Schach (Die Gartenlaube 1860/29)

Textdaten
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Titel: Schach
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aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 464
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[464]
Schach.

Lange schon und wiederholt war das Begehren an uns gestellt worden, dem edlen Spiele, dessen begeisterte Pflege auf der ganzen Erde treue Anhänger findet, auch in unserem weitgelesenen Blatte eine Stätte zu gönnen. Nach früher vereinzelten Versuchen, jener Bitte zu entsprechen, dürfen wir jetzt in der Verbindung mit einem angesehenen Schachmeister eine sichere Garantie für definitive und dauernde Erfüllung erblicken. Uns beseelt hierbei die frohe Zuversicht, als erheiternde und veredelnde Beschäftigung der Muße das sinnige Spiel in noch weiteren und zahlreicheren Kreisen, als es gelehrte eigentliche Schachzeitungen von Fach vermögen, heimisch zu machen. So soll denn auch dieser Abschnitt unseres Blattes dazu dienen, den gemüthlichen Genuß einer abendlichen oder sonntäglichen Mußestunde im Leben gebildeter und strebsamer Familien zu erhöhen. Wir werden deshalb abwechselnd eine interessante Partie wie eine anregende Aufgabe mittheilen, die man unter Beirath der schachkundigen Familienglieder am Sonntag Nachmittag auf dem Schachbret in der Laube des Gartens oder am Familientisch nachziehen und durchprüfen möge. Daneben gedenken wir von Zeit zu Zeit aus der sagenreichen Geschichte des Spieles oder auch im Zusammenhange mit der belletristischen Literatur kurze und anziehende Schilderungen zu bringen, sowie endlich durch Aufnahme leichterer Schachmaterien, die stufenmäßig vorschreiten, auch Anfänger wie schwächere Spieler allmählich zum Verständniß der Meisterwerke heranzubilden. Für heute nehmen wir zunächst die Aufmerksamkeit schon geübter Spieler für die Durchsicht nachfolgender Partie und Aufgabe in Anspruch.

Partie Nr. l.
(Gespielt zu Paris im April d. J.)
Hr. Prof. Anderssen aus Breslau.
 Weiß.
Hr. M. Kolisch aus Warschau.
 Schwarz.
1) e 2 – e 4 1) e 7 – e 5
2) S. g 1 – f 3 2) S. g 8 – f 6
3) S. f 3 – e 5 : 3) D. d 8 – e 7
4) S. e 5 – f 3 4) D. e 7 – c 4
5) L. f 1 – e 2 5) L. f 8 – c 5
6) o – o 6) o – o
7) d 2 – d 4 7) L. c 5 – h 6
8) c 2 – c 4 8) c 7 – c 6
9) S. b 1 – c 3 9) D. e 4 - c 7
10) L. c l – g 5 10) h 7 - h 6
11) L. g 5 – h 4 11) g 7 - g 5
12) L. h 4 – g 3 12) d 7 - d 5
13) S. f 3 – e 5 13) S. h 8 - d 7
14) c 4 – d 5 14) S f 6 - d 5
15) S. c 3 – d 5 15) c 6 - d 5 :
16) f 2 – f 4 16) g 5 - f 4 :
17) S. e 5 – d 7 17) f 4 - g 3 :
18) S. d 7 – f 6 † 18) K. g 8 - g 7
19) D. d 1 – d 3 19) T. f 8 - h 8
20) L. e 2 – h 5 20) L. c 8 - e 6
21) D. d 3 – g 3 † 21) K. g 7 - f 8
22) D. g 3 – e 5 22) D. e 7 - c 7
23) D. e 5 – e 3 23) D. c 7 - d 6
24) T. f 1 – f 4 24) T. a 8 - c 8
25) T. a 1 – f 1 25) T. c 8 - c 7
26) D. e 3 – g 3 26) T. c 7 - c 4
27) S. f 6 – h 7 † 27) K. f 8 - e 8
28) D. g 3 – g 7 28) T. h 8 - h 7 :
29) D. g 7 – h 7 29) T. c 4 - d 4 :
30) L. h 5 – f 7 † 30) L. e 6 - f 7 :
31) D. h 7 – f 7 † 31) K. e 8 - d 8
32) D. f 7 – g 8 † 32) K. d 8 - c 7
33) T. f 4 – f 7 † 33) K. c 7 - c 6
34) D. g 8 – e 8 † 34) K. c 6 - c 5
35) K. g 1 – h 1 35) T. d 4 - h 4
36) T. f 1 – e 1 † 36) T. h 4 - c 4
37) h 2 – h 4 † 37) K. c 5 - b 4
38) T. e 1 – h 1 † 38) K. b 4 – a 3
Weiß setzt in spätestens acht Zügen matt.


Aufgabe Nr. 1.
Von Herrn Kapellmeister Rudolph Willmers in Wien.

Schwarz.

Weiß.
Weiß zieht an und setzt in vier Zügen matt.