Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt auf Keos
Band X,1 (1918) S. 104105
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2) ἡ Ἰουλίς (ῐ), Stadt (wenn als Staatswesen betont: ἡ πόλις Ἰουλιητῶν IG XII 5, 631) auf der Kykladeninsel Keos. Reste bei dem jetzigen Städtchen Chora oder Keos. Nach Steph. Byz. bekam die Stadt den Namen nach der gleichnamigen Quelle; s. Nr. 1). Von den vier Städten auf Keos (später nach Hinzukommen von Arsinoë in der Ptolemäerzeit fünf: πεντάπολις IG XII 5 nr. 1481, zur Zeit des Strabon X 486: wieder 4 und zur Zeit des Geographen Ptolemaios III 14, 23 M. nur drei [Koressos, I. und Karthaia]) war I. eine Zeitlang die bedeutendste. Plin. n. h. IV 62 nennt nur mehr zwei Städte auf Keos, weil der Platz des ehemaligen Koressos oder von Koressia Hafenort für I. geworden war (Strab. a. a. O.), das jetzige Liwádi. Skylax 58 und Artemidoros erwähnen die Stadt. Nach Strab. a. a. O. lag sie auf einem Hügel etwa 25 Stadien von der Meeresküste entfernt. Die Akropolis hatte eine oder vielleicht zwei (Savignoni Ἐφημερὶς Ἀρχαιολογ. 1898, 221) Umfassungsmauern, über die Wohnstätten und Zisternen s. Savignoni a. a. O. An der Ptolemaiosstelle a. a. O. liegen für die Lage von Koressos, dessen Stätte westlich von I. sich befand (und für Karthaia), Versehen oder Verderbnisse in den Zahlen des Textes vor. Die Stätte von I. ist durch Inschriften festgelegt; eine Binnenstadt am Nordabhang der jetzt Paläómylos (= alte Mühle) genannten Höhe hatte im Altertum nach einer antiken Quelle den Namen bekommen (s. Nr. 1). Westlich nahe an der Stadt nimmt der im Altertum Helixos genannte Trockenbach seinen Anfang. Die Niederlassung blieb auch im Mittelalter, aber nicht die alleinige Hauptstadt, da die Insel Keos wenigstens um 1207 n. Chr. in mehrere Besitzteile fränkischer Familien zerfiel. Daher die festen Türme. Als Phylen(?) oder Familien(?) von I. im Altertum genannt in IG XII 5: Λεῷδαι, Ὑλιχίδαι, Θυσσίδαι, Κορήσιοι. [105] Zweifelhafte Demotika: Κολωνεῖς, Παλληνεῖς, ἐξ Οἴου. Die Abgrenzung der Gebiete von I. und Karthaia IG XII 5 nr. 543. über die Besiedlung der Insel Keos nicht nur von Attika, sondern auch von Thessalien, Lokris und Messenien aus, dann über die Abstammung der Iulieten, auch Ἰουλῆται IG XII 5 nr. 1270 u. ö., einmal Ἰουλῖται ebd. nr. 1368, über die Kulte (pythischer Apollon: J. Köhler Athen. Mitt. II 142 = IG XII 5 nr. 595. Dionysos Chamaeleon bei Athen. X 456 e), über die Selbsttötung der Greise, über die Staatsverfassung, Dialekt (das iulietische Gesetz aus der zweiten Hälfte des 5. Jhdts. über die Bestattung, IGA nr. 394 = Michel Recueil I nr. 398), über die Geschichte von I. s. A. Pridik De Ceae insulae rebus und den Art. Keos. Neben den gemeinsamen Münzen von Keos erscheinen Münzen von I., Head - Sworonos Ἱστ. Νομισμ. I, vgl. Imhoof-Blumer Abh. Akad. Münch. Philos.-Philol. Kl. XVIII (1890) 536ff. Head HN² 484: 600 (oder früher) bis 480 v. Chr. Statere aiginetischen Gewichts, Av. Trauben, ℞ Quadr. inc. 300 v. Chr. Didrachmen attischen Gewichts, Kupfermünze, Av. Aristaios oder Apollon oder Artemis, ℞ Biene, Trauben, Stern. über die kolossale (9 m lange) Löwenfigur, die aus anstehendem Felsen gehauen ist und 1,5 km östlich von der Stadt liegt, Roß Reisen auf den griechischen Inseln I 130.