Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Das Bieten bei d. Auktion
Band XIII,1 (1926) S. 505
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Licitatio, das Bieten bei der Auktion (s. o. Bd. II S. 2270). Man sagt daher ad l. divendere (oder dividere?) Suet. Nero 26, ad l. rem deducere (Ulp. Dig. X 2, 6). Ein höheres Gebot machen hieß contra liceri (Cic. Verr. II 3, 148; off. III 61. Caes. bell. Gall. I 18, 3). Die Bietenden machten sich durch Aufheben des Fingers bemerklich (Cic. Verr. II 1, 141. 3, 27); den Zuschlag erteilen hieß addicere (Thes. ling. lat. I 576). Bei der Häufigkeit der Auktionen und der Lebhaftigkeit, mit der es dabei zuging, ist es begreiflich, daß licitari die Bedeutung ‚kämpfen‘ erhielt (Plaut. Merc. 441. Caecil. 68. Enn. A. 74). Anschauliche Schilderung Cic. Verr. II 3, 77. 99; Hinauftreiben des Preises Frontin. strat. III 18. 2; um Versteigerung von Erbschaften handelt es sich Cic. Caec. 16; Att. XI 15, 4. Cod. III 37, 3. Allerlei Machenschaften kamen vor, indem der Verkäufer durch Scheinbieter (inlicitatores, Paul. Fest. 100, 25 L.) die Preise zu steigern oder die Käufer sie herabzudrücken suchten (Cic. Caec. l6; ep. VII 2, 1; off. III 61). Über die fructus licitatio s o. Bd. IX S. 1696. Vgl. die Glossare s. liceor, licitatio, licitator, licitor, ferner die Exc. Bob. gramm. I 553, 5 Diff. Suet. 313, 25. Schol. Pers. 5, 191 Kurz. — Das Material des Thesaurus linguae latinae wurde von Prof. Dittmann freundlichst zur Verfügung gestellt.