Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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König der Rugier, 475–487 n. Chr., Sohn des Flaccitheus
Band VI,2 (1909) S. 21612162
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Feletheus, mit häufig gebrauchtem anderem Namen auch Feva, Fevva, Feban, Foeba genannt (Eugipp. v. S. Sever. 8, 1 Feletheus, qui et Feva), König der Rugier und Sohn des Flaccitheus. Während seine Gattin Giso als eine heftige Feindin der Römer und Katholiken geschildert wird, lebte er selbst in leidlichem Verhältnis zum hl. Severinus, an dessen Totenbett (im J. 482) er auch zugegen war; ja er scheint sich gegenüber den letzten Römern, die sich in die Donaustädte Noricums zurückgezogen hatten, als föderierter Fürst und Schutzherr gegen Alamannen und Thüringer gefühlt zu haben (Eugipp. 31, 1–5). 487 traf sein Reich der Angriff Odoakers, der nach Eugippius durch Familienstreitigkeiten im Rugischen Königshaus hervorgerufen war (Eugipp. 44, 4), während es sich wohl eher dabei für Odoaker um einen Versuch handelte, Noricum ripense und die Donangrenze für das Reich zu halten; nach Johannes Antioch. 214, 7 (FHG IV 621) hätte dabei auch Kaiser Zeno seine Hand im Spiel gehabt, um dem [2162] Odoaker Schwierigkeiten zu bereiten. F. unterlag in einer Schlacht an der Donau am 16. November oder 18. Dezember 487 (Chron. min. I 312. 313. II 159 Momms.) und wurde samt seiner Gattin gefangen nach Ravenna geschleppt. Eine dunkle Stelle bei Ennodius (243, 25 = Opusc. 1) scheint dahin gedeutet werden zu können, daß Odoaker den F. später töten ließ (Dahn Könige II 32–33 und Anm. 5. Köpke Anfänge des Königtums 165. L. M. Hartmann Königreich Italien I 60).