28) Bischof von Ankyra (Galatien). Gest. vor 445. Zunächst Freund des Nestorios (vgl. Theodoret ep. 112. IV 1185 Schulze), seit 430 aber sein erklärter Gegner. Tritt seit dem Ephesenu 431 entscheidend auf Seiten von Kyrillos von Alexandrien, wurde als Abgesandter der Kyrillianer nach Chalkedon zu den Verhandlungen vor dem Kaiser geschickt (Acta conc. oec. I 1, 3 S. 34, 2). 432 wird er von den Antiochenern in Tarsos anathematisiert (vgl. Acta conc. oec. I 4 S. 80, 2). Als seine Schriften werden auf dem 7. Konzil in Nicaea 787 namhaft gemacht: 1. κατὰ Νεστορίου ἐν τόμοις ἕξ. 2. ἑρμηνεία εἰς τὸ σύμβολον τῶν ἐν Νικαίᾳ ἁγίων πατέρων (Migne G. 77, 1313). 3. Sieben Predigten. Die Schrift gegen Nestorios ist verloren. Erhalten sind aber drei Predigten, die auf dem Konzil zu Ephesos gehalten wurden; die Konzilsakten haben sie überliefert: 1. Ὁμιλία λεχθεῖσα ἐν Ἐφέσῳ πρὸς Νεστόριον ἐν [ἡμέρᾳ] Ἰωάννῃ τῷ εὐαγγελίστῇ (Acta conc. oec. I 1, 2 S. 71, 20–73, 24). 2. Ὁμιλία εἰς τὴν γένναν τοῦ σωτῆρος ἀναγνωσθεῖσα ἐν τῇ συνόδῳ ἐπὶ τοῦ ἐπισκόπου Κυρίλλου (Acta conc. oec. I 1, 3 S. 73, 25-80, 29). 3. τοῦ αὐτοῦ λεχθεῖσα ἐν τῇ ἡμέρᾳ τῆς γεννήσεως [1962] τοῦ σωτῆρος ἡμῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ (Acta conc. I 1, 3 S. 80, 30-90, 6). Ferner sind bei Migne G. 77 noch abgedruckt 1. Εἰς τὴν ἁγίαν θεοτόκον καὶ εἰς τὸν Συμεῶνα (77, 1389). 2. In domini nostri Iesu Christi diem natalem (77, 1411); und 3. in sanctam Mariam Dei genitricem et in sanctam Christi nativitatem (77, 1418), nr. 2 und 3 liegen nur lateinisch vor. In dem Synodicon des Irenäus ist ein Fragment eines Briefs an einen Mönch Vitalis erhalten (Acta conc. oec. I 4 S. 212, 10—14). Ein anderer Brief wird nur erwähnt Acta conc. oec. I 4 S. 80, 6. Exegetica zur Apostelgeschichte finden sich in Katenen, vgl. Karo–Lietzmann und Migne G. 77, 1431. Vgl. Bardenhewer Gesch. d. altkirchl. Lit.² IV 197ff.