. Stücke der Artt. 65, 66, 68, 69 des sächs. Lehnrechts. Bruns 155, 156, Homeyer ebend. Nr. 91.

708. [499.] Wolfenbüttel ebend., ebendaher; 2 Membrbl. 4., 14. Jahrh., niederd. Stücke des sächs. Lebnrechts. Bruns 156, Homeyer ebend. Nr. 92.

709. [510.] Wolfenbüttel Ms. Aug. 1. 6. 6. Pap., 1464, gr. Fol., mitteld. Sächsisch Lehnrecht mit Vorrede und Glosse. Richtsteig Lehnrechts; für den Leipziger Apotheker Joh. König geschrieben. Homeyer ebend. Nr. 89 u. S. 375 Nr. 19.

710. [504.] Wolfenbüttel Ms. Aug. 47. 2. Pap., 15. Jahrh, Folio, mitteld. Auf 125 Bl. Sächs. Distinctionen, Register voran in 7 B., Schreiber Ulricus Lowe 1446. Auf 32 Bl. Chronik der Stadt Nürnberg bis 1561. Longolius Vorrath Fach IV S. 112, Senkenberg lebh. Gebrauch S. 52, 235, Ortloff Dist S. IX N. 10 und LXIII.

[163]

711. [527.] Wolfenbüttel ebend. 17. 20. Ms. 4. gr. 8. Theologische, historische u. juristische Collectionen eines Mönches aus S. Egidien in Braunschweig; darunter ein Inhaltsverzeichniss der Sächs. Distinctionen in 8 B. Longolius S. 113, Ortloff S. XX Note 45, LXXII u. Anh. 1.

712. [488.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 1. 15. 2. Membr., Folio, 14. Jahrh., oberd. Chronik in zwei Abth. a) von Augustus bis Friedrich I.; b) koronica von Päbsten u. Königen. Von andrer Hand Schwäb. Landrecht; im Anf. fehlen 58 Bl. später ein Bl. nach 63; die ersten Worte div selben untat in Lassb. C. 42. Schluss vnd sie haizzent halt von allem rechten hurchint, Lassb. 377 I. Ebert Ueberlieferungen Dresd. 1826 I. 45, Archiv VI. 25, X, 417, Lassberg 185.

713. [500.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 1. 6. 2. Pap., 139 Bl. gr. Folio, 14. Jahrh., mitteld. Bl. 1—40 Biblische Geschichten mit vorangehendem Rubrikenregister a) von der werld anevank bis Jacob u. Esau, b) de libris regum bis Judas Maccabäus. Bl. 42–112 Schwäb. Landrecht, Bl. 113 ff. Lehnrecht mit den Registern voran, in ungezählten Capp., das Landrecht schliesst wen er hat ez mit rechte verworcht Lassb. 375 VI, das Lehnrecht von got icht gescheiden werden L. 159. Archiv VI. 25.

714. [501.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 69. 7. Pap., 149 Bl. Folio, 1423, oberd. Schwäb. Land- u. Lehnrecht in 528 (Text 530) durchlaufenden Capp., wovon 378 (Text 379) für das Landrecht. Voran die tauel des lantrechten (und lehen) puchs nach der zal. A. E. Hie hat das puch ein end vnd ist geendet am nachsten Eritag (vgl. Grimm Mythol. 113) nach Dom. in der vasten a. MCCCC vnd XXIII iar. Kunradus Eberspeck.

715. [502.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 44,21. Pap., 15. Jh., Folio, mitteld. Urkunden von 1436–1449 meist auf Nürnberg bezüglich. Goldne Bulle. Mit besondrer Foliirung auf 79 Bl. das Schwäb. Landrecht, die Capp. nur bis 113 gezählt, das letzte Lassb. 377 II., Lehnrecht in 70 Capp.

716. Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 30. 1. Pap., Folio, 15. Jh. enthält u. a. das sächs. Landrecht lateinisch, schliessend Et sic est finis horum iurium vulgariter speculum Saxonum nuncupatorum per me Ioh. dorgud s. a. nativ. dom. 1462 tempore autumpnali in helmstede completorum.

[164]

Lateinisches Wortregister. Bl. 252 Gregors Bulle wider den Sachsenspiegel.

 Das in [505.] ebend. Ms. Aug. 60. 3 als schwäb. Landrecht angegebene Rechtsbuch betrifft nach der dritten Rubrik Was vorsprechen ze wienn recht haben das Wiener Recht.

717. [506.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 68. 1. Pap., 15. Jh., Folio, oberd. Schwäbisch Landrecht in 369 Capp. auf 81 Bl. mit vorangehendem systematischen Register in 12 Theilen. Lehnrecht auf 19 Bl. in 84 Capp., schliessend vnd daz vnrecht meyden daz wir daz himelreich besitzen des helff vns got.

718. [514.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 86. Pap., 15. Jh., 100 beschriebene Bl., einspaltig, mitteld. Vorne fehlt ein Blatt. Schwäb. Land- und Lehnrecht in ungezählten Capp. Die ersten Worte Richet got billiche an im (Prooem. c.). Archiv VI. 25.

719. [512, 513, 515.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 20. 18. Pap., 1493, 79 Bl. 4. oberd. Kl. Kaiserrecht in eigenthümlicher Ordnung. Senkenb. C. Iur. Germ. I. 1 praef. § 31, Endemann Nr. 2. Abschrift in Giessen, s. oben Nr. 218 und in Wolfenbüttel Helmst. 51 von Bruns, Endemann Nr. 16.

720. [507.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 26. Pap., 110 Bl. Folio, 15/16. Jahrh. oberd. Schwabenspiegel als kayserlich und königlich Landt und Lehenrecht. Das Landrecht ist wie in den alten Drucken geordnet, s. oben S. 48 und schliesst mit den „heiligen Mauern“. Nach dem Schlusscapitel des Lehnrechts, Lassb. 156: Gottes gericht pedenck mit sorgen | Vnd richt dem richen als dem armen[12] | Hye hatt also das puch ein endt | Got helff dem der es recht erkent. Nach leeren Blättern, Bl. 103—108 ein ordo iudiciarius deutsch. Bl. 109, 110 der in Ungers Richtsteig a. E. gedruckte Aufsatz; erste Rubrik Wie man dye hof verleichen sol, letzte Von mülen.

[165]

721. [511.] Wolfenbüttel ebend. Ms. Aug. 58. 5. Pap., 1537, Folio, mitteld. Purgolds Rechtsbuch. Gedicht der weldt lauff. Sprüchwörter. Achtsprocess. Archiv VI. 26 und N.N.

 Die Wolfenbüttler Hdschr. Blankenb. 127 ch. fol.Lantrecht anno 1558“ enthält das Ostfrisische Landrecht.

0 * 722. [516.] Vormals Reichshofrathspräsident v. Wurmbrand, 1434. Als K. Karls Landrechtsbuch Schwäb. Landrecht in 332, Lehnrecht in 147 §§. Text der Bergerschen Ausgabe 1726. Weichbild. Lassberg 8, der jedoch die Hdschr. mit der Bergerschen Nr. 22 zusammenbringt.

723. Würzburg, K. Bibliothek, Cod. chart. fol. 162, ist die Uffenbachsche Hdschr. oben Nr. 655. S. unten S. 176.

724. Frl. Zeisberg, aus dem Nachlasse des Bibliothekssecretairs Zeisberg zu Wernigerode, im J. 1472 in der Gräfl. Salmschen Familie. Pap., 15. Jh., Folio, 12 Lagen mitteld. Schwäb. Landrecht in 302 (Reg. 301) Artt., letzter Lassb. C. 377 I; Lehnrecht in 150 Artt., letzter Lassb. 158. Register voran. Mitth. v. Rudorff.

725. Frl. Zeisberg. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Sächs. Landrecht mit der Glosse bis III. 87. Register folgt mit dem Schlusse hir endeget sek dat register der capitele der dryer boke des lantrechtes. Mitth. v. Rudorff.

726. Frl. Zeisberg, früher Rathsbibl. zu Salzdetfurt. Pap., 15. Jahrh., Folio, niederd. Systematisches sächsisches Landrecht in 3 Büchern, einspaltig, voran die rhythm. Vorr. Got hevet de sassen. Die 3 letzten Rubriken des 3ten Buches enthalten „der Herren Geburt“ und zwei Judeneide. Von andrer Hand zweispaltig das Sächs. Lehnrecht in 86 (Reg. 87) Capp., 1416 geschrieben. Johann v. Bräck Uebersetzung des Egidius Bituricensis. Homeyer Ssp. II. 1 S. 38 Nr. 93 nach Mitth. v. Rudorff.

727. [406.] Frl. Zeisberg, früher Rathhaus zu Weissensee, dann Lauhn u. Senft-Pilsach. Pap., 1429, Quart, einsp. mitteld. Sächs. Distinctionen in 7 B. A. E. Hunc librum scripsit Ioh. et Bertram de Gotha Notarius Opidi Wissensee et complevit s. a. d. mill. quadring. vices. nono feria quinta post diem scti Viti. Sint Rosen u. blumelin mancherleye susser vogelin geschrey had med yme gefurt der mey So muste ich mir umb andere vroyde umeschauwen schauwen. Register. A. E. Munera da summis So wert schlecht daz da

[166]

krumm ist. Munera si non daz So wert krum daz da schlecht waz. Lauhn ep. ad Kobium S. 7, Verz. der Senftschen Bibl. Nr. 5246. Mitth. v. Rudorff. Abschrift in Giessen, s. oben Nr. 220.

0728. Zeiz, Gymnasialbibl. 53. Sächsisch Landrecht lateinisch in 3 B. Archiv VIII. 705.

729. [517.] Zittau, Stadtarchiv. Holzdeckel mit rothem Leder und Buckeln; 95 Bl. Membr., 13 Bl. Pap., Folio, 14. Jh., mitteld. Register auf 11 Bl. Schwäb. Landrecht unter Daz ist das lantrechtbuch in 378 kurz rubricirten und gezählten Capp., Lehnrecht als lehenbuch in 152 Capp. A. E. Epmannus Nycolai de sachenkirche completus est liber in divisione apl’orum. Archiv V. 537. (In Kneschke Gesch. der Rathsbibl. etc. 1811 irrig als Sachsenspiegel angegeben).

0730. [518.] Znaym, Rathhaus, 1493 im Besitz des Notars Stephan daselbst. Pap., Folio. Leges Meydeburgenses. Hormayr Archiv, 1825 S. 12.

731. [519.] Zürch, juristische Bibl. Membr. 13/14. Jahrh., 106 Bl. kl. Folio, oberd. Schwäb. Land- u. Lehnrecht, in 364 und 155 Abschnitten ohne Register. Auf den letzten 3 Sp. sechs Gedichte. Bei der Lassbergschen Ausgabe mitbenutzt, s. Vorr. S. ix. Wackernagels Cod. Z. Finsler Eranien II S. 38—66, Lassberg 196.

732. Zürch, Bibl. der Wasserkirche lit. C. Pap., 15. Jahrh., 277 Bl. kl. 4. Schwäb. Landrecht in 366, Lehnrecht in 128 §§. Wackernagels Cod. z. Lassberg 197.

733. [520.] Zwickau, Rathsarchiv. Membr., 14. Jahrh., 107 Bl. gr. Folio, mitteld. Urkunden (s. Archiv XI. 467 ff.). Bl. 18 Stadtrecht mit Bildern in 5 Abth. 1348 begonnen, deren dritte Bl. 41 in 105 Artt. fast ganz aus dem sächsischen Landrecht und Weichbild schöpft. Bl. 73-79 theilweise mit neuern Rathsschlüssen beschrieben. Bl. 80 ff. Sächs. Lehnrecht in 178 Abschn. Bl. 101 Vorr. v. der Herren Geburt, welche in die rhythmische Vorr. übergeht Bl. 105 ff. neuere Notizen. Homeyer Ssp. II. 1 S. 640 Nr. 94; Herzog in Gautsch Archiv für sächs. Geschichte. 2. 86; Archiv a. a. O.

[167]

734. Zwickau ebend. II. VIII. 28. Pap., 15. Jh., Folio, mitteld. Reformation Friedrichs III. Die rechte Weise des Lehnrechts. Schreiben des Basler Concils. Remissorium über sächs. Land- Lehn- u. Weichbildrecht Nu man gemeynlichin etc. Klageformeln. Finivi hoc in domo mei compatris d. Joh. Konigis apotecarii et civis in Liptzk a. d. 1464 feria quarta p. f. scti Lamperti. Archiv VIII. 710, Homeyer Ssp. II. 1 S. 398.

735. Zwickau ebend. XIII. II. 6. Pap., 1432, Folio, niederd. Incipit prologus. Vorrede over den slotel des sesschen lantrechtes. Vorreden zum Ssp. Erste Rubrik: Abbet dat dy biscoppe u. dy ebbede etc. Archiv VIII. 710.

736. [523.] Zwickau, Rathsarchiv. Pap., 1472, gr. Folio, mitteld. Sächs. Landrecht in 3 Büchern mit der Glosse, auch der Vorr. v. d. 5 Pfalzen. Weitläuftige Register vor jedem Buche; die Artt. gezählt, ohne Rubriken. Finitum et scriptum a. d. milles. quadring. septuag. secundo sabb. proximo p. octavas corporis christi. N. N., Archiv XI. 467 N. 2.

737. [521.] Zwickau ebend. (?), mitteld. Magdeburger Urthel. Das erste unter: Was dy frouwe von rittersart von gerade … noch ohres mannis tode folget. Das letzte Ein man hyss den andern er wer ein dyp. Abschrift aus Nietzsches Nachlass in meinem Besitz.

738. [522.] Zwickau ebend. (?). Magdeburger Fragen. Desgleichen.

0 *739. [524.] Sächsische Distinctionen u. d. T. Distinctiones Culmenses in 6 B., das sechste vom Lehnrecht, Wahl des Königs, wer Lehnrechts darben solle, (vgl. Homeyer Ssp. II. 1 S. 101—103). Hanow Vorr. z. Culmschen Rechte § 49 Note b, mit Berufung auf Schröders Collect. de iure Culm. (vgl. § 42). Vielleicht Nr. 362.

0 *740. [525.] Neun Bücher sächs. Distinctionen u. d. T. Landrecht. Hanow a. a. O. § 45 N. b.

 [526.] Schlüssel Landrechts s. Nr. 99.

 [527.] Sächs. Dist. in 8 B. s. Nr. 711.

0 *741. Handschrift des Sächs. Landrechts mit der Glosse, aus welcher die letzte Zobelsche Ausgabe von 1614 ihren niedersächsischen Text genommen hat. Nach den Bemerkungen des Herausgebers über dieses „alte sächsische Manuscript“

[168] und dem daraus mitgetheilten Register zählt Buch I. mit Inbegriff der Vorreden 67, B. II. 70, B. III. 84 Artikel. Die Glosse hört jedoch schon mit III. 73 (gleich III. 81 §2, 82 §1 der Vulgata) auf, worauf hir endet sik de tal de der glosen bruket al u. als Art. 74–84 die Artt. 82 §2 bis A. 91 der Vulgata, welchem letzteren noch III. 51 des lammes losinge angehängt ist. Sodann 8 unglossirte Artt. (I. 7–14) und die Vorrede v. d. Herren Geburt. Das Register bezeichnet als Inhalt von Buch I. Van erve to nemende, II. Van vredebrake, III. Van gerichte, giebt Anfänge und Summarien der Artt. und auch Summarien der Glosse. Vgl. Homeyer Ssp. I. S. xxvi Nr. 15.




[169]

Zahlen-Uebersicht
der in den Handschriften enthaltenen Quellen.
(Fr. bezeichnet Fragment.)




I. Rechtsbücher.

Sächsisches Landrecht, 73mal glossirt in Nr. 8, 25, 26, 33, 37, 43, 47, 53, 56, 62m. (Fr.), 80, 82, 83, 154, 162, 163, 171, 209, 213, 216, 217, 250, 260, 261, 268, 269, 270, 275, 292, 295, 301, 304, 333, 346, 363, 377, 378, 395, 406, 420, 421, 422, 434, 435, 436, 443, 473, 493, 494, 574, 577, 579, 594, 605, 611 (Fr.), 612 (Fr.), 614 (Fr.), 616, 617, 623, 626, 632, 658, 660, 668, 692 (Fr.), 700, 702, 703, 704 (Fr.), 725, 736, 741; unglossirt 91 mal in Nr. 11, 24, 34, 50, 55 (Fr.), 60, 63, 75, 79, 85, 89, 90, 91, 112, 115 05r.), 119, 121, 131, 134, 146, 147, 150, 152 (Fr.), 164, 165, 168, 175, 189, 193 (Fr.), 202, 214, 215, 218, 219, 247 (Fr.), 248, 279, 288, 293, 299, 302, 303, 308, 312, 314, 337 (Fr.), 338 (Fr.), 342 (Fr.), 347, 356, 359 (Fr.), 368, 369, 374, 375, 376, 393, 394, 432, 433, 441, 442, 445, 448, 451, 495, 496, 521, 522, 525, 575, 576, 590, 593, 595, 597 (Fr.), 606, 608, 610, 613 (Fr.), 624, 639, 659, 662, 664, 667, 697, 698, 699, 703, 726. Dazu unter der allgemeinen Bezeichnung Sachsenspiegel 3mal glossirt in Nr. 4, 289, 290; unglossirt 21 mal in Nr. 3, 70, 177, 276, 277, 355, 392, 419, 428 (Fr.), 431, 438, 504-507 (Fr.), 533, 535, 583, 585, 604. Totalsumme Hundertacht und Achtzig, unter denen 22 Fragmente, 5 systematische (Nr. 302, 368, 369, 639, 726); 4 eigentliche Bilderhandschriften (168, 312, 658, 697); 86 in niederdeutscher, 68 in mitteldeutscher, 4 (Nr. 216, 594, 668, 697) in oberdeutscher Mundart.

