Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Führer der Heruler nach dem Tod des Philimuth 553 n. Chr.
Band VII,1 (1910) S. 211
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Fulcaris (Φούλκαρις), Führer der Heruler. Narses hatte ihn nach dem Tode des Philimuth an die Spitze des ,föderierten Volkes der Heruler‘, d. h. des Volkssplitters gestellt, der in nationaler Geschlossenheit römische Kriegsdienste tat gemäß der Bestimmung, daß ihr Führer ihrem eigenen Volkstum entnommen werden müsse (Agathias I 11 p. 36). Unmittelbar nach seiner Ernennung wurde er der Heeresabteilung angegliedert, die unter Führung des Johannes, Sohnes des Vitalianus, den Scharen des Leutharis und Butilinus nördlich der Apeninnen entgegentreten sollte. Durch seine echt barbarische Tapferkeit, der nur sein militärischer Leichtsinn gleichkam, zog er dem Heer bei Parma eine tüchtige Schlappe zu. Er selbst hielt im Kampf, begleitet von seinen Gefolgsleuten, treu aus, bis sie alle den Tod gefunden hatten, den er den wohlverdienten Vorwürfen, die ihn von Narses erwarteten, vorzog. Spätherbst 553 (Agathias I 14. 15).