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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

Ihr habt ihn auch gekannt, es war Adelbert von Gültlingen. Daß Ludwig nicht mehr lebte, erfuhren wir von ihm, und wie es gestanden hatte, als er Deutschland verlassen. Das Reich braucht nun Männer, sagte Herrmann, mehr als jemals. Kommt, laßt uns unsre Brüder aufsuchen. Westhausen lebt noch, von Sontheims Thaten war ich nie Zeuge, aber der Ruf nennt ihn seines Freundes werth. Mit ihnen und uns soll der kalte steife Karl doch noch zu schaffen haben. – Zusammen traten wir die Reise nach unsrer Heimath an. Was wir in Deutschland erfuhren, schlug unsre Hoffnungen vor der Hand nieder. Herrmann beschloß die Zeit abzuwarten, wo Größe nicht mehr ein Spiel der Thoren wäre, und List der Feigen und Schwachen nicht mehr die Kronen der Helden davon trüge. Auf diese beschied er mich, und dieß waren seine letzten Worte, als ich mich unweit seines Schlosses von ihm trennte. Noch sind es nicht völlig drei Jahre. –

Westhausen. Nicht völlig drei. – Und eben so lange ist es, daß – Aber fahret fort, fahret fort –

Eimingen. Ich zog damals weiter nach Franken. Jetzt bin ich da mein Wort zu lösen, zu sehen welche Entschlüsse die Zeit bei ihm gereift hat. – Und Ihr sagt mir, er lebe nicht mehr? Aber Ihr sagt mir, er sey nicht wieder heimgekommen? Ihr hört es, und könnt meinem

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_006.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)