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Ausgabe[WS 1] der allemannischen Gedichte zu Karlsruhe in der Macklottischen Hofbuchhandlung. Es waren zweiunddreißig Gedichte, die an das öffentliche Licht traten. Dabei befanden sich zugleich vier treffliche Melodieen. Drei davon zu den Liedern: Freude in Ehren, Hans und Verene, und: Wächterruf, hatte Karl Ludwig Müller, Pfarrer in Friesenheim, verfaßt. Die vierte zum Morgenstern hatte Hebel von einem unbekannten Verfasser aus Colmar im Elsaß erhalten.

Der Eindruck, den die allemannischen Gedichte bei ihrem Erscheinen überall machten, war außerordentlich. Wer sie las, fühlte sich hoch erfreut. Gebildete und ungebildete Leser, Leute von den niedrigsten Volksklassen und von den vornehmsten Ständen betrachteten sie mit dem innigsten Vergnügen. Der Greis las sie mit der tiefsten Rührung; das Kind hörte sie mit Entzücken an. Und was der wahre Beweis des natürlich und ewig Schönen ist: wer sie las oder anhörte, konnte sie immer wieder von neuem lesen oder anhören; ihr Reiz veralterte nicht, und verlor sich nicht. Mit der höchsten Bewunderung erkannte und fühlte man die herrlichen Eigenschaften, die sich in diesen Gedichten zeigen, die natürliche Einfachheit und Schönheit, die Eigenthümlichkeit sowohl des Stoffes, als auch der Art, wie dieser Stoff bearbeitet worden war, den kindlichen Sinn, mit dem der Dichter Alles in der Natur zu beleben und zu beseelen wußte, die liebliche

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Ansgabe
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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_30.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)