Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Persicus Asturicus, kinderlos bei Iuvenal
Band VI,2 (1909) S. 1835
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121) (Fabius) Persicus Asturicus (?). Iuvenal erzählt (III 212ff.) von einem vornehmen reichen Römer, dessen Palast durch (selbstgelegtes?) Feuer zugrunde ging, ohne daß er materiellen Verlust dadurch erlitten hätte; so reichlich stellten sich Freundesgaben ein. Er nennt ihn zuerst Asturicus (v. 212), dann Persicus (v. 221). Da das letztere Cognomen in vornehmen Kreisen nur bei Paullus Fabius Persicus cos. 34 (Nr. 120) begegnet, andererseits dessen Vater Paullus Fabius Maximus cos. 11 v. Chr. in der asturisch-callaecischen Diözese kaiserlicher Statthalter war und durch Denkmäler geehrt wurde (vgl. Nr. 102 unter c), darf man vielleicht die Vermutung aussprechen, daß dieser Asturicus Persicus oder Persicus Asturicus dem Fabischen Hause angehörte, etwa ein Sohn des Paullus Fabius Persicus war. Auch Friedländer (zu Iuven. v. 221) hält Persicus für einen Nachkommen oder Verwandten des letzteren; bei Asturicus bemerkt er: ,willkürlich gewählt als Cognomen einer vornehmen Familie‘; doch hätte Iuvenal kaum gerade zwei Beinamen gewählt, von denen der eine nur bei Fabius Persicus, der andere sonst nirgends begegnet. Da Persicus bei Iuvenal (v. 221) orborum lautissimus genannt wird, ist er kinderlos gestorben (der Zusammenhang ergibt, daß orbi nicht ,die das Ihrige verloren haben‘ bedeutet, wie C. Fr. Heinrich Iuv. Bd. II 159 übersetzt).

Noch unter Nero gab es demnach Abkömmlinge des Fabierhauses (außer Persicus noch Numantinus Nr. 118); es ist also keineswegs sicher, daß Iuvenal an den Stellen, wo er von Fabiern aus dem Allobrogikerzweige spricht, die in der Neronischen Zeit durch Auftreten auf der Bühne, ja selbst als Giftmischer den Ruhm ihres Hauses schändeten (VIII 13ff. 189ff.; vgl. Dio LXI 17), diese hier – sowie II 146 – nur ,beispielsweise als Repräsentanten des hohen Adels‘ nennt (Friedländer z. St.).

[Groag. ]