107) Kanus Iunius Niger, Consul des J. 138 n. Chr. Seinen richtigen Namen lehrte zuerst das Militärdiplom vom 28. Februar 138 (CIL III p. 232869 n. CVIII, vgl. Bormann Österr. Jahresh. III 1900, 13f.): Kano Iunio Nigro C. Pomponio Camerino cos. Wie Bormann erkannte und Merlin durch Nachprüfung des Steines bestätigen konnte, ist demgemäß in dem Senatsconsultum de nundinis saltus Beguensis (CIL VIII 23 246) nicht k(apite) VII. T. Iuni Nigri C. Pomponi Camerini cos., sondern Kani Iuni Nigri usw. zu lesen (Compt. rend. de l’Acad. d. inscr. 1906, 451f.). Auf den Ziegelstempeln Kano et Camerino cos. (CIL XV 707) ist das J. 138 in derselben Weise bezeichnet wie im inneren Exemplar des Militärdiploms. In allen anderen Inschriften aus diesem Jahre lautet die Datierung Nigro et Camerino cos. (Vaglieri Diz. epigr. II 1030) und ebenso in den Consulfasten (Mommsen Chron. min. III p. 508); nur der Liber pont. bietet a consulatu Magni et Camerini (Mommsen ebd. I p. 74) und in den Fasti Theon. Alex. (Mommsen III p. 375) werden Ἀντώνιος Εὐσεβὴς καὶ Καρμερῖνος als Consuln angegeben, weil Antoninus Pius in diesem Jahre zur Regierung gelangt ist.
Der Name Kanus findet sich wiederholt als Kognomen (Bormann a. a. O.), als Pränomen ist er, wenn überhaupt nachweisbar (Kan. Apici Pais Suppl. zu CIL V 1322, 1; Sextia L. f. Kani – ob Vorname? – Dessau 6338), so doch gewiß außerordentlich selten gewesen. Der Vater des I. scheint denselben Namen geführt und unter Traian consularischen Rang erlangt zu haben (s. Nr. 106).