Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Unterfeldherr des Generals Patrokles 280 v. Chr.
Band VIII,1 (1912) S. 862863
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6) Hermogenes aus Aspendos, ist Unterfeldherr des seleukidischen Generals Patrokles im J. 280 v. Chr. gewesen, als dieser den Auftrag von Antiochos I. erhielt, die nach dem Tode Seleukos’ I. stark erschütterte seleukidische Vorherrschaft in Kleinasien diesseits des Tauros wieder zu festigen. H. speziell erhielt als Aufgabe zugewiesen, im nördlichen Kleinasien die königliche Autorität [863] wiederherzustellen. Gegenüber verschiedenen Städten, darunter dem wichtigen Herakleia am Pontos, ist ihm dies auch durch diplomatische Verhandlungen gelungen; der Erfolg ist freilich nicht von Dauer gewesen. Als er sich nämlich darauf auch gegen Bithynien, dessen Herrscher damals noch Zipoites war, wandte, ist er mit seinem Heere in einen Hinterhalt geraten und mit diesem zusammen zugrunde gegangen. Memnons frg. 15 (FHG III 534f.; vgl. frg. 20 p. 537) klare Angabe, daß dies dem H. widerfahren sei, darf nicht auf Patrokles übertragen werden, wie dies Droysen Gesch. d. Hellen. II 2, 336f. und E. J. Neumann Hermes XIX 184f. tun, da kein zwingender Grund hierfür vorliegt; für Memnon entscheiden sich mit Recht Niese Gesch. der griech. u. maked. Staat. II 75. Bevan The house of Seleukus I 131f. Mit dem Falle des Obergenerals Patrokles und seines Heeres in dem Kampfe gegen Bithynien wäre ja die ganze seleukidische Macht in Kleinasien zusammengebrochen, während bei Memnon offenbar nur eine schwere lokale Niederlage geschildert ist; die spätere Nichterwähnung des Patrokles bei Memnon besagt, da es sich hier um eine Lokalgeschichte handelt, gar nichts, dagegen wäre die besondere Erwähnung des Unterführers H., wenn er nicht lokal besonders beteiligt gewesen wäre, sehr verwunderlich.