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lebte, hatte diesem auf Betreiben des Chemikers aus besonderen Gründen für kurze Zeit ein Tagebuch entwendet, aus dessen Eintragungen hervorging, daß der Steuermann August Wend durch ein schändliches Verbrechen den Dampfer Najade in seine Gewalt gebracht hatte, um sich dessen Goldladung anzueignen. Aus demselben Grunde hatte der Steuermann aber auch Heinrichs Bruder Karl, der sich auf der Najade als Schiffsjunge befunden hatte, sowie zwei Matrosen namens Jakobsen und Schulk auf einer Insel im südlichsten Teile des Indischen Ozeans ausgesetzt, war dann nach Deutschland zurückgekehrt und hatte in seiner Heimatstadt mehrere Jahre als harmloser Rentner gelebt, um erst einmal über die Geschichte der angeblich untergegangenen Najade Gras wachsen zu lassen, bevor er die von ihm verborgenen Goldschätze von der Kergueleninsel abholte. – All dies ist in einem früheren Bande dieser Sammlung unter dem Titel: „Das Tagebuch des Steuermanns“ ganz ausführlich geschildert worden, während die Bände „Das Gold der Najade“ und „Peter Strupp, der Sträfling“ weitere Einzelheiten über die Schicksale Karl Wends und seiner beiden Leidensgefährten gebracht haben. – Nach diesem kurzen Rückblick können wir den Delphin wieder aufsuchen und zusehen, ob es ihm gelingen wird, die drei Opfer der ruchlosen Habgier des Steuermanns zu retten.




2. Kapitel.
Die Diamanteninsel.

Die sengenden Strahlen der Sonne weckten den Knaben bereits gegen sieben Uhr morgens auf. Leise erhob er sich, um den Chemiker nicht zu stören, der noch tief und gleichmäßig atmete, nahm ein Bad in dem klaren Wasser der Bucht und stieg dann ins Innere des U-Bootes hinab, dessen Räume infolge seiner geringen Abmessungen ebenso niedrig wie eng waren. Nachdem er in der winzigen Kajüte, die gleichzeitig

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W. Belka: Auf dunklem Pfade. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Auf_dunklem_Pfade.pdf/6&oldid=- (Version vom 30.7.2017)