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aber die Missalien und Breviere, ließ die Klöster, machte sie aber zur Wohnstätten der Moralität und der Wissenschaften. Um den in den Wirzburgischen Klöstern erstorbenen Geist der Gelehrsamkeit wieder anzufachen, wählte er ein eben so weises als wirksames Mittel. Er berief den gelehrtesten, rechtschaffensten Mann seines Zeitalters, den Abt Trithem zu Sponheim, zu sich nach Wirzburg, ernannte ihn zum Abt des von ihm aus den Trümmern erhobenen Schottenklosters, und gab allen Klöstern in ihm ein Vorbild, das nothwendig Nacheiferung erwecken mußte. Es gereichte Lorenzen zur doppelten Ehre, daß er Trithemen wählte, der eben unter Neid und Mißgunst leiden mußte, und daß Trithem seinen Antrag dem Antrag aller andern Fürsten vorzog.[1] Daß Lorenz so wohl selbst den Reformationsgeist anderer begünstigte, das zeigt sein eignes edles Betragen gegen den großen Reformator Luther unwidersprechlich. Da sich Pabst und Fürsten vereinigten, diesem Manne den Schutz seines Fürsten, Friedrichs des Weisen,


  1. Ausser den von Friese und Gropp hierüber mitgetheilten bekannten Nachrichten S. Christian Bönike Grundriß einer Geschichte der Universit. Wirzburg. Th. I. S. 32, 33.