Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Imnitz obern Theils

Textdaten
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Titel: Imnitz obern Theils
Untertitel:
aus: Leipziger Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band I, Seite 109–110
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons = SLUB Dresden
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Imnitz
obern Theils.


Imnitz, eine Stunde von dem Städtchen Zwenkau gelegen, befindet sich an der Strasse von Leipzig nach Zeitz, am östlichen Rande der Pleissenaue unweit des Flossgrabens in recht hübscher Lage, und verdankt seine Entstehung den Sorben-Wenden, welche fast alle Ortschaften der hiesigen Gegend angelegt haben. Der Ort zählt in etwa vierzig Häusern gegen zweihundertdreissig Einwohner, hat einen hübschen Gasthof, eine starke Ziegelei und zwei Rittergüter. In frühester Zeit war jedoch in Imnitz nur ein Rittergut, das schon im Jahre 1186 genannt wird, wo es dem Ritter Swidegarde von Imnitz gehörte, welcher den Mönchen des Klosters Pegau zu Gunsten der Seele seiner verstorbenen Gemahlin Edith einen Hof zu Imnitz mit etlichen Unterthanen verschrieb, damit ihr dafür Seelenmessen gelesen werden möchten. Bis zum sechszehnten Jahrhundert war das jetzige Rittergut Unter-Imnitz nur ein Vorwerk, das zu dem Rittergute Kötzschbar gehörte; als aber 1654 Valten von Schlegel aus dem Herzogthum Anhalt das Vorwerk an sich gekauft hatte, begnadigte Churfürst August dasselbe mit Rittergutsgerechtigkeit, so dass es mit Ober-Imnitz zusammen 2¼ Ritterpferd stellen musste. Das ursprüngliche Gut, Ober-Imnitz, war seit mehreren Jahrhunderten eine Besitzung der adeligen Familie von Zehmen, aus der Hans von Zehmen das Gut Kötzschbar zugleich mit dem genannten Vorwerke an Valten von Schlegel verkaufte. Bei der Musterung der Ritterpferde, welche 1612 stattfand, war auch Georg von Schlegel auf Unter-Imnitz gegenwärtig; Ober-Imnitz gehörte damals Hansen von Zehmen. Die Familie Schlegel besass Imnitz oberen Theils bis in die neuere Zeit, während das Untergut an die Herren von Minkwitz, von diesen an einen Kammerrath Crayen, dann an einen Herrn Rummel und endlich an dessen Erben gelangte, die selbiges an einen Herrn Liebster verkauften, dessen Wittwe und Töchter es noch jetzt besitzen. Imnitz oberen Theils ist jetzt Eigenthum des Herrn Platzmann zu Leipzig.

Imnitz raint mit Döhlen, Rüssen, Löbschütz, Kötzschbar und Zwenkau [110] und erhielt durch die Güte des Kammerrath Crayen eine eigene Schule. Als 1815 König Friedrich August von Sachsen aus der Gefangenschaft zurückkehrte, errichtete der damalige Besitzer des Obergutes, Amtshauptmann von Schlegel, ein tempelähnliches Gebäude, das auch 1818 bei des Königs Jubelfeste wieder herrlich geschmückt wurde, jetzt aber wol nicht mehr vorhanden ist. Ueber die Schicksale welche Imnitz im Laufe der Jahrhunderte erlitten, haben wir schon im 11. Hefte des Albums bei der Beschreibung des Rittergutes Imnitz untern Theils, Bericht erstattet, ebenso über die Kirche und ihre Merkwürdigkeiten.

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