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gegeben, hat nicht die Capp. L. 43, 48, 77, 149—160, 198, 272, 281, 299-301 und von dem dritten Haupttheil nur C. 314, 317, 322-324, 326, 328—331, 333-343, 346 (von Fundgut). Unger a. a. O., der hierin die älteste Gestalt des Rechtsbuches sieht, weist darauf hin, dass sie ziemlich genau da schliesst, wo im Schwabensp. die Benutzung des Ssp. (L. 344) aufhört, und dass die Redeweise meist eine kürzere ist. Etwas sicherer ist

d) als frühere Gestalt diejenige Gruppe zu bezeichnen, deren ältestes Glied der Cod. Ambras. oder Caesar. Nr. 672 darstellt, und welcher noch die Cassler Nr. 114, die Einsiedler Nr. 178, die Giessener Nr. 233 und 237, die Stuttgarter Nr. 641, 645 und die Oldenburger Nr. 661 zuzuzählen. Sie schliesst mit L. 370 vom unrechten Gewicht (Nr. 233 mit L. 368 I. von Zauberei). Im Einzelnen ist noch Mannigfaltigkeit. Nr. 672 entbehrt vor C. 370 noch der ganzen Capp. L. 48, 155b, 167, 200, 204, 205, 211, 212, 214, 215, 219, 221, 247, 257, 332, 348, 353. Nr. 178 hat davon Capp. 200, 211, 212, 214, 221, 247, 257. Andrerseits finden sich im Ambras. mehr als in Lassb. die in der Lassb. Ausgabe mit 314 I, II, IV, 327 I, 349 Ib, 363 I, 368 I bezeichneten Capp. Vgl. überhaupt Merkel p. 91 über das nähere Verhältniss beider Hdss. Auch hier zeigt sich, dass die ursprünglichere Gestalt nicht lediglich als Vorstufe der späteren anzusehen, oder dass doch bei der letztern zugleich ein Mehren und ein Kürzen eingetreten ist.

2. Regelmässige Form.

Sie lässt dem Schlusse des Cod. Ambras. noch eine Reihe von Capp. folgen, welche der Cod. Lassb., die Haupthandschrift dieser Gruppe, so ordnet: C. 371—374 Bauen auf fremdem Boden und aus fremdem Stoffe, 375 von dem gemeinsamen Eignen, 376 vom unehrbietigen Freigelassnen, 377 von der Echtigung Unehelicher. Hiehin gehört ausser Lassb. noch eine beträchtliche Zahl andrer Hdss. u. a. die Basler Nr. 18 (Cod. Faesch), 19, 20, 21, die Berliner 41, die Brünner 107, die Casseler 116, die Dresdener 158, 167, die Eichhornsche 176, die Erlanger 184, die Nr. 200, die St. Galler 208, die Giessener 234, 235, 236 A, 239, 244, die Göttinger 262, 264, 265, 267, die Heidelberger 318, 319 (?), die Telbangersche 327, die Homeyersche 335, die Hugsche 344, die Lüneburger 423, die Münchner 453, 456, 457, 460, 461, 463, 469, 471, 474, 476,

477, 478, 479, 480, die Nürnberger 517, die Pesther 530, die

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Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_050.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2017)