Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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von Alexandrien, Verf. von Homilien um 500
Band VI,1 (1907) S. 1443 (IA)
GND: 10094079X
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29) Eusebios von Alexandrien wäre einer alten Biographie von dem Notar der alexandrinischen Kirche Johannes (Migne Gr. 86, 1, 297ff., abgedruckt aus A. Mai Spicil. Romanum IX 703ff.) zufolge für sieben Jahre der Nachfolger des heiligen Cyrill als Bischof in Alexandrien gewesen. Dann wäre er identisch mit Dioskur, aber jene Vita verdient gar keinen Glauben. Nun sind aber aus den Hss. eine immer noch zunehmende Zahl von Homilien unter dem Titel E. von Alexandrien bekannt (davon bis jetzt 22 gedruckt Migne Gr. 86, 1, 287ff. 509ff.), die teils die Geschichte Christi behandeln, teils ethisch-asketischen Fragen gewidmet sind. Sie zeigen in Form wie Inhalt keine Kraft und Originalität; ihre Zuweisung an E. von Emesa (s. die Literatur unter Nr. 26) war ein arger kritischer Mißgriff. Der Verfasser mag um 500 gelebt haben und ein ägyptischer Mönch von etwas höherer theologischer Bildung gewesen sein; ob er identisch mit dem Presbytermönch E. ist, von dem ein noch unediertes opusculum contra astronomos vorliegt (Krumbacher-Ehrhard Byzant. Lit.-Gesch.² 160)? Wenn z. B. Cave den Autor jener Homilien im 3. Jhdt. zur Zeit des Bischofs Dionysius von Alexandrien unterbringen wollte und anderswo wieder an einen E. von 404 dachte, so war das bei dem damals ganz unvollkommenen Wissen um den Text selber durchaus entschuldbar. Heut ist der Name bloße Etikette für einige dürftige Predigtsammlungen.