Hamaxitos (ἡ Ἁμαξιτός Thuc. VIII 101; Ἁμάξιτος Diod. XIV 38; Ἁμαξιτός Hermolaos-Steph. Byz. s. v.; Plin. n. h. V 124 [V 107 Hamaxitus von H. Nr. 2]). Der Name scheint griechisch zu sein und mit ἡ ἁμαξιτός = Heerstraße zusammenzuhängen).
1) Städtchen in der Troas an der See (ἐπιθαλαττιδία Xen. an. III 1, 13), in der Nähe vom
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troischen Larisa (Strab. IX 440) und von Neandreia, das höher lag (Strab. XIII 606) gleich am Vorgebirg Lekton (Strab. XIII 604) nicht ganz 233 (in Wahrheit aber schon in Luftlinie 230) Stadien nach Naustathmon (s. d.), Strab. XIII 612. Die Ruinenstätte beim jetzigen Gök (d. h. blau) tepé, R. Kiepert Karte von Kleinasien B I. H. ist vielleicht von Achaiern gegründet worden. Als das alte Chryse von dem Teil der Kiliker, die nach Pamphylien wanderten, verlassen war (Strab. XIII 612), wendeten sich die übrigen in die Nähe von H. Dort sind die Reste des berühmten Tempels. Thuc. VIII 101 ist bei Erzählung einer Fahrt aus den lesbischen Gewässern nach Rhoiteion nicht die richtige topographische Reihenfolge eingehalten, indem Lekton, dann Larissa, dann erst H. aufgezahlt ist. Nach Aelian. hist. an. XII 4 verehrte man zu H. die Mäuse göttlich; vgl. Strab. XIII 604. 613. H. war zinsbar an Athen 425 v. Chr. Dann erobert von Manias (s. d); Derkylidas (s. o. Bd. V S. 241) erobert H. 399 v. Chr. Aus dem 4. vorchristlichen Jhdt. stammen Æ = Münzen von H. Head-Sworonos Ἱστ. Νομισμ. Β' 75, die als Münzbilder den Kopf des Apollon, die Lyra und die ilische Athena zeigen; vgl. noch Cat. Brit. Mus. Troas XXI 56. Inventaire Waddington nr. 1146f. 310 v. Chr. wurden die Leute von H. durch Lysimachos in Antigoneia (d. h. Alexandreia Troas) angesiedelt, Strab. XIII 593; vgl. Judeich Kleinasiat. Studien 39. Nach der Ruinenstätte wurde lange geforscht. Leake Asia Min. 273. H. Prokesch von Osten Denkwürdigkeiten III 362.