Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gemmenschneider der frühen Kaiserzeit
Band VII,1 (1910) S. 487488
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5) Ist als Gemmenschneider etwa der ersten Kaiserzeit nur durch eine vorzügliche Arbeit bekannt, einen stark konvexen syrischen Granat der ehemaligen Sammlung Marlborough (Story Maskelyne The Marlborough gems nr. 270), welcher sich jetzt in Amerika befinden soll. In ihn ist in sehr tiefem Schnitt der von Strahlen umgebene Kopf eines Hundes, des Sirius, eingegraben, am Halsbande mit der Inschrift Γάιος ἐποίει. Die Ausführung des in vollkommener Vorderansicht gebenen Kopfes mit dem besonders zart gebildeten Fleisch des geöffneten Rachens, der Nase und der heraushängenden Zunge ist bewunderungswürdig fein und wegen der starken Vertiefung [488] in dem harten Stein auch ein technisches Meisterwerk. In neuerer Zeit ist es mehrfach, unter anderen von Natter und Masini, kopiert worden, s. auch A. H. Smith Catalogue of engraved gems in the British Museum nr. 1115ff. Andere Gemmen mit dem Namen des G., welcher wie Aulus, Gnaeus und andere Kollegen ein Freigelassener griechischer Herkunft gewesen sein wird (s. Felix), sind gefälscht. Vgl. H. Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 358ff. A. Furtwängler Jahrb. d. arch. Inst. III (1888) 134. 139. Taf. III 27. IV (1889) 57ff.; D. antiken Gemmen Taf. L 4. III 357, die ältere Literatur bei S. Reinach Pierres gravées 119.