Sage von der Gründung Arnsdorfs

Textdaten
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Autor: Friedrich Bernhard Störzner
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Titel: Sage von der Gründung Arnsdorfs
Untertitel:
aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 59–60
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Arwed Strauch
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: SLUB Dresden und Wikimedia Commons
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21. Sage von der Gründung Arnsdorfs.

Kirche zu Arnsdorf
(v. O.)

Da, wo jetzt das rasch emporblühende Kirchdorf Arnsdorf liegt, stand in früheren Jahrhunderten undurchdringlicher Wald, in dem allerhand Raubtiere hausten. Da gab es noch Bären, Wölfe, Luchse und Wildkatzen. Der letzte Wolf wurde in hiesiger Gegend im Jahre 1779 bei Kleinwolmsdorf erlegt und zwar in dem Grunde zwischen dem Rittergute daselbst und dem Dorfe.

[60] Wie die Sage berichtet, baute sich zu Anfange des 13. Jahrhunderts ein Einsiedler namens „Arnold“ hier im einsamen Walde am Tannenberge ein Hüttlein. Nach Jahren siedelten sich neben dem frommen Beter auch noch andere Leute an, und so entstand mit der Zeit ein Dörflein, das man zur Erinnerung an seinen Begründer und ersten Bewohner „Arnoldsdorff“ nannte, woraus später der jetzige Name entstand.

In Urkunden wird Arnsdorf zum ersten Male im Jahre 1349 erwähnt. Damals gehörte es als Lehngut den Herren von „Cuchinmeyster“ zu Kleinwolmsdorf. Deutsche sind die Begründer des Dorfes gewesen. Schon der Name des Ortes deutet darauf hin. Auch die Anlage des Dorfes ist ein Beweis dafür. Der Grundriß ist in die Länge gezogen. Die Häuser liegen rechts und links der Dorfstraße. So pflegten die Deutschen ihre Ortschaften anzulegen. Ringförmig oder hufeisenförmig angelegte Dörfer, denen auch ein marktähnlicher Dorfplatz nicht fehlt, weisen immer darauf hin, daß Sorben-Wenden die Begründer gewesen sind.

Im Jahre 1349 hatte Arnsdorf noch keine Kirche. Dieselbe entstand erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ursprünglich war sie nur eine Kapelle, von der das geschmackvolle Spitzbogengewölbe, das sich heute noch schirmend über den Altarplatz ausbreitet, ein Überrest ist.

Im Jahre 1353 befreien die Landgrafen Friedrich und Balthasar von Thüringen in einer Fehde den gestrengen Ritter Niclaus Küchmeister zu „Wolffsramdorff“ und stellen ihm unter anderen Ortschaften auch „Arnoldsdorff“ wieder zu. Nach dieser Zeit entstand die Kirche, die der befreite Niclaus aus Dank zu Gott erbaut haben soll.

Anmerkung (Wikisource)

Zu den Landgrafen Friedrich und Balthasar von Thüringen siehe die ADB-Artikel: