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legum scole bononiensis magistri mei dni Johannis de lignano dno legum ac doctore decretorum examinatus. Die letzte Practik Von ortils stroffunge endigt Wy man ein ortil straffen sal u. was nutz doran ist das vind man in den Regulen V. Schlussrede: Dis habe ich Nicolaus worm von nawen Ryppyn awss dem gestiffte zu havelberg dise kegenwortige flores — — Nach gotis gebort tawsend dreihundert u. in deme sebenundnewnzigisten iare an des h. urbans tage. Sit laus Deo, (vgl. Gaupp 313).

Das vierte oder Regelnbuch hat die Vorrede Ad decus et decorem sacri imperii — — credo per universum (Gaupp 306), dann die Ueberschrift Hy heben sich an regulen — — czu einer bewerunge, und ein Gedicht in 28 Versen Wer do wil ein richter sein — — Dy mus der tufil vorslinden. Die Regeln selber, auf welche in den vorigen Büchern fortwährend hingewiesen worden, sind alphabetisch geordnet, so dass nach Z noch E folgt, unter welchem Zeichen die Regeln meist mit Et (Es) beginnen. A zählt 78 Regeln, die erste Alle dy wedir den cristen glauben lebin, (Gaupp 307), B 98, Z 211, E 315, denen ein Anhang noch 34 hinzufügt.

B. Am nächsten schliesst sich die Namslauer Hdschr. Nr. 499 an. Doch steht hier 1) das grosse Register am Schlusse, und ausserdem mitten in der Pr. spec. 3 ein Theil eines andern Registers, welches in den Actionen abbricht. 2) Im ersten Buche ist ausser der Einth. in Distt. noch eine andre von D. 2 Art. 2 an, die nur nach Artt. zählt, und die Klagformeln (von D. 9 an) werden noch besonders von 1 bis 185 gezählt. 3) Im dritten Buche stehen nur die fünf ersten jener Exordien, für das 6te und 7te ist Platz gelassen; ausserdem noch für mehrere vor 147, 150, 154, die aber auch im Cod. Goerl. sich nicht finden. 4) Das Buch der Regeln, obwohl in der Vorrede zum Register erwähnt, fehlt gänzlich.

C. Die Berliner Hdschr. Nr. 28, die Breslauer Nr. 92 und die Neisser Nr. 509 stimmen in folgenden Eigenheiten: 1) das Register steht zwischen den Practiken und den Regeln; 2) der lat. Eingang zu den Regeln Ad decus, abgekürzt nur bis libertate gehend, findet sich schon gleich nach der Rubrik im Anfange des Ganzen. 3) Im ersten Buche ist die Eintheilung nach Distinctionen gar nicht festgehalten. Die Zählung nach Artikeln geht bis 254, die von Art. 70 anfangende der Actionen wie im Cod. Namsl. bis 185. 4) Im dritten Buche der Pr. speciales bricht der Text schon in der dritten Pr. de exceptionibus plötzlich mit wy her en

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_030.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2016)