16) Sohn des Dionysios (Athen. XI 467 c. 501 a. 680 d), Schüler des Alexandriners Dionysios, Sohnes des Glaukos (Suid. Dionysios), Grammatiker. Die Lebenszeit des P. wird nach unten durch die
seines Lehrers begrenzt der nach Suidas a. O. von Nero bis Traian lebte, nach oben durch Pamphilos, dem Athenaios sämtliche Zitate zu verdanken scheint (vgl. A. v. Blumenthal Die Schätzung des Archilochos im Altertume 57ff.). Das einzige mit Namen angeführte Werk ist περὶ τῶν παρὰ τοίς ἱστορικοῖς λέξεων ζητουμένων (Athen. XI 467 c, der Titel gekürzt 680 d) in mindestens zwei Büchern, da Athenaios an beiden Stellen aus Buch I zitiert. Seine Arbeitsweise geht aus diesen zwei Belegen, von denen der erstere wörtlich gegeben ist, deutlich hervor: die Glosse wird nach Lexikonart stichwortartig erklärt und dieses mit einem Historiker belegt, so 467 c γυάλας ποτηρίου εἶδος mit Marsyas (von Pella oder Philippi FGrH II 74l frg. 21), wobei sich für uns aus dem Zusammenhange ergibt, daß γ. auch makedonisch war, und 680 d ἀκίνινοι aus Andron ὁ ἰατρός (vermutlich verderbt für ἱστορικός, wohl der IV 184 b c zitierte Alexandriner). Die Anordnung könnte alphabetisch gewesen
[1900] sein; Athenaios zitiert nur diese beiden Male Buchtitel und -zahl‚ aber sämtliche übrigen Stichworte beginnen mit α : ἅβρυνα II 51f., ἀμφίθετον XI 50l a, ἀμφικύπελλον 783 b. Nimmt man ἀκίνινοι und γυάλας hinzu, so darf man wohl vermuten, daß wir an ein lexikalisches Werk in mehreren Büchern zu denken haben, von dem Buch I mindestens α-γ: umfaßte. Eine Benutzung des P. nach Pamphilos, durch den über Diogenian
manches Gut des P. in den Hesych (z. B. γυάλα⟨ς⟩ ....ποτήρια = Athen. XI 467 c) gelangt
ist, können wir nicht nachweisen. Die beiden Zitate des Eusthatius sind Athenaios entnommen (Il. XXIII 270 p. 1299 = Athen. XI 501 a; Od. XV 120 p. 1776 = Athen. XI 783 b). — Eine Vermehrung der Fragmente durch Konjektur scheint nicht ganz aussichtslos. Athen. XI 477 a Μαρσύας δὲ κύπελλον καὶ τὸ ξύλινον ποτήριον wird von P. bei Gelegenheit von ἀμφικύπελλον angeführt sein, ebenso ist wohl 479 c: Μαρσύας δέ φησι τὸ ἐν τῷ ἰσχίῳ ὀστοῦν καλεῖσθαι ἄλεισον, ⟨ὃν⟩ καὶ κύλικα aus demselben I. Buche genommen. Auch Hesych σκότιος .. ἄλλοι κοριναίους (sc. ἐκάλουν τοὺς νόθους) καθάπερ Μαρσύας ἐν τῇ α’ und ὐετής· ὁ αὐτοετής· Μαρσύας passen nach Tendenz und ‚Stil‘ dazu. Noch wahrscheinlicher wird dies für Athen. XIV 629 d: τελεσιάς· Μακεδονικὴ δ’ ἐστὶν αὑτη ὄρχησις, ᾗ χρησάμενοι οἱ περὶ Πτολεμαῖον Ἀλέξανδρον τὸν Φιλίππου ἀδελφὸν ἀνεῖλον, ὡς ἱστορεῖ Μαρσύας ἐν τρίτῳ Μακεδονικῶν (frg. 11 J.) 630 a: τελεσιὰς δ’ ἐστὶν ὄρχησις καλουμένη· στρατιωτικὴ δ’ ἐστὶν αὕτη ἀπό τινος ἀνδρὸς Τελεσίου λαβοῦσα τοὔνομα, μεθ’ ὅπλων τὸ πρῶτον αὐτὴν ἐκείνου ὀρχησαμένου, ὥς φησιν Ἱππαγόρας ἐν τῷ πρώτῳ περὶ τῆς Καρχηδονίων πολιτείας, verglichen mit Hesych τελεσιά⟨ς⟩· ἡ μετὰ ξίφους ὄρχησις, ἀπὸ τοῦ εὑρόντος Τελεσίου. Auch von den sonstigen spärlichen Historikerglossen bei Hesych mögen manche auf P. zurückgehen, z. B. ἔλατρον (Eukrates), Ἐπιπολαῖος, καταραπτίτης (Gorgon, vgl. auch Athen. XV 697 a),
Βισύρας, Δονάκταν, ζειρά, ἱππάκη (Theopomp). Sicherheit wird schwerlich zu gewinnen sein. - Den Grammatiker P. von dem Dichter hat zuerst richtig unterschieden Meineke An. Alex. 293.