Methapos von Athen. Nur erwähnt von Paus. IV 1, 7-9. Seine Zeit ist unbekannt und sehr verschieden angesetzt worden (s. o. Bd. X S. 1441). H. Sauppe, Joh. Toepffer, F. Hiller v. Gaertringen setzen ihn in die Zeit des Epameinondas, L. Ziehen in noch spätere. Sein Name hat, wie Hiller (Hira und Andania LXXI. Berliner Winckelmannsprogramm 1911, 6) richtig bemerkt, keinen attischen Klang, sondern erinnert vielmehr an peloponnesische Namen wie Althepos und Argepos. Pausanias nennt M. einen τελεστὴς καὶ ἀργίων παντοίων συνθέτης und erzählt von ihm, daß er die Kabirenweihe bei Theben erneuert habe (κατεστήσατο). In seiner Einleitung zu der Beschreibung Messeniens erwähnt Pausanias den ,Dunkelmann‘ (Hiller) nur, weil er ein Epigramm von ihm kannte, das unter seinem Bilde in dem Kultlokal der Lykomiden zu Phlya in Attika aufgezeichnet war. Wie M. im thebanischen Kabirion offenbar kultliche Neuerungen vorgenommen hat, so ist er nach Pausanias mit Berufung auf jenes Epigramm auch im messenischen Andania tätig gewesen. M. rühmt sich in dem Gedicht, die Wohnungen des Hermes und die Pfade der Demeter und der erstgeborenen Kora geheiligt zu haben, wo nach der Sage Messene einst für die Μεγάλαι Θεαί einen Agon (Φλυάδεω κλεινοῖο γόνου Καυκωνιάδαο (Überlieferungen unsicher) einrichtete. ‚Ich wunderte mich, daß Lykos, des Pandion Sohn, den heiligen Brauch des attischen Landes in das hehre Andania, gebracht hat‘. Aus den letzten beiden Versen, in denen von Lykos die Rede ist, schließt man mit Recht, daß M. eine nahe Beziehung zu dem attischen Lykomidengeschlecht gehabt hat und vielleicht selbst Lykomide war.
H. Sauppe Abh. Ges. Gött. VII (1859) 221f, 258 (= Kl. Schr. 265f. 294). Joh. Toepffer Att. Genealogie 1889, 218ff. F. Hiller v. Gaertringen 4. 6. Bruno Müller Μέγας Θεός Diss. Halens. XXI (1913) 295. L. Ziehen Arch. f. Rel. XXIV 1926, 31.