294) C. Iulius Iullus war Consul 272 = 482 mit Q. Fabius Vibulanus (o. Bd. VI S. 1874. 162ff.) und Decemvir legibus scribundis 303 = 451. Das Consulat bezeugen Liv. II 43, 1 (C. Tullius Hss.; C. Iulius Cassiod.), Dionys. VIII 90, 6 (Γάϊον Ἰούλιον, τὸν ἐπικαλούμενον Ἴουλλον, ἐκ τῶν φιλοδήμων, vgl. Lyd. de mag. I 38; ἐκ τῆς βουλῆς Γάϊον Ἰούλιον) und die freilich arg entstellten Quellen, die von den Fasti Cap. abhängen (Chronogr. Pelos; Idat. Tertullo; Chron. Pasch. Τερτύλλου), das Decemvirat Fasti Cap. (C. Iulius C. f. L. n. Iulus), Cic. rep. II 61 (C. Iulius, versehentlich dem zweiten Decemviralkollegium zugeteilt), Liv. III 33, 3. 10 (C. Iulius), Diod. XII 23, 1 (Γάϊος Ἰούλιος), Dionys. X 56, 2 (Γάϊος Ἰούλιος … ὑπατικός). Das Consulpaar von 272 = 482 fehlt bei Diodor, hat aber vielleicht bei ihm an einer andern Stelle gestanden (vgl. O. Lenze Die römische Jahrzählung [Tübingen 1909] 34–38). Die gangbaren Fastenredaktionen haben diesen Consul I. offenbar von dem gleichnamigen des J. 265 = 489 unterschieden, wohl als seinen Sohn, und mit dem Decemvir gleichgesetzt, obwohl der Zeitabstand zwischen den beiden Consulaten viel geringer war, als der zwischen dem zweiten und dem Decemvirat (vgl. CIL I² p. 30 zum J. 272). An den Namen des Decemvirs I. knüpfte sich erstens eine paradigmatische Erzählung von der unparteiischen Rechtspflege des ersten Decemviralkollegiums (Cic. rep. II 61. Liv. III 33, 10) und zweitens die Überlieferung, daß er 305 = 449 zusammen mit zwei anderen Consularen P. Sulpicius und Sp. Tarpeius vom Senat an die Plebs, die den Aventin besetzt hatte, als Unterhändler gesandt worden sei (Liv. III 50, 15f. Ascon. 69 zu Cic. Cornel. I frg. 49, der Stand und Namen der Gesandten nicht angab). Diese Erzählungen, die auf die Bezeichnung des Consuls I. als Volksfreund bei Dionys (s. o.) zurückgewirkt haben, sind zwar nicht historisch, gehören aber doch einem verhältnismäßig frühen Stadium
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der Entwicklang der ganzen Tradition über die Geschichte der Decemvirn an.