Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Hyänenhund (Tierart)
Band XIII,2 (1927) S. 22522253
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5) Lykaon (Hyänenhund). Die literarischen Notizen über den H., Canis pictus Desm., der wohl unter lycaon zu verstehen ist, sind sehr spärlich, da man ihn von seinen nächsten Verwandten, Schakal und Wolf, nicht deutlich genug unterschied, ja sogar mit Luchs und Hyäne konfundiert zu haben scheint. Das dreifarbige (weiß, gelb und schwarz), ganz unregelmäßig gefleckte Fell bezeichnet Mela III 88 (sunt et saevissimae ferae omni colore varii lycaones), außerdem die Ähnlichkeit mit dem Wolfe Solin. 30, 24 (eadem Aethiopia mittit lycaonem: lupus est cervice iubatus [Übertreibung!] et tot modis varius, ut nullum colorem illi dicant abesse). Diese beiden Autoren geben als Heimat des H. richtig Afrika an, während Plin. n. h. VIII 123 Indien nennt und statt von der Buntheit des Tieres von einem Wechsel in der Färbung spricht (mutat colores ... in Indis lycaon, cui iubata traditur cervix). Von allen sonstigen Notizen ist es zweifelhaft, ob sie überhaupt auf den H. zu beziehen sind, so Opp. cyn. III 336–339, der von θῶες, worunter gewöhnlich der Schakal zu verstehen ist, in Syrien spricht, die aus einer Kreuzung Wolf-Panther entstehen, die Gestalt des Vaters und das Fell der Mutter besitzen sollen. Es könnte auch eine Luchs-Art gemeint sein. Ebensowenig können die Notizen Hesych. s. θῶας · θῆρας ἐξ ὑαίνης καὶ λύκου γενομένους und Eustath. 856, 51, der von wolfähnlichen und 922, 51 von hyänenähnlichen θῶες spricht, mit Sicherheit, wie Keller Tiere d. klass. Altert. 156 meint, vgl. Ant. Tierw. I 89f., auf den H. bezogen werden. Daß die Athen. V 201 C erwähnten vier λυγκία beim Dionysoszuge Ptolemaios’ II. wahrscheinlicher Luchse als H. sind, legt der Name und die Beziehung des Luchses zum Weingott (vgl. Art. Lynx) nahe; die Arist. hist. an. VIII 28 p. 607 a 2 (vgl. Pollux V 40) mitgeteilte Kreuzung Wolf-Hund in Kyrene bezieht sich offenbar auf ein beabsichtigtes Züchtungsprodukt (Wolfshund), nicht auf den H., auch nicht auf den Karakal. Während der H. den Griechen und Römern so [2253] gut wie fremd war, ist er in Ägypten allerdings nur in sehr früher Zeit zur Antilopenjagd abgerichtet worden und schon seit der 12. Dynastie, wie Keller, der Ant. Tierw. I 90 auch ägyptische Darstellungen des H. wiedergibt, bemerkt, aus der Mode gekommen.

[Steier. ]