Die Glosse zum Landrecht, ausser in den angeführten 72 + 3 Glossenhdss. noch für sich ohne den Text 15 mal in Nr. 30, [170] 34, 35, 42, 64 (Fr.), 84, 148, 256, 280, 287, 313, 347, 396, 496, 703, im Ganzen 90 mal. Die lateinische Glosse in Nr. 30, 83. Der Glossenprolog 5 mal in Nr. 8, 25, 122, 154, 395.

Das Breslauer Landrecht 4 mal in Nr. 95(?), 98, 100, 101.

Das Stück vom Mustheil 8 mal in Nr. 262, 301, 369, 442, 494, 511, 584, 607.

Die Regeln von der Sippzahl in Nr. 61, 171, 271(?), 332, 333, 384, 385.

Das sächsische Lehnrecht 23 mal glossirt in Nr. 6, 23, 86, 125, 159, 197, 272, 285, 332, 379, 386, 388, 397, 402, 407, 408, 436, 473, 510, 577, 587, 646, 709; unglossirt 80 mal in Nr. 8, 24, 33, 34, 48, 53, 62m. (Fr.), 79, 83, 85, 91, 98, 119, 121, 131, 147, 165, 168, 202, 210, 213, 214, 215, 219, 248, 269, 279, 280, 288, 299, 303, 304, 305 (Fr.), 312, 314, 341 (Fr.), 346, 347, 356, 368, 369, 374, 393, 394, 395, 413, 421, 425, 426, 433, 434, 441, 442, 448, 493, 495, 496, 497, 521, 522, 525, 575, 576, 590, 593, 605, 608, 616, 623, 639, 659, 662, 697, 698, 699, 706 (Fr.), 707 (Fr.), 708 (Fr.), 726, 733; zusammen Hundert und drei mal, wozu vielleicht noch die 24 mit „Sachsenspiegel“ bezeichneten Nummern, welche auch das Lehnrecht enthalten können. Unter jenen 103 Nummern 44 in niederdeutscher, 57 in mitteldeutscher Mundart, 2 (219, 522) unbestimmt.

Das Stück von der Beweisung in Nr. 83.

Die Glosse zum Lehnrecht für sich in den Nr. 170, 297, 346, 620, 621, mit den genannten 23 glossirten Texten zusammen 28 mal, und möglicherweise in den 3 Hdss. des glossirten Sachsenspiegels.

Das Görlitzer Rechtsbuch in Nr. 252.

Das lateinische Landrecht und zwar die versio vulgata 18 mal in Nr. 33, 34, 47, 61, 83, 122, 250, 275, 307, 346, 347, 397, 398, 406, 596, 701, 703, 728; die versio Vratisl. 3 mal in Nr. 85, 131, 133; die versio Sandomir. 3 mal in Nr. 91, 149, 249.

Das lateinische Lehnrecht 3 mal in Nr. 85. 131, 149.

Der Auctor de beneficiis 3 mal in Nr. 188, 196, 329.

Der Richtsteig Landrechts 76 mal in Nr. 8, 24, 26, 31, 34, 46, 51, 53, 63 (Fr.), 65, 76, 83, 91, 96, 126, 128, 145, 147, 162, 163, 186, 202, 210, 213, 214, 215, 221, 231, 246, 250, 262, 267, 273, 275, 284, 288, 299, 300, 346, 363, 368, 382, 387, 388, 394, 403, 406, 421, 432, 434, 441, 442, 443, 448, 449, 470, 473, 494, 495, 496, 511, 520, 525, 527 (Fr.), 573, 576, 578, 584, 587, 607, 607, 608, 631, 639, 656, 662, 671.

[171] Der Richtsteig Lehnrechts 20 mal in Nr. 23, 65, 83, 87, 118, 125, 159, 162, 221, 269, 285, 346, 379, 397, 402, 434, 473, 511, 596, 709.

Cautela und Premis 6 mal in Nr. 162, 273, 346, 382, 397, 434, und Cautela allein noch in Nr. 525.

Gerichtsformeln in den Nrn. 61, 65, 100, 485m.

Die Weise des Lehnrechts in den Nrn. 87, 620, 734.

Die Blume des Sachsenspiegels 8 mal in Nr. 28, 38, 62 (Fr.), 88, 92, 253, 499, 509. Die Blume des Magdeburger Rechts in Nr. 251.

Vemgerichtsbücher in Nr. 10, 512, 526, 527, 691.

Die Informatio ex speculo Saxonum in Nr. 527, 625.

Magdeburger Schöffenrechte 12 mal in Nr. 60, 90, 107, 121, 138, 210, 308, 309, 501, 538, 569 (böhmisch), 609.

