Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt von Mysien am Hellespont, wo dieser am engsten war, mit gutem Hafen
Band I,1 (1893) S. 129 (IA)–130 (IA)
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Abydos. 1) Stadt Mysiens am Hellespont, wo dieser am engsten war (daher τὰ κατ’ Ἄβυδον στενά bei Strab. XIII 583 und fauces Abydenae bei Verg. G. I 207; vgl. Hero und Leander) beim heutigen Cap Nagara mit trefflichem Hafen, nach Homer (Il. II 837) dem troischen Fürsten Asios gehörig, später von Thrakern bewohnt, dann zur Zeit des Gyges von Milesiern colonisiert – nur Skymnos 709 nennt Aeoler, – durch Xerxes Heerschau und Brückenbau bekannt (Herod. VII 34. 43f. Thukyd. VIII 61. Strab. XIII 585–591. XIV 680. Plin. n. h. IV 49. V 141. Steph. Byz.), dann Mitglied des Delisch-Attischen Bundes (CIA I 229ff.) und seit dem Peloponnesischen Kriege Station der Spartaner am Hellespont (Xen. hell. IV 8, 35f.). Über ihre spätern tragischen Schicksale und ihren heldenmütigen Widerstand gegen Philipp V. von Makedonien s. Polyb. XVI 29ff. Liv. XXXI 17ff. Von den Römern für frei erklärt (Liv. XXXIII 30). Übel berüchtigt waren die Sitten der Bewohner (Athen. XII 524. XIV 641 u. A.) und selbst sprichwörtlich verrufen (Steph. Byz. Suid. Eustath. ad Il. II 837. Erasmi Adag. und Schott de prov. Gr. I 294. 308). In der Nähe der Stadt befanden sich Goldgruben (Xen. hell. IV 8, 37. Strab. XIV 680). Übrigens vgl. auch noch Skyl. 35. Xen. Anab. I 1, 9. Diod. XIII 39. Skymn. 709. Ptol. V 2, 3. Musaeus v. 16. Mela I 97. Avien. 693. Ovid. Tr. I 10, 28. It. Ant. p. 334. Oros. II 10 u. Α. und [130] über ihre Münzen, welche mit Elektron-Stateren schon um 600 beginnen s. Head HN 467. Im allgemeinen Lolling Athen. Mitt. VI 219f.