Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Aus Berytos/Beirut 2. Jh. n. Chr.
Band VIII,1 (1912) S. 853 (IA)–854 (IA)
GND: 10239525X
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8) Hermippos, der Berytier. Suid.: Ἕρμιππος Βηρύτιος, ἀπὸ κώμης μεσογαίου, μαθητὴς Φίλωνος τοῦ Βυβλίου, ὑφ’ οὗ ᾠκειώθη Ἑρεννίῳ Σευήρῳ ἐπὶ Ἀδριανοῦ τοῦ βασιλέως, ἔκδουλος ὢν γένος, λόγιος σφόδρα καὶ ἔγραψε πολλά. Derselbe Suid. s. Νικάνωρ nennt ihn wiederum einen Zeitgenossen Hadrians. Der Versuch Prellers 177, an beiden Stellen statt ἐπὶ Ἀδριανοῦ zu schreiben ἐπὶ Τραϊανοῦ, um dem Berytier das Werk περὶ μάγων, das schon von Plinius zitiert wird, zuschreiben zu können, ist mißglückt (vgl. Müller 35 *. 53). Die Bücher περὶ μάγων stammen vom Kallimacheer H. (s. d). Zitiert werden als Schriften des Berytiers 1) Ὀνειροκριτικά in fünf Büchern von Tertull. de anima cap. 46 und 2) περὶ ἑβδομάδος vor Clem. Alex. strom. VI p. 291 Sylb. Die fünf Bücher über die Traumdeutung waren vielleicht eine Quelle für Artemidor, wenigstens wird unter die μικρὸν ἡμῶν πρεσβύτροι, die dieser oneirocrit. I p. 2 Hercher tadelt, der wenig ältere H. zu rechnen sein, vgl. Maass Aratea 146, 55. Auch der Katalog von Schriftstellern über: Traumdeutung bei Tertull. a. O. wird aus dem betreffenden Werke des H. stammen (Maaß a. O. 146). Unter dem Einflusse der nach Städten geordneten Biographien περὶ πόλεων καὶ οὓς ἑκάστη αὐτῶν ἐνδόξους ἤνεγκε seines Lehrers Philon von Byblos scheint sodann auch der Berytier ein großes biographisches Werk verfaßt zu haben; denn sicher mit Recht haben Küster (Ausg. des Suidas) und Preller 174 das bei Suid. s. Ἴστρος angeführte Werk περὶ τῶν ἐν παιδείᾳ διαπρεψάντων δούλων ihm beigelegt (vgl. auch Müller 35. * 36. 52). Der Artikel Ἄβρων des Suidas, wo für den Passus γεγονὼς δ’ ἐκ δούλων ein H. zitiert wird, kann aus zeitlichen Gründen nichts mit dem Kallimacheer zu tun haben, paßt aber sehr gut auf den Berytier, den geborenen Sklaven. Und so wird denn auch Suid. s. Ἴστρος, wo es sich um eine ähnliche Angabe handelt, der Berytier gemeint sein. Mit derselben Wahrscheinlichkeit dürften ferner die Bücher περὶ ἐνδόξων ἰατρῶν den Berytier zum Verfasser haben (vgl. Müller. 36. 52). Im Schol. Oribasii bei Mai, Class. Auctor. IV p. 11 wird neben (Herennius) Philon H. zitiert ἐν τῷ ε’ περὶ ἐνδόξων ἀνδρῶν ἰατρῶν. Es ist eine ansprechende Vermutung Müllers (S. 36), daß hier Lehrer und Schüler zitiert werden, und daß ihrer beider Werke in Beziehung zueinander gestanden haben. Nun besteht die Möglichkeit, daß die Bücher über die literarisch berühmten Sklaven und die über die berühmten Ärzte Unterabteilungen eines großen Werkes gewesen sind, dessen Titel vielleicht erhalten ist Etym. Magn. p. 118, 11, wo H. zitiert wird ἐν τῷ περὶ τῶν ἐν παιδείᾳ διαλαμψάντων λόγῳ. Es handelt sich hier sicher um den Berytier (vgl. Müller 35f. Wachsmuth Symbol, philol. Bonn. 143, 16. Jedoch wird die Richtigkeit des Textes bezweifelt. Hemsterhuys setzte δούλων statt λόγῳ (nach [854] Susemihl I 492, 9, der ihm beistimmt), und damit hätten wir wieder das erwähnte Werk. Über die falsche Hypothese Prellers, daß die Φαινόμενα diesem H. zugehörten, s. o. H. Nr. 6. Literatur: Preller Jahns Jahrbücher Bd. XVII (1836) 177f. Müller FHG III 35*, der auch a. a. O. und 5lf. die Fragmente hat.