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Samoa bartlos sind. Es gehören aber diese Menschen verschiedenen Rassen an. Auf der Ellice-Gruppe gehören alle Einwohner zu einer und derselben Rasse; und doch haben auf der einen Insel allein, nämlich auf Nunemaya, „die Männer prachtvolle Bärte“, während auf den andern Inseln sie „der Regel nach ein Dutzend zerstreut stehender Haare statt eines Bartes besitzen“.[1]

Ueber den ganzen grossen americanischen Continent, kann man sagen, sind die Männer bartlos, aber in beinahe allen Stämmen erscheinen gern einige wenige kurze Haare im Gesicht, besonders im hohen Alter. Was die Stämme von Nordamerica betrifft, so schätzt Catlin, dass unter zwanzig Männern achtzehn von Natur vollständig einen Bart entbehren, aber gelegentlich ist ein Mann zu sehen, welcher versäumt hat, die Haare zur Pubertätszeit auszureissen, und einen weichen, einen oder zwei Zoll langen Bart hat. Die Guaranys von Paraguay weichen von allen sie umgebenden Stämmen darin ab, dass sie einen kleinen Kinnbart und selbst einige Haare am Körper haben, aber keinen Backenbart.[2] Mr. D. Forbes, welcher diesem Punkte besondere Aufmerksamkeit schenkte, hat mir mitgetheilt, dass die Aymaras und Quechuas der Cordilleren merkwürdig haarlos sind; doch erscheinen bei ihnen im hohen Alter gelegentlich einige wenige zerstreute Haare am Kinn. Die Männer dieser beiden Stämme haben sehr wenig Haare an den verschiedenen Theilen des Körpers, wo bei den Europäern Haar in Menge wächst, und die Frauen haben an den entsprechenden Theilen gar keine. Indessen erreicht das Haar auf dem Kopfe in beiden Geschlechtern eine ausserordentliche Länge und reicht häufig beinahe auf den Boden; dies ist gleichfalls bei einigen der nordamericanischen Stämme der Fall. In Bezug auf die Menge des Haars und die allgemeine Form des Körpers weichen die Geschlechter der americanischen Eingeborenen von einander nicht so bedeutend ab als bei den meisten anderen Rassen des Menschen.[3] Diese


  1. Dr. J. Barnard Davis, on Oceanic Races, in: Anthropological Review. April, 1870, p. 185, 191.
  2. Catlin, North American Indians, 3. edit. 1842. Vol. II, p. 227. Ueber die Guaranys s. Azara, Voyage dans l’Amérique méridion. Tom. II. 1869. p. 58, und Rengger, Säugethiere von Paraguay, S. 3.
  3. Prof. und Mrs. Agassiz (Journey in Brazil, p. 530) bemerken, dass die Geschlechter der americanischen Indianer weniger verschieden von einander sind als die der Neger und der höheren Rassen, s. auch Rengger, a. a. O. S. 3, über die Guaranys.
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Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl, II. Band. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart 1875, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DarwinAbstammungMensch2.djvu/315&oldid=- (Version vom 31.7.2018)