517) Iulius Valens Licinianus. Vict. Caes. 29, 3 Iulius Valens, Epit de Caes. 29, 5 Valens Lucinianus (einige Hss. licinianus), Polem. Silv. laterc. Mommsen Chron. min. I 521, 40 und Hist. aug. Valens. – Er wurde, nachdem Kaiser Decius in den Gotenkrieg gezogen war (250 n. Chr.), zum Gegenkaiser in Rom erhoben, aber bald darauf getötet (Epit. Vict Polem. Silv. a. a. O. Hist. aug. tyr. trig. 20, 3 sagt irrtümlich Illyrico; auch das Fehlen von Münzen läßt einen Schluß auf die kurze Dauer dieser Gegenherrschaft zu). Er kann daher mit einem späteren Gegenkaiser des Gallienus, namens Valens, natürlich nicht identisch sein und wird ja auch nicht nur Epit. 32, 4, sondern auch Hist. aug. tyr. trig. 20, 1 (vgl. 31, 8) ausdrücklich unterschieden, wenngleich die 20, 2 behauptete Verwandtschaft der beiden erdichtet ist. Vgl. auch H. Peter Abh. Ges. Leipz. 1909, 215. Dessau hat Prosop. imp. Rom. II 217, 399 versehentlich die beiden zusammengebracht, hingegen richtig ebd. III 348, 7 den späteren von I. getrennt. Wenn die Vermutung Hülsens (Röm. Mitt. XVII 1902, 170f.) und schon Mommsens, daß die Erasion der Namen in manchen Inschriften der Decier (vgl. auch Kubitschek Num. Ztschr. 1908, 75) durch die Erhebung des I. zu erklären sei, richtig ist, was allerdings dahingestellt bleiben muß (sie kommt auch auf Inschriften außerhalb Italiens vor), dann würde daraus folgen, daß I. den Kaiser Decius (der im J. 251 fiel) überlebt hat, da sich die Erasion auf einem Denkmal findet, in dem Decius und sein Sohn Herennius divinisiert erscheinen, CIL VI 3748 = 31130, vgl. de Ricci Österr. Jahresh. V 139f. Er könnte ein Sohn des Ti. Iulius Licinianus (s. o.) sein, den wir als Senator im J. 223 kennen. Man hüte sich, ihn etwa mit Valens Hostilianus, dem überlebenden Sohn des Kaisers Decius, gleichzusetzen.