Deutsches Weichbild, glossirt 19 mal in Nr. 5, 32, 47, 153, 159, 162, 197, 223, 224, 250, 251, 263, 332, 383, 402, 407, 436, 577, 627; unglossirt 49 mal in Nr. 24, 34, 52, 63, 74(?), 83, 85, 86, 91, 121, 131, 134, 143, 147, 154, 202, 219, 222, 226, 248, 275, 279, 288, 303, 305 (Fr.), 308, 324, 345, 346, 347, 394, 397, 429, 434, 443, 448, 522(?), 523(?), 524(?), 525, 532(?), 576, 578, 589, 608, 618, 662, 664, 667, 730(?); zusammen Acht und sechszig mal.

Lateinisches Weichbild in Nr. 91, 149, 219, 249; Böhmisches in Nr. 567.

Systematisches Schöffenrecht 8 mal in Nr. 94, 98, 102, 129, 137, 180, 430, 539.

Magdeburger Fragen 9 mal in Nr. 140 (lat.), 182, 258, 358, 366, 382, 384, 385, 738.

Schöffensprüche 36 mal in Nr. 29, 30, 31, 60, 85, 91, 93, 101, 107, 113, 132, 133, 138, 139, 144, 149 (lateinisch), 155, 156, 161, 164, 172, 259, 269, 361, 378, 382, 383, 400, 404, 416, 443, 483, 500, 503, 608, 737.

Das Buch der Distinctionen (vermehrter Sachsenspiegel) deutsch 52 mal in Nr. 31, 45, 58, 67, 73, 91, 96, 105, 132, 136, 157, 161, 164, 166, 169, 182, 183, 201, 212, 220, 257, 273, 284, 286, 300, 339, 347, 361, 362, 382, 384, 385, 386, 387, 401, 405, 417, 502, 534, 537, 540, 564, 565, 578, 588, 619, 670, 693, 710, 711, 727, 739; böhmisch 8 mal in Nr. 212, 357, 549(?), 555, 560, 561, 562, 563; als Elbinger Rechtsbuch in Nr. 181.


[172] Das Lehnrecht in Distinctionen 4 mal in Nr. 141, 142, 169, 362.

Das Eisenacher Rechtsbuch in Nr. 117.

Purgolds Rechtsbuch in Nr. 179, 657, 721.

Die Distinctionen in IX Büchern 4 mal in Nr. 334, 360m., 365, 740.

Wurms Stadtrechtsbuch in Nr. 27, 409, 664m.

Das Mährische Stadtrechtsbuch in Nr. 68, 69, 568.

Das schwäbische Landrecht deutsch 198 mal in Nr. 8, 12, 13, 15—21, 36, 39, 41, 44 (Fr.), 48, 54, 57, 59, 87, 97, 107, 109, 110, 114, 116, 127, 138, 158, 167, 176, 178, 184, 191, 192, 194 (Fr.), 199, 200, 203, 205—208, 229, 230, 232—236 (doppelt), 237—241, 244, 245, 255, 262, 264—267, 281, 282, 282m., 283, 296, 298, 314, 316—319, 321, 322, 324—328, 330, 332, 335, 336, 344, 348, 351—354, 364, 370, 373, 381, 391, 408, 411, 412, 414, 423, 439, 446, 447, 453, 456—463, 465—467, 469, 471, 472, 474—482, 484—486, 490, 491, 494, 513, 514, 516, 517, 528—531, 573, 576, 582, 591, 599, 631, 633—638, 641—645, 647—650, 652, 654, 655, 661, 666, 672—684, 687—689, 695, 696, 712—715, 717, 718, 720, 722, 724, 729, 731, 732, und noch unter der Bezeichnung Schwabenspiegel oder Kaiserlich Recht 24 mal in Nr. 1, 2, 22, 111, 135, 174, 187, 190, 195, 211, 274, 310, 350, 372, 410, 450, 515, 570, 571, 631, 640, 685, 686, 690, zusammen Zweihundert zwei und zwanzig mal, worunter Nr. 8, 135, 262, 264, 314, 344, 423, 456, 494, 576, 591, 666 niederdeutsch, die übrigen mittel- oder oberdeutsch.

Das schwäbische Lehnrecht 178 mal in Nr. 12, 15—21, 39, 41, 48, 54, 57, 59, 97, 109, 110, 114, 116, 158, 176, 178, 184, 186, 191, 192, 199, 200, 206—208, 229, 230, 232—236 (doppelt), 237—240, 244, 245, 262, 264—267, 281, 282, 282m., 283, 296, 298, 314, 317—319, 321—323, 325—328, 330, 335, 343 (Fr.), 344, 348, 351—354, 364, 370, 373, 381, 391, 414, 415, 423, 425, 439, 442, 444, 446, 447, 453, 456—461, 463, 465—467, 469, 471, 474—482, 484—486, 490, 491, 508 (Fr.), 514, 516, 517, 528-531, 581, 582, 591, 592 (Fr.), 599, 633, 634 (Fr.), 635—638, 641—645 (Fr.), 647—650, 653—655, 661, 666, 672—684, 687—689, 695, 713—715, 717, 718, 720, 722, 724, 729, 731, 732, worunter die Nr. 262, 264, 314, 343, 344, 423, 442, 456, 591, 666 niederdeutsch; ausserdem wahrscheinlich [173] noch 24 mal unter jener allgemeinern Bezeichnung Schwabenspiegel etc.

Das schwäbische Land- und Lehnrecht französisch in Nr. 66, lateinisch in Nr. 487, 488, 489.

Der böhmische Schwabenspiegel in Nr. 360, 519, 536, insbesondre des Landrechts erstes Buch 7 mal in Nr. 544, 546, 550, 551, 554, 556, 557, zweites Buch 13 mal in Nr. 541, 542, 543, 545, 547, 550, 551, 552, 553, 554, 558, 559, 694, das Lehnrecht in Nr. 212(?), 550, 553.

