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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 2

haben konnte, so scheint mir der Sinn, den ich in der Uebersetzung vorgezogen habe, der angemessenere zu seyn. Dein Bild wird mich immer begleiten. Die Erklärungsart des französischen Uebersetzers ist etwas weit hergeholt und gibt einen frostigen Sinn: Dich erwartet ein ähnliches Schicksal. Auch du wirst eine weite Seereise machen.

5) Du hast dich weggemacht in’s Ausland. Dort mach’ dir zu thun.) Ἐλθὼν δὲ, τἄξω πρᾶσσε. In diesem ἐλθὼν liegt, dünkt mir, ein bestimmterer und schärferer Sinn, als andre Uebersetzer darein gelegt haben. Clytemnestra nehmlich macht ihrem Gemahl den versteckten Vorwurf, daß er die Seinigen verlassen habe, um sich einer auswärtigen Unternehmung zu widmen, Er habe sich seiner Hausrechte dadurch begeben, will sie sagen. Er sei ein Fremder. Du hast dich hinaus gemacht, so bekümmre dich um Dinge, die draußen sind!

6) Gewiß recht brav, sobald sie mögen.) Diese Stelle hat Brumoy zwar sehr gut verstanden, auch den Sinn, durch eine Umschreibung freilich, sehr richtig in’s Französische über getragen, aber ihre wirkliche Schönheit scheint er doch nicht erkannt zu haben, wenn er sagen kann: je crains, de n’avoir été que trop fidelle à mon original, à ses dépens et aux miens. Die Stelle ist voll

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_063.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)