10) Von einem ὕπαρχος τῆς Ποντικῆς μοίρας, was nur einen Vicarius dioecesis Ponticae bedeuten kann, erzählt Greg. Naz. or. XLIII 55ff. = Migne G. 36, 565, teilweise auch Greg. Nyss. laud. Basil. = Migne G. 46, 797 das Folgende: Sein Assessor habe eine reiche und vornehme Witwe zwingen wollen, ihn zu heiraten, und sie habe ein Asyl in einer Kirche von Caesarea Cappadociae gesucht. Der Vicar habe darauf ihre Auslieferung von dem Bischof Basileios verlangt und, als dieser sich weigerte, ihn mit Geißel und Folter bedroht. Da habe die Bevölkerung der Stadt, vor allem die Arbeiter der kaiserlichen Waffenfabriken und Webereien, sich erhoben, und der Aufruhr habe den Vicar so in Angst gesetzt, daß er Basileios um Hilfe anflehte. Dieser habe dann auch die Ruhe wiederhergestellt. Der Name des Beamten wird nicht genannt, aber der Kommentar des Niketas von Serrae zu der Rede des Gregor gibt an, es sei E., der Oheim der Gattin des Kaisers Valens, gewesen (Greg. Naz. opera, Cöln 1690 II 781). An diesen E. könnte Liban. ep. 1537 gerichtet sein. Denn der Adressat ist ein Mann, der im J. 365, also unter Valens, am Hofe großen Einfluß besitzt.