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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

Eimingen. Die Wahrheit zu sagen, sonderbar – sonderbar genug, um einen Augenblick Zweifel in mir zu erregen. Aber ich habe mich dieses Augenblicks geschämt. Bei Gott, Westhausen ist die Krone der deutschen Ritter. Er wird es ausmachen, ausfechten, wenn es seyn muß. – Ich eile daß mich niemand hier sehe. Ich athme hier so schwer, als wäre die Luft verpestet. O Herr Truchseß, vor meiner Wallfahrt in’s gelobte Land wär’ ich diesem Ungeheuer muthig entgegen gegangen; damals kannte ich das Gefühl nicht, das mich jetzt aus diesem Schlosse treibt. – Lebt wohl. Mein Pferd steht gesattelt im Hof. Lebt wohl.

(Ab.)

Truchseß. So lebt dann wohl, Herr Ritter. (Allein.) Recht – recht so! Nun versteh’ ich dich, Arlheim. Der Ruhm des Ordens ist in meinen Händen, und dieses Mannes Schicksal!


Sechster Auftritt.

Der Truchseß, Heinrich v. Westhausen.

(Westhausen eilt schnell an dem Truchseß vorbei, dieser hält ihn auf.)

Truchseß. Wohin, Herr Ritter? wohin so eilig?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_027.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)