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les avances empressées, les agaceries, les tournoiemens, les tendres roucoulemens, rien ne peut lui plaire, ni l'émouvoir; gonflée, boudeuse, blottie dans un coin de la prison, elle n'en sort que pour boire et manger, ou pour repousser avec une espèce de rage des caresses devenues trop pressantes“.[1] Auf der andern Seite hat Mr. Harrison Weir selbst beobachtet und von mehreren Züchtern gehört, dass eine weibliche Taube gelegentlich eine starke Liebhaberei für ein besonderes Männchen erhielt und ihren eigenen Gatten seinetwegen verliess. Einige Weibchen sind der Angabe eines anderen erfahrenen Beobachters, Riedel, zufolge[2] von einer liederlichen Disposition und ziehen fast jedes fremde Männchen ihrem eigenen Gatten vor. Manche verliebte Männchen, welche unsere englischen Züchter „heitere Vögel“ nennen, sind in ihren Galanterien so erfolgreich, dass sie, wie mir Mr. Harrison Weir mittheilt, getrennt gehalten werden müssen, wegen des Nachtheils, den sie verursachen.

Audubon zufolge „richten in den Vereinigten Staaten zuweilen wilde Truthähne ihre Bewerbungen an domesticirte Weibchen und werden meist von diesen mit grossem Vergnügen angenommen“. Hiernach scheint es, als ob diese Weibchen den wilden Männchen vor ihren eigenen den Vorzug gäben.[3]

Das Folgende ist ein noch merkwürdigerer Fall. Sir R. Heron hielt viele Jahre hindurch ein Tagebuch über die Gewohnheiten der Pfauen, welche er in grösserer Anzahl züchtete. Er führt an, dass »die Hennen häufig eine grosse Vorliebe für einen besonderen Pfauhahn haben. Sie waren sämmtlich einem alten gefleckten Pfauhahne so gut, dass, als derselbe in dem einen Jahre eingesperrt wurde, aber immer noch von den Weibchen gesehen werden konnte, sich dieselben beständig dicht um das Lattenwerk seines Gefängnisses versammelten und nicht litten, dass ein schwarzschultriger Pfauhahn sie anrührte. Als er im Herbst freigelassen wurde, machte ihm die älteste von den Hennen den Hof und war in ihrer Bewerbung erfolgreich. Im nächsten Jahre wurde er in einem Stalle gehalten und nun coquettirten


  1. Boitard et Corbié, Les Pigeons etc. 1824, p. 12. Prosper Lucas (Traité de l'Hérédité naturelle. Tom. II, 1850, p. 296) hat selbst sehr ähnliche Fälle bei Tauben beobachtet.
  2. Die Taubenzucht. 1824, S. 86.
  3. Ornithological Biography. Vol. I, p. 13. s. Bemerkungen in demselben Sinne von Dr. Bryant in: Allen, Mammals and Birds of Florida, p. 344.
Empfohlene Zitierweise:
Charles Darwin: Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl, II. Band. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch), Stuttgart 1875, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DarwinAbstammungMensch2.djvu/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)