Seite:Über die Baumwollen-Manufakturen im Bayreutischen Voigtlande.pdf/24

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Versuchen nicht, als ob die Schaafzucht in unsern rauhern Gegenden beträchtlich könne verbessert, die Wolle sehr verfeinert, oder in genugsamer Menge erzeuget werden, daß die häufige Einfuhr fremder Schaafwolle dadurch unterbliebe und fremde feine Tücher durch inländische entbehrlich würden. Was sich etwan auch in dem wärmern Unterlande bey besserer Weide dießfalls unternehmen läßt, läßt sich in dem kältern Klima des Oberlandes bey schlechterem Futter nicht thun. Hier werden die Spanischen Schaafe vermuthlich nach einigen Generationen gänzlich ausarten und ihre Wolle die Feinheit nicht behalten. Mithin würde hieraus nicht leicht ein erheblicher Vortheil zu ziehen seyn.

.

Aber Flachs hat das Bayreutische Oberland, – vorzüglich die Amtshauptmannschaft Wunsiedel – im Überflusse,[1] und wie


  1. Der Flachsbau ist in den 6 Ämtern schon jetzt sehr beträchtlich. Wenn man alles abrechnet, was in diesen Gegenden selbst verbraucht wird, was man ferner an Leinewand und Garne verkauft; so kann man annehmen, daß bloß in jenem Bezirke jährlich für 11650, bis 11700 Rthlr. roher Flachs verkauft wird, wenn man nur auf den ganzen Hof für 10 Rthlr. rechnet. [513]