Gubrata, Ortschaft im nördlichsten Teile Babyloniens, Station der von Hatra nach Ktesiphon führenden Straße, Tab. Peut., segm. XI 20 (schreibt Gibrata) und Geogr. Rav. 67, 6 P. Bei ihr setzte die Straße über den Tigris und zog dann an dessen östlichem Ufer entlang in 20 Millien (= 29,5 km) nach Pelloriarcha (Peliorarca) und in weiteren 47 Millien (= 69,5 km) nach Charra (Charcha). Letzteres ist offenbar mit dem Karkh. auch Karkh Fairūz der mittelalterlichen arabischen Schriftsteller identisch; s. auch den Art. Carcha o. Suppl. Bd. I S. 275; Pelloriarcha muß dann, der Distanzangabe zufolge, etwa dem heutigen Tell el-Khudāmīje (ca. 34° 50' n. Br.) entsprechen. Der Tigrisübergang und die Lokalität von G. ist demnach dicht unterhalb der Stromenge el-Fatḥa und etwas oberhalb des 35° n. Br. zu suchen, wo jetzt die modernen Ansiedlungen eṣ-Ṣaffārīje und Ṡuremīje liegen. Da sich dort der Tigris in viele flache Arme spaltet, so eignet
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sich diese Stelle gut zu einem Übergange vermittels Fähren, ja bei niedrigem Wasserstande als wirkliche Furt ohne jedes Hilfsmittel. Vgl. zu dieser Lokalisierung Herzfeld in Memnon I (1907) 235f. Der Name G. zeigt deutlich aramäisches Gepräge.