Seite:De Thalia Band3 Heft9 031.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

Westhausen. (faßt den Truchseß heftig bei der Hand, und schüttelt ihn unsanft.) Behaltet Eure Schrecken für Euch, Herr Truchseß. Hört Ihr? ganz für Euch! Und denkt dabei was es Euch einst in Ludwigs Lager gekostet hat, als Ihr mit Eurer Zunge Euch unter Ritterschwerter wagtet. Habt Ihr die Lehre schon vergessen, die Euch Konrad damals gab?

Truchseß. (beißt wütend die Lippen zusammen, fährt aber ruhig fort.) Ihr seyd aufgebracht. Vergebt mir. Wir freilich können Dingen dieser Art nicht mit dem Schwerte beikommen. Jedoch unter uns, Herr Ritter –

Westhausen. Unter uns! Nun dann, unter uns also?

Truchseß. Ein ruhiger Kopf bringt oft mehr heraus, als der tapferste Arm. Und es ist ja auch noch die Frage, ob Ihr euern Arm hier würdet gebrauchen wollen. – Ihr habt es noch nicht so erfahren, daß die Menschen nicht immer sind, was sie scheinen.

Westhausen. Eine weise Bemerkung! auf die Euch also jene Wunderdinge geleitet, die Ihr von Eimingen erfahren habt?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)