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zu entziehen, so bat Lorenz, Bischoff zu Wirzburg, diesen Kurfürsten in einem eigenhändigen Schreiben: „daß er den frommen Mann, D. Martinus, ja nicht wegziehen lassen wolle, denn es geschähe ihm unrecht“ – ein Bekenntniß, das in seine eigne Überzeugungen von dem Religionszustande der damahligen Zeit einen tiefen Blick gewährt.[1] Lorenz nahm sogar Luthern überaus gnädig auf, als er ihm auf seiner Reise nach Heidelberg persönlich die Aufwartung machte. Beyde Männer schätzten sich, obgleich keiner mit dem andern ganz zufrieden seyn konnte, Lorenz nicht mit dem ungestümmen Eifer des Wittenbergischen Theologen, und Luther nicht mit der bischöfflichen Zurückhaltung des Wirzburgischen Fürsten.[2] Daß Lorenz indessen über viele Dinge, die


  1. V. L. a Seckendorf Commentarius historic. et apologetic. de Lutheranismo, edit. Francos. et Lips. 1688. 4. in Commentar. S. 36. und in addition. S. 58. und 59.
  2. Luther nahm es dem Bischoff Lorenz vorzüglich übel, daß durch seine Begünstigung die neue Wallfahrt zu der Mutter Gottes in Grimmenthal zu Stande kam. S. J. S. Güthens Beschreibung der Stadt Meiningen. S. 198. und Seckendorf am angeführten Orte.