Seite:Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 018.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Die neueste Ausgabe v. Homeyer (Ssp. II. 1) 1842 S. 57 bis 68 unterscheidet fünf Gestalten des Textes. I. ermangelt einer Reihe von Paragraphen, namentlich ausser 2 § 3 auch 13 § 1 Svar, 13 § 2, 26 §§ 9, 10; schliesst mit Art. 78 Al lenrecht hebbe ik — — ir unrecht dar van scinbare wert, stellt im Art. 4 § 2 Trier vor Mainz, hat keine Remissionen und zerfällt in mehr denn hundert Abschnitte, die zuweilen in Bücher vertheilt sind. II. hat wenigstens 85 Artikel, stellt ans Ende die Artt. Svenne en here degedinget und Svie an den overen heren (79, 80 der Vulgata), und hat Art. 43 § 2 a. E. kein dar mede vor nicht. III. Die Vulgata zählt 80 (selten 81) Artt.; 2 § 3 ist stets vorhanden. IV. hat stets 81 Artt. und eine Glosse nebst der Vorrede „Der Menschen Gedanken“, stellt, mit Weglassung des Art. 78 „All Lehnrecht“, als Art. 78 — 81 die Artt. 77 vom Bauermeisterlehn, 76 § 8 Zieht ein Mann, 79, 80 hin. A. 2 § 2 a. E. liest „weisen“ statt „nützen“. V. zählt 108 Artt, welche aber erst mit A. 12 der Vulgata beginnen.

Es fragt sich hienach um die Eintheilung, vgl. die Synopsis im Ssp. II. 1 S. 327 ff., um die Zahl der Artikel und etwaigen Bücher, um den Anfang der vier letzten Artikel, und um das Vorkommen jener Vorrede, der genannten Paragraphen und Lesarten und der Remissionen. Insbesondere noch: findet sich der Artikel, welchen Senkenberg C. jur. feud. als Art 87 aus dem Schlusse der Vorrede „von der Herren Geburt“ hinzugefügt hat: so welch bischof, wirklich a. E. des Lehnrechts vor? Schreibt ein Schlusswort es dem K. Friedrich von Stauffen zu?

Textesprobe aus dem Anfang, oder Art. 4 § 1 Ses weken sal die man.

i. Stück von der Beweisung.

Die Breslauer Nr. 83 enthält einen Aufsatz Von bewysinge umme len u. liftucht aus dem Ssp. und nebenbei aus dem liber feudorum über den Beweis in Lehnssachen und über die Leibzucht, beginnend War ein herre sineme manne, schliessend wat dy frouwe so sulven kan irwerven c. 7 X. III. 26. Gedruckt bei Homeyer Ssp. II. 1 S. 363 ff.

k. Glosse zum Lehnrecht.

Die deutsche Glosse zeigt drei Gestalten. Vgl. Ssp. II. 1 S. 73. Die ursprüngliche und kürzeste findet sich in sieben Hdss. Nr. 125, 159, 170, 346, 397, 473, 646 und in dem Druck von 1516. Sie

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_018.jpg&oldid=- (Version vom 4.12.2016)