Das kleine Kaiserrecht 38 mal in Nr. 9, 71, 72, 73, 109, 128, 151, 173, 177, 204, 214, 218, 237, 242, 243, 246, 271, 291, 294, 308, 331, 349, 367, 381, 423, 455, 494, 495, 498, 511, 518, 591, 593, 598, 603, 719, 720, 723.

Ruprechts Rechtsbuch 6 mal in Nr. 49, 371m., 464, 468, 472, 492.

Schlüssel zum Landrecht 15 mal in Nr. 14, 99, 227, 254, 278, 311, 340, 424, 576, 602, 607, 628, 629, 701, 735; andre alphabetische Arbeiten über die Rechtsbücher 53 mal in Nr. 7, 31, 77, 78, 81, 84, 103, 104, 119, 123, 124, 130, 145, 160, 185, 213, 228, 231, 275, 293, 306(4mal), 320, 371, 388(2mal), 389, 390, 399, 427, 434, 435, 437, 440(?), 443, 452, 470, 510, 511, 548, 572, 580, 586, 601, 615, 622, 665, 669, 671, 705, 734.

Regelsammlungen 9 mal in Nr. 40, 102, 144, 149 (lat.), 225, 269, 566, 578, 651.

Unbestimmte Rechtsbücher in Nr. 106 Sachsenrecht, 108 leges Magdeburgenses, 414 sächsische Rechte, 418 Kaiserrecht, 532 ius Magdeb. polnisch, 600 ms. iuridicum saxonice scriptum.

Zusammen 1273 einzelne Rechtsbücher in 746 Handschriften, indem zu den bis 741 gezählten noch die Nr. 62m., 282m., 360m., 371m., 485m., 664m. hinzutreten, andrerseits Nr. 655 u. 723 zusammenfallen.


II.

Von geschichtlichen Beiwerken zu den Deutschen Rechtsbüchern findet sich das Buch der Könige alter E (biblische Geschichten, Patriarchenrecht) oder neuer E zum Schwabenspiegel 36 mal in Nr. 16, 19, 20, 97, 110, 127, 191, 192, 199, 200, 207, 317, 318, 322, 326, 327, 330, 335, 364, 370, 372, 391, 458, 465, 466, 474, 477, 484, 513, 582, 633, 634, 635, 649, 678, 695; die Chronik vor dem Weichbildrecht 23 mal in Nr. 34, 107, 138, 143, 147, 197, 248, 250, 288, 308, 324, 332, 394, 402, 407, 413, 501, 525, 576, 578, 608, 627, 667. [174]

Von sonstigen Rechtsquellen kommen vor, ein deutscher ordo iudiciarius in Nr. 320, 720; der Belial in Nr. 245, 283, 328, 330, 372, 460, 474, 644, 723; Kaisergesetze in Nr. 16, 39, 57, 59, 118, 145, 158, 165, 168, 229, 231, 239, 244, 283, 298, 319, 324, 410, 454, 470, 474, 477, 478, 480, 484, 517, 643, 671, 697, insbesondre die Constitutionen Albrechts in Nr. 28, 47, 250, 403, 407, 417, 509, die goldne Bulle in Nr. 16, 17, 73, 145, 195, 244, 271, 319, 414, 462, 470, 474, 478, 577, 635, 643, 644, 671, 715; Vemgerichtsordnungen in Nr. 237, 455, 512, 520, 527, 691. Die Bulle Gregors wider den Sachsenspiegel in Nr. 83, 91, 96, 219, 307, 346, 427, 596, 701. Das baierische Landrecht oder K. Ludwigs Rechtsbuch in Nr. 49, 244, 245, 371m., 414, 459, 460, 479, 485, 595, 680, 684. Das östereichische Landrecht in Nr. 310, die Eichstädtische Gerichtsordnung in Nr. 470, das Nassau-Saarbrücker Landrecht in Nr. 177. Judenverordnungen in Nr. 147, 162, 397, 688, 689, 716; das Magdeburgische Dienstrecht in Nr. 24, 50, 83, 147, 275, 280, 288, 303, 346, 347, 356, 393, 394, 395, 423, 432, 441, 473, 525; das Hildesheimer Dienstrecht in Nr. 423, 699.

Von Stadtrechten das von Augsburg in Nr. 229, 490, 654, von Bamberg in Nr. 280, von Brünn in Nr 107, von Cölln in Nr. 128, 173, 246, die Culmer Handfeste in Nr. 121, 138, 139, 143, 182, 366, 667, das Recht von Culm in Nr. 60, 67, 361, 366, von Danzig in Nr. 366, von Dinkelsbühl in Nr. 645, von Dortmund in Nr. 177, von Eisenach in Nr. 657, von Freisingen in Nr. 462, 464, 468, von Goslar in Nr. 177, 301, 331, 703, von Hamburg in Nr. 469, 688, 689, von Iglau in Nr. 68, 107, 138, 324, 568, von Königsberg i. Pr. in Nr. 366, von Leobschutz in Nr. 405, von Lübeck in Nr. 85, 131, 584, von Lüneburg in Nr. 456, 656, das Magdeburg-Breslauer Recht in Nr. 85, 164, das Magdeburg-Hallische in Nr. 89, 161, 609, das Magdeburg-Löwenberger in Nr. 413, das Magdeburg-Schweidnitzer in Nr. 608, das Recht von München in Nr. 459, 485, 680, 684, von Naumburg in Nr. 501, 503, von Olmütz in Nr. 524, von Orlamünde in Nr. 279, von Plauen in Nr. 537, von Prag in Nr. 558, 559, 568, von Riga in Nr. 584, von Salzburg in Nr. 595, von Salzwedel in Nr. 596, von Schweidnitz in Nr. 609, von Strasburg in Nr. 581, 637, von Wasserburg in Nr. 460, von Wien in Nr. 39, 239, 469, 570, 571, 683, 685, 686, 687, 716, der Wiener Neustadt in Nr. 479, 677, von Zwickau in Nr. 733. Die Willkühr von der Gerade in Nr. 525. Unbestimmte Stadtrechte in Nr. 237, 282.


