Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Grieche(?) im Dienste der Aithiopenkönigin Kandake 13 v. Chr.
Band VII,2 (1912) S. 2409
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Harpokras. 1) Ein Grieche oder mindestens ein Mann griechischer Bildung, steht im Dienste der Äthiopenkönigin Kandake im J. 13 v. Chr., und zwar anscheinend in prominenter Stellung (CIG III 5080; vgl. hierzu Lepsius Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien VI gr. nr. 407 mit den Bemerkungen von Wilcken Herm. XXVIII 154ff. Gardthausens Augustus und seine Zeit II 2, 456 gegen Wilckens Interpretation erhobene Einwände sind irrig). Ob H. allerdings, woran Wilcken zu denken scheint, als Haupt einer äthiopischen Gesandtschaft an Augustus geschickt worden ist, erscheint mir nicht sicher; dagegen spricht vor allem Z. 1f., wo gerade bei einem seiner Begleiter der Begriff des πρεσβευτής (keine Andeutung des ,Mitgesandten‘ findet sich hier) hervorgehoben wird, während H. gar keinen Titel führt. Sollte er nicht vielmehr nur diesen Gesandten und seinen Sekretär – man müßte dann allerdings wohl an einen römischen denken – zu seiner Königin hinaufgeleitet, die fremde Gesandtschaft nur gleichsam eingeholt haben?