Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epiklesis d. Aphrodite
Band VIII,2 (1913) S. 1331
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Hetaira (Ἑταίρα), Epiklesis der Aphrodite in Athen (Athen. XIII 571c. Phot. und Hesych. s. Ἑταίρας ἱερόν. Clem. Alex. Protrept. II 39, 2 Stählin) und Ephesos (mehrere ἱερά: Euaikes Ephes. bei Athen. XIII 573a). Apollod. περὶ θεῶν bei Athen. XIII 571c erklärt sie als τὴν τοὺς ἑταίρους καὶ τὰς ἑταίρας συνάγουσαν und verweist auf die ältere Zeit, da auch freie Frauen und Mädchen ihre Freundinnen ἑταίρας nannten (vgl. Wentzel Ἐπικλήσεις III 3ff.): Aphrodite H. entspräche dann dem Zeus Hetaireios und Philios. Philhetairos dagegen, dessen Verse Athen. XIII 572d zitiert (οὐκ ἐτὸς Ἑταίρας ἱερόν ἐστι πανταχοῦ, | ἀλλ' οὐχὶ γαμετῆς οὐδαμοῦ τῆς Ἑλλάδος) und die weiterhin von Athenaios zitierten Autoren, die von Aphrodite Porne in Abydos, von dem durch attische Hetären gestifteten Aphrodite-Heiligtum auf Samos und von der Aphrodite in Ephesos handeln, verstehen unter Aphrodite H. die Göttin der Hetären. Auch τῆς Ἑταίρας μνῆμα in Lydien (Athen. XIII 573a) gehört wohl hierher als griechische Umdeutung eines lydischen Kultes mit sakraler Prostitution (vgl. o. Bd. I S. 2754).

[Jessen. ]