[175]

Zusätze und Verbesserungen.

Von den Nummern des frühern Verzeichnisses v. J. 1836 sind weggelassen:

die Nrn. 87, 142, 215, 216, 217, 303, 305, 307, 312, 319, 321, 322, 323, 324, 343, 347, 397, 472, 473, 474, 475, 476, 508, 509 als das Rechtsbuch K. Ludwigs enthaltend;

die Nrn. 88, 166, 298, 407, 416 als nicht vorhanden;

die Nrn. 50, 118, 119, 230, 306, 387, 388 als auf zu unbestimmte Angaben beruhend;

die Nrn. 351, 370, 460, 477, 478, 479, 503, 505, weil sie gedruckte Rechtsbücher oder den Rechtsbüchern fremde Quellen enthalten.

Es haben sich als identisch erwiesen die alten Nrn. 23 und 353; 27 u. 446; 54 u. 526; 74 u. 75; 81 u. 340; 144 u. 424; 160 u. 167; 163 u. 164; 170 u. 159, 160, 162; 184 u. 188; 221 u. 239; 295 u. 298; 413—415, 417-221 mit den bei Nr. 621 bezeichneten Hdss.; 428 u. 430; 432 u. 435; 452 u. 455; 456 u. 467; 461 u. 469; 462, 470 u. 485.

Zu den alten Nummern, welche jetzt ihre Stelle verändert haben, treten noch hinzu: [65] jetzt 170; [81] 326; [240] 325; [298] 442; [304] 56; [340] 326.

Zu S. 9 Nr. g und S. 32 Z. 3 v. u. Von den Regeln der Sippzahl finden sich a. E. der gedruckten Magdeburger Fragen unter den Verwandschaftsberechnungen: die 4te und 5te der zuerst genannten Regeln, die 5te der Regeln von den glyden, und die 9 ersten von den Absätzen am Schlusse.

Zu S. 19 von den Gerichtsformeln. Die unter b) genannten finden sich auch in der Münchner Nr. 485m. und werden dort dem Theodorich v. Bocksdorf zugeschrieben, wozu auch passt, dass die meisten Beispiele aus Leipzig genommen sind.

Zu S. 43 unter 2 b. Gleichwie Nr. 107 verfährt die Danziger, auch sonst im Inhalt mit jener stimmende Nr. 138. Die in beiden Hdss. zunächst ausgelassenen und später besonders gestellten Capp. des schwäb. Landrechts entsprechen dem im Schwabenspiegel zwischen Ssp. II. 12 u. 13 aus Ssp. III. 52 ff. eingeschobenen Stück, s. S. 40, aber umfassen es doch nur bis Ssp. III. 68. Der Grund des Verfahrens in Nr. 107 u. 138 scheint hienach nicht sowohl in dem Inhalte des ausgelassenen Stückes, welches vom öffentlichen Rechte handelt, als in der Absicht zu liegen, [176] die nahe verwandten Gegenstände von Ssp. II. 12 und III. 69, oder Schwabensp. C. 114 und 145 zusammenzubringen.

      S. 50 Z. 6 v. u. lies S. 46 st. S. 45.

      S. 54 zu B. Die nunmehr in der Würzburger Nr. 723 wieder aufgefundene und mir von dem Herrn Oberbibliothekar Ruland gefälligst zur Einsicht mitgetheilte Uffenbachsche Hdschr. Nr. 655 enthält statt eines besondern aus dem Schwabenspiegel entnommenen Rechtsgangbuches, wie v. d. Lahr es beschrieb, das erste Buch des kleinen Kaiserrechts. Damit fällt auch jeder Grund, in dem processus iudiciarius der Nr. 573 etwas anders als entweder den gewöhnlichen Richtsteig oder ein fremdrechtliches Rechtsbuch zu vermuthen, hinweg, und ist sonach überhaupt ein schwäbisches Rechtsgangbuch aufzugeben.

      S. 55 Z. 9 v. u. lies 371m st. 731m.

      S. 70 ist bei den Nrn. 50 u. 52 als eingeklammerte Nr. zu setzen 88a statt 88.

      S. 86 in Nr. 171 Z. 5 lies Sonnabend st. Sonntag, wonach der Tag dem Datum in der Zwillingshandschrift Nr. 333 ganz entspricht. Solche Zwillingshdss. scheinen auch in Nr. 31 u. 284; Nr. 168 u. 697; Nr. 594 u. 668 vorzuliegen.

      S. 108 Z. 2 v. u. lies Lüzelnheineri.

      S. 165. Die Nr. 723, identisch mit Nr. 655; enthält nach den beiden Würzburger Reformationen der geistlichen und der Zentgerichte, Bl. 12 – 35 die Register der folgenden drei Bücher; 1) Bl. 36 – 47 das kl. Kaiserrecht Buch 1 ohne die Vorrede mit Eyn igliche mensche beginnend; 2) Bl. 47 – 153 das schwäbische Landrecht; 3) Bl. 153 – 157 das Lehnrecht; alle dreie mit ungezählten und meist nicht rubricirten Capp.; Bl. 187v das Datum 1480 (s. Nr. 655); Bl. 192 – 266 den Belial, geschrieben a. d. m° cccc° lxxx° secundo in vigilia epiphanie dm. etc.




Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Grünstr. 18.

