Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Quaestor des Athalarich 527 n. Chr., Anhänger Ostroms
Band VI,2 (1909) S. 2278
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3) Φιδέλιος, Quaestor des Athalarich, stammte aus einer angesehenen Mailänder Familie. Wie sein Vater dort die forensische Praxis ausgeübt hatte, so tat er es zu Rom, bis er von Athalarich zum Quaestor ernannt wurde (Cassiod. var. VIII 18 vom J. 527/8. VIII 19, vgl. Jaffée 885). Nach Athalarichs Tod anscheinend in den Hintergrund getreten, wurde er, als Belisar Spätherbst 536 von Neapel gegen Rom heranzuziehen drohte, von den zur Übergabe der Stadt geneigten Bürgern und Papst Silverius als Gesandter an den Feldherrn geschickt. Dessen Dank blieb, nachdem Rom von den Goten befreit worden war, auch nicht aus, und wir finden F. seitdem als Praefectus praetorio und treuesten Anhänger Ostroms. Im Frühling 538 wurde er als Diplomat, dem besonders die Verhältnisse seiner Vaterstadt Mailand sehr gut bekannt waren, der von Genua ausgehenden Expedition des Mundilas beigegeben. Unmittelbar nach der Schlacht bei Ticinum geriet er, ohne daß er sich eigentlich am Kampf beteiligt hätte, durch einen unglücklichen Zufall in die Hände der Goten und wurde von diesen, die den Quaestor des Athalarich als einen Verräter ansahen, erschlagen (Procop. bell. Goth. I 14 p. 74. 20 p. 101. II 12 p. 194 – erwähnt auch bei Ennodius 362 = Epist. VII 29).