habere. Unde, ut de caeteris idem sentiam paritas rationis me movet, donec disparitas demonstretur. Im Jahr 48. eroberten die Schwedischen abermahls das Schloß allhie.
Ein grosser Fleck / zwo Meylen dreyviertel von der Statt Rain / vnnd 3. Meilen 3. Viertel von Güntzburg / vnd zwischen diesen beyden Stätten gelegen; allda es vor diesem viel Juden / geben haben solle. Es gehörte diser Orth / noch vor kurtzer Zeit / den Herren Schertlen von Burtenbach; jetzt aber ist er einem von Knöringen zuständig / vnd solle / wie berichtet wirdt / ein Kemptisch Lehen seyn.
Ein vornehmes Closter im Schwartz-Wald / S. Benedicten Ordens / so von Hertzog Bertholdo II. zu Zäringen / der Anno 1111. gestorben / gestifftet / vnd hernach / von seinem Bruder Gebhardo, dem Bischoff zu Costantz / Anno 1091. geweyhet worden: Darinn / auch die Hertzogen von Zäringen begraben ligen. Der erste Abbt hieß Adalbero. Ligt fast drey Meilen von der Brißgöwischen Statt Freyburg / aber in Schwaben; wiewol es zum Oesterreichischen Craisse gehörig / vnd vom Hauß Oesterreich eximirt wird.
Ein Closter / Benedictiner Ordens / ausser der Statt Costantz / disseit Rheins gelegen / dessen Abbt ein Stand deß Schwäbischen Craisses / Monatlich auff 6 zu Fuß / oder 24. Gulden / angeschlagen / ist: Vnd zum Cammergericht Jährlich 50. Gulden gibet. An. 930. stifftete Graf Eberhard von Rohrdorff die Rheinbrücke zu Costantz / wie dann allda / in der RheinPorten / das Wappen / vnd Nahmen / zu sehen: Hiebevor war nur ein Vberfahrt vber den Rhein / zu deß Peters Häußle. Dann es wohnete ein Fischer daselbsten / der hieß Peter / dahero diß Closter nachmal seinen Nahmen Petershausen empfangen hat: Welches von S. Gebhardo II. einem Grafen von Bregentz / vnd Bischoffen zu Costantz / so Anno 996. gestorben / Anno 980. gestifftet worden ist / der auch allda begraben ligt. Der erste Abbt / den der Stiffter selbsten hieher gesetzt hat / war Beringerus. Anno 992. Deß Käysers Caroli V. Hispanier haben im Jahr 1548. dieses Closter gantz abgebrandt.
Ligt im Hagenschieß / vnd den Gräntzen deß Craichgöws / dardurch die Entz / ein mittelmässig Wasser fliesset / so gar Fischreich / sonderlich an Eschen ist / vnd fället darbey die Nagolt / vnnd in dieselbe vnfern die Wirm / dareyn. Es machen derselben Gestad / die Wiesen herumb / vnd die nahend ligende Berg / da man zu dem Schwartzwald kommet / vnnd auff dern andern Seiten die fruchtbare Aecker- vnd schöne Gärten / allda einen gewaltigen Lust. Vnd kompt besagter Fluß Entius, nicht gar sonders weit von dannen in den Necker; da es eine vber die massen lustige Gelegenheit am Neckerstrom hat / daß man es wol einen Garten nennen kan / darvon die Charitini, so hierumb gewohnt haben sollen / vielleicht jhren Namen bekommen. Irenicus will / daß Phorcys, der Trojaner / sie erbawet / daher jhr auch der Nahme kommen: Ist aber zubeförchten / die Trojaner seyen hieher nie kommen. Deß B. Rhenani Meynung kompt näher zur Sach / welcher sagt: Daß diese Statt vorhin Orcynheim / vom Wald Hercynia, so die Alten Orcyniam genant / geheissen habe; vnd daher wird sie auch Porta Harcyniae oder Hercyniae genant / dieweil sie am Eingang / oder Antritt deß Schwartzwalds / wann man von Speyer kompt / gelegen. Ist ein feine wolgebawete Statt / so vor Zeiten den Hertzogen von Schwaben gehört hat / die aber / nach Absterben deß letzten Hertzogen Cunradini an die Marggrafen von Baden gelanget ist. die auch / vnnd zwar die Durlachische Lini / solche biß auff den jetzigen Teutschen Krieg / besessen; jetzt aber wird sie zur Vntern Pfaltz /
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_199.jpg&oldid=- (Version vom 4.3.2018)