Iphidamas. 1) Sohn des Troianers Antenor und der Theano, der Tochter des Thrakerfürsten Kisses (s. d.). Er wird bei seinem Großvater in Thrakien erzogen und heiratet dessen Tochter, für die er reiche Brautgeschenke gibt. Bald darauf beteiligt er sich mit zwölf Schiffen an dem Kampfe gegen die Griechen und fällt von der Hand des Agamemnon. So erzählt Hom. Il. XI 221–247; alle späteren Erwähnungen sind von dieser Stelle abhängig und daher ohne eigenen Wert (Strab. VII 330 frg. 21. 24. Paus. IV 36, 4. Hygin. fab. 113). Der Kampf um seine Leiche, den Hom. Il. XI 248ff. schildert, war auf der Kypseloslade abgebildet (Paus. V 19, 4). I. selbst ist eine dichterische Erfindung zum Zwecke der Ausgestaltung von Agamemnons ἀριστεία, doch enthält die Erzählung von ihm eine Erinnerung an die Beziehungen der Troer zu Thrakien. Kretschmer Einl. in d. Gesch. d. griech. Sprache 185.