Ἑκατόμβη, θυσία ἐξ ἑκατὸν δηλονότι κυρίως βοῶν erklärt Eustathios (Il. I 66; Od. XI 130) das Wort, fügt aber selber sogleich richtig hinzu καταχρηστικῶς μέντοι καὶ ἡ ἐξ ἑκατὸν ζώων und καὶ τὸ ἑκατὸν ἀντὶ τοῦ πολλὰ νοήσαντες ἑκατόμβην φασὶ τὴν ἐκ πολλῶν ἁπλῶς ζώων. In der Tat bedeutet ἑ. nur ,großes Opfer‘. Od. III 59
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bringen die Pylier dem Poseidon eine ἀγακλειτὴ ἑ. dar, aber sie besteht nur aus 81 Stieren (III 7ff.). Il. XXIII 146 heißt es, Peleus habe dem Spercheios eine ἱερὴ ἑ. von 50 männlichen μῆλα gelobt, und Athen. I 5 wird von Konon erzählt, er habe nach dem Siege bei Knidos ἑκατόμβην τῷ ὄντι θύσας καὶ οὐ ψενδωνύμως alle Athener bewirtet. So bestätigen denn auch viele andere Stellen, daß man weder an der Zahl hundert, noch an dem Opfer von Rindern festhält. Il. I 447 besteht die Hekatombe mindestens zum größten Teil aus Kleinvieh (vgl. I 66), I 316 aus Stieren und Ziegen. Il. IV 120 und XXIII 873 geloben Pandaros und Meriones eine Hekatombe ganz junger Lämmer; Soph. Trach. 760 finden wir zwölf Stiere und im übrigen συμμιγῆ βοσκήματα. Ganz gewöhnlich war es, daß man eine sog. ἑ. βούπρῳρος oder βούαρχος (Dittenberger Syll. 281, 8. Hesych. s. βούπρῳρος; vgl. Dittenberger Syll. 20, 37. Bull. hell. XXVIII 187) opferte. In einer alten milesischen Inschrift (v. Wilamowitz S.-Ber. Akad. Berl. 1904, 626) wird ein Opfer von drei Tieren, von denen eines θῆλυ, eines ἐνορχές (das dritte also verschnitten) sein soll, ἑ. genannt. Umgekehrt hat man wohl auch Opfer, die aus mehr als hundert Tieren bestanden, als Hekatomben bezeichnet (vgl. Diod. XI 72. Dittenberger Syll. 86. Boeckh Staatshaush.³ I 75ff.). s. Schoemann-Lipsius Griech. Altert. II 248f. Hermann Gottesdienstl. Altert.² § 26 Anm. 16. Stengel Griech. Kultusaltert.² 106.