Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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König der Giganten, Vater der Periboia, stürzte sich und sein Volk ins Verderben
Band VI,1 (1907) S. 13341335
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5) König der Giganten, Vater der Periboia, die dem Poseidon den Nausithoos, den Ahnherrn der Phaiakenkönige und Aretes gebiert. Er stürzte sich und sein Volk ins Verderben. Hom. Od. VII 58ff. (mit Schol. und Eustath.), die einzige Erwähnung des Gigantenkampfs bei Homer. Von ihm erzählte (nach Meineke Anal. Alex. 145 ,neuernd‘) Euphorion (frg. 134 M. aus Schol. Hom. Il. ABD XIV 295, Townl. 296), er habe die Hera als Jungfrau vergewaltigt (βιασαμίνος), als sie noch bei ihren Eltern erzogen wurde; sie gebar den Prometheus. Später habe Zeus, ihr Gatte, [1335] das erfahren, den E. in den Tartaros geschmettert, den Prometheus gefesselt, ,angeblich um des Feuerraubes willen‘. Nach ἔνιοι im Schol. V 296 habe Hera ihn geliebt (ἐρασθῆναι). Schol. Townl. bringt das in Verschmelzung mit (Euphorions) obiger Darstellung und der Änderung σταυρῶσαι statt ἀναρτῆσαι für Prometheus Strafe. Eustath. z. d. St. p. 987, 4f. nennt diesen E. einen Titanen und hat ἀνασκολοπίσας προςεπαττάλευσεν. Bei Apollodor (bibl. I § 36 W.) heißt der Gigant, der Hera vergewaltigen will, Porphyrion, und Zeus hat selbst ihm den πόθος eingeflößt. So liegt es nahe, beide für identisch zu erklären (Wieseler Giganten, Allg. Encycl. Halle 169. Puchstein S.-Ber. Akad. Berl. 1889, 345, 1).