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Flügeln abwärts flog, eine Art von krachendem rauschendem Geräusche von sich gab,“ wie beim Umfallen eines Baumes.[1] Nur das Männchen einer der indischen Trappen (Sypheotides auritus) hat bedeutend zugespitzte Schwungfedern erster Ordnung, und vom Männchen einer verwandten Species weiss man, dass es, während es das Weibchen umwirbt, einen summenden Ton hervorbringt.[2] Bei einer sehr verschiedenen Gruppe von Vögeln, nämlich den Colibris, haben nur die Männchen gewisser Arten entweder die Schäfte ihrer Schwungfedern erster Ordnung sehr verbreitert oder die Fahnen plötzlich nach dem Ende zu ausgeschnitten. So hat z. B. das Männchen von Selasphorus platycercus im erwachsenen Zustande die ersten Schwungfedern (Fig. 44) in dieser Weise ausgeschnitten. Während es von Blüthe zu Blüthe fliegt, bringt es „ein scharfes, fast pfeifendes Geräusch“ hervor,[3] aber wie es Mr. Salvin schien, wurde das Geräusch nicht absichtlich hervorgebracht.

Fig. 44. Schwungfeder erster Ordnung eines Colibri, des Selasphorus platycercus (nach einer Skizze von Mr. Salvin). Obere Figur von einem Männchen; untere Figur die entsprechenden Feder vom Weibchen.

Endlich haben bei verschiedenen Species einer Untergattung von Pipra oder Manakins die Männchen modificirte Schwungfedern zweiter Ordnung, Und zwar, wie Mr. Sclater beschrieben hat, in einer noch merkwürdigeren Weise. Bei der brillant gefärbten Pipra deliciosa sind die drei ersten Schwungfedern zweiter Ordnung dickschäftig und nach dem Körper zu gekrümmt; bei der vierten und fünften (Fig. 45 a) ist die Veränderung grösser; und bei der sechsten und siebenten (b, c) ist der Schaft in einem ausserordentlichen Grade verdickt und bildet eine solide hornige Masse. Auch die Fahnen sind bedeutend in ihrer Form verändert im Vergleich mit den entsprechenden Federn (d, e, f) des Weibchens. Selbst die Knochen des Flügels, welche diese eigenthümlichen Federn tragen, sollen beim Männchen, wie Mr. Fraser sagt, bedeutend verdickt sein. Diese kleinen Vögel bringen ein ausserordentliches Geräusch hervor.



  1. Mr. Salvin, in: Proceed. Zoolog. Soc. 1867, p. 160. Ich bin diesem ausgezeichneten Ornithologen sehr verbunden für Zeichnungen der Federn von Chamaepetes und für andere Mittheilungen.
  2. Jerdon, Birds of India. Vol. III, p. 618, 621.
  3. Gould, Introduction to the Trochilidae. 1861, p. 49. Salvin, Proceed. Zoolog. Soc. 1867, p. 160.
Empfohlene Zitierweise:
Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl, II. Band. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart 1875, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DarwinAbstammungMensch2.djvu/73&oldid=- (Version vom 31.7.2018)