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des Lebens zu sein scheinen, als es die Schwanzfedern des Pfauhahns sind. Die meisten der folgenden Thatsachen verdanke ich der grossen Freundlichkeit des Dr. Günther. Es ist Grund zu der Vermuthung vorhanden, dass viele tropische Fische dem Geschlechte nach in Farbe und Structur von einander verschieden sind, und hierfür finden sich auch einige auffallende Beispiele bei unsern britischen Fischen. Der männliche Callionymus lyra wird von den Engländern „gemmeous dragonet" genannt „wegen seiner brillanten edelsteinartigen Farben". Wenn er frisch aus dem Meere genommen wird, ist der Körper gelb in verschiedenen Schattirungen und mit einem lebhaften Blau auf dem Kopfe gestreift und gefleckt; die Rückenflossen sind blassbraun mit dunkeln

Fig. 29. Callionymus lyra. Obere Figur das Männchen; untere Figur das Weibchen.
(Die untere Figur ist stärker verkleinert als die obere.)

Längsbändern, die Bauchflossen, Schwanz- und Afterflossen sind bläulichschwarz. Das Weibchen, von den Engländern „sordid dragonet" genannt, wurde von Linné und vielen späteren Naturforschern für eine besondere Species gehalten. Dasselbe ist von einem schmutzigen Röthlichbraun, die Rückenflossen sind braun und die andern Flossen weiss. Die Geschlechter weichen auch in der proportionalen Grösse des Kopfes und des Mundes von einander ab, ebenso in der Stellung der Augen,[1] aber die am meisten auffallende Verschiedenheit ist die ausserordentliche


  1. Ich habe diese Beschreibungen nach Yarrell's British Fishes. Vol. I. 1836, p. 261 und 266 zusammengestellt.
Empfohlene Zitierweise:
Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl, II. Band. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart 1875, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DarwinAbstammungMensch2.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)