Anmerkungen der Vorlage

  1. Brand v. Tzerstedt 1442 will seine Eintheilung in 71, 72, 92 Artt. na den oldesten u. gemenesten talen wisen gemacht haben, Spangenberg S. 113. Das von Theodorich v. Bocksdorf im J. 1449 zu Altenzelle geendigte Repertorium giebt im Eingange die Zahlen 71, 72, 91 nach laut des rechten textes im latein geschriben an s. unten III. C. 7, und der Schreiber der N. 104 von 1468 bemerkt, Bocksdorf habe die Anfänge der einzelnen Artikel im Eingange des Werks juxta veram quotam ex bulla latina imperiali quotata gesetzt. Also auch hier wie im rhythmischen Glossenprolog V. 219 ff. die Sage von der Existenz eines kaiserlich beglaubigten lateinischen Exemplars des Ssp.
  2. Neptunius halte ich für eine der zahlreichen Benennungen der Kobolde, Hausgeister, Wichtelmänner etc. (s. Grimm D. Mythologie 2te Aufl. 408 ff, 465), nach Gervasius Tilberiensis lib. 3 de otiis imperial. c. 63: Anglia daemones quosdam habet — — quos Galli Neptunos, Angli Portunos nominant. Illis insitum est, quod simplicitatem fortunatorum colonorum amplectuntur, cum nocturnas propter domesticas agunt vigilias etc. Hat nun der Uebersetzer ein solches Wesen mit dem räthselhaften altvil gemeint, so bleibt dabei noch die Frage, ob ihm nur das Zwerghafte, wie den andern Uebersetzungen in dem nanus, oder auch das Dämonische vorschwebte.
  3. Stüve, Landgemeinden S. 109 N. 1 erwähnt dessen schon. Seiner Güte verdanke ich auch die Benutzung des Osnabrücker Textes nach einer Abschrift
  4. Für einzelne Monumente ist das eigentliche Sachverhältniss zweifelhaft, so einerseits für das M.-Görlitzer Recht, Mühler RH. 8, und das M.-Schweidnitzer Recht in Nr. 608, welche ich nicht aufgenommen, andrerseits für das in Nr. 609 enthaltene M. Recht, vgl. Gaupp Schles. Landr. S. 219, Wilda Rhein. Mus. VII. S. 328, welches ich zu den Rechtsbüchern gezählt habe.
  5. Nr. 121 hat Art. 1 — 5, dann Ssp. III. 75, 76 § 12, dann Art. 6 — 18, 20 — 25, 27; Nr. 308 hat Art. 6 — 18; Nr. 83 hat Art. 6 — 22, 24, 25, 27; Nr. 85 hat 17, 18, 6 — 15. Innere Gründe für dies Erwachsen s. bei Wilda a. a. O. S. 336 ff.
  6. Ganz unbedingt hat der Ordnung seines Vorbildes der in der Heidelberger Hdschr. 314 dem sächs. Landrecht artikelweise hinzugeschriebene Text folgen müssen. Die Capp. des schwäb. Landrechts sind hier wie die des sächsischen in 3 Bücher zu 166, 115, 136 Capp. geordnet, vgl. Sachsse, Sachsensp. 15—25. Die dem Ssp. fremden Stücke sind gelegentlich untergebracht; von den 5 letzten noch gezählten Capp. des schwäb. L. entspricht 132 dem Ssp. III. 81 § 1, 133 Ssp. III. 81 § 2, 134 Ssp. III. 82 § 2, 135 Ssp. III. 84, 136 Lassb. C. 160. Der Inhalt schliesst sich am meisten der Lüneburger Nr. 423 an, s. Lassberg S. XLIV; auch das nicht numerirte Schlusscapitel Do hertoge albrecht dot was do quam henric sin sone to deme leyneberge etc. weist auf Lüneburg hin.
  7. Im Einzelnen ist das Vorkommen dieser Capitel in den Hdss. 266 (G), 281 (O), 326 (E), 655 (U), 731 (Z) folgendes:
    L.       313       I in       GOZ       L.       364       I in       GOEUZ
    313 II GOEZ 367 I GOEZ
    314 I GOEUZ 367 II GEZ
    314 II GOEUZ 370 I E
    314 III GEUZ 370 II GOEUZ
    314 IV GOEUZ 374 I GOEUZ
    317 I OE 375 I GOEZ
    325 I   375 II  
    327 I         GOZ 375 III         GOEUZ
    349 I   375 IV  
    350 I GOEUZ 375 V  
    353 I OEU 375 VI   GEUZ
    363 I GOEUZ 377 I  
    363 II GOEUZ
  8. Einer andren nicht auf das Landrecht sich beschränkenden Viertheilung erwähnt Schilter comm. ad jus feud. Alem. § 1; sie sondert das Landrecht, das Lehnrecht, das edel u. das recht hohe lehnrechtbuch und das Buch der Könige.
  9. Die bei Spangenberg S. 92 aus einem nicht näher bezeichneten Texte angeführten Bücheranfänge stimmen bei III und IV nicht ganz mit dem obigen überein.
  10. Berliner Hdschr. Bl. 90 H. v. ouesuelt de hir ein borger was … u. dat lantrecht geregistreret.
  11. Bei den nachfolgenden böhmischen Hdss. des Schwabenspiegels werden unter I. und II. die beiden oben S. 53 bezeichneten Abtheilungen des schwäbischen Landrechts verstanden.
  12. Diese Zeilen des Schlussverses finden sich bekanntlich auch am Ende der alten Drucke, vgl. Spangenberg S. 85, 86, 88, 89, 145, können aber nach Panzer Annalen I. 29 und Finsler Eranien 2 S. 12 Note nicht als Kennzeichen eines Drucks aus Anthonii Sorgen Officin gelten. Man darf also aus ihnen, so wie daraus, dass die Ueberschrift mit dem Eingange des Titels der Ausgaben des Schwabensp. von Hupfuff Strasburg 1505 und Meichsner stimmt, noch nicht mit Bestimmtheit schliessen, dass die Hdschr., wie sonst ihr Alter wohl zulässt, aus einem Drucke abgeschrieben sei.